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Waldameer in USA
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Coaster Craze 2016: Waldameer
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Lacront
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Mitglied Daniel

Schweiz . ZH
 
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Link zum Beitrag #971444 Verfasst am Freitag, 05. August 2016 14:25
Themenersteller
5 gefällt das Relax
Der Tag nach meinen Besuchen in Darien Lake und Martin's Fantasy Island war ein Samstag mit gutem Wetter. Da ist auch in den USA und zur Nebensaison mit brechend vollen Parks zu rechnen, weshalb für heute ein stolzes Stück an Fahrstrecke und nur zwei kleinere Parks auf dem Programm standen, die auch bei viel Andrang gut zu schaffen sein dürften. Nach dem Frühstück und dem Auschecken ging es noch ein bisschen auf Souvenirjagd in mehreren Malls rund um mein liebgewonnenes Quality Inn am Flughafen von Buffalo, danach nahm ich die gut zweistündige Fahretappe nach Erie PA in Angriff, wo ich um 12.00 Uhr pünktlich zur Öffnungszeit dann auch am Ort des Geschehens eintraf: am Waldameer Park, um den sich das folgende Review auch drehen soll.


Dieses Mal bin ich auf dem hinteren Parkplatz bei der Wildwasserbahn Thunder River eingetroffen. Dieser scheint inzwischen der Hauptparkplatz zu sein, da sich dort nun drei recht neue Kassenhäuschen für Wristband-Käufe befinden, die so etwas wie einen richtigen Parkeingang bilden, obwohl der Eintritt ja nach wie vor frei ist. Der vordere Parkplatz direkt am Peninsula Drive, der beim letzten Besuch noch ein Wiesenstellplatz war, wurde zwecks einer Erweiterung des Wasserparks offenbar massiv verkleinert, asphaltiert und dient nun augenscheinlich als Overflow Lot. Bei meinem Eintreffen standen da zwar einzelne Fahrzeuge drauf, die Zufahrt war aber abgesperrt und man wurde wie erwähnt zum hinteren Platz an der Waldameer Park Road geleitet.


Ich bin zwar dieses Mal nicht damit gefahren, aber allem Anschein nach gibt es den einzigartig hell erleuchteten Dampftunnel bei der Wildwasserbahn Thunder River immer noch.


Nach 2009 und 2010 war das bereits mein dritter Besuch hier, weshalb der Erfahrungsbericht ein wenig kürzer als sonst ausfallen wird. Da sich für einen solch kurzen Wiederholungsbesuch das Tages-Wristband kaum gelohnt hätte, hab ich schon daheim in der Schweiz eine alte Wally-Card ausgegraben, eine Prepaid-Abbuchungskarte mit der man an den hiesigen Attraktionen Einzelfahrts-Preise begleichen kann. Diese hab ich extra für diese Stippvisite wieder mitgenommen und sie vor Ort für die paar wenigen Fahrten, die ich vorhatte, an den eigens dafür konzipierten Automaten für einen entsprechenden Kleinbetrag aufgeladen - und schon war ich startklar. S

Bei meinem Eintreffen gab es direkt einen Lake-Compounce-Flashback: der oben im Bild gezeigte Sessellift blieb an diesem Tag geschlossen, an den Kassenhäuschen war das auch entsprechend angeschrieben. Die schon auf der Interstate bemerkten Seitenwindböen vertragen sich wohl nicht allzu gut mit so einer Attraktion.


Umso erfreuter war ich darüber, dass dies meinem ebenfalls ansehnlich hoch verlaufenden Hauptbesuchsgrund, dem Gravity-Group-Woodie Ravine Flyer II, überhaupt nichts ausmachte! S




Im Vorfeld meines Besuchs hab ich darauf spekuliert, dass man zum Wochenende hin vielleicht mit etwas mehr Ansturm rechnet. Und tatsächlich: zum ersten Mal überhaupt traf ich den Ravine Flyer II im Zweizugbetrieb an! Astrein! Smilie :25: - Dr. Weizenkeim - 2087744 Zugriffe Eine richtige Wohltat, beim inzwischen dritten Besuch mal nicht eine halbe Stunde und mehr im an sich ja recht schmucklosen Wartebereich verbringen zu müssen. So genoss ich die beiden diesjährigen Fahrten - die eine vorn, die andere im letzten Wagen - gleich umso mehr.






Was sofort auffällt im Vergleich zu den vorherigen Besuchen: im Zweizugbetrieb läuft der Lifthill hier viel langsamer. Oder genauer: es wird erst auf eine halbwegs normale Hochzieh-Geschwindigkeit beschleunigt, sobald der letzte Wagen des Zugs den endgültigen Schräglagen-Winkel für den Rest des Lifthills eingenommen hat. Vorher wird durchaus den beiden nordischen Boomerangs dieser Reise oder dem Beast-Lifthill in Kings Island Konkurrenz gemacht. S




Einmal auf der Starthöhe von 24 Metern über Parkterrain angelangt wird die heute besonders schöne Aussicht auf den Eriesee genossen, dann stürzt man von ungebändigtem Fahrtwind begleitet auch schon wieder auf unnachahmlich kribbelige Art und Weise ins Tal, das durch den namensgebenden Abhang eben sogar 36 Meter an Höhendifferenz aufweisen kann. Einfach grandios! S Mit furiosem Gebrüll von Passagieren, Gebälk und Rollmaterial wird airtimegeladen die Brücke über den Peninsula Drive überquert, auf der anderen Strassenseite schwungvoll aufsteigend gekehrt, daraufhin rast man erneut in die Tiefe und flitzt ein zweites Mal über die Brücke. Die folgenden nur so überflogenen Bunnyhops setzen das herrliche und auch geräuschvolle Airtime-Festival nahtlos fort, anschliessend erklimmt man in Stationsnähe wieder den Parkhügel, macht dort oben in einigen Schwenk- und Hopsmanövern kehrt und saust über eine 90° zur Seite geneigte Kurve eingeleitet schliesslich noch einmal den Abhang runter, bevor man dann wieder auf Parkniveau hochkurvt und mit einem letzten Satz die Schlussbremse erreicht. Der absolute Wahnsinn! Smilie :25: - Dr. Weizenkeim - 2087744 Zugriffe






Der kleine ACE Memorial Park im Innenfeld der Kurven neben der Station scheint ebenfalls recht neu zu sein und ermöglicht ein paar Zusatzperspektiven auf die vom Park aus eh spärlich einsehbare Bahn.




Was soll ich sagen? Auch bei der dritten Audienz hat der Ravine Flyer II absolut nichts von seinem Biss eingebüsst. Die schlicht genial den Hang ausnutzende Strecke mit all ihren daraus hervorgehenden Layoutsattraktionen wird immer noch mit einer Power abgespult, dass es eine wahre Freude für jeden Holzfan ist! Und in diesem Jahr hat der Gute gar noch mit einem Zusatzzückerchen in Form von Zweizugbetrieb und daraus resultierendem Walk-on aufgewartet. Die Platzierung in der Top 5 des persönlichen Woodie-Rankings wurde also wieder einmal mehr als nur wacker verteidigt, so dass Waldameer auch in Zukunft ein Pflichtstopp auf dem Weg nach Cedar Point bleiben wird. Alle Daumen rauf! Smilie :944: - Balmera - 294615 Zugriffe


Auch beim zweiten Woodie im Park, dem Comet, gab es daraufhin noch ein Stelldichein. S


Wo die Fahrten '09 und '10 durch Einzug- und -mannbetrieb hart verdient werden mussten, herrschte in diesem Jahr auch hier Walk-on im Zweizugbetrieb. Dass ich das noch erleben darf! S






Zur Fahrt an sich bleibt immer noch nicht viel zu sagen. Familienfreundlich triffts halt nach wie vor am ehesten - trotz angesichts der niedrigen Starthöhe ausgesprochen leckerer Hügelstrecken und reichlich Freiheit durch die hier wirklich noch horizontalen Buzzbars kommen allerhöchstens ein gemächliches Schweben und ein gemütliches Mäandrieren durch alle Kurven zustande, was aber gerade kleinen Kindern ungeheuren Spass bereitet. Gehört halt einfach auch dazu. S






Steel Dragon, den Maurer Spinner, hab ich mir in diesem Jahr geschenkt. Vorteil von Wiederholungsbesuchen und so. S




Für eine Fahrt mit Wacky Shack blieb dieses Mal aber etwas Zeit übrig. Allerschönste alte Trashkunst, die man nicht verpassen sollte - solche Darkrides weisen in US-Kleinparks wirklich eine ganz eigene Atmosphäre auf, die man gerade als Erstbesucher unbedingt selber einmal erlebt haben muss. Auch in diesem Jahr bleiben meine Highlights - Achtung, Spoiler - die Rampe ins Stroboskopzimmer und dieses wahrhaft verstörende Rattenvieh mit dem Teekessel oder was auch immer das ist. S


Wipeout


Flying Swings


Sea Dragon


Spider


Tilt-A-Whirl, dahinter X-Scream.


Wieder einmal versperrt die Parkeisenbahn den Zugang zum Holz. S


Music Express und Scrambler.


Mega Vortex




Paratrooper


Ali Baba


S

Und mit diesem abschliessenden Bild der einen WTF-Rutsche im Wasserpark, das im Rahmen der den Parkbesuch abschliessenden Ravine-Flyer-Fotosession am Peninsula Drive gemacht wurde, verabschieden wir uns in, wie ich meine, sehr passender Manier wieder von diesem kultigen Kleinpark im Eriesee-Zipfel Pennsylvanias. Obwohl die Visite auch in diesem Jahr wieder etwas kürzer ausgefallen ist, haben die wenigen getätigten Wiederholungsfahrten nicht nur überzeugt, sondern auch nachhaltig die in Zukunft ebenfalls geltende Haltepflicht auf dem Weg nach Sandusky zementiert. Schon alleine für den nach wie vor unerhört genialen Ravine Flyer lohnt sich der Abstecher über die äusserst praktisch bis hierher verlaufende Fortsetzung der I-79 weiterhin. Und auch der schrullige Restpark besticht mit einem unglaublichen Charme - einfach schön, dieser Wald am Meer. S

Schon gegen 14.00 Uhr waren die letzten Fotos im Kasten und ich lenkte den Ford daraufhin zurück auf die schon erwähnte I-79, die ich nun ein stolzes Stück in südlicher Richtung befuhr. Ganz tief im Nirgendwo lenkte mich das Navi dann davon weg und über ausgestorbene Highways noch tiefer in ein Stück Pampa raus, wo wirklich die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Dort findet sich auch das nächste Parkziel, von dem ich im Vorfeld der Reise gar nicht sicher war, ob ich es überhaupt besuchen kann, da es wirtschaftlich schon öfters auf wackeligen Beinen stand: Conneaut Lake. Davon handelt dann der nächste Bericht. Bis dahin: vielen Dank fürs Lesen! S
"Sometimes your shallowness is so thorough it's almost like depth."
mülla
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Aufsteiger Simon

Deutschland . HE
 
Avatar von mülla
Link zum Beitrag #971592 Verfasst am Dienstag, 09. August 2016 10:11 Relax
Wieder äußerst schön zu lesen, vielen Dank, Daniel S

Eine "Frage" hätte ich aber. Uns hat der Ravine Flyer sehr gut gefallen. Trotzdem hatten wir bei jeder Fahrt (und es waren doch so einige) das Gefühl, dass da noch ein bisschen Schwung fehlt. deutlichster Indikator dafür war eine leichte, aber spürbare seitliche Hangtime in der 90° geneigten Kurve. Jetzt frage ich mich, ob der Unterschied in der Wahrnehmung der Fahrt im Allgemeinen einfach subjektiv ist, oder ob die Bahn bei deinen Fahrten tatsächlich etwas rasanter unterwegs war. Wir waren schließlich schätzungsweise so von 10-14 Uhr im Park und es war dann doch einer der etwas frischeren Tage - was aber letztendlich immernoch 25°+ wären. Hast du in besagter Kurve jemals diese Hangtime erfahren?
Lacront
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Mitglied Daniel

Schweiz . ZH
 
Avatar von Lacront
Link zum Beitrag #971593 Verfasst am Dienstag, 09. August 2016 10:34
Themenersteller
Relax
Kurz und knapp: nein. S Bei all meinen Fahrten bei allen drei Besuchen war der Ravine Flyer II immer äusserst flott unterwegs und die 90°-Neigung der Kurve vor dem letzten Abtauchen hat man durch das schnelle Durchrasseln gar nicht speziell wahrgenommen. Kann aber wohl schlicht auch dreifaches Glück gewesen sein, da Woodies ihrer Natur gemäss manchmal halt sehr unterschiedlich performen. Bruno hat in einem Kommentar zu Torstens damaligem Bericht auch ein Nach-innen-Rutschen an besagter Stelle wahrgenommen, da seid ihr also zumindest hier im Forum nicht allein. S
"Sometimes your shallowness is so thorough it's almost like depth."
schrottt
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Mitglied Sven Lakemeier

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Avatar von schrottt
Link zum Beitrag #971597 Verfasst am Dienstag, 09. August 2016 11:55 Relax
Uns ging es letztes Jahr ähnlich wie mülla. An einem regnerischen Tag nach Parköffnung war der zweite Teil etwas gemächlich. Wobei der erste Teil gerade richtig war, den stelle ich mir etwas wild vor wenn die Bahn im zweiten Teil das passende Tempo hat.
fnööt
mülla
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Aufsteiger Simon

Deutschland . HE
 
Avatar von mülla
Link zum Beitrag #971617 Verfasst am Dienstag, 09. August 2016 15:06
1 mal bearbeitet, zuletzt am 09.08.2016 15:07
Relax
Hui, dann will ich die Bahn echt mal so erleben... beim nächsten Mal wird ein Besuch am Abend eingeplant!
In memory of Space Mountain - De la terre à la lune - RIP 1/16/2005
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