God aften!
Nach einer sehr angenehmen Fahrt mit der Fähre, kamen wir gegen 7 Uhr in Frederikshavn an und betraten damit am nördlichen Ende wieder dänischen Boden.
Meine erste Fährfahrt mit Übernachtung.
Auch wenn die Kabinen realtiv eng waren, konnte ich ohne Probleme schlafen, zumindest bis der morgendliche Weckruf durch die Kabinen dröhnte.
Nach knapp einer Stunde Fahrt auf die westliche Seite des Landes waren dann wieder Schienen zu erkennen.
Denn es sollte zum Auftakt des Tages ins Fårup Sommerland gehen!
Begrüßt wurden wir von Rasmus, dem Marketingchef des Parks, der uns nach dem Gruppenbild in die westliche Hälfte des Parks führte. Dabei fuhren auch schon die Parkmaskottchen an uns vorbei, die die Gäste aus dem Hotel begrüßen. Auf dem dortigen großen See durchstreift seit 2013 ein
"Orkanen" die Landschaft.
Auch wenn der Seeblick etwas gelitten hat, sieht die Bahn doch eigentlich ganz schön aus.
Da Dirk den länger wachgebliebenen Mitfahrern etwas mehr Erholung zugestand, fing der Tag mit einer knapp halbstündigen ERT auf einem geliebten Vekomaprodukt an.
Platzgenommen im einzigen Zug schickte uns der super gelaunte Mitarbeiter gleich zwei Runden auf die Strecke.
Wie von einem Family Suspended gewöhnt mit einer unglaublichen Laufruhe geht es zunächst auf 20 Meter Höhe, die direkt mit einem Sturz in die Tiefe des Sees abgebaut werden. Dabei wird jedem Onride-Filmer die Linse durch den Wassernebel verschmiert. Im nächsten Moment geht es dann schon wieder hinauf in eine überneigte Kurve, bei der der Körper sogar leicht auf den Kopf gedreht wird. Über den See geht es anschließend zurück an Land und über Täler und Häuser hinweg. Dabei kommt durch die zahlreichen Richtungswechsel und Helices nie Langeweile auf und wird dabei fleißig in den Sitz gedrückt, während sich der Fahrgast gemeinsam mit dem Orkan einen Weg durch das Gelände bahnt. Durch die bodennahe Strecke taucht dann urplötzlich wieder die Station auf, in die der Zug mit noch ordentlich Speed einfährt.
Was soll ich groß sagen, als dass dies eine super Familienachterbahn ist. Durch die schöne Lage kommt eine tolle Atmosphäre auf, die sich auf die Mitfahrer (und die Mitarbeiter) überträgt. Ein Familienvater mit seiner Tochter wurden dann schnell mitintegriert und drehten auch eine Runde nach der anderen. Nach einigen Fahrten konnten wir dem Sturm aber entkommen und versuchten einen seltenen hölzernen
S&S'schen
"Falken" zu besteigen.
Wie so häufig dauerte es bei mir etwas länger, bis ich mich von einer Achterbahn losreisen kann, weshalb schon einige einen Flug gewagt hatten.
Mit freier Platzwahl fiel meine Wahl auf den Platz in der Front. Nachdem der einzige Zug aus deutscher Produktion die Anfangshöhe überwunden hat, stürzt sich der Vogel mit einem Douple-Down in einen Sturzflug. Fahrwillige, die dabei auf einen hinteren Platz sitzen, werden dabei nur von einem Bügel im Sitz gehalten (sofern man noch Kontakt zu diesem hat). Der folgende Hügel lässt einen hingegen in den vorderen Reihen genüsslich zwischen Bügel und Sitz dahingleiten. Durch einen Tunnel und eine langgezogene Kurve beschließt der Falke seine Richtung zurück zum Nest zu ändern und vollführt dabei einige Up und Downs. Nur in der abschließenden aufwärtsführenden
Helix geht ihm etwas die Puste aus und möchte seine Mitfahrer loswerden, weshalb er etwas Rodeo spielt.
Ein Grund, weshalb die Experten die mittleren Reihen bevorzugen? Ich sitze dann doch lieber wie das NRW-Schweizer Duo im Backseat oder ganz vorne, egal ob es rappelt oder nicht.
Ein schöner Woodie, der gegen Ende etwas rauer wird, aber gerne zu Wiederholungsfahrten einlädt. Durch die gähnende Leere traten wir diese auch mehrmals an (als Holzachterbahnfan selbstverständlich!). Nach knapp 30 Minuten zog es uns aber dann doch weiter, da es im Park noch einiges zu entdecken galt.
So erwartete uns im doch schon etwas gefüllteren Kinderbereich zwischen Falken und Eingang eine Kinderachterbahn aus italienischer Produktion.
"Pindsvinet" fuhr sich dafür aber ziemlich ruppig.
Am Eingang vorbei ging es nun in den Wald, aus dem immer wieder ein leises Surren eines
LSM-Antriebes und ein donnern zu hören waren.
Da jedem Donner auch ein Blitz vorausgeht, fanden wir diesen auch im Waldrand.
Mit dem vom Parkplatz gut sichtbaren dänischen Blitz "
Lynet" befindet sich die Thrillattraktion des Parks am Beginn des östlichen Teils des Parks. Zunächst betritt der Fahrwillige eine ziemlich dunkle Warteschlange, bei der die ein oder andere Treppe leicht übersehen werden kann. So musste ich einer anderen Parkbesucherin den Weg zur Station zeigen, in der sich auch einige Vögel eingenistet haben. Dort angekommen versuchte sich ein einzelner Mitarbeiter an der Abfertigung von zwei im Betrieb befindlichen Zügen mit V-Sitzform. Nachdem die für den späteren Fahrverlauf super bequemen Bügel (
) geschlossen wurden, fährt man mit einem kleinen Gefälle auf die Beschleunigungsstrecke. Dabei wird der Zug rasant auf 80 km/h beschleunigt und erreicht mit einer leckeren enggetwisteten Drehung den Top-Hat.
Der folgende Hügel und die Auffahrt in die Blockbremse lässt die Fahrgäste in die Bügel blitzen.
RideReview machts vor und seine Follower nach.
Die Hügel sind ziemlich steil und spitz, weswegen der Körper am liebsten in den Himmel fliegen möchte. Durch die Bügel wird dies aber ziemlich unsanft unterdrückt. In der vordersten Reihe fehlt dann durch die enge Sitzform auch noch die Bewegungsfreiheit einer Körperseite. Für mich war es die erste Konfrontation mit diesem Zugsystem und bin durch die Nähe zu Tripsdrill durch die neuen Bügel etwas verwöhnt.
Aber die Fahrt ist nach der
Blockbremse noch lange nicht vorbei. Nach dem
Airtime-lastigen Auftakt geht es nun vor allem mit seitlichen Kräften weiter. Mit einer Zero-
G-Rolle geht es zum ersten Mal mit einer schnellen Drehung um die Körperachse, auf die die zweite und letzte
Inversion im Form eines langgezogenen Korkenziehers wartet. Anschließend geht es wieder mit Schultern am Bügel in die
Blockbremse und mit einem kurzen Abschluss zurück in die Station.
Eine sehr fotogene Bahn. Trotz den Bügeln war auch hier eine spaßige Fahrt zu finden.
Nach dieser Beblitzung zog es unsere noch recht große Gruppe wieder zurück in den finsteren Wald, in dem sich auch die Fledermäuse aufhalten.
Und diese "Flagermusen" ist nicht irgenteine, ...
... vielmehr war es mein erster Kontakt mit einer Spinning Mouse.
Wer meinen Prater-Bericht gelesen hat, wird wissen, wie ich diesen Fahrtyp finde, auch wenn dieses Modell durch die Lage im Wald nicht sonderlich fotogen ist. Hinzu kommt der Hersteller "Reverchon" und die Bespaßung kann losgehen. Noch gänzlich ohne Erfahrung war die Vorfreude noch nicht so groß, wie sie es heute wäre, da ich zuvor nie euphorische Meinungen dazu gelesen habe. Aber diese Euphorie kam spätestens mit der ersten kleinen Abfahrt und der folgenden Auffahrt, die einem zunächst den Sitzkontakt verlieren lässt und direkt anschließend auf den Sitznachbarn wirft. Die Krönung setzt dann der Double Up auf, auf dem mit freidrehendem Wagen ein grandioser Abschluss mit fleißigen seitlichen
G-Kräften folgt, denen sich dann noch durch einen kleinen Hüpfer ein kurzer Stoß gen Himmel anschließt. Auf dem Weg in die Station tankt der Wagen dann nochmals fleißig Kraft für einen abschließenden Vestibularorganverdreher, der einem dann den Weg zurück zum Eingang erleichtert, da man am besten einfach nochmals fahren sollte. Was war ich geflashed nach der ersten Fahrt ...
Danach brauchte ich erstmal eine Abkühlung um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
So ging es zu den dänischen Baumstämmen "Træstammerne" ...
... mit denen man dreimal ins Tal stürzt, bei einer stolzen Fahrzeit von immerhin knapp sechs Minuten.
Erwartet man dabei erst am Ende eine Bewässerung, wird man vorher ziemlich überrascht sein.
Dem Motto "Et kommt nich auffe Größe an" entsprechend ist nämlich die mittlere und gleichzeitig kleinste Abfahrt der Grund für nasse Klamotten. Ich zitiere hier einfach mal den Markus aus seinem
Onride Video (bei 3:44): "WOW. Einen längeren Auslauf hätte man aber auch nicht machen können, ne? Was zur Hölle ey. Wat is denn mit denen immer los, wenn die sowas bauen?" Das gleiche werde ich damals wohl auch gedacht und gesagt haben, aber besser könnte ich es auch nicht ausdrücken.
Unvorbereitet wie ich war, knutschte ich durch die schnell folgende Linkskurve erstmal mit der rechten Seitenwand des Baumstammes, wozu sich dann auch noch reichlich Wasser gesellte und mein Rendezvous mit dem Boot schnell beendete. Danach musste ich mir auch erstmal ein paar Mal den Kopf kratzen und mich fragen, wie man sowas bauen kann. Aber lustig wars allemal und als ich die zweite Abfahrt im Djurs Sommerland sah, wusste ich sofort, dass ich mich hier besser festhalten sollte.
Anschließend wollte der Großteil der Gruppe sich nochmals ins nasse Vergnügen stürzen, wozu ich eigentl. auch zählte, da die Bahn echt Spaß machte, aber ich musste feststellen, dass ich meine Kappe bei Orkanen liegen gelassen habe, weswegen ich den doch recht weiten Weg gen Westen unternahm. So konnte ich wenigstens nochmals mit der tollen Bahn fahren und feststellen, dass der Mitarbeiter nicht nur wegen uns eine freundliche Miene aufgelegt hatte.
Zurück im Wald war die große Gruppe zwar schon weitergezogen, aber ich konnte wieder das Eifel/Wien Duo erspähen und setzte meinen Rundweg mit ihnen fort.
Vorbei an einem See mit ziemlich rüpelhaft fahrenden Administratoren () ...
... zog es uns zum gut verstecktem "Mine Expressen".
Dass sie die älteste Bahn im Park ist merkt man vor allem an der Natur. Von außen kaum zu sehen dreht die
Vekoma(
)-Bahn seit 1992 ihre Runden und auch heute noch sehr angenehm. Schon von weitem ist das Klingen der Glocke zu hören und Jubelschreie der kleinen Mitfahrer. Passt perfekt in den Park, auch wenn sie leider nicht fotografiert werden möchte.
Im Park gibt es wahrlich viele Spielmöglichkeiten für Kinder.
Anschließend kam der Hunger auf, weswegen es garnicht blöd war, dass uns Dirk zum Mittagessen um 12 Uhr einen Tisch beim Pizza- und Pasta-Buffet-Restaurant "Loen" reservierte. Vorbei an weiteren Kinderattraktionen wie einem Karussell, einem roten Baron und einem tanzenden Baum ging es also zur Nahrungsaufnahme, was es dort zu essen gab erklärt sich vermutlich von selbst. Unglücklicherweise bin ich nicht der größte Pizzafan, aber mal für zwischendurch geht es. Positiv anzumerken ist, dass die Pizzas immer frisch zubereitet werden, was aber zur Folge hat, dass es auch mal länger dauert, bis neue Verzehrware auf den Tisch lag. Aber als Nudelfan gab es auch zufriedenstellende Kost.
Als wir gegen 13 Uhr das Buffet beendeten, bot es sich an das "
Farup Rafting" zu fahren, da dieses erst zu dieser Uhrzeit öffnete.
Leider mein einziges einigermaßen brauchbares Bild ...
Wunderschön in die Natur gebaut, wird man aber nicht sonderlich nass. Wenn ich mich nicht irre, hat nicht ein Tropfen den Weg in das Boot gefunden, wenngleich der Parkour aber zügig abgefahren wird. Einen spannenden Moment bildet aber das Wellenbecken, bei dessen Passage das Boot in Gänze angehoben wird und beim "Herabfallen" ein leichtes Kribbeln im Magen entsteht.
Da nun einige das Wasser für sich entdeckt haben, ging ein großer Teil der Gruppe in den Wasserpark. Von mir wird es dazu keinen Bericht geben, da ich mich lieber noch ein wenig auf die Achterbahnen stürzte.
Zunächst ging es mit dem Alex aber auf eine Tour durch den Abenteuerpfad "Skatte Jagten".
Bei dem der Parkgast eine gute Beweglichkeit und Gleichgewichtsgefühl haben sollte.
Ich weiß nicht wie lange wir beide gelaufen, geklettert und gehüpft sind, aber eine halbe Stunde ist das Mindeste. Mit Rucksack auf dem Rücken weiß man hinterher, was man geschafft hat. Wie vieles im Park super in die Natur integriert und ein großer Spaß für die ganze Familie.
Zurück am Ausgangspunkt ging es in das Funhouse "Rævens Hule".
Die Fuchshöhle ist nett gestaltet und bietet einige lustige Momente, aber auf der Tour gab es noch zwei deutlich bessere Modelle.
Nach einer Fahrt auf meiner Fledermaus trennte ich mich vom Alex und ging alleine wieder in den westlichen Teil des Parks um noch ein wenig meiner Woodiesucht nachzukommen.
Dort erwartete mich dann leider ein geschlossener Falken ...
Auf dem Weg dorthin wurde schon ein Krankenwagen in den Park gefahren, weswegen ich von einem Arzteinsatz bei Falken ausgehe. Später fuhr die Bahn aber wieder, da ich jedoch nicht riskieren wollte, meine letzten Momente im Park vor verschlossenen Türen zu stehen, trieb es mich daher zurück zu Lynet. Durch eine nicht nennenswerte Wartezeit habe ich dann hier noch einige Fahrten unternommen, bevor dann um 15 Uhr der Bus in Richtung Aarhus aufbrach.
Ein sehr schöner Park, der zwar wenig Thematisierung bietet, bei der Lage es aber auch nicht nötig hat, da die Natur schön genug ist. Eine große Attraktionsvielfalt, von der ich nichtmal alles mitgenommen habe (4D-Kino, Wasserpark und bestimmt noch ein paar andere Dinge). Er bietet eine schöne Atmosphäre im Park, trotz einiger Schulklassen. Tolle Mitarbeiter, eine tolle Fledermaus, nur das Essen war in Djurs deutlich besser (liegt vielleicht auch an meinem Geschmack). Falls ich mal wieder in der Gegend sein sollte, werde ich den Park gerne jederzeit wieder besuchen!
Abends ging es dann noch nach Friheden um sich etwas fallen zu lassen.
Danke fürs Lesen!
Viele Grüße
Nicolas