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New York - New York | Part 6: Six Flags America
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Hopa
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Idstein
Deutschland . HE
 
Avatar von Hopa
Link zum Beitrag #965828 Verfasst am Montag, 30. Mai 2016 18:00
2 mal bearbeitet, zuletzt am 30.05.2016 18:05
Themenersteller
5 gefällt das Relax


Part X: New York
Part 1: Luna Park & Scream Zone
Part 2: Six Flags Great Adventure
Part 3: Dorney Park
Part 4: Hershey Park
Part 5: Knoebels Amusement Park
Part 6: Six Flags America
Part 7: Washington, D.C.
Part 8: Busch Gardens Williamsburg
Part 9: Kings Dominion
Part 10: Kennywood
Part 11: Kings Island
Part 12: Dollywood
Part 13: Holiday World & Splashin' Safari
Part 14: Silver Dollar City
Part 15: Six Flags St. Louis
Part 16: St. Louis
Part 17: Chicago
Part 18: Six Flags Great America
Part 19: Indiana Beach
Part 20: Cedar Point
Part 21: Waldameer
Part 22: Niagara Falls
Part: 23 Six Flags New England
Part 24: Lake Compounce
Part X: New York

Part 6: Six Flags America
01.08.2014

Hallo zusammen,

nach Simons Bericht und Video über Knoebels knüpfe ich wieder nahtlos an - diesmal mit Six Flags America.

Ich denke, es ist allgemein bekannt, dass dieser Park - selbst nach Minimierung der Anforderungen auf Six Flags Niveau - nicht den allerbesten Ruf genießt, um es mal schonend auszudrücken. Da er aber so nahe bei Washington D.C. und so schön auf dem Weg lag, wollten wir uns trotzdem ein eigenes Bild verschaffen und konnten somit einen Tag später auch gleich noch ein bisschen Sightseeing in der Hauptstadt mitnehmen. Zudem hatten wir ja dank unseres Six Flags Season Passes weder Park- noch Eintrittsgebühren an der Backe, ansonsten hätten wir sicher eher auf die zahlreichen, abratenden Stimmen im Vorfeld gehört.

Nach unserer letzten von drei Nächten im Motel 6 in Harrisburg starteten wir verhältnismäßig spät in den Tag und begannen unsere kleine Reise Richtung Süden, genauer gesagt Upper Marlboro, erst gegen 10 Uhr. Die gut 200 km waren schnell abgespult und vor Ort trafen wir auf einen sehr mäßig gefüllten Parkplatz. Allein der erste Eindruck vor Ort wirkte in irgendeiner Weise erdrückend und trostlos, obwohl der Eingangsbereich einigermaßen schön aussieht. Möglicherweise war an diesem Eindruck aber auch das Wetter schuld. Denn der Himmel war grau in grau, die Luft stand, es war unfassbar heiß und die Luftfeuchtigkeit lag bei ca. 512% - grob geschätzt. Im weiteren Verlauf erwies sich dieser Tag als schwülster Tag in meinem ganzen Leben. So etwas habe ich noch nicht erlebt - weder in der Wüste noch in einem botanischen oder zoologischen Tropenhaus. Unfassbar ekelhaft und anstrengend!


Spürt ihr diese Schwüle auch, wenn ihr nur auf das Bild guckt?

Unsere erste Station sollte Ragin Cajun sein, ein Zamperla Spinning Coaster, der von 2004 bis 2013 in Six Flags Great America seine Runden gedreht hatte. Nur einen Hasensprung hinter dem Looney Toons Sektor und somit unweit vom Eingangsbereich des Parks positioniert, stellt dieser Coaster für viele Besucher verständlicherweise das erste Ziel dar. Dadurch und aufgrund der unvorteilhaften Kapazität bildete sich eine kleine Warteschlange. Immerhin wurde die gefühlte Wartezeit mit extrem lustigen Kommentaren und kirmesähnlichen Lauten des Ride-Operators unangenehm verlängert. Seine Möchtegern-Joker-Lache bei einem sich besonders schnell spinnenden Wagen oder seine in komplexer Reimform vorgetragene Äußerung „Number six let’s do some trickssss“, zur mit der Nummer sechs beschrifteten Chaise, waren äußerst unterhaltsam. Nicht. Die Fahrt an sich war dann aber doch recht spaßig und ließ einige teils intensivere Drehungen zu – interessanterweise allerdings erst im zweiten Teil der Bahn, wo die Rotation unüblicherweise erst freigegeben wird. Leider steht die Bahn völlig hingeklatscht und lieblos am Rande des Parkgeländes, als würde sie in Bälde erneut ab- und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Selbst für Six Flags Verhältnisse ist da noch ein bisschen Luft nach oben.


Der Frosch mit dem Krokodil-Kopf sieht etwas lustiger aus, als es die Sprüche von dem drolligen Ride-Op waren. Jetzt habe ich Mitleid mit ihm... S Egal, immerhin war er stets bemüht! S

Auf unserem weiteren Weg nahmen wir den Free Fall Tower in der Nähe mit. Wir freuten uns zunächst über den geringen Andrang von ein paar Leutchen, stellten jedoch relativ schnell fest, dass man hier scheinbar gerade dabei ist, mehrere Weltrekorde aufzustellen. Allem voran scheint es dem Park besonders wichtig zu sein, dass die Angestellten möglichst wenig Freundlich- und Fröhlichkeit ausdrücken. Ach, was erzähle ich: Ihre Ausstrahlung muss so negativ behaftet sein, dass man es nicht erträgt, sie länger als einen Augenblick lang zu betrachten, ohne dabei instinktiv Empathie für ihren schlimmen Job zu empfinden, dessen lebensfeindliches Wesen sich in hochgradigem Desinteresse und in unsäglicher Demotivation widerspiegelt. Man fragt sich innerlich, ob man reinen Gewissens mit dem Abdruck seines Allerwertesten auf dieser Attraktion leben kann. Ob es einem wirklich wert ist, für 2-3 Sekunden Spaß die Sklaverei dieser fürchterlich misshandelten Mitarbeiter zu unterstützen, die doch eigentlich nur ihre Füße hochlegen, laut schmatzend Kaugummi kauen und verdammt nochmal chillen wollen. Da sie alle vorstehend aufgeführten Tätigkeiten, die der Steigerung ihrer Lebensqualität oder vielleicht eher der Kompensation der Unzufriedenheit ihres furchtbaren Lebens dienen, trotzdem durchführten, zögerten wir kurz, entschieden uns dann aber für ein klares „Ja, jetzt erst recht“.

Aber zurück zu den Weltrekorden: Es schien eine weitere Aufgabe zu sein, sich so viele Schuhe wie möglich während des Laufens besohlen zu lassen und infolge dessen die Abfertigung immer näher an den Punkt 0 zu bringen. Dabei kommen einem freche Gören, die ganz offensichtlich und dreist nach der Fahrt durch den Ausgang zurücklaufen und erneut in der Gondel Platz nehmen, geradezu gelegen. Ein lautstarkes Protestieren unsererseits bewirkte nur ein in Zeitlupe abgespultes Schulterzucken. Herrlich. Schließlich kamen wir doch zu unserer Fahrt, die es nur temporär geschafft hat, unseren angestauten Stress fallen zu lassen.

Ich merke gerade, dass ich beim Schreiben des Berichts unwesentlich aufgebrachter bin als sonst. Versuchen wir also, die Reise mit etwas Positivem fortzusetzen, denn das gibt es tatsächlich auch in Six Flags America. Ohne große Erwartungen steuerten wir ohne große Umschweife den nahegelegenen Woodie an. The Wild One ist eine ziemlich lange, sich in hell - naja, eher bräunlich - leuchtendem Weiß präsentierende Holzachterbahn der uns nicht so geläufigen Dinn Corporation. Es gibt tatsächlich sogar Theming-Ansätze, die als Tunnel bzw. eher großzügige Durchfahrt fungieren: Eine aufgestellte Felswand, an der scheinbar ein Flugzeug zerschellt ist, dessen Trümmerteile optisch recht authentisch anzusehen sind. Von hinten sieht diese Wand dagegen leider ziemlich schäbig aus. Zurück zur Bahn an sich: Nachdem auch hier die Abfertigung unter aller Sau war und der eine Zug nur alle halbe Ewigkeit den Bahnhof verlassen hat, lässt sich zur Fahrt von The Wild One in jedem Fall sagen, dass sie außerordentlich gelungen ist. Das Layout besticht durch etliche große und kleine Camelbacks, einen Double-Down sowie einen Double-Up, wenige, aber lateral kräftige Kurven und eine großzügig ungeneigte 450° Helix. Der Zug passiert die Strecke in einem sehr ansehnlichen Tempo, sodass viele schöne Airtime-Momente und einige positive G-Kräfte entstehen. Durch den für einen Holzcoaster in diesem Alter recht angenehmen Komfort macht die gesamte Fahrt großen Spaß. In der Helix zum Schluss wird man ansteigend kräftig und lang anhaltend seitlich in den Sitznachbarn oder den Sitz selbst gepresst, ehe man mit noch ordentlichem Rest-Tempo die Schlussbremse erreicht. The Wild One ist definitiv ein klasse Coaster, der hier und da bestimmt noch als Geheimtipp durchgeht. Unsere Laune stieg zumindest zu diesem Zeitpunkt wieder etwas an. Später machten wir noch eine Fahrt und stellten fest, dass die Fahrt vorne sogar noch deutlich besser ist. S


Steht definitiv im falschen Park.


Brauner Eisberg voraaaauuusss!

Im Warner-Brothers-Movie-Land-Whatever-Bereich zitterten wir wieder, ob uns eine Fahrt auf dem Kiddy Coaster Great Chase gewährt werden würde. Wir hatten Glück und durften Platz nehmen. Die Fahrt ist vergleichbar mit äquivalenten Anlagen, war jedoch simpel, aber einigermaßen nett thematisiert und bereitet dem ein oder anderen Kind - wie uns natürlich auch - sicherlich große Freude. S

Der nächste Coaster trägt einen Namen, den ich in Bezug auf den Park lieber mal unkommentiert lasse. Die Rede ist von dem Stand-Up Coaster Apocalypse, oder wie Helge Schneider sagen würde: Akopalüze. Komischerweise scheint der Park bei diesem Namen Feuer und Flamme zu sein, was sich im recht ansehnlichen Theming der Bahn widerspiegelt. Man muss Six Flags America an dieser Stelle wirklich zu gute halten, dass die Gestaltung hier in ihren Ansätzen stimmig ist und eine Prise Liebe zum Detail versprüht. Darüber hinaus sind sogar mehrere Effekte im Einsatz, wie z.B. der aufsteigende Rauch aus einem abgestürzten Flugzeug-Wrack-Teil oder die imposante, auf die Fahrt abgestimmte Flamme. Hinsichtlich der Fahrt sind unsere Meinungen etwas zweigeteilt. Simon hat der stehende Ritt ganz gut gefallen; mich konnte der Weltuntergang nicht ganz überzeugen. Das Layout geht in Ordnung und auch die Intensität stimmt. Leider gibt es für einen B&M Coaster ganz schön viele Ohrfeigen, die in Verbindung mit den zersetzten Fettsäuren der vorherig vermutlich stark transpirierenden Mitfahrer nicht nur wehtun, sondern auch noch starken Ekel hervorrufen. Alles in allem sind wir Apocalypse zweimal gefahren und kommen als Fazit auf ein befriedigendes bis ganz gutes Urteil; außerdem ist der Soundtrack cool.



"Maschendrahtzaun in the morning, Maschendrahtzaun late at night, Maschendrahtzaun in the evening, Maschendrahtzaun [makes me feel I die]..."


"Feuer Frei! Bang, Bang!"

Auf unserem weiteren Weg bekamen wir plötzlich Hunger. Hunger auf Spaghetti. Grüne Spaghetti. Manche sagen ja eher, dass es sich hierbei um einen grünen Wollknäuel handelt, der einem im Halse stecken bleibt. Gemeint ist natürlich das immer wieder faszinierende Open-Air Bauwerk Jokers Jinx. Sozusagen die Steigerung von Xpress. Ein Schienen-Wirr-Warr sondergleichen, dass wir auf unserer Reise später noch zweimal testen durften - dann allerdings indoor. Von außen betrachtet wartet man hier nur darauf, dass der Zug bei der nächsten Fahrt einen Rollback erleidet und somit stecken bleiben würde. Denn die Kurve nach dem Sidewinder wird dermaßen langsam durchfahren, dass selbst Kanonen auf dem Top Hat neidisch wird. Daher hat es uns auch nicht verwundert, dass die Bahn nur wenige Tage nach unserem Besuch tatsächlich dort stecken geblieben ist und die Insassen mehrere Stunden in den doch recht engen Premier-Zügen verbringen mussten, bevor sie evakuiert werden konnten. Damit einhergehend erreichten uns auch ein paar besorgte Nachrichten von Freunden und Familienmitgliedern, ob bei uns alles in Ordnung sei. An diesem Tag hat es aber glücklicherweise bei jeder Fahrt noch gerade so zum Überschleichen des höchsten Punktes gereicht, andernfalls wären uns wohl die folgenden Stunden in diesem Park durch die Lappen gegangen, was dann glaube ich doch noch minimal mehr Nachteile als Vorteile gehabt hätte. Aber mal abwarten... S


Suchbild I: Finde das versteckte Theming.

Zur Fahrt lässt sich sagen, dass der Abschuss und der erste Teil nach dem dreifach überschlagenden Auftakt etwas verhalten sind, aber dennoch Spaß machen. Der Joker hebt sich aber seine Highlights fürs Finale auf: Nachdem man ein paar Kurven in luftiger Höhe gemütlich absolviert und dabei den überaus hochkarätigen Special-Effect in Form einer metallenen Spiraltunnel-Durchfahrt erlebt hat, legt die Bahn nämlich auf der folgenden, stetig abwärts führenden Slalomfahrt ordentlich zu und peitscht einen regelrecht durch die (bodennahen) Kurven, Umschwünge und den finalen Corkscrew. Da geht es gut zur Sache. Die Bahn läuft ruhig und der Komfort ist, bis auf die Beinfreiheit, überdurchschnittlich gut. Spoiler: die noch anstehenden Geschwister können damit nicht mithalten, sind dafür aber auch flotter unterwegs sind. Summa summarum also ein klasse Coaster, der mit einem kräftigeren Launch und einem knackigeren Anfang richtig geil wäre. Wir haben uns drei Fahrten auf Jokers Jinx gegönnt und wären gerne noch häufiger gefahren, wenn überraschenderweise an dieser Attraktion mal eine annehmbare Abfertigung geherrscht hätte.


Suchbild II: Finde den Zug. Ok, das Spiel ist etwas unfair in Six Flags America.

Kommen wir zu einem weiteren Highlight unseres Besuchs. Was ist eigentlich das Gegenteil von Highlight? Sagen wir einfach Tiefpunkt. Der uns durch seine riesigen Helices und die dort verbaute, durchgängig dichte Stützkonstruktion auf einer 2-Gurt-Schiene schon lange im Voraus als merkwürdig aufgefallene Megacoaster Superman – Ride of Steel stand als nächstes auf dem Plan. Wir freuten uns auf einen sicherlich etwas anderen Intaminer und freuten uns über den geringen Andrang. Moment. Gering heißt hier ja nicht gering. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Die Abfertigung kann man hier wirklich als bodenlose Frechheit bezeichnen. Wir haben die Zeit gestoppt, die der Zug zum Ent- und Beladen in der Station stand: 5 Minuten und 15 Sekunden. Da würde selbst Dr. Mike Sanders im Dreieck springen. Kurz bevor wir dann endlich an der Reihe waren – also die vier Personen vor uns innerhalb von 15-20 Minuten auf die Reise geschickt worden waren - erlag die Bahn auch noch einem technischen Defekt und nichts ging mehr. Klar, dafür kann wahrscheinlich auch der Park nichts, aber es hätte zu diesem Zeitpunkt nicht besser bzw. schlechter passen können. Einige Leute verließen die Station, wir harrten mit pöbelnden, schief singenden und einfach nur tierisch nervenden potentiellen Mitfahrern, weiter aus. Ein Techniker wurde angeblich informiert, aber eben nur informiert. Er kam erst nach einer wirklich langen Zeit. Der Elan der Ride-Ops scheint in Six Flags America höchst ansteckend zu sein. Nach einer gefühlten Ewigkeit lief immerhin die Bahn wieder und wir kamen zu zwei Fahrten. Ich muss ehrlich sagen, dass Superman ein etwas komischer Coaster ist. Er passt nicht so ganz zur Dynamik vom Intamin und wirkt ziemlich leidenschaftslos entworfen. Nun gut, fairerweise muss man natürlich mit einbeziehen, dass die Bahn der zweite Megacoaster von Intamin war – und dazu noch eine gespiegelte Kopie des ersten, welcher in Darien Lake zu finden ist. In sofern auch interessant zu sehen, wie alles noch deutlich „geometrischer“ und weniger fließend geformt ist, was man übrigens auch noch bei Nummer Drei, Bizarro/Superman in Six Flags New England, trotz spektakulärerer Streckenführung beobachten kann.


Die Geschwindigkeit des Lifthills hat sich der Abfertigung angepasst, oder andersrum. Schon komisch so ein Intamin Megacoaster ohne Kabellift.

Besonders störend sind bei diesem Superman aber die aufgrund des schlimmen Unfalls vor einigen Jahren nachgerüstete Beinschienen, die nicht nur für eine extreme Enge sorgen, sondern auch noch wirklich unangenehm und null komma null ergonomisch sind. Ein paar Millimeter Polsterung wären doch nicht zu viel verlangt, oder? Hier hat die Bahn bei uns die mit Abstand meisten Minuspunkte gesammelt. Ganz so schlecht war die Fahrt dann insgesamt aber bei Weitem nicht. Abgesehen vom sehr strangen Layout gibt es jede Menge Airtime in verschiedensten Ausführungen. Man hat definitiv Spaß auf Superman, obwohl man sich permanent fragt, was man sich zur Hölle bei der Planung dieses etwas seltsamen Coasters gedacht hat.


Die Beinschienen sind einfach nur kacka.


Schade, dass ich kein Bild von den Helices habe, dann könnte ich mit einem weiteren Song untertiteln: "You spin me right round baby, right round..."

Unweit hinter Superman findet man in einer hässlichen, von Beton umgebenen Sackgasse den Vekoma Flyer Batwing. Ich übertreibe an dieser Stelle nicht, denn hier sieht es wirklich einfach nur furchtbar aus. Man könnte genauso gut an einer überdimensionalen, stillgelegten U-Bahn-Station im Freien sein. Dementsprechend traurig steht der eher seltener anzutreffende Fledermausflügel da. Da ihr es euch sicher denken und es auch langsam nicht mehr hören könnt, erspare ich mir mal einen Kommentar zur Wartezeit und Abfertigung. Wir waren jedenfalls ziemlich gespannt auf dieses Konkurrenz-Produkt zu B&M und hatten im Vorfeld mehr positive als negative Berichte gelesen. Gleich zu Beginn stellt man fest, dass die Liegeposition auf dem Rücken deutlich angenehmer ist, als von vornherein auf Bauch liegend zu hängen. Der Nachteil: man sieht außer dem Himmel nicht viel mehr. Trotzdem waren wir positiv überrascht, auch wenn das Bügelsystem sicherlich noch einen Ticken angenehmer und der übermäßig starke Schweißgeruch daran deutlich geringer sein dürfte. Das Layout der Bahn gefällt äußerst gut. Die „blinde“ Drehung in den First Drop ist sehr schön und kommt überraschend, die Steilkurve vermittelt ein schönes Gefühl vom Fliegen, der Looping drückt ordentlich und die finalen Rollen sorgen für ein stimmiges Gesamtbild. Während der Fahrt gibt es so gut wie keine größeren Schläge. Mit einer entsprechenden Thematisierung - und sei es nur die Integrierung in ein geiles Terrain - könnte man diesen Bahntyp um einige Level anheben. Die Superman-Flyer steckt er zumindest dank wilderer und abwechslungsreicherer Fahrt in die Tasche. Da hilft auch kein Pretzel-Loop. Auf Batwing haben wir uns sogar drei Fahrten gegönnt. S


Joa, da legst di' nieder.


Aus dieser Perspektive steht das Teil fast noch richtig schön da. Schiebung!

Zurück aus der Zementhölle steuerten wir den zweiten Woodie des Parks an. Mit Roar steht hier ein GCI, mit denen man ja eigentlich nichts falsch machen kann – im Gegenteil. Wie hätte es anders sein können, war auch hier die Abfertigung unter aller Sau. Es ist unfassbar, wie viele Fahrten wir hätten schaffen und wie viele Nerven wir uns hätten sparen können, wenn hier eine gute Parkpolitik herrschen würde. Aber zurück zu unserem Stück Holz: Komischerweise hat mich Roar nicht ganz überzeugen können. Die Bahn teilt ganz gut aus, aber nicht im Sinne von typischen Rattern, Rütteln oder Vibrationen, sondern eher mit ungewöhnlichen Schlägen. Ob das daran liegt, dass hier nicht die typischen GCI-Züge, sondern ein Verbund aus dreireihigen PTC-Wagen zum Einsatz kommt oder daran, dass die Bahn zu unserem Besuchszeitpunkt 16 Jahre auf dem Buckel und mutmaßlich nicht allzu viel Retracking-Liebe abbekommen hatte? Wir wissen es nicht. Hier und da fehlt dem Coaster jedenfalls vor allem in der ersten Hälfte auch etwas Tempo und es kommt kein wirkliches Out-of-control-Feeling auf. Stellenweise gibt es dennoch richtig gute Passagen, weswegen ich auch einige gute Haare an dem GCI lassen muss und werde. Trotzdem sind wir beide, auch nach der zweiten Fahrt, nicht so richtig warm geworden.


"I got the eye of the tiger, a fighter, dancing through the fire. Cause I am a champion and you're gonna hear me roooaar." Was für eine Steilvorlage! Danke Frau Perry! S


Airtime? Joar...

Auf dem Weg zu unserer letzten Station, dem Mind Eraser, fazitierten wir bereits für unseren täglichen "Vlog", um mit den daheim gebliebenen unsere Eindrücke zu teilen und uns eine Erinnerungsstütze zu schaffen. Auf die Frage von mir, warum wir denn nicht noch den SLC abwarten würden, entgegnete Simon: "Weil es eben ein stinknormaler SLC ist". Nun gut, hat er ja eigentlich Recht. Nein, hatte er nicht. Wir drehten nach der Fahrt noch einen weiteren Clip, um unsere ersten Bewertungen um diesen SLC zu ergänzen, der auf einmal eine ganz andere Bedeutung hatte. Machen wir es kurz: Mind Eraser macht seinem Namen alle Ehre. Ich weiß, dass es einige nicht sehr smoothe SLCs gibt, aber ich bin auch der Meinung, dass sie in ihren Fahreigenschaften und der folgenden Gesamtbewertung oftmals zu schlecht wegkommen. Doch dieser Coaster ist wirklich realtiv nah dran, unfahrbar zu sein. Er schlägt nicht nur sporadisch, sondern permanent. Er schlägt nicht mal nach links oder rechts, sondern in alle Richtungen: hoch, runter, nach vorne, nach hinten... und trägt daher bei uns den Namen "4D-Schlag-Coaster". Man fühlt sich wie ein Flummi in einer eingepferchten Dose, die von einem frustrierten Kleinkind hin und her geschüttelt wird. Wir hatten ausnahmsweise wirklich gar keinen Spaß und können absolut nicht nachvollziehen, wie sich manche Leute direkt nochmal angestellt haben. Hässlich ist er übrigens auch, da die Betonfundamente teilweise mehrere Meter aus dem Boden ragen, um zu kompensieren dass man auf abschüssigem Gelände gebaut hat. Spätestens nach dieser Fahrt war uns klar, dass wir einfach nur noch "nach Hause" wollten.


Die ***** dein Kopf, Alter!

Wir verließen den Park schon um 19 Uhr und fuhren gerade mal 9 km bis zu unserem nächsten Motel 6 in Washington, D.C., die Stadt, die wir am nächsten Tag ganz ohne Achterbahnen vorhatten zu besichtigen.

Fazit: Zugegebenermaßen kann es sein, dass das Wetter an diesem Tag einen negativen Einfluss auf die Bewertung von Six Flags America hatte. Trotzdem: Dieser Park hat auf uns einen sehr lieblosen Eindruck gemacht. Es gibt wenig schöne Ecken und dafür zu viele hässliche. Flair? Fehl am Platz!
Die Freundlichkeit des Personals ist kaum vorhanden und die Abfertigung hat dem ganzen die Krone aufgesetzt. Die Achterbahnen sind mit einzelnen Ausnahmen allesamt ordentlich, doch alleine deswegen würden wir wohl nicht mehr in diesen Park zurückkehren. Vielleicht ist das aber auch alles Absicht und man will hier auch einfach nur den Unterschied zwischen „America“ und „Great America“ verdeutlichen. S

(Warnung) zum Video: Es kann sein, dass das Video eine verstörende Wirkung auf manche Betrachter ausübt. Das Video soll – wie eigentlich immer, aber doch diesmal irgendwie anders – die Stimmung des Parks bzw. unseres Besuches rüberbringen. Mehr brauche ich dazu gar nicht zu sagen. Macht euch selbst ein Bild. Ich habe nämlich keine Lust (mehr).

Zum Video

Bis zum sicherlich wieder etwas erfreulicheren Part
Euer Timo & Simon



Dr.Kirk
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Aufsteiger

Schweiz . BE
 
Avatar von Dr.Kirk
Link zum Beitrag #965877 Verfasst am Montag, 30. Mai 2016 21:36 1 gefällt das Relax
Danke für den tollen und amüsanten Bericht. Ich glaube die meisten Teilnehmer der Tour letztes Jahr, mich eingeschlossen, sind der selben Meinung. Mich sieht der Park auf jeden Fall nicht mehr so schnell.
coasterfreak
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Aufsteiger Robert

Deutschland . NW
 
Avatar von coasterfreak
Link zum Beitrag #965903 Verfasst am Dienstag, 31. Mai 2016 07:42 1 gefällt das Relax
Wie Marc schon sagte, spiegelt der Park die Meinung vieler Tourteilnehmer vom letzten Jahr wieder.
Das Video finde ich ja mal sehr passend mit dem Song. S
Der Sinn des Lebens?
Der liegt irgendwo zwischen Lifthill und Schlussbremse.
Platz 1 und 2 der besten Berichte 2023 "Orlando 20+2" (Tag 6, 5, und 3) + Platz 3 der Top Bilder 2023Runner
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Redakteur Dominik Leinen
Beilingen
Deutschland . RP
 
Avatar von Runner
Link zum Beitrag #965974 Smartphone verfasst am Dienstag, 31. Mai 2016 15:09 1 gefällt das Relax
Hach ja, Six Flags (not so Great) America S

An sich fand ich den Park ja gar nicht sooo schlimm. Aber das lag wohl primär daran, dass mich Wild One und Jokers Jinx so positiv überraschen konnten.
Wie man Apocalypse aber ein "gut" bescheinigen kann, ist mir dann doch ein Rätsel.

Nunja, ich danke euch auf jeden Fall wieder für eure Eindrücke aus diesem Park, die die meinigen nochmals haben aufleben lassen. Schöne Bilder und passende Musik im Video.S
Snoop
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Operator Stefan Fliß
Herten
Deutschland . NW
 
Avatar von Snoop
Dabei!
Link zum Beitrag #966004 Verfasst am Dienstag, 31. Mai 2016 20:22 1 gefällt das Relax
Top Bericht, top Video, Flop Park.
Platz 3 der Top Bilder 2023razibo
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Onrider Rainer Ziesche
Bochum
Deutschland . NW
 
Avatar von razibo
Link zum Beitrag #966078 Verfasst am Mittwoch, 01. Juni 2016 12:11 1 gefällt das Relax
Toller Bericht von einem weniger tollen Park.

Mein persönliches Highlight bei unserer Tour im letzten Jahr: Die Show "Cowboys vs. Pirates" (oder war es "Pirates vs. Cowboys"?), die ich trotz simultaner Gebärden-Dolmetscher nicht so ganz verstanden habe.
Brot
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Onrider Chris

Deutschland . NI
 
Avatar von Brot
Link zum Beitrag #966409 Verfasst am Dienstag, 07. Juni 2016 07:36 1 gefällt das Relax
Sehr cooler Bericht und noch cooleres Video! Smilie :16: - Dr. Weizenkeim - 67062 Zugriffe

Als noch nicht dort Gewesener verspüre ich nach dem Bericht tatsächlich den Drang diesen Park selbst einmal zu erleben. Hin und wieder mal ein schlechter Park lässt einen die wirklich guten Parks dann halt auch wieder richtig wertschätzen. Ich meine, ich gehe ja auch hin und wieder mal in den Heide-Park.

Gruß,
Brot
You can live in a car, but you can't drift in a house. - Jeremy Clarkson
mülla
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Aufsteiger Simon

Deutschland . HE
 
Avatar von mülla
Link zum Beitrag #966452 Verfasst am Dienstag, 07. Juni 2016 12:34 2 gefällt das Relax
Hihi, ja, ich würde jetzt auch nicht sagen dass ich es bereue dort gewesen zu sein. Gibt halt auch viel zu erzählen aus so einem Park S
In memory of Space Mountain - De la terre à la lune - RIP 1/16/2005
schrottt
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Mitglied Sven Lakemeier

Deutschland . BY
 
Avatar von schrottt
Link zum Beitrag #967984 Verfasst am Dienstag, 21. Juni 2016 19:58 Relax
Wenn ich das so lese bin ich froh, dass bei unserem Besuch vor 2 Wochen der Park so leer war, dass wir nur an Maus und Batwing mehr als eine Fahrt warten mussten. Nachteil des Besuchs erst in diesem Jahr: Bei der Kinderachterbahn dürfen Erwachsene nur noch in Begleitung mitfahren.
fnööt
Burns
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Mitglied

Deutschland . NW
 
Avatar von Burns
Link zum Beitrag #967993 Smartphone verfasst am Dienstag, 21. Juni 2016 21:52 Relax
Also wir durften ihn am Sonntag fahren. Auch kann ich die sehr schlechte Meinung über den Park, die man überall liest, nicht teilen. Wir hatten einen sonnigen, recht leeren Tag und durften nur bei Superman, wie an anderer Stelle bereits erwähnt, aufgrund des VR-Wahns mal ein wenig länger warten. Personal war freundlich und wir hatten einen schönen Tag. SixFlags over Georgia ist, bei mir zumindest, eher unten durch.
Aber natürlich ist SixFlags America auch kein Highlightpark.
schrottt
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Mitglied Sven Lakemeier

Deutschland . BY
 
Avatar von schrottt
Link zum Beitrag #968017 Verfasst am Mittwoch, 22. Juni 2016 08:39 Relax
Die können sich auch nicht entscheiden. Bei unserem Besuch war draußen nichts von Maximalgröße zu lesen, aber in der Station am Meßstab war eine Markierung "Ab x Inch nur mit Kind". Am Andrang kann es bei unserem Besuch nicht gelegen haben, dass die Dame das so durchgezogen hat.

SFoG hat mir von Gestaltung und Bahnportfolio gut gefallen, Operations nicht. Aber das wird nun OT für diesen Thread :)
fnööt
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