Dem geneigten Leser meiner Fotoberichte zu unserer diesjährigen Florida-Reise ist möglicherweise aufgefallen, dass unser Besuch in BuschGardens nur am Rande Erwähnung findet. Dies liegt in erster Linie an der Tatsache, dass wir aufgrund des regnerischen Wetters (die Vorhersagen des Wetterberichts sind in Florida etwa so sicher wie ein Sechser im Lotto) nur eine Handvoll brauchbarer Fotos aufweisen können. So hat es während unseres Besuchs von etwa 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr fast durchgehend geregnet bzw. gewittert.

In diesem Zusammenhang muss man wissen, dass BuschGardens aus Sicherheitsgründen bei einem Gewitter im Umkreis von acht Meilen die Großattraktionen bzw. bei einem Gewitter im Umkreis von fünf Meilen ausnahmslos alle Attraktionen schließt. Letzteres war während unseres Besuchs über einen Zeitraum von rund drei Stunden der Fall.

Darüber hinaus hatten wir massives Pech mit einzelnen Attraktionen: Sowohl „Cheetah Hunt“ als auch „SheiKra“ hatten unmittelbar vor unserer Fahrt einen Defekt, sodass aus den angeschlagenen 10 Minuten Wartezeit 30 bzw. 45 Minuten wurden. Bei „Kumba“ fuhr den ganzen Tag über nur ein Zug – und das dank überforderter Mitarbeiter/-innen und fehlender Single-Rider-Line selten vollbesetzt (was ähnlich übrigens auch für „SheiKra“ gilt). So mussten wir statt der angegeben 25 Minuten selbst in der Quick Queue (!) mehr als 30 Minuten warten. Überhaupt war die Abwicklung an unserem Besuchstag verbesserungswürdig, insbesondere wenn man die Standards bei Disney oder Universal zum Vergleich nimmt. So brauchten die Mitarbeiter/-innen beispielsweise bei „Congo River“ handgestoppte 90 Sekunden, um ein Boot abzufertigen, wodurch sich vor der Station die Rundboote stauten. Kurzum:

Nun möchte ich nicht als notorischer Nörgler wahrgenommen werden: Für das Florida-Wetter, das ab Juni bekanntlich den ein oder anderen Regenschauer parat hält, kann der Park nichts. Auch ein Ausfall oder Defekt gehört bei einem Freizeitpark zum Betriebsrisiko und die Häufung war vermutlich purer Zufall. Und Wartezeiten von maximal 30 Minuten sind für die Verhältnisse von BuschGardens sicherlich kein Grund zur Klage. Was mich gleichwohl geärgert hat, war der Umstand, dass der Park - trotz nahezu halbtägiger Schließung der wichtigsten Attraktionen - nicht alle Anstrengungen unternommen hat, um seinen Gästen zumindest in den verbleibenden zwei Stunden (bei dann schönstem Wetter!) das bestmögliche Parkerlebnis zu bieten.

Einigermaßen frustriert und enttäuscht habe ich am selben Abend noch eine E-Mail an den Kundenservice verfasst. Bekanntlich sollte man sowas immer direkt machen, bevor der erste Ärger verflogen ist. Glücklicherweise bin ich im Ton freundlich und sachlich geblieben (alles andere wäre mir im Nachhinein äußerst unangenehm gewesen). Entsprechend verständnisvoll war die Reaktion des Parks. Insbesondere bat die zuständige Mitarbeiterin um Entschuldigung wegen diverser Störungen an unserem Besuchstag. So hatten laut Parkangaben auch die Züge von „Kumba“ technische Probleme, weshalb man sich dazu entschieden habe, die Bahn außerplanmäßig im Ein-Zug-Betrieb laufen zu lassen. Im Übrigen war die Seilbahn nachmittags außer Betrieb, was uns aber nur am Rande aufgefallen war. Als kleine Wiedergutmachung bot man uns Freikarten für einen Besuch innerhalb der nächsten beiden Jahre an. Das war mir dann doch etwas peinlich!! Artig bedankte ich mich mit dem Hinweis, dass wir das freundliche Angebot vermutlich nicht würden annehmen können, da wir aus Deutschland seien und auf absehbare Zeit keinen weiteren Urlaub in Florida planten. Daraufhin wurde uns mitgeteilt, dass wir das Angebot gerne nach Ablauf der beiden Jahre verlängern könnten. Technisch bedingt könne man Freikarten nur für zwei Jahre reservieren, aber das Angebot sei selbstverständlich unbegrenzt gültig. Da war ich baff!

Keine Frage: Unser Besuch in BuschGardens, von dem wir uns sehr viel versprochen hatten, verlief alles andere als zufriedenstellend. Aus unterschiedlichen Gründen haben wir einen nicht unerheblichen Teil des Parks nicht geschafft. Dennoch bleibt unter dem Strich ein durchaus positiver Eindruck, was weniger dem zweifelsohne schönen Park mit seinen tollen Achterbahnen geschuldet ist, als vielmehr einem sehr freundlichen und zuvorkommenden Kundenservice. Dafür beide Daumen hoch!!

In diesem Sinne ...
Norbert

Tolle Sache!