Der Park, der nach meinem absolut fantastischen eineinhalbtägigen Besuch in
Canada's Wonderland auf dem Reiseplan stehen würde, hat schon im Vornherein ein schlechtes Los gezogen, denn gegen einen so genial geführten und auch ausgestatteten Megapark wie den in Vaughan kann man eigentlich nur kläglich abstinken - und erst recht, wenn es eine den Coasterfreak nicht sonderlich vom Hocker reissende Lowlight-Ansammlung wie Darien Lake ist. Aber gewissermassen hat man sich dies Los eben auch selber eingebrockt, da man hier wieder auf klandestinste Art und Weise superkurzfristig die Juni-Öffnungszeiten geändert hat.
So musste ich einen erheblichen Teil meiner enorm sorgfältig geplanten Reiseroute wieder über den Haufen werfen und mochte den Park deshalb schon im Vorfeld meines Besuchs nicht wirklich.
Zwar gelang die Besuchstags-Umteilung dank vergleichsweise grosszügiger Öffnungszeiten auf der kanadischen Seite und auch wegen des Umstands, dass um Buffalo rum mehrere Parks recht nah beieinander liegen, relativ reibungslos und mit nur wenig nötigen Fahrumwegen. Allerdings machte der nun doch geschlossene 8. Juni in Darien Lake meinem viel Recherche gekostet habenden Logierschema einen dicken, unliebsamen Strich durch die Rechnung. Wer meine Touren hier ein wenig verfolgt, dürfte erkannt haben, dass ich im Rahmen solcher Mega-Roadtrips bei der Hotelwahl nicht nur auf zahlbare Qualität, sondern auch auf Vielfalt achte. Es macht mir riesigen Spass, auf so einer Reise möglichst all meine Lieblings-Logierketten zu inkludieren, die ich von meinen USA-Reisen her so kenne, und immer gerne auch ein paar neue auf jedem Trip, oder aber einen kettenlosen No-Name-Schatz, falls denn ein unkompliziertes Online-Reservierungsverfahren vorhanden ist. Diese Varietät so hinzukriegen kostet auch im Zeitalter von Google Maps und Tripadvisor mehrere (spassige!) Stunden an Planung, denn genau wie bei den Läden und Restaurants sind nicht alle Ketten gleichmässig in allen Landesteilen zu finden. Lange Rede, kurzer Sinn: dieses Streichmanöver von Darien Lake hat mein favorisiertes Comfort Inn auf dem Gewissen, da es zu den "neuen" Daten nur noch zu einem völlig überrissenen Preis zu haben war - eins davon war halt eine Nacht von Freitag auf Samstag, was immer etwas teurer kommt. Daher wurde es bei Buffalo also zum zweiten Mal auf dieser Reise ein zumindest der gleichen Obergesellschaft angehörendes Quality Inn, aber dennoch - Zorn!
Die Lage desselben war immerhin ein brauchbarer Ausgangspunkt für alle Unternehmungen hier und auch das Zimmer war schwer in Ordnung, vor allem durch das hübsch Freiraumgefühl erzeugende Schrägdach - mit maximalem Jumpraum nach oben für gewisse Bett-Hüpftester
- und auch dadurch, dass es einen Kühlschrank hatte. Im Gegensatz zu den meisten Quality Inns konnte man dies im Reservationssystem hier nämlich nicht direkt anwählen, sondern musste es auf gut Glück in die Kommentarspalte schreiben, dass man sofern verfügbar gerne einen hätte - denn nicht alle Zimmer des riesigen Etablissements sind mit hier auch mit einem ausgestattet. Nur die Sanitäreinrichtungen waren nicht so das Gelbe vom Ei. Die sich immer wieder aus ihren Verankerungen reissende Spülmechanismus-Kette hatte in Kombination mit dem im Amiland ja leider zum Standard erklärten hauchdünnen WC-Papier eine Episode am zweiten Abend zur Folge, die ich zum persönlichen
Plungement Day erklären musste. When near Darien Lake.
Aaanyhow: mit dem vergünstigten Ticket von AAA bewaffnet, das wie im Hersheypark sogar mit einem Voucher fürs Parkieren daherkam, machte ich mich tags darauf also auf den etwa halbstündigen Weg zum Park. Und dieser war sogar erfreulich einfach zu bewältigen, da ich idealerweise einfach die Genesee Street weiter nach Osten befahren konnte, an der auch mein Quality Inn lag. Etwas ausserhalb der Stadtgrenze mutierte diese zum Highway 33, der durch mehrere nette Dörfer und schliesslich direkt ins verschlafene kleine Corfu führt, das nur noch einen Katzensprung nördlich von Darien Lake liegt. Bald sah ich dann endlich den rot-blauen Riesen am Horizont und bog um kurz vor 10.00 Uhr tatsächlich kostenfrei auf den Parkplatz vom Ort des heutigen Geschehens ein. Allerdings hab ich wohl das entscheidende Einbiegemanöver zwischen den aufgestellten Hütchen verpasst, die hier als veritable Steeldrums daher kamen, denn ich landete im Gegensatz zu den meisten Fahrzeugen auf dem "Zweitlot" irgendwo bei Mind Eraser hinten. Auch egal.
Jetzt nur noch an den rumlungernden Schulklassen vorbei, das Ticket gezückt, und schon marschierte ich die doch überraschend einladende Mainstreet des Parks entlang.
Hat man in den USA schon einige Kleinparks wie Darien Lake besucht, begreift man irgendwann auch, wie das Management in solchen tickt und kann sich das als Gast zunutze machen. Im hiesigen Falle hiess das für mich: nicht wie üblich zuerst die Kapazitätsgurken abspulen, sondern überall mit Einzugbetrieb rechnen und die Besuchsreihenfolge anhand der so verminderten Durchsätze anpassen. Denn so absurd es zunächst auch scheint: ein
Boomerang kann dank seiner kurzen Fahrzeit in der Tat einen
höheren stündlichen Throughput aufweisen als z.B. ein
Vekoma SLC im Einzugbetrieb. Tatsächlich hat dieses Prinzip geholfen, den Park trotz nicht unerheblichem Andrang in zweieinhalb Stunden abzufrühstücken.
Entsprechend war das erste Ziel des heutigen Tages der
Intamin Megacoaster Ride of Steel, ehemals einer von vielen Six Flags'schen Supermen und Schauplatz mindestens zweier tragischer Unfälle. Zwar konnte ich beim Heranlaufen schon eine Fahrt mit offenbar zwei Parkbesuchern in der Frontrow des Zugs beobachten, allerdings war das Eingangstor zur Attraktion bei meiner dortigen Ankunft doch geschlossen. Nicht enden wollende zehn Minuten hat es gedauert, bis ein Mitarbeiter die Kette endlich aufgemacht und der in dieser Zeit schon beachtlich weit nach hinten aufgestauten Menschenmasse den Zugang zum Wartebereich gewährte. Das fängt ja toll an.
In der Station angelangt musste ich dann erkennen: das fängt ja tatsächlich gut an! Denn wie schon
berichtet stand dort glänzend wie ein neuer Penny ein frisch instandgesetzter Zug
ohne die berüchtigten Beinschienen an den Bügeln für die Passagiere bereit! Wie ich im Nachhinein dann in einem TPR-Sammelthread rausgefunden hab, hat man diesen Zug aber nicht runderneuert, sondern komplett neu angeschafft. Die Beinschienen könnten also je nachdem wieder zurück kommen. Aber im Rahmen des heutigen Besuchs hab ich mich einfach riesig gefreut, die Fahrt im ursprünglichen und ja auch komfortablen Sicherungsmodus erleben zu können!
Ich nahm im zweithintersten Wagen Platz und nach korrektem Festzurren aller Fahrgäste ging es auch schon los! Aus 62.5 Metern Höhe nimmt man Anlauf und mit den erreichten 117.5 km/h flitzt man dann durch eine gespiegelte Version des Layouts, das mir bereits von der ehemaligen Schwesterbahn in Six Flags America her bekannt ist. Obgleich streckenführungsmässig nicht sonderlich einfallsreich hat mir die Fahrt hier genau gleich gut gefallen wie damals bei Washington. Die erste Schussfahrt ist fantastisch, die grossen Hügel sind auch hier überraschend steil, durch die oft bemängelten Riesen-Helices ist man herrlich schnell durchgeflitzt und die abschliessenden Bunnyhops bieten ansehnlich starke
Airtime! Hier kommt natürlich noch das etwas schönere Setting über dem Wasser hinzu (wenngleich dieses zu grossen Teilen mit Grütze zugeschlammt ist) und wie schon erwähnt der um ein Vielfaches bessere Sitzkomfort. Nicht gross überraschend die beste Bahn im Park, aber dank Einzugbetrieb musste ich mich mit einer Fahrt begnügen.
Und glaubt man den Informationen aus dem TPR-Thread wird dieser Einzugbetrieb wohl noch ein Weilchen Status quo bleiben, weil der neue Zug von Ride of Steel auch der einzige ist und man laut einer PR-Auskunft seitens des Parks in absehbarer Zeit nicht vorhabe, sich wieder einen zweiten anzuschaffen. Way to piss off the Buffalo metropolitan area.
Als nächstes stand dann eine Fahrt auf dem berüchtigten Woodie Predator an.
Berühmt für seinen Kaugummi-Pfeiler vor der Stationstreppe.
Da dies vom Parkeingang aus die nächstgelegene Achterbahn ist, hat sich einzugbetriebshalber auch hier natürlich schon ein stolzes Völkchen eingefunden. Sah aber irgendwie schlimmer aus als es dann tatsächlich war - kurz nachdem ich die Station erreicht hatte schloss jemand weiter vorn in der Schlange zu weniger belagerten Gates auf, was ihm oder ihr dann viele gleich taten, so dass das Grüppchen um mich rum ebenfalls hübsch vorrücken und ich damit sogleich für die Backrow anstehen konnte. Ich meine, es waren zwei Zyklen, die ich hier warten musste, was ungefähr zwölf Minuten schlussendlicher Wartezeit entsprach.
Nach dieser Tortur muss ich leider sagen, dass ich zum über die Jahre hinweg zementierten Negativbild von Predator nichts Neues beisteuern kann. Die ersten grossen Hügel machen dank passabler
Airtime im Backseat noch einigermassen Spass, danach wird man schwerfällig durch den zweiten Teil kriechend einfach nur noch in einem Masse verprügelt, das nicht mehr lustig ist. Insbesondere in einigen der Täler geht das wirklich in die Rippen und auf den Magen - noch nicht ganz Mean-Streak-artig, aber schon deutlich schlimmer als auf den beiden Cedar-Fair-Hurlern. Besonders auf den letzten Hügelchen wundert man sich darüber, wie hier der Saft dermassen raus sein kann, man jedoch immer noch mit Gewalt so zwischen den Sitztrennern rumpoltert. Da hilft es auch nicht, dass es hier die vollständig mit Kunstleder gepolsterten Kleinmodelle sind, die das ansonsten ja gut dämpfen oder zumindest erträglicher gestalten. Laut den Angaben im TPR-Thread ist der zurzeit hier eingesetzte Zug ebenfalls der einzige noch vorhandene - ich vermute mal, dass es der von Holiday Worlds Voyage geerbte ist, da der ja noch etwas neuer sein dürfte. Allerdings hat man hier ja eindringlich am eigenen Leib erfahren: auch dieser Umstand kann eine solche Bahn nicht mehr retten.
Beim als nächstes auf dem Plan stehenden
Boomerang war zum Glück Walk-on angesagt, da der Zug bei meinem Eintreffen in der Station gerade losgeschickt wurde und die Hälfte der Gates daher leer war.
Also hab ich bei der nächsten Fahrt direkt im hintersten Wagen Platz genommen. Im Tourtagebuch hab ich vermerkt, dass dies der erste
Boomerang auf dieser Reise war, wo man direkt an den Gates warten durfte, während der Zug noch unterwegs ist, aber so sicher bin ich da im Nachhinein gar nicht mehr - am Bat in Canada's Wonderland zumindest dürfte das auch so gewesen sein. Auf jeden Fall trifft das aber zu, wenn man die Anlage des ausgestossenen Darien Lake denjenigen seiner ehemaligen Six-Flags-Halbgeschwister Great Escape und La Ronde gegenüberstellt. Auch hatte dieses Exemplar hier im Gegensatz zu den dortigen eine zentral gesteuerte Verriegelung aller Waggons. Sich von Six Flags abzukehren hat manchmal auch kapazitätstechnische Minimalvorteile.
Vom Fahrkomfort her muss dieser
Boomerang allerdings seinen beiden nordischen Halbbrüdern zugeordnet werden. Schrecklich.
Next up: der Zamperla Moto Coaster namens Moto Coaster.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie absurd die Wegführung zu dessen Eingang ist, obwohl der zuvor absolvierte
Boomerang ja gleich nebenan liegt! Zunächst muss eine volle Runde um den Fun Lake rum gelatscht werden, obwohl man die Parkgäste ebenso gut "oben rüber" schicken könnte - bei meinem Besuch war der dort vorhandene Zugang aber abgesperrt und mit Gärtnertruppen-Caddies zugeparkt. Und obschon man beim Knipsen des vorangegangenen Fotos ja mehr oder minder direkt neben der Station steht, muss zuerst noch eine volle Runde durch die nebenan liegende und unten abgebildete Westernstadt getätigt werden. Was sich natürlich viele Parkbesucher gespart haben und über den dortigen Holzzaun geklettert sind.
Auch hier war selbstredend nur ein Zug mit zwölf Motorrädern im Einsatz, der aber im parkinternen Vergleich unglaublich schnell abgefertigt wurde, so dass die knapp über die letzte Rampe rausragende Schlange ab meinem Eintreffen etwa eine Viertelstunde oder so beansprucht hat. Für mich war das die persönliche Premiere auf einem Motorbike-Coaster und ich war begeistert von den Fahrzeugen! Die Knie stützt man in einer gepolsterten Mulde ab, im so eingenommenen Halb-Kauerwinkel klappen etwa auf Knöchelhöhe noch zwei kleine Bügel hinter die Beine. Dann kommt noch ein sich automatisch aufrichtendes Rückenpad ebenda hin - und schon ist man recht bequem gesichert und in veritabler Motorradfahrstellung zur Abfahrt bereit! Zwar kenne ich die
Vekoma-Variante als Vergleich noch nicht, aber wenn die auch nur annähernd so ähnlich ist: cool!
Einmal aus der Station gerollt setzt dann nahtlos schon der Launch ein, und dieser hat viel Ähnlichkeit mit dem des Backlot Stunt Coasters in Kings Dominion: zuerst wird eher sanft angefahren und erst in der Mitte der Startstrecke wird dann umso rassiger beschleunigt! Der erste Schwenker in die aufsteigende Kurve fährt sich entsprechend knackig - wirklich genial! Hierauf am obersten Punkt des Layouts angelangt windet man sich durch diverse Abwärtskurven und Schwenkermanöver dann wieder in Richtung Station, wobei die Fahrdynamik eines Motorrads wirklich gut nachgeahmt wird. Rein gestalterisch passt die Anlage natürlich mehr in einen Luna- als einen Freizeitpark, aber von der Fahrt her hat mich dieses kleine Ding wirklich begeistert!
Zusammen mit der Oldtimerfahrt und einer Go-Kart-Strecke wird hier hinten so etwas wie ein Autofahr-Themenbereich kreiert. Die Top Spin Twister gleich dahinter ist wohl auch schon seit längerer Zeit nicht mehr in Betrieb.
Als nächstes auf der To-Do-Liste stand daraufhin der Arrow-Looper Viper!
Hier brauchte es erneut ein wenig Geduld, denn nicht gross verwunderlich war auch hier nur ein Zug im Einsatz. Eigentlich wirklich eine Frechheit am zahlenden Kunden, wenn man den heutigen Andrang berücksichtigte und bedenkt, dass hier sogar deren drei fahren können. Zudem ist Viper laut den Informationen aus dem TPR-Thread die
einzige Bahn im Park, bei der überhaupt Mehrzugbetrieb möglich wäre, weil sämtliche anderen Zweitzüge auf den restlichen Bahnen ganz oder einfach zurzeit fehlen. Hätte wohl aber eh nichts genützt, denn einen längeren Breakdown gab es auch noch - viele Fahrwillige kehrten frustriert wieder um. Nach etwa fünf Minuten Warterei auf den Mechaniker und etwa zehnminütigem Rumwerkeln am letzten Wagen wurde der Zug ohne Passagiere in der Backrow endlich wieder losgeschickt, beim nächsten Zyklus standen dann wieder alle Sitzplätze zur Verfügung. Man muss den Ride-OPs wirklich zugute halten, dass sie hier im parkinternen Vergleich sehr zackig vorwärts gemacht haben, als es dann endlich wieder weiterging. Und so wurde ich nach insgesamt 35-minütiger Wartezeit dann eben in die Backrow gebeten, um noch einen leeren Sitz zu füllen, dann ging es auch für mich bald den 37 Meter hohen Lifthill hoch.
Nach dem adrett airtimereichen
First Drop schlängelt man sich druckvoll durch einen grossen
Looping, daraufhin durch einen die Fahrgäste zweimal auf den Kopf stellenden
Batwing, anschliessend schwenkt man in die Zwischenbremse hoch. Von da wieder Schwung geholt windet man sich durch einen doppelten
Korkenzieher und zum Abschluss - das hatte ich so gar nicht im Kopf - donnert man sogar noch durch eine leckere Abwärtshelix, deren zweiter Teil in einem Tunnel verläuft. Danach ist bereits die Schlussbremse erreicht.
Ein schicker alter Klassiker in einem Custom-Layout mit Seltenheitswert, fährt sich sehr intensiv und bei entsprechender Kopf-Mitwipperei auch sehr sanft. Nur gerade die Einfahrt in den
Batwing ist auch so etwas ruckartig und rappelig, aber das gleicht die mich total überrascht habende finale Spirale wieder aus. Schade, dass so eine tolle Anlage mit so einer Abfertigung gestraft wird, gerade hier hätte ich gern noch ein paar vergleichende Zusatzrunden gedreht.
Auf Kiddie-Count-Bettelei bei Hoot 'n' Holler hatte ich in diesem Park eher weniger Lust...
...und auch der
Intamin Stand-up aus Astroworld liegt seit einem Jahrzehnt in seine Einzelbestandteile zerlegt vor dem Park.
Daher blieb nur noch der
Vekoma SLC Mind Eraser übrig.
Hier war zum Glück trotz Einzugbetrieb Quasi-Walk-on angesagt, aber Geduld brauchte es dank der seeehr gemächlich ihre Wertsachen verstauenden Jungmannschaft vor mir dennoch. Der meiner Fahrt vorausgehende Zyklus hat gute zehn Minuten gedauert und als ich dann in der hintersten Reihe sass vergingen vom Öffnen der Gates bis zur Freigabe zum Bügeleinrasten volle dreieinhalb Minuten, und ich wünschte ich würde euch hier veralbern.
Dieses Exemplar war ähnlich wie Ednör in La Ronde vergleichsweise gnädig zu den Schultern, die Ohren waren hinterher aber mindestens so feuerrot wie die Schienen.
Um 12.20 Uhr waren dann alle nennenswerten Coaster einmal gefahren und auf etwas anderes hatte ich bei der schmerzhaften Kombi aus Lamaschi-Operations, mühsam lautem Pubertäts-Publikum und Zweitklass-Rides eh nicht gross Lust. Hinzu kam, dass das nächste, eine runde Dreiviertelstunde entfernt liegende Parkziel nur bis 16.00 Uhr geöffnet hatte. Und darüber hinaus schwirrte hier irgendetwas in der Luft rum, das mir trotz Sonnenbrille teuflisch in den Augen juckte - bei jedem Klo musste ich kurz vorbei, um sie mir auszuwaschen, und was ich da ab und zu antraf, war ebenfalls dem Entscheid zuträglich, nun raschmöglichst weiter zu ziehen.
Daher folgen ab hier nun die Restfotos:
Grand Carousel und Blast-off
Giant Wheel
Pirate
Kettenflieger Lasso
Rolling Thunder und Sleighride
Huss Swing Around Corn Popper (geiler Name!
)
Silver Bullet, offenbar die letzte Heinz-Fähtz-Enterprise, die es noch gibt.
Speak for yourselves!
Darien Lake war wie zu erwarten ein absolutes Lowlight der Tour, was wirklich schade ist, denn gerade mit Ride of Steel, Viper und dem Moto Coaster finden sich hier ein paar durchaus leckere Bahnen, welche die Coasterfreaks mit einem Hang zum Seltenen oder Kuriosen sicher nicht gänzlich kalt lassen. Auch die schöne Lage zwischen mehreren Seen, die abschnittweise nette Gestaltung und die nicht zu verachtende Auswahl an Flatrides lassen das Potential erahnen, das in diesem Park mal gesteckt haben dürfte, gerade in Kombination mit dem Wasserpark. Aber der ubiquitäre Einzugbetrieb und das für mich eben umständliche und klammheimlich erfolgte Ändern der Vorsaisons-Öffnungszeiten sind nunmal leider genau auf das Gegenteil meiner Ansprüche an einen Freizeitpark zugeschnitten. Insofern wird mich Darien Lake allerhöchstens wiedersehen, wenn der Predator doch einmal noch zum Lake Monster umgebaut werden sollte - aber auch nur, wenn ich wieder vergünstigte Tickets hätte und den Besuch sonstwie kombinieren könnte.
Nun stieg ich also wieder in den Ford und fuhr zur zweiten Parkdestination für heute wieder in Richtung Niagara Falls: zu Martin's Fantasy Island. Davon handelt dann der nächste Bericht. Bis dahin: vielen Dank fürs Lesen!
"Sometimes your shallowness is so thorough it's almost like depth."