Von Frederikshavn aus führte uns der Weg eine gute Stunde lang auf die andere Seite des nördlichen Zipfels von Dänemark. Denn nach der nächtlichen Fährüberfahrt sollten am Tag 8 gleich zwei Freizeitparks besucht werden - zumindest von jenen, die das wollten, denn der zweite war optional. Um den ersten kam jedoch niemand herum. Und das war auch gut so, denn das Fårup Sommerland wurde von der IAAPA sicherlich nicht umsonst mehrfach auf den dritten Platz der Parks mit dem besten Service gewählt. Außerdem wirbt man mit Preisen für den drittbesten Familienpark der Welt, dem zweitbesten Freizeitpark Europas, den besten Arbeitsplatz für junge Leute und den besten Freizeitpark Dänemarks. Dabei fing man auch hier ganz klein an. Im Jahre 1975 öffnete Fårup erstmals seine Tore. Für gerademal 4 Kronen konnte man im ersten Sommerland Skandinaviens alle Attraktionen nutzen. Gleich im ersten Jahr kamen 40.000 Besucher, sodass der Park schnell ausgebaut und 1989 mit dem Aquapark erweitert wurde. Den bisherigen Besucherrekord erzielte man 2013 mit 656.904 Besuchern. Alles sehr beachtlich, ich hatte eigentlich mit einem kleineren Park gerechnet...
Auch hier wurden wir wieder vor Parköffnung vom Marketingleiter empfangen. Rasmus in diesem Fall, wie ich Carusos Bericht entnehmen konnte.
Der wirklich hübsche Eingangsbereich samt Restaurant wurde zur Saison 2012 neu errichtet.
Für die "völlig authentische Waldstimmung" sorgt eine Fläche von etwa 110 ha, der Park selbst belegt davon jedoch nur ein gutes Viertel.
Der Rest dient lediglich dazu, die Nachbarn auf Abstand zu halten. In Brühl ist man bestimmt neidisch auf diese Idee.
Vorbei an der Holzachterbahn Falken führte man uns zur jüngsten Achterbahn des Parks.
Ein 2013 eröffneter Suspended Family Coaster von Vekoma namens Orkanen - zu Deutsch Hurrikan oder eben einfach Orkan.
Die Warteschlange samt Stationsgebäude ist entsprechend und vor allem schön gestaltet.
Wie alle Attraktionen im Fårup Sommerland musste sich auch diese Bahn an eine Höhenbeschränkung von 20 Metern halten. Das hätten zwar auch die bisherigen Standard-Layouts geschafft, man wollte aber wohl den größten SFC sein Eigen nennen, weshalb ein gänzlich neues Layout mit einer Länge von 453 Metern entworfen wurde. Aktuell wird bereits die dritte Kopie dieses Layouts errichtet (einmal Energylandia, zweimal China).
Aus etwas über 19 Metern Höhe führt der First Drop mitten hinein in den See.
Mit einer minimal übergeneigten Wendekurve verlässt man den kurzen, nebelgefüllten Tunnel wieder und überfliegt den See.
Nach dem flotten aber eher unspektakulären Stück folgt eine erste Helix, die mit ordentlich Druck aufwarten kann.
Auf den Überflug der Station folgt eine zweite, ehe man am Schluss schön schwungvoll ein nebelgeflutetes Gebäude durchfliegt.
Und dann rauscht man auch schon wieder ins Stationsgebäude hinein.
Donnerwetter. Ich bin ja schon ein paar SFCs gefahren, die mir größtenteils auch gut gefallen haben. Aber die waren eben doch ganz klar auf die jüngeren Besucher ausgelegt. Orkanen legt da nochmal eine ganze Schippe drauf und zeigt, was in diesem Achterbahntyp wirklich steckt. Der Drop in den See ist wirklich klasse, die Steilkurve macht optisch und fahrtechnisch einiges her. Die beiden Helices sind intensiver als ich gedacht hatte und die Schlenker zum Finale sind auch nicht zu unterschätzen. Lediglich der Teil zwischen Steilkurve und erster
Helix kommt etwas unspektakulär daher, ist aber gut um die Geschwindigkeit direkt über dem Wasser zu genießen. Auch die Fahreigenschaften sind erste Sahne, einzig kurz vor der letzten Kurve ging immer ein leichter Ruck durch den Zug, den man aber verkraften kann. Der äußerst gut gelaunte Ride-Op ließ uns während der ERT immer direkt zwei Runden fahren, sodass er sich die Hälfte der Bügelkontrollen sparen konnte. Auf diese Weise waren immerhin für jeden ein paar Runden mehr möglich als sonst, schließlich kann auch Orkanen mangels Schlussbremse nur einen Zug bieten. Der ein oder andere war von der langen Nacht auf der Fähre zwar noch etwas müde, aber die Stimmung war trotzdem großartig und die ERT ein gelungener Einstieg in den Tag.
Gegenüber auf der anderen Seite des Sees wurde zur Saison 2016 übrigens ein schönes 4-Sterne Hotel mit 51 Zimmern errichtet.
Nach einigen Runden auf dem überraschend spaßigen Wirbelwind wechselten wir nach und nach zum benachbarten Falken.
Eine von nur vier Holzachterbahnen aus dem Hause S&S - und die einzige außerhalb der USA.
Außerdem ließ man den Zug - auch hier gibt es nur einen - für diese Anlage von
Gerstlauer liefern, statt wie bei den drei anderen von PTC. Leider ist Falken mit den maximal möglichen 20 Metern Höhe und einer Länge von 622 Metern auch der kleinste der vier
S&S-Woodies. Aber das muss ja nichts heißen, wie wir in der Vergangenheit schon oft genug gelernt haben. Da früh morgens lediglich ein paar wenige Hotelgäste hier hinten unterwegs waren, hatten wir auch bei Falken eine kleine inoffizielle ERT. Der Mitarbeiter hatte auch nichts dagegen, nach einem kurzen Platzwechsel sofort wieder zur nächsten Runde zu starten - selbst wenn dabei nur vier Personen im Zug saßen. So gehört sich das.
Nach einem Pre-Drop samt leichter Rechtskurve geht es erstmals wirklich in die Tiefe. Mit überraschend starker Airtime in den hinteren Reihen.
Auch der anschließende Airtimehügel macht seinem Namen durchaus Ehre, ehe der Zug an dessen Ausgang in einem kurzen Tunnel verschwindet. Hiernach findet man sich auch schon in der Wendekurve wieder, die zunächst leicht ansteigt, sich mit dem Umschwung aber auch wieder dem Boden annähert. Parallel zum ersten Streckenabschnitt folgt ein weiterer kleiner Hügel mit leichtem Verlust des Sitzflächenkontakts. Unterhalb des Pre-Drops schwenkt man in einer Kurve wieder zur Station ein. Deren Ausgang verläuft direkt parallel zum Lifthill, im Tal knickt die Strecke dann etwas nach links weg, damit man ohne Kollision an der Station vorbeikommt. Und wenn ich "knickt" sage, dann meine ich genau das. Wenn man da zum ersten Mal drauf zufährt, sieht das schon ziemlich komisch aus. Tatsächlich ist der Knick aber nur halb so schlimm. Man spürt zwar in der Tat einen leichten Ruck, aber noch keinen Schlag. Es folgen noch zwei kleine Hügel mit leichter
Airtime, dann führt eine Aufwärtshelix in die Schlussbremse.
Leider habe ich kaum vernünftige Bilder von dieser Bahn, da sie trotz der Lage direkt am Parkrand ziemlich zugewachsen ist.
Um ehrlich zu sein, hatte ich von Falken auf den ersten Blick eher wenig erwartet. Aber dieser kleine Woodie ist gar nicht mal schlecht. Nette
Airtime, angenehmes Tempo und recht gute Fahreigenschaften - lediglich in den Kurven ruckelt es etwas. Der einzige echte Kritikpunkt ist der Geschwindigkeitsverlust, gegen Ende geht dem Greifvogel dann doch ziemlich die Puste aus. In der Schlusshelix wird der Zug derart langsam, dass es gefühlt fast keiner Schlussbremse mehr bedarft hätte. Bis dahin ist Falken aber wirklich schön, sodass wir hier doch einige Runden gedreht haben.
Im Gestrüpp neben der Wendekurve des Falken versteckt sich noch ein kleiner Zamperla Family Gravity Coaster.
Den 2012 eröffneten Pindsvinet (Igel) ließen wir uns natürlich auch nicht entgehen.
Leider hatten Alex und ich den Rest der gewohnten Gruppe irgendwie verloren, sodass wir zunächst alleine weiter gingen.
Ein großer, recht leerer Park mitten im Wald mit etwas Morgennebel. Fast schon gespenstisch.
Nächster Count auf unserem Weg war die durch einen Tunnel voller Wassernebel erreichbare Flagermusen.
Hierbei handelt es sich um eine Spinning Maus aus dem Hause Reverchon.
2001 ohne viel Brimborium mitten in den Wald gestellt.
Zur Fahrt an sich gibt es nicht viel zu sagen, es ist halt ein Standardcoaster. Die Drehung war nicht übermäßig, aber in Ordnung. Mit Einfahrt in die Schlussbremse bekamen wir aber nochmal einen ordentlichen Schubs und drehten recht gut bis in die Station, wo wir schließlich rückwärts gestoppt wurden. Die junge Bedienerin musste uns dann von Hand nochmal umdrehen, ehe wir aussteigen und unsere Runde fortsetzen konnten.
Vorbei an einem großen See mit Tretbooten und Piratenschiff.
Einem großen Spielplatz.
Und einigen Trampolinen.
Bis hin zum Mine Expressen, der ältesten Achterbahn des Parks.
Der Vekoma Juniorcoaster dreht bereits seit 1992 seine Runden im Fårup Sommerland und ist entsprechend zugewachsen.
Von außen hört man daher meist nur die Glocke an der Lok, sehen kann man den Zug nur gelegentlich.
Dafür ist die Warteschlange ganz nett gestaltet.
Gleich in der Nähe befindet sich ein größerer Platz, auf dem sich einige Kinderkarussells verteilen. Darunter auch eines der bekannten Tassenkarussells, hier allerdings eben in der Kinderversion mit kleinen Baumstümpfen. Die junge Dame am Steuerpult hatte uns aber so freundlich gefragt, ob wir nicht mal eine Runde mitfahren wollten, dass wir einfach nicht nein sagen konnten. Nunja, wir haben uns halt ordentlich gedreht, wie sich das so gehört. Gelacht haben wir dann alle drei und wenn ich mich recht entsinne, konnten so auch gleich noch neue Mitfahrer für die nächste Runde angelockt werden.
Mitarbeiter glücklich, Besucher glücklich, was will man mehr?
Das klassische Doppelstock-Karussell haben wir dafür aber ausgelassen.
Und der recht neu aussehende Spielplatz konnte uns auch nicht wirklich locken.
Denn uns fehlte noch ein letzter Count, der bereits auf dem Weg mit einer Beschleunigung auf 80 km/h in 2 Sekunden wirbt.
Gemeint ist natürlich Lynet, der im Jahre 2008 stahlgewordene Blitz von Gerstlauer.
Auch hier gab es so gut wie keine Wartezeit.
Mit einem kleinen Drop geht es dann auch sofort auf den Launch, der den Zug eben auf besagte 80 km/h bringt.
Dieser mündet in einen schönen Top Hat.
Schön am Parkplatz entlang überfährt man einen Airtimehügel.
Und passiert anschließend auch schon die erste Blockbremse.
Abwärts führend dreht man um, durchfährt einen ersten Korkenzieher und nach einer weiteren engen Wende gleich den zweiten.
Hierauf folgen die zweite Blockbremse, noch eine flotte Helix und schon ist man nach 540 Metern in der Schlussbremse angelangt.
Ein kleines aber feines Layout, welches wirklich gut in den Park passt.
Und in den vergangenen Jahren auch schon wieder ordentlich von der Natur umschlungen wurde.
Und obwohl Lynet sicherlich die intensivste Bahn im Fårup Sommerland ist, konnte sie mich nicht zu Dauerfahrten motivieren. Schulterbügel sind eben einfach nicht mehr zeitgemäß und die ein oder andere Ohrfeige gab es dann eben doch - auch wenn die Fahreigenschaften insgesamt definitiv in Ordnung sind. Aber alles in allem gefielen mir Orkanen und auch Falken dann doch etwas besser. Zumal Lynet vom Parkplatz aus zwar gut sichtbar, im Park dann aber doch eher in einer versteckten Ecke platziert wurde.
Den Fuchsbau, wohl ein Fun House, ließ ich leider aus. Alex testete es später, als ich im Wasserpark war.
Kleiner Kritikpunkt an Fårup: Die Pferdereitbahn wurde hier noch nicht auf künstliche Pferde umgerüstet...
Am hinteren Ende des Parks befindet sich zudem noch eine Wildwasserbahn. Diese wurde 1991 vom englischen Hersteller Big Country Motioneering gebaut und verteilt ihre 260 Streckenmeter samt drei Abfahrten auf vergleichsweise kleiner Grundfläche. Alle drei Abfahrten befindet sich nämlich überkreuzend im Zentrum der Anlage, lediglich die kurzen Verbindungskurven dazwischen ragen etwas in den umgebenden Wald hinein. Der Auslauf der zweiten (kleinsten) Abfahrt ist dabei allerdings ein bisschen zu kurz geraten, man hat doch noch ein gewisses Tempo drauf, wenn man in die Kurve gerissen wird. Aber wir fanden's lustig.
Drei Abfahrten übereinander. Sieht schon interessant aus.
Der Nässegrad war auch in Ordnung. Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.
Und das Personal wie überall super drauf.
Auf einem nahen See versuchten sich einige andere Onrider als Aushilfs-Kapitäne.
Mehr oder weniger erfolgreich.
Noch mehr bekannte Gesichter im Dunkel des Waldes.
Darunter befand sich auch unsere übliche Gruppe, die wir noch zu einer Fahrt mit dem Mine Expressen begleiteten, ehe es auch schon langsam Zeit wurde, zum Treffpunkt für das Mittagessen zu gehen.
Die Reiseleitung hatte es sich bereits bequem gemacht.
Nein, etwas gehobener durften wir dann doch speisen. Es gab wieder ein leckeres Buffet.
Schließlich ging es (fast?) mit der gesamten Gruppe zum Rafting, das Vormittags noch geschlossen war.
Leider war nun auch ein Großteil der übrigen Besucher dort, sodass wir hier die längste Wartezeit des Tages hatten.
Nach knappen 15 Minuten hatten die ersten ihre Runde aber doch schon hinter sich.
Wenig später konnten auch wir in eines der 8-sitzigen Boote von Bear Rides einsteigen.
Über 470 Meter schlängelt sich der 1998 erbaute Kanal durch den dichten Wald.
An sich gab es auch nichts allzu besonderes bei diesem Rafting. Stromschnellen, Nebeltunnel, Wasserfälle, alles wie gewohnt. Das Tempo ist aber doch recht ordentlich, nur gelegentlich lässt der reißende Strom das Boot etwas gemütlicher durch den Kanal gleiten. So auch glücklicherweise im Wellenbecken. Die Wellen hoben die Boote nämlich zum Teil komplett an und ließen sie dann wieder entsprechend absacken, sodass hier doch eine überraschende
Airtime auftrat. Man braucht also gar kein Freifallelement, eine gute Wellenmaschine reicht vollkommen aus.
Nachdem wir nun die Hauptattraktionen des Fårup Sommerlands durch hatten, wurde es Zeit für das eigentliche Highlight des Parks...
In der relativ kleinen Sammelumkleide des 1989 eröffneten Aquaparks schlüpften wir erneut in unsere Badesachen, um die hiesigen Rutschen ausgiebig zu testen. Denn auch hier gab es schon von außen sichtbar ein paar interessante Rutschobjekte, die wir uns nicht entgehen lassen wollten. Also zumindest ein Teil von uns. Alex, Nicolas und Kevin kniffen auch hier wieder, obwohl es merklich wärmer war als im Skara Sommarland. Aber offenbar noch immer nicht warm genug...
Den 120 Meter langen Surf Hill am Rande des Geländes habe ich ausgelassen. Diese Dinger mag ich nicht so.
Bei der 2007 eröffneten Trichterrutsche Vandcyklonen war ich dann aber auch mit am Start.
Gerutscht wird dort in Doppelreifen. Der Anlauf ist relativ flach und verläuft abgesehen von einer
Helix zu Beginn geradlinig auf den Trichter zu. Leider hat man damit nicht allzu viel Schwung, sodass man nach spätestens 2-3 Runden bereits vom Loch in der Mitte verschlungen wird. Und trotzdem schafften wir es immer wieder, dass wir mit zwei (oder gar drei) Booten gleichzeitig in der Schüssel waren. Aber sonst eine eher durchschnittliche Rutsche.
Ganz im Gegensatz zur vom gleichen Turm startenden Waterslide, die hier schon ein paar Jährchen länger steht.
Als die ersten sich in die 130 Meter lange Röhre schmissen, bekam ich es doch ein wenig mit der Angst zu tun. Jede Kurve wurde begleitet von einem dumpfen Knall, hier und da von einem schmerzhaften "Aaahh" und nicht zuletzt dem Wackeln der gesamten Rutschenkonstruktion. Man konnte wirklich genau sehen, wo gerade jemand rutschte, so sehr bewegte sich die Rutsche in die entsprechende Richtung...
Wirklich Angst bekommt man dann spätestens auf der Schlussgeraden, wenn man auf die finale Helix mit doppelter Schwallblende zurast.
Die vorherigen Kurven schütteln einen wie gesagt schon kräftig durch und es ist schwer, auf dieser Rutsche seine Haltung zu wahren (ich meine, ich wurde einmal fast auf den Bauch gedreht). Aber dann rutscht man hier eben mit Vollgas auf diese
Helix zu und knallt förmlich gegen die Wand, weil der Körper eben weiter geradeaus möchte, statt der ziemlich engen Kurve zu folgen. Von außen könnte man fast denken, die Wand würde jeden Moment durchbrechen und der Rutscher eben seinen Drang zum Geradeausrutschen durchsetzen. Teilweise konnte man sogar - trotz der doppelten Schwallblende - mal kurz Füße oben rausgucken sehen. Waterslide sieht auf den ersten Blick nach einer eher harmlosen Einsteigerrutsche aus, hat es aber tatsächlich faustdick hinter den Ohren. Diese Rutsche sollte man nicht unterschätzen. Spaß macht sie aber in jedem Fall - besonders für die Zuschauer.
Den allergrößten Spaß hatten wir aber auf dem im Hang gelegenen Wild River.
Es handelt sich um eine Art Rafting-Rutsche, wie wir sie auch schon im Skara Sommarland angetroffen hatten. Eine einfach in den Hang geschlagene Rinne, mit einer Art Schaumstoff oder so als Rutschfläche. Jedenfalls schön weich, sodass man sich nicht verletzt, wenn man mal aus dem Reifen fallen sollte, was hier gar nicht so unwahrscheinlich ist. Die beiden Versionen in Schweden waren allerdings doch eher zahmer Natur gewesen, weshalb meine Erwartungen hier zunächst etwas gedämpfter waren. Zu Unrecht, denn der Wild River macht wirklich Laune. Gleich zu Beginn hat man die Wahl zwischen zwei verschiedenen Spuren, die nach einem kurzen Stück wieder in einem gemeinsamen Zwischenbecken landen. Von dort gehen wiederum drei verschiedene Spuren ab, die schließlich nebeneinander im großen Pool landen. Um den kompletten Wild River erlebt zu haben, muss man also mindestens dreimal rutschen, für alle möglichen Kombination sogar sechsmal. Dabei hat jede Spur ihre Besonderheiten. Seien es
Kreisel, enge Kurven oder auch Stromschnellen in Form von kleinen Hubbeln, die für eine kleine Popo-Massage sorgen.
Der rechte Start weist ein kurzes Steilstück auf, an der Kante davor blieb man aber leider immer hängen und kam nur schwer rüber.
Man brauchte schon einen guten Gleichgewichtssinn, damit man bei der Landung im Zwischenbecken nicht umgeworfen wurde.
Auch bei der Landung im Pool blieb der Kopf nur mit viel Glück über Wasser. Besonders auf der im Bild ganz rechten Spur.
Ein wirklich geniales Ding, hier verbrachten wir natürlich die meiste Zeit.
Etwas abseits im zweiten Teil des Aquaparks befindet sich neben einem Wellenbecken noch ein großer, 17 Meter hoher Rutschenturm.
Dieser wurde 2011 mit der blauen Raftingrutsche eröffnet, die beiden anderen Rutschen folgten im Jahr 2015. Für die Vandslangen getaufte Raftingrutsche muss man zunächst eines der Rundboote die Treppen hinaufschleppen. Ähnlich wie in Skara wurde das Maximalgewicht von uns wieder ziemlich klar überschritten, aber der Bademeister ließ uns dennoch rutschen. Dazu steigt man im großen Startbecken ein, und zieht sich dann an zwei Seilen in die eigentliche Rutsche. Und auch die ist nicht ohne, man bekommt ein schönes Tempo drauf und schwingt doch recht weit nach oben. Ich hatte uns mit dem Übergewicht schon mehrfach über den Rand davonfliegen sehen, aber letztlich passte dann doch alles und wir konnten wie vorgesehen über einen kleinen Drop am Schluss den Auslauf erreichen.
Leider blieb die Looping-Rutsche Vandkanonen an diesem Tag geschlossen, sodass wir nur noch die grüne Freifallrutsche zu testen hatten.
Vandfaldet führt einfach nur geradewegs steil hinab in den übertunnelten Auslauf. Das sieht nicht allzu spektakulär aus, bringt aber ein nettes Kribbeln im Bauch und kostet auch einiges an Überwindung, wenn man sich dort hinunterschieben soll. Da sind mir die Fallklappenstarts doch irgendwie lieber, wo man die Kontrolle über den Start einfach abgibt. Die Landung ist relativ hart, aber noch nicht allzu unangenehm.
Danach wurde wie gesagt nochmals ein wenig der Wild River unsicher gemacht, dann wurde es auch schon langsam Zeit, sich zum Trocknen auf die Liegewiese zu begeben. Zwischendurch machte ich noch die paar wenigen Fotos vom Wasserpark und schließlich mussten wir uns dann auch wieder umziehen und den Ausgang ansteuern, denn um 15 Uhr sollte der Bus bereits rollen und uns zum nächsten Hotel bringen.
Vorbei an Falken hieß es dann Abschied nehmen vom Fårup Sommerland.
Ich hatte den Park völlig unterschätzt, der Tag hier war wirklich großartig. Ich würde jederzeit wieder vorbeischauen.
Knapp zwei Stunden später erreichten wir das Hotel Scandic Aarhus Vest mit dem für uns größten Zimmer der Tour.
Fazit: Das Fårup Sommerland konnte bei mir vollends überzeugen. Wirklich große Achterbahnen sucht man hier zwar vergebens, aber wir haben ja schon öfter gelernt, dass es nicht nur auf die Größe ankommt. Orkanen und Falken sind jedenfalls tolle Achterbahnen, wobei erstere für mich klar die beste des Parks und nach bisherigem Stand der für mich beste SFC von
Vekoma überhaupt ist. Lynet ist auch ganz nett, konnte mich aber nicht so ganz vom Hocker hauen. Die Wildwasserbahn und das
Airtime-Rafting sind ebenfalls positiv hervorzuheben. Absoluter Höhepunkt war jedoch der Aquapark mit dem grandiosen Wild River. Dort hätte ich den ganzen Tag verbringen können. Und das alles in einer wundervoll natürlichen Umgebung und mit super gelaunten Mitarbeitern. Da war der eher mäßige Tag in Norwegen schnell vergessen.