Wie schon im letzten Bericht angedeutet, sollte es am 4.Tourtag etwas ruhiger werden als in Liseberg. Nach dem recht langen und kräftezehrenden Tag dort war mir das aber auch nicht wirklich unrecht.
Aufgrund des kleinen Angebots an Hauptattraktionen wird es diesmal noch weniger Bilder geben. Da ich auch öfter einfach nur die Zeit genossen habe, sind es hier allgemein sehr wenig Bilder geworden.
Das heutige Ziel war das Skara Sommarland.
Auch an diesem Tag wartete eine morgendliche ERT auf uns.
Sie fand statt auf Tranan, einer Bahn von S&S.
Diese Bahn soll wohl in dieser Bauform ein weltweites Unikat sein.
Die Daten klangen nicht sehr beeindruckend, doch wie war wohl die Fahrt?
Zunächst einmal sind die Züge recht interessant. Man kann sowohl links als auch rechts vom Wagen aus einsteigen. Auf jeder Seite sind 4 Plätze, bei denen man recht dicht hintereinander sitzt. Das Interessanteste ist jedoch, dass man lediglich von einem Beckengurt gesichert wird und auch nicht wirklich etwas zum Festhalten oder Gegenlehnen vorhanden ist.
Bei der ersten Liftauffahrt macht sich ein etwas mulmiges Gefühl breit, denn so wirklich gesichert ist man nicht. Das Layout ist nicht sehr beeindruckend und schnell (Höchstgeschwindigkeit 40 km/h), doch das Fahrgefühl ist recht interessant. Gerade durch die kaum vorhandene Absicherung kommt es einem ein wenig vor, als würde man fliegen und dieses freie Gefühl macht für mich auch diese Bahn aus. Es ist defintiv keine Thrillanlage, doch bei der Absicherung wäre ich die Bahn sowieso nicht gerne bei höherem Tempo gefahren. Von einer Topbahn ist sie sehr weit entfernt, doch ich werde trotzdem nicht dieses Fahrgefühl vergessen, das man dabei hat. Interessant ist auch, dass der Track sich mehrmals um 180 Grad dreht, doch die Wagen sich so bewegen, dass man trotzdem nie über Kopf ist.
Ich meinte schon scherzhaft, ob das vielleicht der Prototyp für die Wing Coaster war. Von der Sitzposition her ist es auch etwas ähnlich, doch die Rückhalterung (enganliegende Westen), die deutlich höhere Geschwindigkeit und Überschläge machen doch
Wingcoaster schon zu einer etwas anderen Art von Coaster. Deshalb bleibt es für mich auch ein schönes Unikat. Übrigens gefiel mir die rechte Seite etwas besser, da man dort in zwei Kurven sogar recht schön nach außen geschwungen ist bzw gedrückt wurde.
Zur ERT an sich: Leider wirkte die Stimmung hier auf mich ein wenig zurückhaltender als bei vielen anderen ERTs. Das mag einerseits an der Bahn Tranan liegen, die trotz des witzigen Fahrgefühls kaum mit den anderen Topbahnen mithalten kann. Doch vielleicht war ich ja doch nicht der einzige, der nach dem langen Tag in Liseberg ein wenig müde war.
Interessanterweise ging eigentlich die meiste Stimmung von der jungen Ride Operatorin auf der linken Seite aus. Vor jeder Fahrt heizte sie die Stimmung an mit einem motivierten: "Are you ready?" Worauf man ja nur antworten konnte: "Yes!" Und verabschiedete uns jedes Mal mit "Here we go!" In der Station wieder angekommen klatschte sie jeden einzeln ab und fragte einen erwartungsvoll, wie die Fahrt war. Bei so einer Operation konnte man ja nur "Very good!" antworten, wobei das auch keinesfalls gelogen war. Auch wenn es keine Topbahn ist, hat die ERT viel Spaß gemacht. Wir fragten uns schon, ob sie nur bei uns so drauf ist, doch ich sah später, dass sie bei anderen Fahrgästen genauso drauf war und das war mir doch wirklich sehr sympathisch, muss ich sagen. Glücklicherweise zog sich das mit den Operatorn auch durch fast den kompletten Park so.
So, nun geht es aber weiter. Eigentlich war unser nächstes Ziel der
Spinning Coaster nebenan, doch dort schien es noch technische Probleme zu geben. Deshalb verschoben wir eine Fahrt erstmal auf später.
Deshalb war unser nächstes Ziel die verbliebene Achterbahn Gruvbanan.
Hier befanden sich nach der ERT sehr viele Onrider.
Es handelt sich hierbei um einen
Mack Mine Train mit ähnlichem Layout wie der Alpenexpress und Grottenblitz. Somit ist die Fahrt auch ziemlich gleich, nur die Tunneldurchfahrt ist etwas anders. Sowohl im Europa Park als auch im Heide Park sind die Tunnel für mich ganz nett gestaltet, doch hier gleicht der "Tunnel" mehr einer Lagerhalle. Da es etwas dunkel war, konnte man nicht so viel sehen, aber was man sehen konnte, sah jetzt nicht allzu schön aus. Doch da mich sowas nie so wirklich stört, ist das für mich auch nicht wirklich ein Problem gewesen.
Danach lieferten sich mehrere Onrider hitzige Duelle beim Autoscooter. Ich schaute hier mal ganz entspannt zu.
Das war das Schöne an diesem Tag: Man konnte ganz entspannt und gemütlich durch den Park schlendern. Uns kam auch zugute, dass an dem Tag so gut wie gar nichts los war und man selten überhaupt warten musste. So hatte man mehr als genug Zeit, alles zu sehen und die Sachen zu fahren, auf die man Lust hatte.
Der Rest meiner Gruppe vergnügte sich in ein paar Drehfahrgeschäften, die ich wie gewohnt ausließ. Auch hier waren die Ride Operator total freundlich und sympathisch.
Dieses Bild von Dominik im Breakdance mit den lustigen Tierwaggons ist auch mein einziges von den Drehfahrgeschäften.
Zwischendurch besuchten wir auch den Log Flume Newton.
Glücklicherweise durften wir hier die Rucksäcke an der Seite abstellen.
Newton hatte die gleichen Pottwalboote wie die Wasserbahn im Potts Park. Die Fahrt an sich ist sehr kurz und es geht nur einmal einen eher kleinen Lifthill hoch und dann bergab. Man setzt etwas seltsam auf, doch Nicolas und ich sind nicht wirklich nass geworden. In der Station wieder angekommen, bot uns die sehr freundliche Mitarbeiterin an, gleich sitzenzubleiben und noch eine Runde zu fahren, da gerade niemand anstand. Das freundliche Angebot nahmen wir gern entgegen, wir waren ja eh so gut wie gar nicht nass geworden. Doch diese Fahrt sollte ganz anders werden: Es ging den Drop hinunter und diesmal schwappte uns eine recht große Welle ins Boot. Wir waren nach der Fahrt klitschnass. Das muss mir mal einer erklären: Wir saßen bei beiden Fahrten zu zweit genau gleich im Boot und erlebten so unterschiedliche Nässegrade? Doch obwohl es auch an diesem Tag nur um die 20 Grad warm war, schien diesmal zum Glück überwiegend die Sonne, sodass mich die Nässe nicht wirklich störte.
Nach einer entspannten Zeit mit den Drehfahrgeschäften und der Wasserbahn schauten wir vor dem gemeinsamen Mittagessen nochmal beim
Spinning Coaster vorbei.
Mittlerweile hatte der Spinner von Maurer auch den Betrieb aufgenommen.
Hier mussten wir sogar ein paar Minuten warten, schafften es aber zum Glück noch rechtzeitig danach zum Mittagessen.
Dieser
Spinning Coaster war natürlich ein ganz anderes Kaliber als Tornado. Man durchfährt das recht kurze Layout in nicht sehr hohem Tempo und über weite Strecken dreht man sich auch nicht so stark. Ich glaube gegen Ende haben wir uns etwas mehr gedreht, doch insgesamt war das ein eher gemächlicher
Spinning Coaster. Zu viel Drehen muss mir persönlich aber sowieso nicht sein.
Dann trafen sich alle Onrider in der Mexican Corner zum gemeinsamen Mittagessen.
Dort gab es ein Selbstbedienungsbuffet, wo man sich selber Wraps zusammenstellen konnte. Da es dort viele verschiedene Sorten Gemüse, zwei Sorten Fleisch und mehrere Soßen gab, dürfte für so ziemlich jeden etwas dabei gewesen sein. Zudem konnten wir uns verschiedene Softdrinks zapfen. Ich hatte mir auf meinen Wrap einen ordentlichen Berg insbesondere an Fleisch gestapelt, sodass ich trotz meines Hungers nicht ganz alles geschafft habe. Ein All You Can Eat Buffet muss halt ausgenutzt werden.
Das war definitiv eines der besten Mittagsmenus der Tour, vielen Dank nochmal dafür!
Nach dem Essen verschlug es mehrere Onrider in den Wasserpark. Die Sonne schien zwar auch immer noch, doch mir war es bei 20 Grad trotzdem persönlich noch zu kalt für das Wasser. Wir sind dann aber auch zum Wasserpark hinübergegangen, um zumindest die Wasserrutschen zu beobachten. Leider habe ich hier keine Fotos, obwohl mehrere Rutschen ziemlich spektakulär aussahen, insbesondere Big Drop und Cobra. Die anderen schienen auch sehr viel Spaß zu haben.
Aber wie gesagt müsst ihr hier auf Fotomaterial der anderen hoffen oder die onride-Videos von Markus.
Den Rest der Zeit verbrachten wir eher gemütlich. Wir machten noch eine Fahrt auf der großen Kartbahn, wo man auch immerhin knapp 10 Runden fahren konnte und die Sache war soweit ich weiß auch ziemlich preiswert. Meine fehlende Übung war schnell zu bemerken, doch es machte trotzdem viel Spaß.
Zudem drehten wir noch eine Runde mit der Parkeisenbahn. Es gibt zwar nicht viel Thematisierung, doch es ist überwiegend schön grün und gemütlich, sodass das Skara Sommarland so die gewisse Urlaubsatmosphäre ausstrahlen konnte.
Wir drehten auch noch je eine Wiederholungsfahrt auf dem
Spinning Coaster und Tranan und kurz darauf ging es schon zum Bus. Schließlich sollte noch die Strecke nach Stockholm bezwungen werden.
Fazit: Wie schon eingangs erwähnt war das Skara Sommarland genau der richtige Park zum richtigen Tourzeitpunkt. Nach dem langen Tag in Liseberg tat mir diese angenehme, ruhige Atmosphäre dort sehr gut. Dass der Park so leer war, hat sicher auch zu dieser Atmosphäre beigetragen.
Das Attraktionsangebot ist natürlich nicht überwältigend, gerade im Achterbahnbereich. Doch obwohl Tranan nicht zu den Tourhighlights zählte, war diese Anlage sehr speziell und dieses freie Gefühl in dieser Achterbahn habe ich bis heute immer noch sehr positiv in Erinnerung.
In einem Punkt war der Park allerdings für mich der beste Park der Tour: In den schwedischen Parks waren die Mitarbeiter allgemein so gut wie immer freundlich (und eig auch immer ziemlich jung), doch dieser Park stach für mich nochmal extrem positiv heraus. Die Mitarbeiterin morgens bei Tranan war natürlich das Highlight, doch auch in den anderen Teilen des Parks ist mir sehr positiv die Freundlichkeit der Mitarbeiter aufgefallen. Viele schienen Spaß an ihrem Job zu haben und mit mehreren konnte man auch ein wenig plaudern. Das extrem gute Englisch eigentlich aller Mitarbeiter (auf ganz Schweden und auch größtenteils Dänemark und Norwegen bezogen) machte die Kommunikation auch sehr einfach.
Diese Wohlfühlatmosphäre hat mir diesen Park sehr positiv in Erinnerung gehalten. Aufgrund des Attraktionsangebotes müsste ich nicht nochmal dorthin. Doch wenn der Park nochmal irgendwann auf dem Weg liegen und ich für ihn Zeit haben sollte, würde ich ihn vielleicht nochmal besuchen. Für einen Achterbahnfan wie mich war der Park natürlich nicht sehr spektakulär, doch dafür zeigt er sich in anderen Bereichen von einer sehr guten Seite. Von daher konnte mich das Skara Sommarland auf jeden Fall positiv überraschen.
Mein nächster Bericht wird dann aus Gröna Lund mitten in Stockholm sein. Dort sollte vor allem im Achterbahnbereich natürlich ein deutlich größeres Angebot auf uns warten.
Ich bedanke mich fürs Lesen!