Tag 9 unserer Skånditur war bereits der letzte komplette Tag in Skandinavien, denn der nächste Tag sollte bereits wieder die Rückkehr nach Deutschland beinhalten. Doch dazu kommen wir im nächsten Bericht, an dieser Stelle geht es dagegen nochmals um ein Sommerland. Gelegen auf der Halbinsel Djursland ist der Park auch gleich nach dieser benannt. Die Rede ist natürlich vom Djurs Sommerland, welches erstmals im Jahre 1981 seine Tore öffnete. Seither ist der Park stetig gewachsen und bezeichnet sich inzwischen als Skandinaviens größtes Sommerland mit den größten Achterbahnen Dänemarks. Dabei begann man erst in den 2000ern mit dem Bau eben jener Schienenfahrgeschäfte, wegen der wir hier waren...
Natürlich waren wir auch hier wieder deutlich vor der offiziellen Parköffnung am Eingang.
Das Djurs Sommerland hatte als besonderes Schmankerl sogar ZWEI ERTs für uns geplant. Und zwar auf den beiden
Intamin-Bahnen. Eine vor Parköffnung auf Piraten und eine am Abend nach Parkschluss auf Juvelen. Wobei wir das wohl auch noch hätten tauschen können, wenn wir gewollt hätten. Die Mehrheit sprach sich zum Wachwerden aber für den etwas älteren Mega-Lite Piraten aus.
Der steht auch gleich rechts vom großen Vorplatz, während links davon die Neuheit 2017 vorbereitet wurde.
Also nichts wie rein in den Piraten-Themenbereich.
Und den Wartebereich der 2008 eröffneten Achterbahn geentert.
Das Theming ist nicht übermäßig vorhanden, aber gezielt und durchaus gelungen platziert.
Dem Klischee entsprechend wurden auch gleich die Plätze im Zug reserviert. Eine Idee, die Dirk wohl schon länger mal umsetzen wollte.
Doch nachdem die Testfahrten abgeschlossen waren, wurde es endlich Zeit, diese Plätze auch einzunehmen. Dabei scheinen die Mega-Lites nicht nur von der Bahn an sich eine Nummer kleiner zu sein. Denn die Mitarbeiter mussten sich doch bei einigen Teilnehmern kräftig auf die Bügel schmeißen, bis diese weit genug geschlossen waren und den Startknopf freigaben. Soweit ich das mitbekommen habe, musste aber niemand deswegen aussetzen.
Wenn die Bügel dann doch endlich geschlossen waren, ging es recht zügig den gut 30 Meter hohen Lifthill hinauf.
Was dann folgte, war ein kleines Déjà-vu, denn der Beginn der Fahrt entspricht dem Intimidator 305. Von den Abmessungen natürlich deutlich kleiner, aber die Auswirkungen waren doch recht ähnlich. Auf den leicht erhebenden
First Drop folgt eine enge Kurve am Boden, in der das Sichtfeld ähnlich wie beim großen Bruder immer enger wurde. Das kam bei der ersten Fahrt dann doch etwas überraschend.
Auf dem getwisteten Airtimehügel unter dem Lifthill hindurch legt sich der Nebel dann wieder.
Es folgen ein weiterer großer Hügel auf der Rückseite der Anlage, sowie je drei getwistete und drei normale Airtimehügel im Innenraum.
Abgesehen von den beiden großen Hügeln bleibt das Layout vergleichsweise niedrig, sodass das Tempo schön hoch bleibt. Eine wirklich tolle Anlage mit knackiger
Airtime und überraschend großen positiven Kräften in der ersten Kurve. Und da nur einer der beiden Züge mit einer (sogar nutzbaren
) GoPro-Halterung ausgestattet war, konnten wir im anderen Zug auch eigentlich immer sitzen bleiben beziehungsweise untereinander die Plätze tauschen. Doch als ob die ERT an sich nicht schon geil genug gewesen wäre, drückten die Ride-Ops nach einigen Runden der First Row einen Schaumstoff-Säbel in die Hand. Für das "Sword-Game" sollte dieser ab dem
First Drop von Reihe zu Reihe nach hinten durchgereicht werden und schließlich auf der anderen Seite wieder nach vorne kommen - idealerweise natürlich vor dem Erreichen der Schlussbremse. Eine echt coole Sache, und die zusätzliche Konzentration führte tatsächlich auch dazu, dass der Grey-Out in der ersten Kurve deutlich weniger stark ausgeprägt war - eine interessante Erkenntnis.
Später wurde die Anzahl der Säbel sogar bis auf fünf erhöht - schlussendlich zurückgekommen sind dann aber nur mehr vier.
Und dann war es auch schon an der Zeit, sich für diese tolle und stimmungsvolle ERT zu bedanken.
Der Großteil von uns begab sich anschließend direkt zur 2016er-Neuheit Søulken, einem nagelneuen Polyp von Gerstlauer.
Aufgrund der Nähe zum Eingang waren dort allerdings auch schon die ersten regulären Besucher eingetroffen, sodass wir vor unserer Fahrt noch ein wenig warten mussten. Direkt vor dem Zugangstor stehend schien es dann aber technische Probleme zu geben. Der Mitarbeiter hatte die Bügel kontrolliert und drückte den Startknopf. Doch statt das Karussell in Bewegung zu versetzen, führte dies lediglich dazu, dass sämtliche Bügel wieder aufsprangen. Also nochmals rundgehen und alle Bügel schließen und kontrollieren. Dann ein neuerlicher Versuch. Aber wieder blieb der Polyp stur und ließ die Bügel erneut aufgehen. Auch ein dritter Versuch führte zum selben Ergebnis. Dann brachte jemand von uns die Lösung, als er sich mehr oder weniger zufällig ans Tor lehnte und dieses einfach aufging. Es war nicht gesichert, und so verweigerte die Anlage sicherheitshalber den Start. Nach Behebung dieses Umstands war der vierte Startversuch dann endlich erfolgreich.
Offene Tore scheinen in Djurs öfters Probleme zu machen, auf der Anfahrt hatte uns Dirk noch erzählt, wie der Chef persönlich mal bei einer ERT vergeblich versucht habe, Piraten zu starten, bis ihn jemand darauf aufmerksam gemacht habe, dass die Gates noch geöffnet seien...
Besonderheit bei Søulken sind einige Wasserkanonen rundherum, mit denen Außenstehende die Fahrgäste nassspritzen können.
Leider war das aber auch schon das einzige Highlight an diesem Fahrgeschäft, denn die Fahrt selbst fand ich ziemlich enttäuschend. Die Gondel wollte einfach nicht in Schwung kommen und drehte sich während der gesamten Zeit nur sehr geringfügig. Da kann er noch so gut aussehen, aber dieser Polyp war klar der schwächste der gesamten Tour (wenn nicht sogar der schwächste, den ich je gefahren bin). Außen Hui, Innen Pfui, könnte man sagen.
Schließlich verteilten sich die einzelnen Gruppen auf den Park. Für mich stand das nächste Ziel aber schon längst fest.
Für mich ging es mitsamt der gewohnten Begleitung nach Mexiko, wo ich mal wieder ein Jubiläum zu feiern hatte.
Mit dem zweiten Intamin-Coaster des Parks sollte ich nämlich meinen 500. Count einfahren.
Eben "Den naeste Juvelen", nach dem meine Berichtreihe benannt wurde.
Der Großteil der recht flachen Bahn versteckt sich hinter dem großen Tempel der Station und dichter Vegetation.
Nur wenige Airtimehügel ragen darüber hinaus, sodass die Bahn selbst nicht allzu fotogen ist.
Ganz im Gegensatz zur tollen Gestaltung der Station samt Warteschlange - auch wenn letztere doch sehr dunkel ist.
Viel los war nicht, sodass wir schon nach wenigen Minuten die Quads besteigen und durchs Gelände fegen konnten.
Technisch gesehen ist der zweifache Reibrad-Launch natürlich besonders interessant, er verfügt auch über eine annehmbare Power, besonders der zweite. Das bodennahe Layout sorgt für einen hübschen Temporausch, während man durchs hohe Gras flitzt und hier und da auch mal ein Halm die ausgestreckten Hände streift. Die Kurven und Umschwünge sind allesamt sehr geschmeidig und harmonisch. Lediglich in Sachen
Airtime kann Juvelen nicht wirklich überzeugen, auf den großen Airtimehügeln können die Quads das Tempo nicht ausreichend hoch halten, sodass man sich zwar ein bisschen leichter fühlt, aber höchstens ansatzweise abhebt. Die Anlage setzt aber wie gesagt eh auf andere Dinge und kann damit vollends überzeugen. Die Sitzposition - leider nicht ganz so ausgefallen wie bei den Motorbike-Coastern der Konkurrenz - tut ihr übriges dazu und macht Juvelen zu einer würdigen 500. Rein von der Fahrt gefällt mir Piraten zwar besser (weil deutlich mehr
Airtime), aber das Gesamtpaket ist bei Juvelen tatsächlich etwas stimmiger.
Soweit der erste Eindruck vom Morgen. Genauer werde ich dann später im Zuge der abendlichen ERT auf die Bahn eingehen.
Mit der 500 im Sack ging es gleich weiter zur nächsten Achterbahn direkt nebenan.
Der Gerstlauer Bobsled Coaster Thor's Hammer aus dem Jahre 2002.
Damit ist sie tatsächlich die älteste Achterbahn im Djurs Sommerland, nachdem ein 2000 eröffneter Big Apple 2014 nach Finnland ging.
Das Layout ist eine Kopie der G'sengten Sau in Tripsdrill. Anstelle der Burg übernimmt hier allerdings die Natur das Verstecken des Kurses.
Vor dem eigentlichen Wartebereich befindet sich ein großer Platz mit schöner Thematisierung rundherum.
Die Fahrt selbst ist wie aus Tripsdrill gewohnt flott und dynamisch, auch wenn mir die Airtimehügel am Schluss ein wenig schwächer vorkamen.
Gegenüber der Achterbahn stehen noch zwei Heege-Türme, die uns aber nicht weiter interessierten.
Vorbei an unzähligen Trampolinen, Picknicktischen und sonstigen Spielgeräten führte uns der Weg wieder zurück ins Zentrum des Parks.
Genauer gesagt folgte auf die älteste nun die derzeit noch jüngste Achterbahn.
Die Vilde Hønsejagt (also Wilde Hühnerjagd) wurde zusammen mit dem gesamten Bauernhof-Themenbereich 2015 eröffnet.
Der Wartebereich zeigt dabei einige Plastik-Lebensmittel wie Mais, Karotten, Tomaten, Kartoffeln und mehr.
Ein sehr schöner und so gesehen auch lehrreicher Force Two aus dem Hause Zierer.
Ansonsten findet man im Bondegårdsland noch einen doppelten Familien-Freifall des gleichen Herstellers.
Dazu diverse Karussells verschiedener Hersteller wie Zamperla und Metallbau Emmeln
Außerdem zieht sich noch eine Traktorfahrt von Metallbau Emmeln durch den Bauernhof.
Insgesamt ein gelungener Themenbereich für die jüngeren Besucher.
Ganz interessant ist auch der Gemüsestand im Eingangsbereich des Parks. Habe ich so noch nie in einem Freizeitpark gesehen.
Wir gingen aber erneut zu den Piraten, wo wir den Tilt Tower Sablen von abc rides testeten.
Das 11 Meter hohe Schwert, an dem die Gondel auf und ab fährt, neigt sich während der Fahrt nach links und rechts.
Der 2010 eröffnete Tower sieht nicht nur klasse aus, auch die Fahrt ist in Ordnung. Auch wenn sie einen richtigen Freifallturm leider nicht ersetzen kann. Übrigens waren die Mitarbeiter auch hier wieder (fast) überall super drauf. Das zeigte sich ja schon morgens bei der ERT, und auch hier nochmal, wo der Ride-Op mit dem zur "Piraten-Uniform" gehörenden Schaumstoffsäbel an den Hälsen der durch den Bügel wehrlosen Besucher vorbeiging. Er schien voll in seiner Rolle als Pirat aufzugehen.
Und der letzte Count gleich nebenan fehlte uns ja auch noch.
Ein 2011 erbauter Mack Water Coaster namens Skatteøen, zu deutsch Schatzinsel.
Nicht nur farblich zeigt die Anlage Ähnlichkeiten zu Poseidon im Europa Park. Auch das Layout wurde zum Teil von dort inspiriert. So folgt auf den Lifthill zunächst nur eine leicht abfallende Wendekurve, ehe schon die erste
Blockbremse durchfahren wird. Anschließend eine große Kurve abwärts und wieder hinauf in die zweite
Blockbremse. Bis dahin stimmt das Layout mit Poseidon überein - wenn auch spiegelverkehrt. Statt der geschwungenen Abfahrt aus Rust, geht es hier nun klassisch gerade hinab und über den obligatorischen Hügel samt seitlicher Wasserfälle hinein ins kühle Nass. Ein zweiter Lift samt Drop fehlt obendrein komplett, ist für den Fahrspaß aber auch nicht nötig. Die Fahreigenschaften sind auf jeden Fall deutlich besser als bei dem 11 Jahre älteren Modell in Rust.
Auch der Nässegrad war passend. Nicht gerade trocken, aber man ging auch nicht komplett unter.
Übrigens hatten wir hier eine etwas längere Wartezeit als bei anderen Attraktionen, wenngleich sie mit vielleicht 10-15 Minuten auch noch absolut in Ordnung war. Dennoch steuerte man sofort gegen und setzte ein weiteres Boot ein, als wir die Station erreichten. Top, manch anderer Park hätte da eher das Gegenteil gemacht und die Kapazität noch reduziert.
Für die kleineren Besucher gibt es zudem noch eine Kinder-Wildwasserbahn.
Uns führte der Weg aber auf die andere Seite des Parks, wo am Bauzaun bereits die Neuheit 2017 angeteasert wurde.
Damals wussten wir aber noch nicht, dass das Auge dem Drachenkönig gehört, der bald seinen 1000-jährigen Schlaf beenden wird.
Auch dass es sich dabei um den schnellsten und längsten Family Suspended Coaster Europas handeln würde war noch nicht abzusehen.
Ein wenig im Tal daneben versteckt sich noch eine große Wildwasserbahn von 1991.
Mit ähnlichem Layout wie in Fårup, allerdings von Interlink. Die drei überkreuzten Lifte/ Drops stecken hier in einem künstlichen Berg.
Ich setzte hier dann doch mal aus und machte lieber Fotos.
Nass geworden?
Und die nächste Fuhre.
Nicolas versteckte sich leider komplett...
Da kommen sie, die wagemutigen Seefahrer.
Auch einen der seltenen Topple Tower nennt der Park sein Eigen. In Europa gibt es ansonsten ja nur noch den Prototypen in Bellewaerde.
Allerdings zeigte sich der Adler Ørnen in seiner natürlichen Umgebung: Geschlossen.
Es wurde aber sowieso langsam Zeit, sich zum Mittagessen in den Wild West Bereich zu begeben.
Dort gab es für uns ein reichhaltiges Wild West Buffet.
Eine deutsche Achterbahn hat man dort bestimmt auch nicht so oft zu Gast.
Für viele war dies das beste Essen der Tour. Ich sehe das leider etwas anders. Schlecht war es definitiv nicht, es gab eine große Auswahl frisch gegrillten Fleisches oder auch Burger samt Beilagen. Sehr lecker, bloß waren alle Stücke, die ich mir genommen hatte, nicht mehr allzu warm, als ich meinen Sitzplatz erreicht hatte. Die Schlangen am Buffet und an der Getränkestation waren wohl einfach zu lang und zu langsam. Vom Weg hinauf zu unseren Tischen ganz zu schweigen. Auch war die gesamte Atmosphäre nicht wirklich mein Fall. Eine große Halle mit umlaufender Galerie als zweiter Ebene. Ziemlich voll und damit unheimlich laut. Da hatten wir in den anderen Parks deutlich angenehmere Locations und kaltes Essen hatte ich sonst auch nirgendwo auf dem Teller. Lecker war es ohne Zweifel, aber insgesamt habe ich persönlich beispielsweise in Kolmården einfach besser gegessen. Aber immerhin hatten wir einen perfekten Zeitpunkt für das Essen ausgewählt, denn während wir drinnen waren, hatte es draußen wohl einen kurzen Regenschauer gegeben...
Während die Landschaft noch trocknete, drehten wir also zunächst mal eine Runde mit der Parkeisenbahn.
Vorbei an der Pferdereitbahn.
An der Grenze zu Mexiko entlang.
Und mit schönem Blick auf Piraten.
*sing* Eine Zugfahrt, die ist lustig, eine Zugfahrt, die ist schön...
Danach erkundeten wir endlich den recht voll wirkenden Wild West Bereich.
Keine Ahnung, wo die ganzen Menschen herkamen, aber sie blieben wohl vorwiegend auf den Hauptwegen, sodass die Wartezeiten nicht allzu sehr anstiegen. So drehten wir auch noch eine Runde auf dem Kettenflieger, der als Besonderheit nach halber Fahrzeit stoppte und dann rückwärts weiterfuhr. Coole Sache, hatte was.
Beim Rio Grande Rafting mussten wir dann aber doch gute 20 Minuten anstehen.
Die Drehplattform des Einstiegs befindet sich im Inneren eines großen künstlichen Berges.
Erbaut wurde das Rafting 1998, über den Hersteller hatten wir uns vor Ort allerdings den Kopf zerbrochen. So sehr, dass Alex einfach mal beim Bediener nachfragte, der sogar extra die Handbücher raussuchte. Dort fand sich allerdings auch kein Hinweis auf den Hersteller. Die Jungs von Goggel haben uns inzwischen aber die gewünschte Info herausgesucht und verraten, dass es sich um eine Anlage von Interlink handelt. Die Strecke verläuft über 500 Meter relativ unspektakulär durch den Wald, wobei hier und da auch mal unerwartete Wassereinbrüche stattfinden können (die Abflüsse im Boden funktionieren nicht immer nur in eine Richtung
).
Besonders idyllisch fand ich ja die Kurve durch einen etwas größeren See.
Leider schienen die Wasserwerfer hier nicht per Lichtschranke gesteuert zu werden, sondern schlicht zeitgesteuert zu arbeiten.
Wir fuhren wenigstens durch ein paar Strahlen durch, andere Boote bekamen gar keine zu sehen.
Schließlich verschwindet man wieder in einem Tunnel, an den sich die obligatorischen Wasserfälle anschließen.
Das (feuchte) Highlight folgt aber ganz am Schluss.
Denn dort leert eine Animatronic-Dame ihren randvollen Putzeimer einfach über jedem vorbeikommenden Boot aus. Ich hatte das ja schon aus der Warteschlange heraus beobachtet - dort war auch das obige Bild entstanden - und war davon ausgegangen, dass die anderen das auch gesehen hatten. Dem war aber offenbar nicht so, denn als wir uns der Stelle näherten, blieben alle ziemlich entspannt, ob des absehbaren Endes er Fahrt. Die Ladung Wasser kam für Nicolas als Hauptbetroffenen also wirklich "aus heiterem Himmel", sodass das gesamte Boot aus dem Grölen nicht mehr herauskam. Ansonsten war das Rafting zwar nett, aber nicht der ganz große Kracher.
Weiter ging es für uns mit der Jungle Safari, wo wieder deutlich weniger los war.
Hier fährt man in doppelten Bananenbooten durch den im Namen bereits erwähnten Dschungel.
Ausnahmsweise mal keine Frau am Steuer, sondern ein Affe...
Die Löwen mit den Resten unseres Grillbuffets.
Eine wirklich lange und schön gemachte Themenfahrt.
King Kong ist auch dabei.
Gute 10 Minuten ist man unterwegs, bis die Station wieder erreicht wird.
Einige Meter weiter trafen wir noch auf den zugehörigen Wasserpark.
Der ein oder andere Onrider hatte sich bereits in Schale geworfen, um diesen ausgiebig zu testen.
Ausnahmsweise schloss ich mich hier allerdings der Meinung von Alex, Kevin und Nicolas an: Das Wetter lud nicht wirklich zum Baden ein.
So blieb es hier bei ein paar Schnappschüssen von Außen.
Zumal ich hier auf Anhieb keine Rutsche erblicken konnte, die mich wirklich hätte locken können.
Höchstens vielleicht die Boomerang-Rutsche, aber wie gesagt, es war einfach zu kühl.
Auch wenn inzwischen wieder die Sonne rausgekommen war.
Ganz hinten war dann auch wieder der Wikinger-Bereich erreicht.
Hier drehten wir noch eine flotte Runde mit den Familienfahrrädern.
Dass die beiden vorderen Plätze eigentlich für Kinder gedacht sind, störte dabei nur bedingt...
Während die Gruppe nun zu Wiederholungsfahrten auf Juvelen und Piraten aufbrechen wollte, kapselte ich mich dann doch nochmals ab und steuerte alleine den Wasserpark an. Aber nicht um ins Wasser zu gehen. Ich war den ganzen Tag schon nicht richtig auf der Höhe und in Kombination mit dem wechselhaften Wetter fühlte ich mich ziemlich platt. Daher wollte ich die wärmenden Sonnenstrahlen am Nachmittag nutzen, um mich auf einer der Liegen etwas auszuruhen. Das tat auch richtig gut, sodass ich erst wieder aufstand, als um mich herum bereits mit dem Aufräumen begonnen wurde. Deutlich fitter konnte ich dann auch direkt zum Treffpunkt für die abendliche Abschluss-ERT schlendern, wo nach und nach auch die übrigen Onrider eintrudelten.
Übrigens war ich nicht der einzige, der zwischendurch mal eine kleine Pause gebraucht hatte.
Nachdem die normalen Besucher endlich weg waren, durften wir zur Abend-ERT die Station von Juvelen stürmen.
Beziehungsweise führte man uns zunächst noch in den Backstage-Bereich, wo wir die Technik der Bahn genauer unter die Lupe nehmen durften.
Wie immer musste da auch ein Bild auf der Schiene sein - auch wenn ich mir da gleich mal die Finger versaut habe.
Sehen ja schon schnittig aus, diese Quads.
Der Techniker hatte wirklich viel zu erzählen, leider habe ich davon nicht so viel mitbekommen.
Das etwas dünnere Stück des Abstellgleises erleichtert den Räderwechsel.
Janz wichtisch!
Und dann schauten wir uns auch noch die beiden Launchs aus nächster Nähe an.
Die arbeiten nicht mit Hydraulik oder gar Magneten, sondern mit simplen über Elektromotoren angetriebenen Reibrädern.
Wobei, so simpel ist die Sache dann doch wieder nicht. Damit man die aus dem öffentlichen Stromnetz zu ziehende Spitzenleistung reduzieren konnte, dienen die Motoren auch als Generatoren. Während der Zug im Pre-Show-Raum auf den Abschuss wartet, drehen zunächst die Reibräder des zweiten Launchs hoch. Die Schwungmasse der Reibräder liefert dann einen Teil der Energie, die für die Beschleunigung des Zuges auf dem ersten Launch benötigt wird. Und dann geben die Reibräder des ersten Launchs wiederum ihre Energie an den zweiten Launch zurück - so ganz vereinfacht und laienhaft gesagt. Clevere Sache, auch wenn es von Außen beobachtet natürlich erstmal komisch aussieht, wenn zunächst der zweite Launch im Leerlauf hochfährt.
Dieses Gerät spielt da auch noch irgendwie mit, aber da kam ich dann nicht mehr ganz mit.
Zum Glück war der ein oder andere mit Kamera unterwegs, Dennis hat ein nettes Video der Backstage-Führung hochgeladen, in dem jeder selbst nachhören kann, was der sympathische und hochmotivierte Techniker uns alles erklärt hat:
Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Doch kommen wir zum Layout an sich. Hier ein Blick in den Pre-Show-Raum.
Von dort wird man aus dem Stand auf 65 Sachen beschleunigt und in die erste Steilkurve katapultiert.
Es folgen der mit 12 Metern höchste Airtimehügel und einige schwungvolle Kurven, ehe man auf die zweite Launchstrecke einbiegt.
Natürlich nur, wenn dort gerade keine Achterbahnfans herumturnen.
Unter dem Plexiglas-Dach bekommt man nochmals einen leichten A****tritt, der zur Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h führt.
Und mit der geht es in meine Lieblingsstelle. Eine lange, rasante Kurve, gefolgt von einem knackigen Richtungswechsel.
Gut, rasante Kurven und knackige Richtungswechsel bietet Juvelen reichlich.
Aber dieser eine, vorbei am Wasserfall haut so richtig rein.
Ganz zum Schluss folgen noch zwei sanfte Hügelchen und schließlich eine Goliath-ähnliche Schlusskurve hinein in die Bremse.
In Kombination mit der Vegetation eine tolle Bahn, die aus dieser Position doch etwas fotogener ist.
Wer übrigens glaubt, die Reibräder des Launchs müssten schon nach kurzer Zeit so aussehen, den muss ich enttäuschen...
Seit der Eröffnung im Jahre 2013 haben die Reifen laut Techniker gerademal 2 Millimeter ihres Profils verloren!
So interessant diese Hintergrundinfos auch waren, langsam wurde es Zeit, sich wieder in die Station zu begeben. Schließlich wollten wir die Bahn ja nochmals in Aktion erleben. Nicht mehr ganz eine Stunde lang drehten wir Runde um Runde bei bester Stimmung, der ein oder andere von uns setzte zwischendurch auch mal aus um selbst die Startknöpfe zu drücken. Eben eine rundum gelungene ERT und ein perfekter Abschluss dieses Tages. Und im Grunde auch der Tour, denn der Zwischenstopp am Folgetag hatte sich schon im Vorfeld quasi selbst disqualifiziert. Eingelegt haben wir ihn aber natürlich trotzdem noch...
Fazit: Im Jahr 2000 eröffnete das Djurs Sommerland mit einem Big Apple seine erste Achterbahn. Diesen gibt es inzwischen schon nicht mehr, dafür wurde seit 2011 im 2-Jahres-Rhythmus eine neue Achterbahn präsentiert. Und zwar nicht einfach irgendwelche, sondern die größten Dänemarks. Wobei hier insbesondere die bald drei
Intamin-Bahnen zu erwähnen wären, die für einen solchen Park in Familienhand doch nicht ganz alltäglich sind. Piraten gefällt mir als Fan ausgeprägter
Airtime natürlich ein wenig besser, aber auch Juvelen ist eine tolle Bahn und eine mehr als würdige 500. Obendrein stehen die Attraktionen hier nicht nur nackt in der Gegend herum, sondern sind ansprechend thematisiert. Kurzum: Man fühlt sich einfach wohl im Djurs Sommerland, auch wenn man nicht ganz ausgeschlafen ist. Beim nächsten Mal werde ich das hoffentlich sein und auch den Wasserpark noch testen.