Mit etwas Verzögerung folgt hernach der dritte Bericht unseres diesjährigen Florida-Trips. Nach den Besuchen im
Magic Kingdom und Animal Kingdom sowie in den
Hollywood Studios und Epcot zum Auftakt stand Universal auf dem Programm.
Die Vorfreude war riesig, hatte sich doch seit meinem letzten Besuch im Jahr 2010 insbesondere in den Studios einiges getan: Mit "Transformers - The Ride", dem Bewegungssimulator "Despicable Me Minion Mayhem" und natürlich der projektionsbasierten Dunkelachterbahn "Harry Potter and the Escape from Gringotts" warteten hier gleich drei Neuheiten. Außerdem waren wir natürlich gespannt auf Diagon Alley und den Hogwarts Express. Und um es vorwegzunehmen: Trotz ausgesprochen hoher Erwartungen wurden wir nicht enttäuscht!!
Bereits bei der Vorbereitung unseres Besuchs mussten wir feststellen, dass sich zwischenzeitlich auch in anderlei Hinsicht einiges getan hatte: War vor sechs Jahren bei den meisten Attraktionen noch "walk on" angesagt, pendelten sich die Wartezeiten nun im Tagesverlauf zwischen 45 und 60 Minuten ein, bei den Spitzenattraktionen auch mehr. So planten wir von Vornherein zwei Tage für unseren Besuch und wählten (natürlich) ein Ticket mit Park Hopper Option - alles andere wäre angesichts der Harry-Potter-Erweiterung absurd gewesen.
Standardbild zu Beginn: Die Universal-Weltkugel neben dem Parkeingang.
Überschaubarer Andrang am Morgen: Pünktlich zur Parköffnung um 8:45 Uhr standen wir vor den Toren der Studios.
Unser erster Weg führte uns zu den Minions, den Transformers und zu "Hollywood Rip Ride Rockit". Erwartungsgemäß stellten sich hier im Laufe des Tages die längsten Wartezeiten ein, was ich zumindest bei der Rock'n'Roll-Rüttelkiste von Maurer nicht so ganz nachvollziehen kann (nach meinem Dafürhalten die schlechteste Achterbahn in beiden Parks). Leider zeigte sich bereits hier, dass Universal ein etwas eigenartiges Verständnis von Baby Switch an den Tag legt: So musste unsere Kleine bei ausnahmslos jeder Attraktion die gesamte Warteschlange mit uns durchlaufen, was den Grundgedanken des Baby Switch völlig konterkariert. Gerade bei Attraktionen wie "Mummy - The Ride" (nach meinem Dafürhalten immer noch die beste Achterbahn in beiden Parks), deren Warteschlange nur bedingt kindgeeignet ist, erscheint dieses Konzept gelinde gesagt grotesk. Also, Universal, bitte
unbedingt nachbessern!! Anschauungsunterricht für eine familienfreundliche Child Swap Policy gibt es nur eine Autostunde entfernt in
Tampa.
Positiv hervorzuheben sind hingegen die Schließfächer am Eingang der meisten Attraktionen, die für die Dauer der Wartezeit (+30 Minuten) kostenlos sind. Die Tatsache, dass Rucksäcke und Taschen vor Betreten der Warteschlange wegzuschließen sind, wirkt sich durchaus positiv auf die Abwicklung in der Station ab. Dass darüber hinaus bei "Hollywood Rip Rid Rockit", bei "Dragon Challenge" und bald auch wieder bei "The Incredible Hulk"
alle losen Gegenstände (Schlüssel, Handy, Portemonnaie, etc.) in den Schließfächern zu verstauen sind, halte ich jedoch für etwas übertrieben. Aber ok, Sicherheit geht vor!
Nach dem Auftakt ging es für uns weiter zu "E.T. Adventure" und von da über Springfield in Richtung Diagon Alley. Über diesen Bereich brauche ich wohl nicht viele Worte zu verlieren: Zwar hat mir "Jaws" richtig gut gefallen, aber was Universal stattdessen auf die Beine gestellt hat, ist einfach unglaublich. Jeder Shop - sei es Ollivanders Wand Shop oder Weasleys' Wizard Wheezes - ist eine Attraktion für sich und "Harry Potter and the Escape from Gringotts" setzt technisch Maßstäbe, sowohl was die Warteschlange mit den Kobold-Animatronics betrifft, als auch was die Bahn selber angeht. Ohne Worte!!
"Greetings from Springfield": Mittlerweile wurden Krustyland und Kwik-E-Mart um zusätzliche Gebäude (Moe's Tavern, Krusty Burger, etc.) zu einer kleinen Stadt erweitert.
Sowohl mir (ein bekennender Simpsons-Fan) als auch meiner Freundin (eine bekennende Simpsons-Hasserin) hat das "neue" Springfield richtig gut gefallen.
Allerdings zählt der Simulator "The Simpsons Ride" meiner Meinung nach (trotz rosaroter Simpsons-Brille) eher zu den schwächeren Attraktionen des Parks.
Mangels Bildern aus Diagon Alley muss der violette Bus herhalten.
Zugegeben, für das Standardbild der Gringotts Bank mit Drachen hatten wir doch noch Zeit und Muße.
Zwischenzeitlich war es im Park spürbar voller geworden. Auf der App leuchteten uns fast durchweg Anstehzeiten von 45 Minuten und mehr entgegen. Da es in den "Islands of Adventure" zumindest geringfügig leerer zu sein schien, entschieden wir uns für eine Fahrt mit dem Hogwarts Express.
Von Gleis 9 3/4 ging es mit dem Hogwarts Express nach Hogsmeade.
Gar nicht so einfach ein Bild von Hogsmeade ohne Menschenmassen zu schießen.
Selbst wenn man nur Dächer fotografiert, ist immer noch irgendwo ein Haaransatz zu sehen.
Das Objekt der Begierde: "Harry Potter and the Forbidden Journey" (ohne Haaransatz, dafür mit viel Himmel).
Hogwarts nochmal aus anderer Perspektive.
Nach rund 30 Minuten Wartezeit für den Flug auf dem Besen und weiteren 45 Minuten Wartezeit für den Flug auf einem Hippogreif (was tut man nicht alles für ein sechsjähriges Mädchen mit Hundeblick?) entschieden wir uns für eine ausgedehnte Mittagspause am CityWalk. Bereits 2010 - seinerzeit auf der Suche nach einem Fernseher für das WM-Spiel Deutschland gegen Australien - hatte ich mit dem NBC Sports Grill positive Erfahrungen gemacht. Auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht, sodass ich für Fans amerikanischer Küche eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen würde.
Zurück im Park hatten sich auch die Anstehzeiten merklich entspannt: Für Harry Potter und Spiderman warteten wir beispielsweise noch etwa 25 Minuten; bei den Wasserattraktionen, die wir uns bewusst für den Schluss aufgehoben hatten (wer schon mal mit seiner mobilen Badewanne durch Blutos Waschstraße gefahren ist, weiß warum), war am frühen Abend sogar "walk on" angesagt.
Aufgrund dieser positiven Erfahrungen legten wir am zweiten Tag ebenfalls früh nachmittags eine ausführliche Pause ein. Leider fing es dabei an wie aus Kübel zu schütten - und hörte ausnahmsweise auch nicht mehr auf. Da wir ohnehin alle Attraktionen mindestens einmal gefahren waren, entschieden wir uns dazu, nach einer abschließenden Fahrt mit dem Scoop des Daily Bugle unsere Zelte für heute abzubrechen. So verpassten wir dummerweise das am Abend beginnende Soft-Opening von "Skull Island: Reign of Kong".
Ärgerlich, aber sehen wir es positiv: Ein weiterer Grund nochmal wiederzukommen!
Hagrids Hütte aus der Warteschlange von "Flight of the Hippogriff".
Hier hatten wir ja ausreichend Zeit zum Fotografieren.
Anschließend ging es in den Jurassic Park.
Das Bild täuscht: Wir waren nicht die Einzigen! Leider!
Und wie erkundet man den Jurassic Park am besten?
Natürlich mit dem Boot!
Dank sechsjähriger Begleitung wartete mit den "Pteranodon Flyers" sogar noch eine Neuheit für mich.
Auch wenn sich mir Sinn und Zweck einer Anlage mit einer Kapazität von weniger als 200 Personen pro Stunde nicht erschließen, uns hat die (kurze) Fahrt Spaß gemacht.
Zum Abschluss noch ein kleiner Abstecher nach New York bei strömendem Regen.
Fazit: Letzten Endes waren wir uns einig: Bei Atmosphäre und Flair bleibt Disney unerreicht, aber die besten Attraktionen bietet derzeit Universal (auch wenn man fairerweise hinzufügen muss, dass die Zielgruppe eine etwas andere sein dürfte). Neben den Achter- und Wasserbahnen überzeugen natürlich in erster Linie die 3D-Attraktionen. Was mit Projektionstechnologie in Kombination mit einer Achterbahn bzw. einem Simulator auf Schiene heutzutage möglich ist, ist schier unglaublich. Man darf schon jetzt gespannt sein auf die sich im Bau befindlichen Großattraktionen "Race Through New York" und "Fast & Furious - Supercharged". Spätestens nach deren Eröffnung werden wir wieder die Flugangebote nach Florida sondieren (müssen).
In diesem Sinne ...
Norbert