Aufgrund der Technikerschule bin ich zeitlich etwas eingeschränkter, aber nun folgt der nächste Tourbericht aus Skandinavien. Am 9.Tourtag sollte es ins Djurs Sommerland gehen.
Auf diesen Park freute ich mich schon sehr, da das Achterbahnaufgebot laut rcdb recht interessant aussah. Doch konnte der Park meinen Erwartungen gerecht werden? Wir werden sehen.
Auch an diesem Tag waren wir etwas früher im Park, denn es sollte erneut eine morgendliche ERT geben.
Unser erstes Tagesziel war Piraten, eine 2008 von Intamin gebaute Bahn.
Ohne wirklich den Fahrtverlauf zu kennen, freute ich mich schon sehr auf diese Bahn.
Wir wurden freundlich von der Piraten-Crew empfangen und dann sollte es auch schon losgehen. Leider zögerte sich die Abfahrt mehrmals etwas hinaus, da die Bügel anscheinend sehr eng anliegen mussten, damit die Startfreigabe betätigt werden konnte. Doch da konnten die Mitarbeiter nichts für, die Technik wollte es nur etwas genau haben. Denn die Mitarbeiter selbst haben sehr fleißig und ordentlich abgefertigt und super bei der Stimmung mitgemacht, dafür schon mal ein dickes Lob!
Dann ging es auch für mich das erste Mal zackig den Lifthügel mittels Kabellift hinauf. Oben angekommen und vom Mitnehmer gelöst, stürzt man steil in die Tiefe, was insbesondere in den letzten Reihen unglaublich Spaß macht. Unten angekommen und mit nun 85 km/h geht es in eine extrem druckvolle, flache Rechtskurve, die bei fast jeder Fahrt einen kleinen grauen Schleier bei mir hervorrief. War aber zum Glück nicht so heftig, wie ich es vorher befürchtet habe durch die Erzählungen. Auf jeden Fall schon mal ein Top Auftakt bis hierhin! Danach geht es den ersten Hügel hinauf und mit einem Umschwung nach links stürzt man erneut in die Tiefe. Hierauf folgt ein hoher Airtimehügel, der vor allem in den hinteren Reihen recht gute
Airtime hervorruft. Dann geht es wieder steil hinab und in einen kurzen Tunnel hinein, der eine scharfe Linkskurve beinhaltet. Bei der ersten Fahrt hatte ich hier nichtsahnend auf der rechten Seite sitzend meine Arme locker oben und wurde unerwartet stark nach rechts außen gedrückt. Die Kurve ist natürlich nicht ganz so intensiv wie die nach dem
First Drop, doch die seitlichen
G-Kräfte sind hier nicht zu unterschätzen! Nun folgt ein ziemlicher Hammerpart, in dem man drei kleine Hügel mit einem gleichzeitig inbegriffenen Umschwung passiert. Hier wird auf grandiose Art und Weise starke
Airtime mit zackigen Umschwüngen kombiniert, von dieser Stelle war ich einfach nur begeistert!
Darauf folgt eine enge Rechtskurve, wo man auch gut nach links außen gedrückt wird. Danach geht es noch über zwei Bunnyhops, auf denen man ebenfalls sehr gut abhebt. Nach einer abschließenden Linkskurve hat man dann die Schlussbremse erreicht.
Ich hatte zwar gewisse Erwartungen an Piraten, doch diese Bahn hat sie einfach nochmal deutlich übertroffen. Steile Drops, viel starke
Airtime, druckreiche Kurven und diese drei klasse Umschwung-Bunnyhops...ich war einfach nur total begeistert von dieser Bahn. Ihr fehlt natürlich etwas die Höhe mit 31m, doch was sie aus dieser Höhe für ein Layout und eine klasse Fahrt herausgeholt haben, Respekt! Durch die fehlende Höhe/Geschwindigkeit und minimal schwächere
Airtime kann sie für mich nicht an die GeForce herankommen, doch ich kann schon jetzt sagen, dass Piraten für mich persönlich die beste Achterbahn in allen besuchten, skandinavischen Parks war. Eine Bahn absolut nach meinem Geschmack, große Klasse!
Danach besuchten viele den neu eröffneten Polypen nebenan. Ich stellte mich mit ein paar Onridern an die Wasserdüsen außerhalb und sah den Bemühungen zu, die Fahrenden mit Wasserstrahlen zu treffen.
Danach verteilten sich die Onrider fürs Erste durch den Park und es ging bei uns in kleinerer Gruppe weiter.
Unser erstes Ziel war Juvelen, da Dominik diese Bahn gerne für eine runde Count-Nummer verwenden wollte.
Durch den Eingang durch läuft man auf einen schicken und imposanten Tempel zu.
In der Station
Nach einer Preshow wird man aus dem Tempel hinausbefördert. Etwas mehr Begeisterung bitte in der 1.Reihe!
Der 2.Launchbereich
Zu schnell für meine Kamera!
Es handelt sich hier um einen 2013 von
Intamin gebauten Family Launch Coaster. Auf jeden Fall fallen einem sofort die Quad-ähnlichen Züge auf. Somit sitzt man auch relativ frei. Die Sitze weisen eine recht kurze Rückenlehne auf und man wird durch einen Schoßbügel gesichert.
Hat man die atmosphärische Preshow betrachtet, öffnet sich die Tür und man wird schwungvoll aus der Station befördert. Der Launch hat noch nicht ganz so viel Power, doch die ersten Kurven nimmt man trotzdem noch recht schwungvoll. Die Hügel werden leider sehr langsam überfahren und sind auch sehr langgezogen, sodass selbst in den hinteren Reihen
Airtime so gut wie gar nicht vorhanden ist. Nach ein paar weiteren Kurven fährt man in den 2.Launch-Bereich ein und wird hier kräftig in den Sitz gedrückt, denn der 2.Launch hat ordentlich Power! Ich hatte damit nicht gerechnet und somit wurde ich in der direkt darauf folgenden Linkskurve sehr stark nach rechts gerissen. Aufgrund des kurzen Rückenpolsters hing ich nun etwas unbequem in meinem Sitz herum, konnte nach gewisser Zeit aber wieder eine aufrechte Sitzposition erreichen. Das war nämlich gar nicht so einfach, denn auch die folgenden Kurven werden noch mit sehr viel Schwung durchfahren und somit wird man schön hin und hergeworfen. Doch auch die Hügel nach dem 2.Launch lassen leider die
Airtime vermissen. Dennoch haut der Teil nach dem 2.Launch durch die schnellen Kurven und Umschwünge gut rein. In Reihe 1 ein fantastischer Geschwindigkeitsrausch!
Die erste Hälfte des Layouts ist noch etwas gemächlicher und die
Airtime hat mir leider gefehlt, dennoch macht Juvelen sehr viel Spaß. An Piraten kommt sie für mich nicht annähernd heran, doch insbesondere der 2.Launch und die darauf folgenden Kurven überzeugen durch die hohe Fahrdynamik. Die zu kurzen Rückenlehnen fand ich bei der schwungvollen Fahrt etwas unpassend, doch ansonsten gefallen mir auch die Züge sehr gut. Eine nicht perfekte, aber sehr schöne Achterbahn, die gut in den Park passt und nebenbei auch mit einer schicken Thematiserung punkten kann!
Unser nächstes Ziel war Thors Hammer.
Auch diese Bahn kann mit ordentlicher Thematisierung punkten.
Hierbei handelt es sich um einen Bobsled Coaster von Gerstlauer, 2002 gebaut.
Ich muss sagen, so im Gesamtpaket mit der Thematisierung war das für mich der beste
Bobsled Coaster bzw Maus de Tour. Der im Gröna Lund war auch sehr gut, doch dieser hier hatte mir irgendwie noch besser gefallen.
Unser nächster Anlaufpunkt war die Vilde Hönsejagt.
Bei der 2015 von
Zierer eröffneten Kinderachterbahn mussten wir das erste mal etwas länger warten, mit 15 Minuten hielt es sich aber noch im Rahmen. Die Fahreigenschaften waren auch hier sehr ordentlich, das Layout war natürlich nicht sehr spektakulär, die Zielgruppe dürfte es aber garantiert ansprechen.
Das umliegende Kinderland bot übrigens noch sehr viele weitere Attraktionen unterschiedlichster Art für Kinder. Ein schön großer Kinderbereich, in dem wir zudem noch die kleinen Freefall Tower besucht haben. Diese waren ganz lustig, aber natürlich nicht annähernd so thrillig wie die größeren Anlagen.
Daraufhin ging es zu Skatteöen, einem 2011 von Mack gebauten Splash Coaster.
Man kann diese Bahn als kürzere Version von Poseidon beschreiben, jedoch ist diese Version im Vergleich zur älteren im Europa Park ruckelfrei. Ich kann nicht so wirklich sagen, welche Bahn mir nun mehr zusagt, Spaß machen auf jeden Fall beide.
Ähnlich wie im Europa Park wird man hier aber nicht allzu nass (zumindest bei unserer Fahrt).
Lobend erwähnen sollte man nochmal die Crew von Skatteöen. Diese bemerkten, dass die Schlange ein bisschen länger geworden ist und es wurde in beeindruckender Zeit ein weiteres Boot eingeschleust. Auch vorher war die Wartezeit nicht wirklich hoch (gerade für einen Samstag), doch das fand ich schon sehr beeindruckend und ein top Service!
Nebenan besuchten wir danach noch einen kleinen Freefall in Form eines Schwertes. Der Name ist mir leider entfallen, habe ihn einfach immer als den Schwert-Freefall bezeichnet. Auch diese Anlage ist eher auf Kinder ausgerichtet und nicht sonderlich hoch, doch hier konnte man doch durchaus ein kleines Kribbeln im Magen auslösen. Zudem war der Ride Operator ein super sympathischer und lustiger Typ: Vor der Fahrt kam er mit einem farbigen Plastikschwert bei allen Fahrenden vorbei und verpasste ihnen einen "Schnitt/Stich" mit der Klinge und machte dabei die Piraten-typischen Sounds.
Danach ging es zur Wildwasserbahn Colorado River.
Diese schlängelt sich um einen Berg.
Hier trafen wir auch auf mehrere andere Onrider, die ebenfalls hier eine Runde drehen wollten. Der Berg sah von außen beeindruckender aus, als er es dann bei der kurzen Durchfahrt von innen war, aber das war mir recht egal. Der Nässegrad war hier recht ähnlich wie bei der Wildwasserbahn im Farup, hier sind wir also doch recht gut nass geworden.
Der Topple Tower nebenan war nicht in Betrieb.
Dann gingen wir gemeinsam zum Mittagessen im Western Saloon. Dort sollte uns ein Grillbuffet mit erneut inklusivem Getränkezapfen erwarten. Bei dem Wort Grillbuffet lief mir schon das Wasser im Mund zusammen. Tatsächlich wurde mein Hunger auch durch diverse Grill-Köstlichkeiten beseitigt. Leckere Steaks, Würstchen, Fisch, sonstige Grillspezialitäten, Burger zum selber zusammenstellen, Salate, Soßen, ein super leckeres Kartoffelgratin und noch vieles mehr - schnell stand für mich fest, dass hier für mich das beste Mittagessen der Tour zu finden war! Da es ein Buffet war, konnte ich mir auch ordentlich mit all den leckeren Grillspezialitäten den Bauch vollschlagen.
Da nicht nur mein Bauch prall gefüllt war und ein leichter Regen währenddessen eingesetzt hatte, entschieden wir uns erstmal für eine entspannte Fahrt mit der Parkeisenbahn. Aufgrund des nun schlechteren Wetters war es gar nicht so einfach für uns alle, einen Platz in der stark gefüllten Parkeisenbahn zu finden. Nach etwas Suche und etwas Zusammenrücken fanden wir aber doch alle Platz.
Die Fahrt konnten wir gut für einen Überblick über den Park, seine Attraktionen und ein paar Fotos nutzen.
Nach der Fahrt besuchten wir noch die Ecken im Park, die wir bisher noch nicht gesehen hatten. Die anderen fuhren unter anderem mit einem Kettenkarussell, das sowohl vorwärts als auch rückwärts seine Runden drehte.
Danach zog es uns zum Rafting.
Da mittlerweile die Sonne wieder leicht unter den Wolken hervorschaute, gab es hier mal eine Wartezeit von gut 20 Minuten, die aber immer noch völlig im Rahmen war.
Das Rafting war auf jeden Fall schön abwechslungsreich, an manchen Stellen schön gestaltet und es gab auch mehrere Stellen, wo man durchaus nass werden konnte. Was unter anderem ich erleben durfte, als das Wasser plötzlich von unten ins Boot reinschwappte und erstmal meine Schuhe inklusive Füße gut durchnässt wurden. Am Ende der Fahrt öffnete sich noch oben aus einem Haus ein Fenster und ein Eimer Wasser wird auf die Fahrgäste ausgegossen. Nicolas war hier der Leidtragende, der an der "falschen" Ecke mit dem Rücken zu dem Haus saß und somit einiges an Wasser abbekam.
Zudem besuchten wir noch eine Bootsfahrt, bei der Affen eine Menschensiedlung erobert haben. War auf jeden Fall sehr witzig gemacht. Schön war auch, dass der Ride Operator uns durch unsere Gespräche wohl als Deutsche (bzw Österreicher, Alex war ja auch in unserer Gruppe
) identifizieren konnte und uns daraufhin auf Deutsch ansprach.
Dem Wasserpark statteten wir auch noch einen Besuch ab, doch durch die auch hier nicht allzu hohen Temperaturen lehnten die Meisten von uns erneut einen Wechsel in die Badeklamotten ab. Meiner Erinnerung nach blieb Dominik als Einziger unserer Gruppe dort, um noch ein wenig die Rutschen zu testen.
Mit dem Rest der Gruppe beendeten wir noch den kompletten Rundgang. Dabei durfte natürlich nicht das Softeis fehlen, welches sich ein Teil unserer Gruppe noch holte.
Ein paar andere Fahrgeschäfte testeten wir noch, unter anderem die Schlauchbootrutsche. Da es vier Bahnen gab und wir zu viert waren (Nicolas, Alex, Simon und ich), bot sich perfekt ein Duell an. Leider habe ich den Sieger vergessen, ich war es allerdings auf jeden Fall nicht.
Somit war nun eigentlich alles Wichtige im Park erkundet. Die Gruppe und insbesondere mich zog es daher nur noch in eine Richtung: Piraten! Auf meiner Lieblingsbahn war es nun ein wenig voller, doch mehr als eine Viertelstd mussten wir glaube ich trotzdem nie warten. Es wurden noch einige Runden gedreht und auch auf etwas Druck meinerseits wurde die Zeit bis aufs Maximum dort ausgenutzt. Es war einfach die Bahn, aus der ich kaum noch rauszukriegen war. Einfach eine unglaublich tolle Bahn und schöne Spaßmaschine!
Etwas vor Parkschließung mussten wir uns dann aber leider von Piraten trennen, denn wir wollten noch pünktlich zu dem letzten Programmpunkt des Tages erscheinen: Eine ERT auf Juvelen! Nachdem auch die letzten Parkgäste ihre Runden gedreht hatten, konnten wir alle die Station betreten.
Los ging es allerdings mit einer Backstage-Führung!
Der sehr sympathische und enthusiastische Techniker erzählte uns so einiges Interessantes über diese Bahn.
Wir durften sogar dem 2.Launchbereich ganz nahe kommen.
Die Launches werden hier über Reibräder realisiert.
Sogar den 1.Launchbereich konnten wir aus nächster Nähe betrachten.
Nach dem Ende der sehr interessanten Backstage-Führung ging dann die ERT los. Die Stimmung war super, die Crew von Juvelen war genau wie die morgens bei Piraten super dabei und fertigte schnell ab. Also auch hier wieder ein großes Lob an die Mitarbeiter!
Ich konnte hier noch so einige Runden drehen und zusammen mit der super Stimmung machte die ERT unglaublich Spaß. Auch hier nochmal vielen Dank an Dirk, das onride-Team, den Mitarbeitern vom Djurs und den Rest der Gruppe für diese tolle ERT und diesen perfekten Abschluss für einen grandiosen Tag!
Danach ging es dann gemeinsam zurück zum Bus, der uns zum Hotel brachte. Der Abend klang noch gemütlich in geselliger Runde aus, dann ging es ab ins Bett. Leider war dies schon die letzte Übernachtung der Tour.
Fazit:
Ich hatte mich im Voraus schon sehr aufs Djurs Sommerland gefreut und auch eine gewisse Erwartungshaltung. Erfreulicherweise konnte der Park diese sogar noch überbieten, ich war sehr begeistert von diesem schönen Park!
Erstmal ist das Attraktionsangebot sehr vielfältig und bietet sowohl für Thrillsüchtige als auch Kinder viele Attraktionen. Hier konnte ich zudem meine skandinavische Lieblingsbahn kennen lernen mit Piraten. Juvelen macht ebenfalls viel Spaß und die anderen großen Achterbahnen machen in ihrem Bereich einen sehr guten Eindruck. Die Wasserbahnen waren ebenfalls sehr ordentlich.
Ein weiterer positiver Aspekt waren die Mitarbeiter, die super freundlich waren, sehr engagiert gearbeitet haben und teilweise auch mal für einen kurzen Plausch Zeit hatten.
Dann ist ja auch noch das fantastische Mittagessen im Western Saloon zu erwähnen, ein sehr leckeres Grillbuffet!
Für mich ein eher nebensächlicher Punkt, doch der Park gibt sich außerdem bei der Thematisierung sehr viel Mühe. Auch in diesem Bereich dürfte er mit zu den Besten der Tour gezählt haben.
Der Gesamteindruck ist also äußerst positiv, da ich mich im Djurs Sommerland sehr wohl gefühlt habe und der Park eigentlich in allen Belangen überzeugen kann. Im skandinavischen Vergleich landet er für mich nur ganz knapp hinter meinem skandinavischen Favoriten Liseberg. Zwar ist Djurs im Gesamtpaket für mich sogar etwas besser, doch in Liseberg stehen 4 Top-Achterbahnen und im Djurs nur 1-2 (Juvelen ist zumindest nahe dran) und dieses Attribut zählt für mich am Meisten.
Doch genau wie Liseberg möchte ich das Djurs Sommerland unbedingt so bald wie möglich wiedersehen! Mit der neuen Achterbahn für das nächste Jahr gibt es ja sogar noch einen zusätzlichen Ansporn.
Damit beende ich den 9.Tourbericht. Mein 10. und letzter Tourbericht wird dann aus dem Legoland Billund erfolgen. Ich bedanke mich wieder einmal fürs Lesen!