Am 6.Tourtag ging es das erste Mal tief in die schwedischen Wälder hinein. Unser Ziel war Kolmarden, ein Park, der durch eine bestimmte Achterbahn einen extrem hohen Bekanntheitsgrad erreicht hat.
Auch an diesem Tag sind manche Bilder missraten, doch auch aufgrund der Schattenverhältnisse im Park sind diesmal weniger schlimme Bilder dabei.
Vor dem Eingang mussten wir noch kurz warten, dann wurden wir von zwei freundlichen Parkmitarbeitern empfangen.
Die Vorfreude auf diesen Park war bei vielen, wie auch mir sehr groß, da hier mit
Wildfire eine ziemlich gewaltige Bahn auf uns wartete. Doch schon mehrere Tage vor der Ankunft in Kolmarden gab es schlechte Neuigkeiten in Bezug auf die Eröffnung der Bahn und am Ankunftstag sollte es endgültig Gewissheit werden: Wildfire wird nicht fahren, da es noch Probleme mit dem Bügelsystem der Züge gibt.
Als Ausgleich bot uns der Park stattdessen eine kleine Backstage-Tour zu Wildfire an. Da dies unser erstes Ziel war, fange ich auch damit zuerst an. Wobei ich schon vorher erwähnen muss, dass der Park von der Fläche her viel größer ist als erwartet. Der Weg bis zu Wildfire ist sehr lang und da die Wege häufiger bergauf und bergab verlaufen, war ich doch ein wenig kaputt bei Ankunft.
Irgendwann tauchte in der Ferne unser Ziel auf.
Die Parkmitarbeiter entschuldigten sich mehrmals, dass wir die Bahn nicht fahren durften. Wobei den Park in diesem Fall ja keine Schuld trifft, deshalb war ich ihnen auch keinesfalls böse.
Wir durften sogar die Station betreten und den Zug aus nächster Nähe betrachten. Auf dem Bild sieht man es nicht, aber ich fand ihn persönlich doch sehr schick.
Ich muss allerdings den Leuten, die die Einstufung dieser Bahn als Holzachterbahn kritisieren, ein wenig Recht geben: Dieser Lifthill ist in meinen Augen schon eine Beleidigung für eine Holzachterbahn.
Doch ich persönlich kritisiere nur die Kategorisierung der Bahn. Mir persönlich wäre es bei der Fahrt egal gewesen, ob Holz oder Stahl, Hauptsache man hat Spaß auf der Bahn. Wenn ich so die Höhe und das Layout betrachte, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich den auch gehabt hätte.
Allein dieser steile First Drop sieht ziemlich einladend aus.
Doch auf eine Fahrt mussten wir wie gesagt leider verzichten. Zumindest konnten wir ein wenig hinter die Kulissen schauen und das Layout etwas begutachten.
Das war aber noch nicht alles. Zusätzlich durften wir noch eine Fahrt auf einer Seilbahn vor der Parkeröffnung machen. Dirk meinte zu uns, dass diese sehr gut sein soll.
Nach der Fahrt konnte ich ihm wirklich nur zustimmen, ich war ziemlich begeistert. Das war definitiv die schönste Seilbahnfahrt meines Lebens. Man fährt in unterschiedlicher Höhe über viele, sehr weitläufig gebaute Tiergehege hinweg und kann dabei unterschiedlichste Arten beobachten. Die ganze Fahrt dauert ungefähr 30 Minuten und ich hatte zu keinem Zeitpunkt den Gedanken: "Wann ist es endlich vorbei?", sondern freute mich über den schönen Ausblick, den man hier hatte. Was mich aber am meisten begeistert hat, war dass es so unglaublich ruhig war. Es war einfach überhaupt nichts zu hören, die Tiere waren abseits vom eigentlichen Parkgelände ganz in Ruhe und ungestört und so kam man sich ein wenig vor wie in der freien Natur. Ob es beim Betrieb der nebenan liegenden Achterbahn Wildfire immer noch in allen Gehegen so ruhig bleibt, ist natürlich eine andere Frage, auf die wir an diesem Tag natürlich keine Antwort finden konnten. Doch diese Seilbahnfahrt war erstaunlicherweise eine mehr als nur passable Entschädigung für das Fehlen einer Wildfire-Fahrt und ich konnte den Mitarbeitern am Ausgang der Fahrt nur entgegnen: "That was so fantastic, thank you very much!" Also auch hier nochmal ein riesiges Dankeschön an unsere Reiseleitung und an den Park selber, dass wir diese tolle Fahrt noch vor dem Besucheransturm besuchen durften!
Hier noch ein paar unkommentierte Bilder der Fahrt, wie gewohnt nicht in allerbester Qualität:
Es wurde uns eine Delphinshow kurz nach Mittag empfohlen (die glaube ich auch jeder Onrider besuchte) und direkt danach war ein gemeinsames Mittagessen geplant.
Doch nach der Seilbahnfahrt hatten wir noch ein paar Stunden Zeit, den Park zu erkunden. Da ich den Park an diesem Tag mehrmals in verschiedene Richtungen abgelaufen bin, würde ich erstmal mit den verbliebenen Attraktionen im Park weiter machen.
Eine der verbliebenen zwei Achterbahnen war der Vekoma Junior Coaster Delfinexpressen.
Ich muss sagen, für mich persönlich von den Farben her der schönste Vekoma Junior Coaster, den ich bisher kenne.
Die Fahrt war wie gewohnt mit guten Fahreigenschaften und für eine Kinderbahn auch einigermaßen schnell. Für die Zielgruppe also genau das Richtige.
Zudem befindet sich hier seit letztem Jahr ein Zierer Force, der auf den Namen Godistaget hört.
Auch hier wird ein kinderfreundliches Layout durchfahren bei ebenso guten Fahreigenschaften.
Der Zug ist schön quietschbunt.
Ansonsten gibt es hier aber nicht wirklich viele Fahrgeschäfte. Die Anzahl an Fahrattraktionen ist sehr gering. Ich bin abgesehen von der Seilbahn und den zwei Achterbahnen meiner Erinnerung nach nichts weiteres gefahren. Denn ein Großteil des Parkgeländes besteht zu einem Teil aus dem Gelände, dass man nur mit der Seilbahn überqueren kann und auch im sonstigen Park sind sehr viele Tiergehege zu finden. Ich bin jetzt kein Experte, was Tierhaltung angeht, doch in meinen Augen hatten alle Tiere schön große Gehege und somit viel Freilauf. Auch deswegen nehmen diese Gehege so eine große Fläche des Parks ein und somit ist das gesamte Parkgelände doch ziemlich beeindruckend groß.
Somit habe ich jetzt auch nur noch Bilder mancher Tiere zu liefern, denn ansonsten gab es auch nicht wirklich viel zu sehen. Hier noch meine letzten, unkommentierten Tierbilder:
Außerdem besuchten wir zwischendurch noch eine Greifvogelshow. Es wurde keine bombastische Show mit großen Effekten oder ähnlichem geliefert, doch eine in meinen Augen schöne Show, in der eine schöne Harmonie zwischen den Tieren und den Mitarbeitern herrschte. Mir fehlen die Vergleiche, doch ich fand diese einfach gehaltene und die sehr auf die Tiere an sich fokussierte Show ganz schön.
Später besuchten wir dann auch die empfohlene Delphinshow. Auch hier dient mir als Vergleich höchstens die alte Delphinshow vom Heide Park, doch mein letzter Besuch dieser ist schon sehr lange her, daher kann ich mich da kaum noch dran erinnern.
Doch auch ohne Vergleiche muss ich sagen, dass diese Show wirklich fantastisch war. Zwei Mitarbeiter vollführten Kunststücke mit mehreren Delphinen. Kombiniert wurde das ganze mit Lichteffekten und schöner, dazu passender Musik. Auch hier wurde ein sehr schön harmonisches Bild geboten, nur hier auch noch mit ein paar Zusatzeffekten, die die Show natürlich noch runder machen. Zudem wurde auch Kritik an der Verschmutzung der Meere und Flüsse geübt, doch genaue Inhalte kann ich nicht wiedergeben, da die komplette Show nur auf Schwedisch war.
Direkt nach der Delphinshow trafen wir uns zu einem gemeinsamen Mittagessen. Wie das Restaurant hieß, weiß ich leider nicht mehr, doch es war sehr schön mit weitem Blick bis auf den entfernten See. Wir konnten uns dort bei einem reichhaltigen, abwechslungsreichen Buffet bedienen und Getränke konnten wir auch kostenlos zapfen. Fleisch, Fisch, Soßen, Gemüse; es war so ziemlich alles mögliche dabei. Leider war meiner Meinung nach nicht alles hier Gebotene auf allerhöchstem Niveau (ich bin aber auch etwas mäkelig, muss ich zugeben
), doch aufgrund der großen Auswahl habe ich hier auch genügend schöne Sachen gefunden, um satt zu werden.
Danach war nicht mehr allzu viel Zeit bis zur Abfahrt. Ich hatte etwas länger zum Essen gebraucht, daher waren die Meisten schon weg und deshalb begab ich mich auch schon mal langsam Richtung Ausgang. Auf dem Weg traf ich noch ein paar Onrider, denen ich mich dann anschloss. Diese mussten noch mit Godistaget fahren und somit bin ich auch hier eine Attraktion noch ein zweites Mal gefahren.
Danach ging es auch schon weiter zum Bus, denn wir mussten noch ein wenig Strecke hinter uns bringen. Das nächste Hotel sollte recht nahe an der Grenze zu Norwegen liegen, denn am nächsten Tag wollten wir eben diese überschreiten.
Außerdem war für abends noch ein gemeinsamer Bowlingabend im Hotel geplant. Wir entschieden uns für eine zufällige Einteilung der Gruppen, was ich persönlich sehr gut fand, denn so kam ich auch mal mit anderen Mitfahrern ins Gespräch, mit denen ich vorher kaum oder noch gar nicht gesprochen hatte. Es war ja meine erste onride-Tour, deshalb kannte ich noch nicht viele und daher war es auch nicht leicht, in den 10 Tagen alle knapp 50 Personen kennenzulernen.
Doch diesen Abend empfand ich als sehr schön, denn so konnte ich noch mehr kennenlernen. Da war es für mich auch nicht weiter tragisch, nach gutem Start am Ende den letzten Platz in unserer Gruppe zu belegen. Leider fielen nach und nach mehrere Bahnen aus, sodass wir schon etwas früher das Bowlen beenden mussten, doch dann fand der Restabend noch in einer gemütlichen Gesprächsrunde einen schönen Ausklang.
Fazit:
Der Tag im Kolmarden war ziemlich anders als die anderen der Tour, denn hier standen mehr die Tiere im Fokus als die Fahrattraktionen. Es ist natürlich schade, dass Wildfire an dem Tag nicht fuhr, ich wäre diese Bahn schon sehr gern gefahren. Doch auch so fand ich den Tag dort sehr schön, insbesondere die fantastische Seilbahnfahrt. Auch die Delphinshow war wirklich schön. Alles wirkt sehr harmonisch und der Park ist schön in der Natur gelegen. Auch die Mitarbeiter habe ich wie im Rest Schwedens als überwiegend sehr freundlich in Erinnerung. Das Parkgelände ist auch ordentlich groß, durch die vielen Wege aufwärts kann ein schneller Marsch durch den Park auch recht anstrengend werden. Da wir den Tag aber recht gemütlich verbringen konnten, war dies bei mir zum Glück nicht der Fall. Durch die natürliche Atmosphäre fühlt man sich auch sehr wohl dort.
Ich hätte nicht erwartet, hier ohne Wildfire so einen schönen Tag zu erleben. Denn ich bin ehrlich: Wäre Wildfire an diesem Tag offen gewesen und hätte nur annähernd meine Erwartungen erfüllt, hätte ich mir glaube ich kaum Zeit genommen, diesen Park so in Ruhe zu erkunden.
Deshalb hier meine große Kritik: Der Park hat ein schön stimmiges, wenn auch attraktionsarmes Angebot. Hier wird viel für Familien geboten und diese können hier sicher einen schönen Tag verbringen. Warum stellt man dann so einen gigantischen Coaster in so einen Familienpark recht abgelegen mitten in den schwedischen Wäldern? Der Coaster an sich ist bestimmt wirklich gut, doch ich finde, er passt dort überhaupt nicht hin. Achterbahnfans (wie ich) würden dann wohl kaum dem Restpark einen Besuch abstatten und für Familien ist die Anlage nicht unbedingt tauglich. Deshalb bin ich andererseits froh, dass Wildfire nicht fuhr, denn so habe ich dem Restpark auch genug Zeit gewidmet.
Ob ich Kolmarden nochmal besuche, weiß ich nicht, denn der Park liegt wie gesagt recht abgelegen. Wildfire wäre für mich sicher einen erneuten Besuch Wert, doch wie gesagt finde ich es schade, diesen Coaster ausgerechnet dort zu bauen. Trotzdem ist es ein wirklich schöner Familienpark, der die Zielgruppe sicher sehr gut ansprechen dürfte. Der Tag war auch so sehr schön, auch wenn es abgesehen von Wildfire für mich persönlich nicht wirklich zwingende Gründe für einen erneuten Besuch gäbe.
Mein nächster Bericht wird dann aus Tusenfryd erfolgen, dem einzigen norwegischen Park der Tour.
Ich bedanke mich fürs Lesen und hoffe, dass die Bilder diesmal etwas angenehmer anzuschauen waren!