Ist zwar schon was länger her, aber dennoch zu interessant, um bei mir auf der Festplatte und im Reichertshausener Papierkorb zu landen. Deshalb hier und heute, Bendsklusiver Inhalt!

Beim Mexiko denken viele eher an Mayas, Sombreros und Tequila als an einen Wasserpark. Doch warum eigentlich nicht, immerhin bietet Mexiko mit Tulum auf der Halbinsel Yucatan einen der schönsten Strände der Welt . Doch warum in die Ferne schweifen, wenn es im Themepark & Resort Slagharen ein Schwimmbad mit mexikanischem Ambiente gibt – und mit Wasserrutschen!


Eingangsbereich




Mit 1.037.000 Besucher pro Jahr ist der Themepark & Resort Slagharen eines der größten Ausflugsziele in den Niederlanden. Diese Zahl setzt sich zusammen aus Tagesbesuchern als auch Übernachtungsgästen, welche in 620 Häusern mit einer Gesamtkapazität von 3500 Betten ihren Urlaub in der Region Overijssel verbringen.
Neben zahlreichen Fahr- und Showattraktionen im Parkbereich gehörte auch lange Zeit das Bergbad zum Portfolio, welches jedoch stark renovierungsbedürftig war. Mit Abschluss der Winteröffnung am 4.Januar 2015 wurde das Bergbad entkernt und in rekordverdächtigen vier Monaten zu Aqua Mexicana umgestaltet und bietet nun auf fast 7000 qm Wasserspaß. Die ursprüngliche Umbauplanung wurde von Wouter Dekkers, welcher im September 2014 vom Movie Park Germany zum ebenfalls zur Parque Reunidos-Gruppe gehörenden T&R Slagharen gewechselt war, zunächst gestoppt und auf sein Bestreben hin noch mal überarbeitet und mit der nun realisierten Thematisierung versehen. Hierzu musste auch die Monorail umgeleitet werden und es wird für die Saison 2016 ein neuer Bahnhof an der Mainstreet errichtet.

Nach Betreten des Haupteingangs von Aqua Mexicana gelangt der geneigte Besucher zu einem Drehkreuz, wo das Ticket gescannt und Einlass gewährt, oder – falls er die für die Tagesgäste zusätzlich zu zahlenden sieben Euro nicht bezahlt hat – verwehrt wird. Direkt im Anschluss befinden sich zweckmäßige eingerichtete Umkleidebereich und Spinde, welche pro Tag einen Euro kosten und beliebig geöffnet werden können. Hierbei wird kein Schlüssel benötigt, sondern das System arbeitet elektronisch mit einem vierstelligen PIN-System.


















Nach dem durchwaten des obligatorischen Fußbades befinden sich man sich in einer großen Halle mit drei Giebeldächern. Zur linken Hand befindet sich ein großes Schwimmbecken und kleiner Gastronomiebetrieb, mittig ein Wasserspielplatz samt großem Wassereimer und kleineren Rutschen sowie im rechten Hallenteil in der Ecke ein großer Whirlpool für bis zu 70 Personen, ein Waterspray-Spielplatz sowie der Ansteh- und Auslaufbereich der drei Wasserrutschen. Normalerweise gibt es dort für jede Rutsche einen eigenen Anstehbereich, wo der Besucher auf einen der begehrten Reifen für eine, zwei oder vier Personen warten muss. Bei unserem Besuchstag, welcher mit „volle Hütte“ noch wohlwollend umschrieben ist, wurden die Wartebereiche anders ausgeschildert, so dass man dort für eine Reifenkategorie statt für eine Rutsche angestanden hat – eine clevere Lösung!
Von nahezu überall sichtbar ist die große Maya-Skulptur, welche immer mal wieder auf sich aufmerksam macht mit Sound-und Lichteffekten und die Wände sind zum Teil ebenfalls im mexikanischen Stil gestaltet.














Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!










Nachdem der geneigte Besucher den Reifen den Rutschenturm hochgewuchtet hat, hat er die Qual der Wahl, welche Rutsche aus dem Haus Van Egdom bezwungen werden soll – alle Rutschen sind nur mit Reifen zu benutzen.
Auf der ersten Plattform in neun Metern Höhe befinden sich gleich zwei Rutschen, auf der linken Seite Magic Maya, eine 113 Meter lange Magic Oval-Rutsche mit einem breiteren Querschnitt und Tageslichteffekten, wo mit den 4 Personen Reifen gerutscht werden kann. Auf der rechten Seite die MexiCone, eine Anlage vom Typ Crazy Cones. Diese 119 Meter lange Auslieferung hat die Besonderheit, dass der Besucher vor dem Rutschen auf einem Touchscreen eine Thematisierung auswählen kann. Diese hat zwar auf den eigentlichen Rutschvorgang keinen Einfluss, allerdings wird damit ausgewählt, welche 3D-Videoanimation im zweiten Kegel auf einen Waterscreen projiziert wird.
Eine Etage höher, auf 12 Metern Höhe, wartet die YukaTime auf Gäste. Bei dieser Rutsche vom Typ Tube 1400 kann der Gast vorab unterschiedliche Lichteffekte auswählen, welche das Rutscherlebnis durchaus relevant verändern. Darüber hinaus ist diese Anlage mit einer Zeitmessung versehen, so dass es immer wieder einen Anreiz gibt, die Bestzeit zu „knacken“ , sofern einen der transparente Rutschenabschnitt nicht abschreckt.













Im Außenbereich gibt es ein flaches Becken mit einem kindgerechten Wasserspielplatz und einzelnen Wasserspielelementen sowie eine zweispurige Bootsrutsche. Das Highlight dort ist sicherlich jedoch der echte Sandstrand mit Liegen, der bis an das Wasser heran reicht und insbesondere kleine Besucher zum Spielen animiert.


















Fazit


Aqua Mexicana ist – besonders in Relation zum Bergbad zuvor – stark verbessert und bietet dem Besucher deutlich mehr Spaß. Gerade die drei großen Wasserrutschen sind über jeden Zweifel erhaben, unter anderem auch weil man die verschiedenen Effekte ausprobieren möchte und laden zu etlichen Wiederholungen ein. Der Rutschkomfort ist dank der Reifen hervorragend.
Verbesserungswürdig hingegen ist die thematische Gestaltung, da diese leider nicht überall konsequent umgesetzt wurde. So wirkt der Eingangsbereich, aber auch das Bad an sich, besonders an sonnigen Tagen, äußerst dunkel und der Umkleidebereich ist komplett unthematisiert – nicht mal mexikanische Malereien, Pflanzen, Deko oder ähnliches sind dort zu finden. Darüber hinaus ist auch die Entwässerung des Bodens mancherorts nicht optimal gelöst, so dass es mehrere Stellen mit großen Pfützen gibt. Gerade im Umkleidebereich ein echtes Ärgernis.
Trotz der Kritikpunkte ist der Umbau des Schwimmbades im Hinblick auf die zahlreichen Übernachtungsgäste eine gute Investition und bietet den Gästen einen deutlichen Mehrwert, zeitgleich wird aber auch die Kapazität im Park erhöht. Im Gespräch äußerte Wouter Dekkers, dass man sich auch eine Ganzjahresöffnung des Bades vorstellen kann, hierzu würde dann ein separater Eingang errichtet werden.

Kein Wort zur Beschaffenheit des Bodens?
Für mich das größte Ärgernis und äußerst schmerzhaft...

Monorail-Bahnhof in der Mainstrett meinst du zur Saison 2017, oder? Diesen Winter war der Bahnhof jedenfalls bei Jules Verne.

Etwas seltsam in dem Bad ist auch, dass man mit der Jahreskarte (inkl Spaßbad-Option) nicht direkt an den Barcoda-Scanner am Badeingang gehen kann, sondern sich erst im Shop gegenüber einen Zettel mit einem anderen Barcode abholen muss.
Den Umkleidebereich fand ich im Winter auch relativ kühl. Außerdem hätte ich noch die Beschilderung der Toiletten zu bemängeln (zwischen den Duschen versteckt ohne irgendwelche Schilder.

Die Magic-Oval fand ich nicht wirklich besonders.
Auf die Cone hatte ich mich gefreut, war das doch die erste Rutsche dieses Typs für mich. Aber da hatte ich wohl ein bisschen zu viel erwartet. Was da nun die Effekte sein sollen, die man vor dem Rutschen auswählt, ist mir auch immer noch schleierhaft... Die schummrige und nicht erkennbare Projektion auf den Wasservorhang in der Röhre kurz nach dem Trichter? Andere Effekte waren überhaupt nicht zu bemerken...
Yuka Time ist mein Favorit im Bad: Flott unterwegs, Verschiedene Lichteffekte zur Auswahl (die man hier auch wirklich bemerkt), relativ rasant und als Finale ein lustiger Hopser ins Landebecken.

Aber ich bin ja noch das ein oder andere Mal dieses Jahr im Bad, vielleicht stehen die Warteschlangen dann nicht aus den Wartebereichen heraus und ich spiele mal mit den unterschiedlichen Reifen. Vielleicht gefallen mir dann die anderen Rutschen auch besser

Naja, der Bericht ist von 2015, kurz nach der Eröffnung. Hatte den halt noch fertig rumliegen.

Boden fand ich soweit nicht schlimm, nur die Pfützen in den Umkleiden sehr lästig

Die Programmauswahl bei der Cone-Slide wirkt sich auf die Projektion und die dazu abgespielte Musik aus. Je nach Programm kann man die Projektion mehr oder weniger gut erkennen. Bei den hellen Themen, insbesondere dem mexikanischen, ist das dann wirklich gut erkennbar. Ich spreche da aus Erfahrung, wir haben nämlich alle 12 Auswahlmöglichkeiten getestet.

Genrell finde ich alle Ruschen im 2er-Reifen am besten. Die 4er Reifen sind zum einmaligen ausprobieren spaßig, aber für ein zweites Mal finde ich die viel zu unbequem.

Noch zwei Hinweis:
- Die Bootsrutsche waren bei uns (im September) nur von 12 - 16 Uhr geöffnet.
- Es gibt auch etwas kleinere Spinde, die dann nur 50 Cent verschlingen.

Der Boden war stellenweise sauglatt, eine Eisbahn wäre dagegen rutschhemmend. So Stellen waren beispielsweise in den Umkleiden vor den Duschen oder im Bad an 2-3 Stellen. Obwohl ich wirklich ganz vorsichtig gegangen bin, habe ich mich da auf die Nase gelegt...

Vermutlich waren die damals bei mir noch "rauh" genug. Rutschhemmender Boden sollte natürlich vorhanden sein.