Im Anschluss an meinen hitzigen Besuch in
Kentucky Kingdom erfolgten wie erwähnt noch Buffetplünderung, Schuhwerksakquisition und Regenflucht in Louisville, daraufhin landete ich etwas mehr als 90 Fahrminuten später dann ein gutes Stück südwestlich in Bowling Green. Dabei überquerte ich zum ersten Mal auf dieser Tour die Zeitzonengrenze, so dass am nächsten Ort des Geschehens eingetroffen - Beech Bend - eben erst 15.20 statt 16.20 Uhr war. Was bei einer Öffnungszeit bis 18.00 Uhr exakt 20 Minuten über die Abendticket-Grenze hinaus und damit eigentlich perfekt war - und trotzdem war ich haarscharf zu spät dran.
Als ich den Park nach erfolgtem Abendticketkauf betrat, begann es aufs Mal superheftig zu winden. Im Laufschritt steuerte ich den eigentlichen Hauptbesuchsgrund an, den
GCI-Woodie Kentucky Rumbler, um noch eine Fahrt vor dem nun in aller Deutlichkeit aufziehenden Gewitter zu schaffen. Ich konnte beim Ransprinten noch einen über die Strecke donnernden Zug beobachten - dann wurde aber praktisch vor meiner Nase die Kette am Zugang zur Bahn eingehakt, die meine ganze Verweildauer über leider nicht mehr verschwand.
Hierauf setzte mit unglaublicher Heftigkeit das Gewitter ein, so dass ich mich zunächst einmal auf die Veranda des nahegelegenen Rumbler Cafés rettete.
Vorderhand schlossen
alle Attraktionen im Park, auch die überdachten und die des Wasserparks. Nach etwa einer Viertelstunde beruhigte sich die Intensität des Regenfalls immerhin zu Nieseln runter, so dass die meisten der noch nicht heim geflüchteten Parkbesucher nun langsam wieder hervorkamen und auch die Mehrheit der Fahrgeschäfte um den See rum nach und nach wieder öffnete. Im weiteren Verlauf des Nachmittags gab es sogar ein paar völlig trockene Abschnitte, aber Blitze und Donner waren am stets schwarzen Himmel in der näheren Umgebung immer wieder zu sehen und zu hören - und die sind nun einmal ein zu grosses Sicherheitsrisiko für den Kentucky Rumbler. Da half es auch nichts, dass sich Fahrinteressenten in etwas gemässigteren Wetterphasen regelmässig beim restlichen Personal erkundigten oder dass man sich demonstrativ vor dem geschlossenen Eingangsbereich versammelte - dieser Count war mir durch die Lappen gegangen, da ich ja unbedingt das Gewitter von Louisville mit runterbringen musste. Er öffnete bis zu meinem Weiterziehen um ca. 17.45 Uhr tatsächlich nicht mehr.
Von Bowling Green aus betrug die Fahrzeit bis zu meinem nächsten Hotel noch runde eineinhalb Stunden, weshalb ich hier eh noch etwas verweilen wollte, um ebenda nicht in die Rush Hour zu geraten, und weil ich die Hoffnung bis zuletzt nicht aufgegeben hab, dass der Kentucky Rumbler vor 18.00 Uhr allenfalls doch noch aufmachen könnte. So drehte ich zusammen mit den wenigen anderen Ausharrenden ein paar Runden mit den umliegenden und auch bei Nieselregen wieder in Betrieb genommenen Flatrides.
Der Scrambler Sizzler wurde hier überraschend schnell laufen gelassen - definitiv eins der heftigeren bislang von mir gefahrenen Exemplare!
Kiddie-Ride-Ansammlung
Vortex
Flying Bobs. Hier sah man mit Abstand die meisten Fahrten an diesem verregneten Nachmittag. Eine Gruppe Viert- oder Fünftklässler hat die Anlage auch regelrecht dauerbelagert.
Grand Carousel
Die Neuheit dieser Saison, der SBF-Reibrad-Spinning-Coaster Spinning Out, war in der Tat der einzige Count, den ich von hier mitgenommen habe.
Denn der ganze Bereich hinter dem geschlossenen Wasserpark, wo sich noch eine wilde Maus befunden hätte, war verwaist und der alternative Zugang dorthin erschien wegen Bautätigkeiten am Wasserpark auch gesperrt. Spinning Out ist jedenfalls baugleich mit dem Exemplar Bisværmen im Tivoli Friheden, das einige Onrider auf der Skandi-Tour vielleicht kennengelernt haben dürften. Gefahren wurden hier drei Runden, mit jeder weiteren hat man sich etwas schneller gedreht. Hat durchaus Spass gemacht, aber bleibt halt ein Kiddie-Coaster.
Auch eine "Heartflip"-Anlage wie in Lake Compounce oder im Lakeside Amusement Park gibt es hier: Tornado.
Eine kleine Westernshow hat für eine an zwei Händen abzählbare Gästeschar ebenfalls noch stattgefunden.
Kettenflieger Bluegrass Breeze
Schiffschaukel Sea Dragon. Vor allem infamous dafür, dass sie einst auf Michael Jacksons Neverland Ranch stand.
Bei den kontinuierlich vorbeiziehenden Regenschauern war natürlich das überdachte Starship 4000 eine sehr gut angenommene Attraktion, auch ich habe hier so einige Fahrten mitgemacht.
Da sich die Regenintensität gegen 17.30 Uhr hin leider nochmals erhöhte und es dann wirklich unwahrscheinlich erschien, dass der Kentucky Rumbler für das letzte halbe Stündchen doch noch aufmachen würde, tätigte ich noch einen letzten Fotorundgang und zog bald darauf wieder weiter. Beech Bend war für mich schlussendlich nur ein langweiliger und halt auch etwas teurer Karnevals-Zwischenstopp, aber selbstredend hätte dies Urteil mit einem laufenden Kentucky Rumbler ganz anders geklungen. Und fast wäre ich ja womöglich zu einer Fahrt gekommen, wäre ich auf der Hinfahrt nur etwas schneller gewesen. Eine Fahrt weniger auf Storm Chaser (quelle ironie
), Verzicht auf den letzten Softeis-Nachschub im Ponderosa Steakhouse, ein anderes Paar Schuhe, das man in meiner Grösse nicht erst noch umständlich im Lager hätte suchen müssen, eine Ampelschaltung oder um ein Truck-Elefantenrennen früher da - es hätte klappen können. Wirklich sehr dumm gelaufen. Gegens Wetter und seine Begleiterscheinungen kommt man halt oft einfach nicht an. So tröstete ich mich mit dem Gedanken, immerhin die Neuheit dieser Saison in der Tasche zu haben und diesem an sich sympathischen Kleinpark vielleicht in ferner Zukunft nochmals einen Besuch unter besseren Voraussetzungen abzustatten - es liegen ja so einige tolle Parks in der Umgebung, mit denen man ein kurzes Vorbeischneien zu
GCI-Goodness kombinieren könnte.
Auf der gesamten Weiterfahrt in Richtung Nashville plagte mich das Navi mit im Sekundentakt alternierender Fahrzeitberechnung zum nächsten Ziel, wohl verursacht durch eine grössere Stausituation auf der östlich an der Stadt vorbeiführenden Autobahnachse. Ein ziemlicher Nervenkrimi, da es mich wirklich fast jede Minute auf vier, 60 oder gar 80 Minuten Verzögerung durch Stau hinwies.
An besagtem auf der Ostachse lenkte es mich zum Glück gekonnt vorbei, da ich schliesslich westlich an Downtown entlangdüste und dabei die wunderschön in der Abendsonne leuchtenden und im Restregen glitzernden Hochhäuser bestaunen konnte. Bald gelangte ich auf die Fortsetzung der seit Louisville befahrenen I-65 und musste per Highway 254 dann auf die I-24 rüberwechseln - und die Idee hatte nicht nur ich.
So brauchte es auch hier eine Mordsportion Geduld bei diversen quälend langen Rotphasen (etwas vom wenigen, das ich bei einer Rückkehr aus den USA wirklich
nie vermisse!), aber schliesslich erreichte ich mit ungefähr 30 Minuten Verzögerung schlussendlich doch noch mein Ramada in La Vergne. Nach kurzer Abendimbiss-Beschaffung im nahen Super-Target schlief ich völlig kaputt von den heutigen Fahrstrapazen dann schon bald wieder ein.
Genügend Schlaf war auch nötig, da ich tags darauf wegen erneuter Zeitzonenquerung - dieses Mal zu meinem Nachteil - schon recht früh raus musste, um rechtzeitig bei meinem nächsten Parkziel einzutreffen: Lake Winnepesaukah. Davon wird dann der nächste, wieder etwas ausführlicher ausfallende Bericht handeln. Bis dahin: danke fürs Lesen!
"Sometimes your shallowness is so thorough it's almost like depth."