Nachdem ich noch Sonntag und Montag mit dem Onrider Caruso unterwegs war, ging es am 3.Tag allein das erste Mal in den Erlebnispark Tripsdrill. Dabei hatten wir Sonntag im Holiday Park Glück, dass das Wetter die komplette Öffnungszeit gut war und es trotzdem einigermaßen leer war. Direkt nach Parkschluss kam es zu heftigen Regenschauern, da hatten wir richtig Glück gehabt.
Montags im Europa Park das komplette Gegenteil: Den ganzen Tag nur Regen, abgesehen von einer halben trockenen Stunde zwischen 9:00 Uhr und 18:30 Uhr. Doch zum Glück regnete es nur so stark, dass immer noch alle Fahrgeschäfte fahren konnten. Und das Wetter sorgte glücklicherweise dafür, dass ich den mit Abstand leersten Tag im Europa Park erleben durfte. Längste Wartezeit war glaube ich mal eine halbe Stunde bei Arthur, die aber bei der von uns genutzten Single Rider Line deutlich kürzer war. Die anderen Attraktionen gingen selten höher als eine Viertelstunde.
Nochmals vielen Dank an Nicolas alias Caruso, waren zwei sehr spaßige Tage mit dir! Egal bei welchem Wetter, wir hatten immer etwas zum Fahren gefunden und uns nie die Laune verderben lassen!
So, nun aber zu Tripsdrill. Vormittags sah es ähnlich aus wie am Tag davor im Europa Park. Starke Regenfälle und somit bin ich erst etwas später losgefahren und kurz vor 11 Uhr im Park angelangt. Aufgrund des Wetters und des leeren Parkplatzes war eine Öffnungszeit bis 17 Uhr verständlich, ich glaube bei meiner Ankunft standen nicht einmal 6 Reihen voll. Doch glücklicherweise hatte der Regen bei Ankunft schon nachgelassen und es wurde sogar immer mal wieder für längere Zeit komplett trocken. Im Prinzip war es also perfekt: Der Park war leer und das Wetter auch in Ordnung.
Ich warne schon mal vor: Ich ein eher schlechter Fotograf und war auch mit einer eher älteren Kamera ausgestattet, daher sind manche Bilder nicht so schön geworden oder sogar verruckelt.
Nach dem Vorzeigen meines Online Tickets ließ mich der freundliche, ältere Herr am Einlass durch und ich konnte den Park betreten. Als erstes ging ich auf Empfehlung zur
Altweibermühle, um eine kleine Rutschpartie auf dem Teppich auszuprobieren. Anstehen musste ich dafür zum Glück nicht, es war auch ganz nett, aber nicht allzu schnell. Also für Kinder genau das Richtige, die schienen auch ne Menge Spaß zu haben, aber für mich dann leider doch nicht schnell genug.
Danach setzte ich direkt meinen Weg weiter fort, der hintere Parkteil mit den großen Attraktionen war natürlich mein Ziel. Auf dem Weg dorthin stolperte ich noch eher zufällig über den
Rasenden Tausendfüßler. Nach dem Motto: "Wenn ich schon mal da bin, drehe ich auch ne Runde." betrat ich die Station und hatte Glück, gerade noch kurz vor Abfahrt einsteigen zu können.
Wir drehten zwei Runden, doch dann ging es plötzlich noch auf eine dritte Runde, ich meine der Operator erwähnte etwas von technischen Problemen. In der Station angekommen ging es dann tatsächlich nochmal weiter auf eine vierte Runde. Danach war aber Schluss.
Ich stellte mich nach dem Ausstieg an die Seite, um noch ein paar Fotos vom fahrenden Zug zu machen. Ich sah den Zug endlich den Lifthill hochfahren, doch oben angekommen gab es ein ganz lautes Quietschen und der Zug rollte wieder zurück in die Station.
Dort blieb er dann so stehen.
Die Fahrgäste mussten aussteigen und die Attraktion wurde fürs Erste geschlossen. Auch wenn ich so leider nicht den fahrenden Zug fotografieren konnte, konnte ich zumindest das erste Mal einen
Rollback live erleben. Dass es ausgerechnet bei einer Kinderbahn sein würde, hätte ich nicht erwartet.
Als ich später nochmal dort vorbeikam, schien die Bahn aber wieder den Betrieb aufgenommen zu haben.
Zur Fahrt lässt sich nicht groß was sagen. Es ruckelt halt ein wenig, wie so oft in älteren Kinderachterbahnen. Doch für Kinder ist sie bestimmt genau richtig. Eine meiner ersten Achterbahnen ist der (soweit ich weiß) baugleiche Froschflitzer im Serengeti Park und den bin ich als Kind auch immer gern gefahren. Nur für einen Coasterfreak ist so eine Anlage natürlich nicht mehr allzu spannend.
Dieser kurvenreiche Coaster war mein nächstes Ziel.
Im hinteren Parkteil angekommen, wollte ich die als Kapazitätsgurke bekannte
Gsengte Sau als erstes fahren. Doch ich konnte nach gut 5 Minuten zum Glück schon einsteigen.
Zum Ende hin gehts dann nochmal ein wenig Auf- und Ab.
Die Strecke besteht abgesehen von den Bunny Hops größtenteils aus Helices und Kurven. Leider war die
Airtime auf den Bunny Hops viel geringer als erhofft. Für die Familie und in einer Gruppe macht dieser Coaster sicher Spaß. Für mich allein nur als Coaster gesehen ist die Gsengte Sau ganz nett, ein zweites Mal bei ca 10 Min Wartezeit bin ich sie auch noch gefahren. Doch bei höherer Wartezeit würde ich sie vielleicht beim nächsten Mal sogar weglassen, für mich ist es nur ein durchschnittlicher Coaster. Auch wenn die Anlage sehr schön an den Turm der Badewannen-Fahrt entlangführt.
Zu der eben erwähnten
Badewannen-Fahrt nebenan ging es auch als nächstes. Aufgrund der niedrigen Temperaturen war nichts los, man hätte locker wohl oft sitzenbleiben können. Doch aufgrund des Wetters reichte mir dann doch eine Runde, auch wenn sie mir gut gefallen hat.
Zum Glück durfte man die Rucksäcke an der Seite ablegen. Um den mache ich mir insbesondere seit einem unschönen Erlebnis im Hansa Park in der Wildwasserbahn mit durchgeweichtem Rucksack mehr Sorgen als um meine Kleidung.
Die erste, kleine Abfahrt
Danach kommt sogar ein rückwärts befahrener Teil mit kleinem Drop, den ich von außen vorher gar nicht einsehen konnte.
Am Ende geht es hoch in diesen Turm hinein und auf den größten und letzten Drop zu.
Dann taucht man mit einem großen Splash ins Nasse ein.
Allein im Boot bin ich nicht sehr nass geworden, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass es mit vollem Boot hier auch ganz schön nass werden kann. Die Badewannen-Fahrt ist ganz nett thematisiert, die Runde ist auch nicht zu kurz und hält immerhin 3 Drops bereit. Für mich also definitiv eine der besten Wildwasserbahnen, die ich je gefahren bin, die Fahrt lohnt sich definitiv!
Mein nächstes Ziel war die Holzachterbahn
Mammut.
Das große Eingangsschild fällt schon vom Weiten auf.
Zu Beginn der Warteschlange läuft man mitten durch die Holzkonstruktion durch.
Der Warteschlangen-Bereich wurde auch ein wenig thematisiert.
Nach dem Einsteigen und der Durchfahrt durch einen kurzen thematisierten Bereich geht es den Lifthill hoch.
Der
First Drop mit Drehung kann durchaus für einen gewissen Adrenalinkick sorgen.
Danach folgt ein abwechslungsreiches Layout mit vielen Kurven und Airtime Hügeln.
Allerdings wird alles nicht sehr schnell durchfahren, sodass es zu keiner wirklichen
Airtime kommt und die Kurven sind auch nicht wirklich zackig.
Kurz vor Schluss taucht man noch in einen Tunnel hinein.
Dahinter wartet dann schon die Schlussbremse.
Mammut war bisher definitiv die sanfteste Holzachterbahn, die ich gefahren bin. Man merkt, dass sie eher auf Familien ausgelegt ist, denn eine wirkliche Thrillbahn ist sie für mich nicht. Das Gute war, dass ich bis auf eine Ausnahme immer direkt einsteigen und mehrmals auch sitzen bleiben konnte, auch wenn das Schild etwas anderes sagte. Der Operator drückte da zum Glück ein Auge zu.
Obwohl diese Bahn nicht sehr thrillig ist, macht sie trotzdem Spaß, ebenso ist zu erwähnen, dass Fahrkomfort bzw verhalten sehr gut für eine Holzachterbahn waren. Auch aufgrund der nicht vorhandenen Wartezeit bin ich hier also gerne öfter vorbeigekommen.
Die größte Vorfreude hatte ich jedoch auf die schnellste Bahn im Park, nämlich
Karacho.
Nach dem Launch geht es hoch auf den Top Hat.
Hier sieht man die höchste Inversion.
Aus der dritten Inversion geht es direkt durch eine kurze Unterführung.
Die letzte Inversion
Ich sage es mal so: Der Anfang hat mich ordentlich überrascht. Damit hatte ich irgendwie nicht gerechnet. Leider sah man das auch gut auf dem ersten Onride-Foto, welches hoffentlich irgendwo ganz tief in den Datenbanken von Tripsdrill verschwindet, denn sonst würden sie es bestimmt gut für Halloween verwenden können...
Da man beim Launch schon etwas Schwung hat, wirkt er leider nicht ganz so kräftig wie beim Fluch im Hansa Park. Doch auch hier wird man ordentlich in den Sitz gepresst. Mit viel Schwung geht es den
Top Hat hoch, die Umschwünge gehen schön gut ab. Leider ist der
Top Hat nicht so hoch, somit ist die Abfahrt danach gefühlt relativ kurz. Die Inversionen machen alle Spaß. Das restliche Layout ist nicht überragend, aber ganz gut. Hier gibt es zumindest an 1-2 Stellen ein bisschen
Airtime, aber auch nicht sehr viel.
Was mich sehr positiv überrascht hat, waren die trotz der hohen Geschwindigkeit sehr guten Fahreigenschaften. Ich kann mich an nicht eine unangenehme oder unrunde Stelle erinnern.
Nun kommen wir leider zum negativen Teil der Bahn, der aber nichts mit der Fahrt an sich zu tun hat. Der Park war total leer und man konnte im Prinzip überall direkt einsteigen. Hier musste ich aber immer 10-20 Minuten warten, denn es war nur ein Zug in Betrieb und ein Operator da, der sich um alles allein kümmern sollte. Ich weiß, diese Wartezeiten sind immer noch völlig in Ordnung. Doch zumindest ein zweiter Mann hätte da sicher gut helfen können, allein schon für die Motivation des dortigen Mitarbeiters. Der gab sich zwar schon Mühe, wirkte aber mit der Zeit etwas genervt. Doch daran war bestimmt noch etwas anderes, Schlimmeres Schuld.
Die Besucher...es waren viele jüngere Leute im Park aufgrund der Ferien. Leider schienen sich die anstrengendsten und schlimmsten größtenteils immer wieder bei Karacho anzustellen. Schreiende und durch die Warteschlange sprintende Kinder und betrunkene Jugendliche (die aber meistens leider noch deutlich jünger als ich aussahen), die sich gerne ohne zu fragen einfach Vordrängelten, machten leider die Mehrheit der Warteschlange aus. So können 10-20 Minuten extrem anstrengend werden und einem viel länger vorkommen. Diese schienen den Operator auch langsam immer mehr zu nerven. Eine 4er-Gruppe war kurz vor dem Parkrauswurf, weil sie offenbar während der Fahrt ihre Handys zum Fotos machen/Videos drehen herausgeholt hatten. Naja, wenn mans denn nötig hat...
Die Bahn an sich hat mir echt gut gefallen, doch aufgrund dieser Gründe bin ich tatsächlich öfter bei Mammut gewesen als bei Karacho. Normalerweise lasse ich mich von sowas nicht abhalten, aber so extrem schlimm wie an diesem Tag in Tripsdrill habe ich noch kein Freizeitparkpublikum erlebt. Ist das dort immer so?
Weiter gings für mich zum
Waschzuber-Rafting. Auch hier konnte ich direkt einsteigen, eine Fahrt genügte mir aber auch hier.
Der Warteschlangen-Bereich
An Wasserfällen vorbei
Auch durch eine Höhle geht es hindurch.
Das Rafting war ganz nett, nass geworden bin ich aber so gut wie gar nicht. Bei den Temperaturen war ich da aber auch nicht allzu böse drum.
Mit der Zeit merkte ich, dass nicht sehr viele Essensbuden heute offen hatten. Doch ich konnte zum Glück trotzdem etwas zum Stillen meines Hungers finden. Die Preise waren vollkommen in Ordnung und die Qualität war nicht extrem gut, aber völlig ausreichend für mich.
Dann fehlte mir nur noch eine Runde auf dem
Donnerbalken, den ich leider nicht fotografiert habe. Leider war es hier so leer, dass ich mich als einziger Fahrgast in die Gondel setzte. Doch der Operator bestand darauf, dass mit mindestens zwei Leuten gefahren werden muss. Zum Glück tauchte nach 5 Minuten noch ein Mann auf und dann konnte endlich die Fahrt beginnen.
Ich weiß nicht, ob das das übliche Fahrprogramm war, aber das war für mich mehr Hin- und Hergeruckel als ein Free Fall. Als man bei der dritten Auffahrt auch mal ganz oben ankommt, wird man etwas hin- und hergerüttelt und fällt dann gefühlt vllt 5 Meter als einziges Mal richtig hinunter. Die Fahrt fand ich leider sehr enttäuschend, da hatte ich mir mehr erhofft.
Da ich schon ziemlich früh mit allem durch war und mich das Publikum bei Karacho etwas von den Wiederholungsfahrten abhielt, wollte ich das Angebot nutzen und mal rüber zum Wildparadies wandern. Auf dem Hinweg habe ich noch den umständlichen Weg die Straße entlang genommen, weil ich nicht wusste, wo mich der andere Weg hinführen würde. Auf dem Rückweg habe ich dann zum Glück doch noch den richtigen gefunden.
Ich zeige mal ein paar Fotos meiner knapp einstündigen Rundtour:
Luchs
Die Bären
Einer machte es sich auf dem Stamm gemütlich.
Ein anderer spazierte über das Dach dieses Häuschens.
Weißkopfseeadler, sehr hübsche Tiere
Wie dieser Vogel hieß, weiß ich leider nicht mehr...
Eine Schneeeule, die sich mir sogar etwas näherte. Sonst sehe ich sie eigentlich immer auf Stämmen sitzen und die Gegend beobachten.
Die Silberluchse haben mir am meisten gefallen. Sie wirkten recht zutraulich und einer setzte sich dicht vor mich. Er wollte wahrscheinlich nur etwas zu fressen, doch trotzdem fand ich sie sehr schön.
Die Wölfe. Ich hatte sogar das Glück, zur Fütterung aufzutauchen und dort noch ein paar interessante Informationen über sie zu erhalten.
Die Tiere waren etwas wenig in Bewegung, allerdings war der Boden durch den Regen in vielen Gehegen extrem matschig, schon fast sumpfig. Insgesamt hat mir der Bereich aber schon gut gefallen, es ist eine bunte Tiermischung und der Pak ist schön in der Natur angelegt. Wenn man etwas Zeit über hat, lohnt sich ein Besuch hier finde ich schon.
Danach bin ich nochmal für 2 Stunden zurück in den Park für ein paar Wiederholungsfahrten, doch die meisten und vor allem die letzten waren dann wieder auf Mammut, da es bei Karacho sogar noch voller wurde und mich dann doch öfter fürs Sitzenbleiben entschieden habe.
Außerdem war die Stimmung auf Mammut viel besser, es hatten einfach alle Spaß. Etwas schade fanden nur viele, dass der ansonsten relativ nette, jüngere Operator bei Einfahrt um 16:59 uns nicht noch eine letzte Runde drehen ließ. Das war kein wirklicher Dämpfer, denn auch wenn die Anlage Thrill vermissen lässt, kann man bei den Wartezeiten hier trotzdem viel Spaß haben. Auch wenn Karacho für mich die spannendere Anlage ist.
Fazit: Ich hatte insgesamt viel Glück an meinem Erstbesuchstag. Trotz über den Aufenthalt verteilt recht angenehmen Wetters war es sehr leer, man konnte locker alles schaffen und trotz meiner kurzen Besuchszeit auch genug Wiederholungsfahrten machen. Der Tierpark ist schön natürlich gehalten.
Ein paar kleine Enttäuschungen gab es, doch mehreres war auch wie erwartet und ein paar positive Überraschungen gab es auch. Karacho ist sehr gut, das Drumherum, wofür der Park nur zum Teil etwas kann, war nicht so schön.
Der Besuch hat sich insgesamt auf jeden Fall gelohnt, allerdings weiß ich nicht, ob ich den Park nochmal allein besuchen würde. Hier sind viele Familienattraktionen, in denen man in der Gruppe sicher viel mehr Spaß hat. Im Thrill-Bereih, der mich lockt, ist leider eher wenig geboten, mit Karacho haben sie aber eine sehr gute, intensive Achterbahn dort stehen. Mal schauen, wann es wieder in den Park geht.