Nach dem recht entspannten Auftakt im Hansa-Park, der Fahrt nach Dänemark und dem Abendbummel durch Kopenhagen sah der zweite Tag unserer Skånditur auf den ersten Blick etwas anstrengender aus. Denn mit dem gleich hinter dem Hotel gelegenen Tivoli Gardens und dem etwas außerhalb Kopenhagens gelegenen Bakken standen erstmals zwei Parks auf dem Tagesprogramm. Ganz so schlimm war das aber im Nachhinein nicht, zumal wir zum Erkunden der Parks insgesamt bis Mitternacht Zeit hatten...
Die Gruppe schien tatsächlich recht ausgeschlafen. Bei einer Abfahrt erst um 10 Uhr aber auch kein Wunder.
Bei insgesamt 10 zu holenden Counts schon relativ spät, aber vor Mittag machen die Park halt nicht auf.
Aufgrund der Fußläufigkeit des Tivolis war dieser erst für den Abend geplant, damit alle Teilnehmer selbst entscheiden konnten, wann sie denn ins Bett gehen wollten. Entsprechend stand zunächst eine kurze Busfahrt auf dem Plan, die uns in den Kopenhagener Vorort Klampenborg führte. Der dortige Freizeitpark Dyrehavsbakken gilt als der älteste Freizeitpark der Welt, seine Wurzeln reichen nämlich bis ins Jahr 1583 zurück - das sind also mal eben 433 Jahre! Damals entdeckte ein gewisser Kirsten Piil hier eine natürliche Quelle, zu der bald darauf zahlreiche Besucher pilgerten, denn frisches Wasser war zu dieser Zeit Mangelware. Diesen Besucherzustrom wollten auch einige Geschäftsleute für sich nutzen, und so siedelten sie sich rund um die Quelle an und verkauften Essen oder Krüge zum Transport des Wassers. Hinzu kamen auch Jongleure und Gaukler, die ihre Künste darboten. Und so entwickelte sich nach und nach eben ein richtiger Freizeitpark, der gemessen an den Besucherzahlen nach dem trotz allem deutlich bekannteren Tivoli auf Platz zwei der beliebtesten Attraktionen in Dänemark steht. Der Name des Parks geht übrigens auf die Lage des Parks zurück. Er liegt nämlich auf einem Hügel (Bakken) inmitten eines Waldes (heute ein Naturschutzgebiet) namens Dyrehave (Tiergarten). Der vollständige Name wird allerdings kaum noch verwendet, die Kurzbezeichnung Bakken ist einfach einfacher und hat sich entsprechend durchgesetzt.
Wenn man anderthalb Stunden vor Parköffnung auf dem Parkplatz steht, kann das nur eines bedeuten: ERT!
Und zwar auf einer der ältesten (Holz-)Achterbahnen Europas. Der Rutschebanen aus 1932.
Doch zuvor wurden wir von einem der zahlreichen Besitzer des Parks begrüßt.
Denn aufgrund der Entstehungsgeschichte handelt es sich eigentlich nicht um einen klassischen Freizeitpark. Es ist im Grunde eher eine fest installierte Kirmes, wo eben verschiedenste Schausteller ihre Bahnen präsentieren und auf möglichst viele Besucher hoffen. Entsprechend ist der Eintritt in Bakken auch frei, man kann den Park sogar 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr betreten. Es handelt sich quasi um ein öffentliches Gelände. Bezahlt werden muss also jede Fahrt einzeln. Nach Außen tritt Bakken aber dennoch als ein Freizeitpark auf, man bietet sogar ein gemeinsames Wristband an. Dieses ist zwar auf 10 Fahrten pro Attraktion begrenzt, das langt aus meiner Sicht aber auch.
Gespannt und interessiert lauschte die Gruppe eben jener Entstehungsgeschichte.
Dann führte man uns durch einen niedrigen Durchgang in den "Achterbahngarten".
Dort folgte dann ein kleiner Vortrag über dieses alte Holz-Schätzchen.
Und auch hier war die Aufmerksamkeit ungebrochen.
Ok, ich ließ mich etwas vom Fotografieren ablenken...
Ist aber auch ein hübscher Garten inmitten der Stützen des Woodies.
Wo ein Garten ist, gibt es meist auch ein Haus.
Und einen Wachhund.
Aber ein ganz braver, mit dem einige von uns auch spielten.
Doch kommen wir zur Geschichte der Bahn.
Inspiriert vom Erfolg der knapp 10 Kilometer entfernten Rutschebanen im Tivoli, die bereits 1914 eröffnete, wollte man auch in Bakken eine solche Bahn bauen. Schließlich war es der Däne Valdemar Lebech, der nach der originalen Rutschebanen und der ersten Bergbanan im Liseberg hier 1932 seine dritte Achterbahn konstruierte. Und allesamt waren sie Side-Friction-Coaster. Also Achterbahnen, die noch nicht die heute übliche Konstruktion mit den drei die Schienen umklammernden Rädern besaßen. Ein Entgleisen war also durchaus möglich, sodass zur Regulierung der Geschwindigkeit in jedem Zug ein Bremser mitfuhr. Leider hat man sich nach der Saison 2009 von den alten Zügen verabschiedet und die Bahn einer aufwändigen Modernisierung unterzogen. Neben neuen Zügen von
Kumbak wurde auch ein automatisches Bremssystem installiert, sodass der mitfahrende Bremser entfallen konnte. Sehr zum Ärger vieler Fans, denn das Fahrgefühl soll darunter erheblich gelitten haben. Doch das sollten wir erst später testen können.
Der 50. Geburtstag der Bahn liegt auch schon wieder ein Weilchen zurück...
Im Garten sind auch zwei Wagen eines alten Zuges ausgestellt. Inklusive eines originalen Balkens von 1932.
Mehr dürfte von damals aber wohl nicht übrig sein.
Auf dem Thron ganz hinten saß der angesprochene Bremser.
Das Fahrwerk bestand im Grunde aus einfachen Eisenbahnrädern.
Einen leichten Abhebeschutz gab es aber wohl doch, die Radnabe geht bis unter die beiden obersten Lagen der Seitenschiene.
Jetzt gab es erstmal Wristbands für alle. Wir wollten nachher ja noch etwas mehr fahren.
Nur Alex als letzter in der Schlange bekam keins. Da hatte sich wohl jemand verzählt. Das wurde aber bald korrigiert.
Unterdessen war die erste Hälfte der Gruppe bereits mit dem Techniker auf der Bahn unterwegs - allerdings noch ohne Zug.
Wir folgten dann mit der zweiten Gruppe.
Zu Fuß auf einer alten Holzachterbahn rumlaufen kommt immer gut. Sehr geil!
In der Abfahrt ist auch eine Geschwindigkeitsmessanlage integriert. Wir waren so mit 2-4 km/h unterwegs.
Der Strom dafür kommt aus einer Autobatterie.
Schnell noch das obligatorische Foto direkt auf der Schiene...
dann begann auch wieder der Abstieg.
Es wurde langsam Zeit für die ERT!
Dazu sollten wir vom Garten aus die Treppe in die Station nehmen und dort unser Namensschild vorzeigen. Welches ausgerechnet ich als großer Namensschild-Verfechter an diesem Tag im Hotel vergessen hatte... Aber so genau haben die Ride-Ops da letztlich gar nicht drauf geachtet und ich konnte mich im Schutz der Masse immer auch ohne durchmogeln.
Die Kumbak-Züge sind recht offen gestaltet. Der Sitzkomfort war in Ordnung, aber nicht herausragend.
Insbesondere die Bügel waren leider nicht ganz so Airtime-freundlich. Aber noch geradeso akzeptabel.
Aus der Station heraus fährt man zunächst am integrierten Häuschen vorbei, ehe es in einer Kurve Richtung Lifthill geht.
Und der ist für eine so alte Bahn doch überraschend flott. Laut rcdb zieht das umlaufende Stahlseil den einklinkenden Zug mit etwa 5,5 m/s (also fast 20 km/h) in die Höhe. Mit diesem Tempo einen derart krummen Lifthill hinaufzusteigen ist schon ein wenig seltsam. In 22 Metern Höhe angekommen wird man aber auch genauso schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Denn in der dortigen Kurve in Richtung des First Drops greift das neue Bremssystem bereits voll zu. Nach dem schnellen Aufstieg kriecht man also förmlich auf die Abfahrt zu, ehe diese den Zug in die Tiefe zieht. Unseren persönlichen Geschwindigkeitsrekord an diesem Tag erreichten wir mit 56 km/h allerdings erst bei einer späteren Fahrt. Interessanterweise mit einem Zug, in dem außer uns (in dem Fall Alex, Nicolas und ich) vorwiegend Kinder saßen.
Nach einer weiteren heruntergebremsten Wendekurve folgt ein Drop mit überraschend airtimereichem Buckel.
Airtimehügel, Kurve, und es folgt erneut ein solcher Drop, während dem auch das Foto geschossen wird.
Mit einem weiteren Airtimehügel geht es über die Station hinweg.
Nach rechts darf nicht abgebogen werden, also folgt eine weitere Kurve linksherum.
Die mündet direkt in einen Tunnel, unter dem ein Baugerüst aufgebaut war.
Dort drin folgen noch ein Drop, ein Hügel und schließlich die finale Auffahrt in die Kurve zurück zur Station. Unter gegenläufigem Blitzlicht wird der Zug hier bereits auf Schrittgeschwindigkeit heruntergebremst und schleicht langsam aus dem Tunnel heraus zurück zur Station. Der Tunneleingang zeigt übrigens nochmals, dass die Nordeuropäer wohl nicht allzu prüde sind.
Das Layout der Rutschebanen ist also relativ simpel, überrascht aber besonders in den beiden Buckel-Drops mit ganz guter
Airtime. Das Tempo in den Kurven ist dagegen wirklich einschläfernd. Da kam mir das automatische Bremssystem teilweise dann doch etwas übertrieben vor. Trotzdem hat mir die Bahn durchaus gefallen, es ist halt ein altes Holz-Schätzchen. Schade nur, dass ich diese Rutschebanen nicht mehr mit Bremser erleben konnte.
Zurück in der Station nahmen wir erst den Ausgang, wussten dann aber nicht wirklich, wie es nun weitergehen sollte. Schließlich kamen wir ja nicht mehr in den Garten, und der normale Eingang war ja noch zu. Also bildeten wir eine separate ERT-Warteschlange im Ausgang. Wie viele Fahrten es letztlich waren, vermag ich leider nicht mehr zu sagen, aber die erste ERT dieser Tour war in jedem Fall ein voller Erfolg.
Doch damit nicht genug. Jedem von uns standen noch zwei exklusive Fahrten auf dem benachbarten Tornado zu.
Dabei handelt es sich um einen ganz besonderen
Spinning Coaster von
Intamin, der 2009 eröffnet wurde. Zwar hatte
Intamin zuvor bereits drei
Spinning Coaster gebaut, dort kamen aber komplette Züge zum Einsatz, während man bei Tornado in Bakken auf Einzelwagen setzte. Doch es gibt noch etwas anderes, was diese Bahn einzigartig macht. Ein Verkaufsschlager wurde das Konzept aber nicht...
Der Ein- und Ausstieg erfolgt während langsamer Fahrt durch die Station.
Gesichert wird man ungewohnterweise von Soft-Schulterbügeln.
Und das ist auch gut so. Eine Feststelleinrichtung für die Drehung gibt es nämlich nicht, sodass der Wagen bereits in der Kurve von der Station zum Lifthill frei drehen kann. Bei meiner ersten Fahrt erklommen wir den Lift somit seitwärts. Von der Reiseleitung hatte es zuvor die Empfehlung gegeben, bei dieser Bahn aufrecht sitzend den Kopf gegen die Kopfstütze zu pressen und sich mit überkreuzten Armen am Schulterbügel festzuklammern. Körperspannung sei wichtig. Die überkreuzten Arme kamen mir allerdings ein wenig übertrieben vor, und so hatte ich bei der ersten Fahrt darauf verzichtet. Ein Fehler! Denn die 20 km/h, mit denen man zunächst an Höhe gewinnt, sind nur der Auftakt einer ziemlich verrückten Fahrt.
Eigentlich war für diese Stelle ein Accelerator Coaster á la Kanonen angedacht.
Man bekam jedoch keine Genehmigung für eine solche Bahn. Also wechselte man zum
Spinning Coaster. Aber auch dieser war auf eine maximale Höhe von 10 Metern beschränkt. Eigentlich zu wenig für das angedachte gut 300 Meter lange Layout. Um dennoch eine ausreichende Startgeschwindigkeit zu erreichen, griff man auf die Idee des Launch-Coasters zurück. Angetrieben wird der Lift nämlich tatsächlich von einem Hydraulikmotor. Und der beschleunigt den Wagen im letzten, fast waagerecht verlaufenden, Stück des Lifts innerhalb weniger Meter auf die doppelte Geschwindigkeit von stolzen 40 km/h. Und mit denen wird man völlig unbarmherzig in die erste Abwärtskurve geschleudert. Da bekommt die Bezeichnung "knackiger Auftakt" auch schonmal eine ganz andere Bedeutung...
Aber auch der Rest des Layouts ist nicht ohne. Durch diverse Kurven, Helices und zackige Umschwünge wird man in der halboffenen Halle nur so herumgewirbelt. Das ist definitiv keine Bahn für Menschen mit schwacher Nackenmuskulatur. Für mich bot Tornado dann auch mehr Schmerz als Spaß, wobei kaum eine Drehung zu vernehmen war (von der Schlussbremse einmal abgesehen). So reichte mir dann auch zunächst die eine Fahrt...
Stattdessen ging es nochmals zur Rutschebanen, wo wir nach einer weiteren Fahrt unsere Rucksäcke im Garten abholten.
In der bereits am Vortag erfolgreich getesteten Vierergruppe ging es dann weiter zu Mine Train Ulven.
Der ältere (1997) von bisher nur zwei gebauten Mine Trains aus dem Hause Intamin.
Mit etwa 65 km/h ist dies auch die schnellste Achterbahn in Bakken.
Nach einer Wartezeit von einer Fahrt konnten wir auch schon die beiden letzten Reihen des Zuges besetzen. Sind alle Bügel geschlossen und geprüft, setzt sich dieser auch sogleich mit einem kräftigen Ruck in Bewegung. Langsam anfahren kann ja jeder. Sieht von außen jedenfalls klasse aus, wenn die Köpfe aller Mitfahrer synchron nach hinten wippen. Und beim Stoppen nach der Runde analog nach vorne.
Die Kurve zum Lifthill wurde ein gutes Stück in den Boden eingegraben.
Von dort geht es nicht nach England, sondern in den dänischen Himmel.
Der
First Drop verläuft in S-Kurven-Manier und bietet hinten sitzend überraschend schöne
Airtime, ehe man in einem Tunnel verschwindet, der ein druckvolles Tal verbirgt. Das weitere Layout besteht dann wiederum aus zahlreichen Kurven und Helices, die hin und wieder auch etwas enger ausfallen und somit durchaus etwas Druck generieren.
Airtime gibt es dafür abgesehen vom
First Drop eher weniger. Gelungen ist das Layout aber definitiv, und die Fahreigenschaften sind auch erste Sahne. Wobei die für einen Mine Train eigentlich schon fast zu gut sind.
Die Gestaltung beschränkt sich auf ein paar Felsen auf der Rückseite der Spielbuden-Front, Dachpappe und Wald.
Das reichte mir aber auch, denn die Fahrt war gut genug, um später ein zweites Mal absolviert zu werden.
Den interaktiven Safari-Darkride ließen wir aus.
Ebenso wie das Känguru-Karussell von Zamperla.
Und auch das interaktive Kino von Alterface im Crazy Theatre zog uns nicht an.
Das Wasserskirondell Dillen schien geschlossen. Kann aber auch einfach schlecht besucht gewesen sein.
Hier hat man auch eine der wenigen Lücken, die den Blick auf Rutschebanen freigeben.
Auf Empfehlung einiger anderer testeten wir als nächstes die unscheinbare Geisterbahn.
Und ja, die Empfehlung war gut, denn die Geisterbahn konnte durchaus überzeugen. Die Effekte sind größtenteils klassischer Natur, ein Bildschirm-Schocker ist aber auch dabei. Das Timing der Auslösung war super und in der Dunkelheit war wenig bis gar nichts im Vorfeld zu erahnen. Das Highlight kommt aber kurz vor Schluss (Achtung, Spoiler!), wo völlig unerwartet ein Gesicht vor einem auftaucht und man kurz ins Bein gezwickt wird (zumindest war das bei mir der Fall, teilweise wurden wohl auch andere Körperteile berührt). Da hab ich mich dann tatsächlich etwas erschreckt, weil ich überhaupt nicht mit sowas gerechnet hatte.
Den Polyp gegenüber nahmen wir ebenfalls mit. Einer der besseren der Tour, wenn ich mich nicht irre.
Bei der Schiffschaukel kamen wir ein bisschen spät. Kurz zuvor qualmte der Drache noch aus der Nase. Sah cool aus.
In der hinteren Ecke des Parks reihen sich diverse Essensbuden aneinander.
Wenig später trifft man dann aber wieder auf den nächsten Count.
Ein inzwischen eher seltener Flitzer von Zierer.
Gebaut wurde dieses Modell bereits 1971 für den Schausteller Robrahn.
Nach wenigen Jahren auf der Kirmes zog die Anlage zu Beginn der 80er nach Bakken um.
Zu zweit hintereinander sitzend bieten die Einzelwagen abgesehen von den Haltestangen keinerlei Sicherungssystem.
Der Anfang ist noch recht gemächlich, gegen Ende macht die Bahn aber wirklich Spaß.
Bis die manuell gesteuerte Schlussbremse den Zug wieder auf Schritttempo verlangsamt.
Kevin und Nicolas gefiel Racing ebeso gut wie Alex und mir, sodass direkt eine zweite Runde folgte.
Auch den S&S-Turm ließen wir nicht links liegen.
Auch wenn er kaum größer als der Kinder-Turm war.
Dafür bot er als Double Shot ganz nette Airtime auf dem Weg nach unten.
Der Ausgang mündet in eine Halle mit Spielautomaten, einem Simulator und diesen "Luftkissen"-Fahrzeugen.
Die Vilde Mus gegenüber wurde erst 2012 eröffnet und ist damit die jüngste Achterbahn in Bakken.
Um die maximale Bauhöhe nicht zu überschreiten, wurde die Bahn einige Meter unter das übrige Bodenniveau gesetzt.
So hat man entlang der Schlussbremse eine kleine Galerie für Zuschauer.
Ansonsten ist etwas Gestaltung vorhanden, allerdings nicht allzu ausgeprägt.
Die Fahrt selbst ist eben eine Maus. Und zwar eine von
Mack der zweiten Generation. Also mit individuellen Bügeln für jeden Fahrgast und Magnetbremsen. Außerdem natürlich mit optimierten Fahreigenschaften, sodass es sich um eine sehr angenehm zu fahrende Maus handelt. Fast schon ein bisschen zu angenehm. Mir reichte in jedem Fall eine Fahrt.
Ein Stück weiter trafen wir auf die MS Hurlumhej, ein Fun House.
Das hätte ich von außen fast unterschätzt, man hat da wirklich einiges zu bieten. Eine wirklich lange Laufstrecke, komplett als Schiff thematisiert und mit ziemlich guten Effekten ausgestattet. Da bewegen sich dann auch schonmal ganze Treppen oder gar Räume. Einzig dass bei den unterwegs aufgestellten Klavieren die meisten Tasten nicht mehr funktionierten, war etwas schade. Aber man ist ja nicht da, um Musik zu machen. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für dieses Fun House.
Gleich daneben dreht Extreme seine Runden.
Ein Speed Flip von Moser Rides, bei dem wir für Alex Onride-Video laut Ride-Op eine extra wilde Fahrt bekommen sollten. So wirklich begeistern konnte mich dieses Fahrgeschäft aber nicht. Die Drehung der Gondelkreuze ist ordentlich und drückt die Fahrgäste schön gegen die Außenwand, der Rest war allerdings nicht so intensiv wie ich gedacht hatte. Trotzdem ganz nett, auch wenn die Sitze ab und an schon ganz schön knarzten.
Die Runde um Rutschebanen herum endete an diesem 18 Meter kleinen Türmchen.
Der Sky Roller von Gerstlauer wurde 2014 eröffnet und ist damit meines Wissens die jüngste Attraktion in Bakken.
Außerdem sorgte die Anlage für eine Welle neuer Bestellungen für die Sky Roller. Denn bis dahin gab es lediglich den Prototypen, der 2008 zunächst im Innenhof des Deutschen Museums in München debütierte, bevor er im Jahr darauf nach Belantis kam. Es schien ein vielversprechendes Konzept zu sein, doch der Erfolg hielt sich merklich in Grenzen. Erst 2012 wurde das Konzept mit dem Sky Fly in etwas abgewandelter Form wieder aufgenommen und als Air Meeting erstmals im Nigloland umgesetzt. Diese neue Variante verkaufte sich in den letzten Jahren hervorragend, ganze 10 Stück sind gemäß Gerstlauers Referenz-Liste bereits in Betrieb. Für Bakken griff man aber wieder die ursprüngliche Variante als Sky Roller auf, die etwas modifiziert wurde. Und tatsächlich schlugen nach Bakken nun auch Liseberg und Canada's Wonderland zu.
Für mich war die Anlage in Bakken so oder so eine Premiere.
Ja, ich hatte es bisher einfach noch nicht geschafft, einen Park mit Sky Roller oder Sky Fly zu besuchen. Umso gespannter war ich auf das Fahrgefühl und die Schwierigkeit der Dauerrotation. Nach kurzer Wartezeit konnten wir zusteigen, die Bügel wurden kontrolliert und der Gondelträger begann seinen Aufstieg. Mit dem Einsetzen der Drehung begannen wir, mit den Flügeln zu schlagen. Nicolas als erfahrener Sky Flyer hatte schnell den Dreh raus und wirbelte unaufhaltsam um die eigene Achse. Alex folgte wenig später. Bei mir als Neuling dauerte es ein klein wenig länger, aber dann drehte auch ich durch. Da bekommt man wirklich einen Drehwurm. Geil. Leider erwischte mich zwischendrin mal eine Böe aus der falschen Richtung, sodass meine Überschlagsserie unterbrochen wurde und ich erneut Anlauf nehmen musste. Fürs erste Mal fand ich das aber trotzdem schon beachtlich. Nachdem ich gesehen hatte, wie schwer sich die meisten Dänen mit Überschlägen taten (Dauerrotierer waren so gut wie gar nicht zu beobachten), war ich von einem höheren Schwierigkeitsgrad ausgegangen. Einige Kinder waren entsprechend schwer beeindruckt von uns dreien und fragten insbesondere bei Caruso völlig ungläubig: "How did you do that?!"
Vorbei am Teetassen-Karussell und einer Jeepfahrt führte uns der Weg zurück in Richtung Parkeingang.
Denn dort versteckt sich noch ein letzter Count im Gebüsch.
Ein Tivoli - Small aus dem Jahre 1981 mit einer kleinen Besonderheit.
Vier Runden dreht der Marienkäfer auf der kleinen Oval-Strecke.
Die Besonderheit ist aber die sogenannte "Winkepause". Nach der zweiten Runde bleibt der Zug auf der Spitze des Lifthills stehen und die Fahrgäste werden aufgefordert, den umstehenden Besuchern zuzuwinken. Wenig später läuft der Lift wieder an und der Zug wird unter lautem Quietschen (und abhängig von der Beladung nach kurzem Zurückrutschen) über die Kuppe geschoben, um die beiden verbleibenden Runden zu absolvieren. Wahrlich kurios und sicherlich nicht gerade verschleißmindernd für die Reibräder. Leider habe ich nicht ganz mitbekommen, wie es dazu gekommen ist. Aber man ist wohl stolz darauf und die Besucher sind auch verrückt danach. Ganz zu schweigen davon, dass nun auf der gesamten Tour bei jeder Gelegenheit eine Winkepause ausgerufen wurde.
Und weil ein Foto der Winkepause irgendwie langweilig wäre, habe ich die nur auf Video:
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Es folgte nun doch noch eine Wiederholungsfahrt auf Tornado dank der Single Rider Line.
Für mich sogar zwei an der Zahl, Nicolas war kaum noch da raus zu bekommen...
Mit der empfohlenen Sitzposition (Arme überkreuz, ihr wisst schon) fand ich die Anlage tatsächlich nur noch halb so schlimm.
Das könnte aber auch noch einen anderen Grund gehabt haben. Denn wie ich später hörte, hatte man für unsere beiden Exklusiv-Fahrten am Mittag die Intensität des Launch-Lifts angeblich etwas erhöht. Der übliche Launch wie er nun war, war zumindest etwas angenehmer, aber der Übergang in die erste Kurve war nach wie vor etwas zu ruckartig. Insgesamt bleibt der Eindruck, dass das Layout für eine geringere Geschwindigkeit ausgelegt wurde. Der letzte Umschwung hatte mich nun bei der zweiten Nachmittagsfahrt auch nochmal unangenehm erwischt und für ein spürbares Knacken im Nacken gesorgt...
Nach einem kurzen Snack an einer der vielen Buden wagten wir uns in den noch fehlenden Parkteil mit der Wildwasserbahn.
Die Anlage von Reverchon bietet zwei Drops.
Der höhere davon mit einer extrem engen Kurve oben. Da muss auf der Innenseite sogar eine Drehscheibe helfen, damit das Boot nicht stecken bleibt...
Ansonsten hat die Fahrt eigentlich relativ wenig zu bieten, man schippert relativ flott über 390 Meter durch die Natur. Bis uns dann kurz vor dem zweiten Lifthill plötzlich ein Schwall Wasser heimtückisch von hinten erwischte. Dass der Splash vom ersten Drop so weit reichen würde, hatten wir nicht erwartet.
Hierauf folgten noch je eine Wiederholungsfahrt auf Mine Train Ulven...
und natürlich auch auf Rutschebanen.
Bei letzterer hatte sich nun doch schon eine ansehnliche Warteschlange gebildet.
Letztlich dauerte es aber auch nur eine knappe Viertelstunde, bis wir für unsere Abschlussfahrt Platz nehmen konnten. Danach wurde es allmählich Zeit, den Ausgang anzusteuern. Denn um 16 Uhr sollte uns der Bus wieder zurück zum Hotel bringen, damit wir auch für den zweiten Park an diesem Tag noch genügend Zeit hätten.
Also verabschiedeten wir uns von Bakken, in Vorfreude auf den nun folgenden Tivoli.
Wieso der Park Bakken (also Hügel) heißt, ist hier nochmal ganz gut zu sehen.
Fazit: Der älteste Freizeitpark der Welt versprüht schon eine ganz eigene Atmosphäre. So mitten im Wald zwischen all den historischen Fahrgeschäften wirken die neueren Attraktionen teilweise aber doch ein bisschen deplatziert. Nichts desto trotz denke ich, dass das wahre Flair von Bakken erst abends bei Dunkelheit zum Vorschein kommt. Leider konnten wir halt nur einen der beiden für diesen Tag geplanten Parks bei eingeschalteter Beleuchtung erleben. Aber das kann man bei Bakken ja vielleicht irgendwann mal nachholen.
Highlightattraktionen waren für mich hier natürlich allen voran die Rutschebanen. Aber auch Mine Train Ulven und Racing können sich sehen lassen. Ebenfalls überraschend gut waren das Fun House und die Geisterbahn. Tornado ist dagegen eher was für die hartgesottenen...