Notizblocktagebuch einer Coastertour, Vereinigte Arabische Emirate & Oman 2016
Wie oft haben wir schon in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf dem Weg zu irgendeinem anderen Ziel den Zwischenstop in Dubai zum Besuch hiesiger Parks genutzt? Wir haben nicht gezählt, aber es waren unzählige Male!
Wie oft haben wir ganz explizit einen VAE Urlaub gemacht? Genau, kein einziges Mal! Dabei ist das Land mit den baulichen Superlativen auf seine Größe und seine Einwohnerzahl bezogen das wohl am stärksten wachsende Land der Erde, zumindest was den Freizeitparksektor angeht. Es wird also mehr als dringend Zeit, einen Achterbahnurlaub zu machen, der sich ausschließlich den Vereinigten Arabischen Emiraten widmet.
Naja, und dem Oman.
Samstag 24.12.2016 - Stille Nacht
Es herrscht fröhliche Weihnacht am Flughafen Düsseldorf! Das bedeutet zwar, dass alles in buntem Tand glänzt, nicht aber, dass hier deshalb weniger Betrieb anzutreffen wäre.
Kurz vor neun Uhr hebt der dicke A380 in den heiligen Nachthimmel ab und nimmt ruhig Kurs Richtung Südosten. Der Flug dauert nur sechseinhalb Stunden und mit dem Servieren des Abendessens ist die Crew so spät, dass nach Abräumen der Tabletts nicht mehr wirklich viel Zeit bleibt, um die Augen zu schließen.
Vereinigte Arabische Emirate
Sonntag 25.12.2016
Um 6:15 Uhr Ortszeit landen wir planmäßig unausgeschlafen in Dubai. Nach superschneller Immigration durch die elektronischen Gates und Aufpicken unserer reiselustigen grünen Koffer sitzen wir mit einem Red-Velvet-Muffin und warmen Apfelstrudel mit Sahne samt riesigem Latte Macchiato im klimatisiertem Flughafen Café und genießen entspannt das kalorienreiche Frühstück. Zucker ist die einzige Form von Nahrung, die den Körper jetzt auf Touren bringt und erzeugt in der dargebotenen Form entgegen der aktuellen Außentemperaturen fast ein wenig festliche Stimmung. Ungewohnterweise haben wir es mal nicht eilig. Unser reservierter Mietwagen erwartet uns frühestens in einer dreiviertel Stunde!
Wissend, dass wir beim Hinflug nicht viel Schlaf bekommen werden, hat Bruno für heute nur kurze Fahrtstrecken und wenige Ziele vorgesehen. Dass wir den Rest des sage und schreibe 15 Seiten umfassenden Reiseplanungsepos für die bevorstehenden acht Tage wieder reichlich durcheinander bringen werden, ahnen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
The Beach - Sunny Christmas
Die Zeichen sind nicht zu übersehen: Geschmückte Tannenbäume, Schneemänner, rot bemützte Weihnachtsmänner, Lebkuchen-Ingwer-Männchen und dazwischen überall größere und kleinere Geschenke, die mit breiten Schleifen im klassischen Rot-Gold-Look verpackt sind.
Seltsam befremdlich wirken in dem Zusammenhang eigentlich nur die 32°C und der unverschämt blaue Sommerhimmel. Das ist
The Beach, ein wirklich traumhafter Sandstrand direkt vor der künstlichen Insel
The Palm Jumeirah. Von hier hat man Aussicht auf das in Bau befindliche
Ain Dubai, welches nach Fertigstellung das größte Riesenrad der Welt sein wird.
The Beach ist in unseren Fokus geraten, als wir bei den Recherchen im Vorfeld über vage Infos gestoßen sind, dort womöglich eine Kirmes vorzufinden. Da hieß es: 09.12. bis 25.12.
Funfair at the Beach. Und in der Tat finden wir am südwestlichsten Ende der Promenade einen Austoscooter, eine Pferdereitbahn, ein Pferdekarussell sowie eine Handvoll Spielbuden. Eine kleine Achterbahn hätte hier wirklich großartig hineingepasst. Das ist aber leider nur Wunschdenken. Wir quittieren diesen Kirmesfund als zwar coasterlos, aber trotzdem irgendwie erfolgreich und ziehen gut gelaunt weiter.
So läßt es sich Weihnachten aushalten!
Fun City, Ibn Battuta Mall
In der nahe gelegenen Ibn Battuta Mall wollen wir das spielerische Angebot inspizieren. Außer einem Scheibenwischer und einer motorisch betriebenen Hollywoodschaukel steht im Fun City allerdings nichts Erwähnenswertes.
Deutlich befriedigender ist das Angebot im Foodcourt, das unseren mittäglichen Anflug von Hunger mit Hilfe eines Chicken Shawarma
(Anitas freie Übersetzung: arabischer Hähnchendöner) besiegt.
Urlaubsbarometer:
Aktueller Stand gefahrener Achterbahnen: 0
Urlaubsspaß: 100 % und die nächste Adresse verspricht Achterbahnfahrgarantie!
IMG World of Adventure - Size matters
In den VAE wird nicht gekleckert, sondern geklotzt und Geld scheint dabei überhaupt gar keine Rolle zu spielen. Der Park mit den Namensanfangsbuchstaben seiner drei Dirhamgeber ist der größte überdachte Freizeitpark der Welt, den man einfach mal so nebenbei aus dem sandigen Wüstenboden gestampft hat!
Auch hier wird Weihnachtsdekoration ganz groß geschrieben, sowohl optisch als auch akustisch. Etwas verwundert sind wir aber über die Beschallung mit Boney Ms Mary's Boy Child in diesem islamischen Land.
Gigantisch, da stimme ich widerspruchslos zu. Ein Blick zur Hallendecke offenbart ein überdimensionales Geflecht als Deckenverkleidung. So muss sich die Ameise im Picknickkorb fühlen! Nur leider sitzen wir hier nicht auf dem Marmeladencroissant, sondern auf der sauren Gurke namens Wartezeit.
Predator im Picknickkorb.
Eine Stunde und 45 Minuten üben wir in der Queue von
Spider-Man Doc Ock's Revenge den Belastungswechsel von einem auf's andere Bein. Dabei ist die Queue gar nicht deutlich länger als stünde man fünf Meter vor dem Stationsgebäude vor Blue Fire im Europapark.
Schon toll, dass sich weltweit arabische Ziffern durchgesetzt haben, so können wir alles entziffern.
Der einzige Zug auf der Strecke mit seinen vier Wagen hat eine Umlaufzeit von knapp 4 Minuten und die Beladung erfolgt jeweils in dem Verhältnis 10 Personen aus der VIP Queue und 3 Personen aus der Standby Queue.
Dass hierbei dann auch noch ständig Plätze leer bleiben, ist dem ungeschulten und somit völlig inkompetenten und überforderten Personal geschuldet. Besonders blöd an dieser Situation ist, dass die Bahn selbst ein absoluter Spitzenspinner ist: Perfekter Drehspaß in sehr engen Radien! Wir sind uns einig, dieser kleine Mackrotierer ist der beste seiner Art.
Spider-Man Doc Ock's Revenge ist nicht unbedingt fotogen, aber fahrtechnisch großartig.
Mit Samosas
(Anitas freie Übersetzung: gefüllte frittierte indische Kartoffelpüreedreiecke mit Ketchup) bewaffnet, schauen wir mal, wie die Abfertigung beim
Velociraptor, dem Blue Fire Klon, voran geht. Die Antwort lautet: Gar nicht, da der Ride kurzzeitig down ist.
Egal, wir nutzen die Gelegenheit, uns in die sich leerende Queue einzureihen und tatsächlich geht es nach 10 Minuten wieder langsam voran. Ab hier haben wir nur noch 45 Minuten isometrische Übungen vor uns. Zu unserem Glück ist der Anstehbereich mit all seinen Viehgattern nicht komplett gefüllt. Sollte dies jemals der Fall sein, ist bei der derzeitigen Abfertigungsgeschwindigkeit mit einer Wartezeit von bis zu zwei Wochen zu rechnen.
Im Außenbereich sieht der brandneue Macklauncher schon mindestens 20 Jahre alt und völlig heruntergekommen aus. Tatsächlich ist die Farbe aber nicht ausgebleicht, sondern sie versteckt sich unter einer zentimeterdicken Staubschicht. Tatsächlich fährt sich der Velociraptor auch deutlich rappeliger als der heimische Blue Fire, was aber wohl daran liegt, dass die Räder ständig mit auf den Rundrohren rastlos umherziehenden, temporären Wanderdünen konfrontiert werden.
Mit einer zweiten Portion Samosas wagen wir uns in die letzte Queue.
Predator, den
Gerstlauer Euro-Fighter haben sie so ungeschickt in die Halle gesetzt, dass sein spannendstes Element, der vertikale Lifthill mit seinem übersteilen Drop gar nicht wirklich Geltung kommt. Vermutlich wissen die meisten Mitfahrwilligen gar nicht, auf was sie sich da, außer dem
Looping, noch eingelassen haben.
Hier wirkt das Operations Team, das relativ flüssig den Zweizugbetrieb abfertigt, etwas eingespielter und es zuckelt immerhin bei einer Gesamtwartezeit von 1:15 Stunden stetig voran. Ich bin zwar kein großer Fan von Euro-Fightern, doch dieser Rage Klon hat neben seinem pfiffigen Layout und knuffig gestalteten Wägelchen auch noch einigermaßen akzeptable Fahreigenschaften.
Unser Coaster-Befriedigungslevel befindet noch weit unter dem Sollwert und die Lust noch weitere Attraktionen zu besuchen, ist ebenfalls gegeben, doch auf weiteres Q-Training bei dieser Art Abfertigung können wir leichten Herzens verzichten.
Wohl dem, der hier einen leeren Tag erwischt!
Der erfahrene Freizeitparkbesucher hat hoffentlich gelernt, sich den Standort seines Autos zu merken! IMG hat auf den Einsatz einer Autoaufdemparkplatzwiederfindungsbeschilderung verzichtet. Oder ist das etwa eine neue Art von automobiler Escape Room Attraktion als Abschiedsgeschenk für die Besucher?
Urlaubsbarometer:
Aktueller Stand gefahrener Achterbahnen: 3
Urlaubsspaß: zähfließend mit Stauungen
Global Village - Same procedure as last year
Die Entfernung zu Global Village beträgt in Luftlinie 1 km und in Fahrtstrecke 20 km. Unsere Navigationsdame Linnea führt uns zunächst auf der Autobahn in die Global Village abgewandte Richtung. Bei der nächsten Ausfahrt fahren wir ab, wenden und fahren jetzt wieder zurück bis zur Abfahrt Global Village. Nein Mädchen, du hast alles richtig gemacht. Es gibt da wirklich keine direkte Straßenverbindung und keine Autobahnauffahrt in die korrekte Richtung!
Die letzte Hürde zwischen uns und dem lauten Lichtermeer ist der Fußgängerüberweg über die Zufahrtsstraße zum Parkplatz. Da sich der Auto-, wie auch der kreuzende Fußverkehr in einem nicht abreißenden Strom bewegen, ist eine Ampel im Einsatz. Wer bei dunkelgelb trotzdem noch seinen Fuß auf den Zebrastreifen setzt, wird durch ein streng-lautes
"Yalla-Yalla" des Ordnungspersonals zur Eile gebeten.
Ganz Global Village sieht aus wie ein beleuchteter Weihnachtsbaum. Nicht nur während der Feiertage.
Das Lichterspektakel des Riesenrades zieht uns magisch an.
Diese Saison stehen nicht nur wieder selben Achterbahnen wie letzte Saison hier im Fantasy Island, dem eigentlichen Vergnügungsviertel in Global Village, sie stehen sogar an identischer Position.
Haben wir schon gesehen, ...
... und dieser ist auch nicht neu.
Bei der grünen, höhnisch grinsenden Zahnlücke sind wir uns allerdings nicht hundertprozentig sicher, ob wir schon Bekanntschaft gemacht haben, die sehen doch alle gleich aus!
Trotzdem wollen wir den wackelnden Wurm jetzt nicht unbedingt fahren, etwas Spannendes essen hingegen schon. Die Dumplings
(Anitas freie Übersetzung: Mit Hühnchen gefüllte gedämpfte Nudeltaschen mit zweierlei Soßen, scharf und sehr scharf) verspeisen wir mit Blick auf den Take off und den Vortex, die sich vor allem ein akustisches Duell im oberen Dezibelbereich liefern.
Kurz vor dem Abschied bleiben wir, da appetitliche und aufdringliche Gewürzaromen unsere Geruchsrezeptoren kitzeln, an einem unscheinbaren kleinen Stand hängen und bestellen Flafil mit Zaatar und Cheese
(Anitas freie Übersetzung: Frisch gebackener Teigfladen mit in Olivenöl getränkter arabischer, kräuterdominierender Gewürzmischung und Käseraspel). Unendlich fettig und unendlich lecker!
Hier werden die Fladen direkt ohne sonstiges Kochutensil auf einer konvex gekrümmten beheizten Kochplatte gegart.
Sooo lecker!
Urlaubsbarometer:
Aktueller Stand gefahrener Achterbahnen: 3 + 0 = 3
Urlaubsspaß: Zaatarpesto!
Montag 26.12.2016
Dubai Parks and Resorts - Nicht kleckern, sondern klotzen
Keine halbe Stunde nach einem überwiegend indisch geprägtem Frühstück und Zaatar Croissants mit Gurke und Labne
(Anitas freie Übersetzung: Cremiger Joghurt-Frischkäse, produziert aus allem, was man so aus den Eutern verschiedenster Paarhufer zapfen kann) rollen wir bereits auf den scheinbar endlosen Parkplatz von Dubai Parks und Resorts.
Mit einer eigens für das Resort gebauten Autobahnabfahrtsbrücke sieht das hier alles schon deutlich professioneller als im 50km nordöstlich gelegenen Indoorpark aus. Die einzelnen Parklots tragen übersichtliche Kennzeichnungen und die Shuttlebusse sind nicht etwa offene Eisenbahnwägelchen, sondern luxuriöse und selbstverständlich klimatisierte Reisebusse. Vor dem Einsteigen werden wir noch von der freundlichen Mitarbeiterin angehalten, uns die Parkplatznummer gut zu merken. Ein nützlicher Hinweis, denn das Areal ist wirklich riesig!
Legoland Dubai - der frühe Achterbahnfan fängt die leeren Queues
Ja, es ist immer noch Weihnachten!
Erster Stop des Shuttle Busses: Mainstreet. Zweiter Stop: Legoland. Das ist unsere Haltestelle. Im Handumdrehen sind wir 960 AED ärmer, dafür aber stolze Besitzer von zwei Park-Hopper-Tickets und finden uns einen Fingerabdruck später bereits zwischen kunstvoll aufeinandergedrückten, bunten Plastiksteinchen wieder.
Das dürfte einer der buntesten Orte in den VAE sein.
In der Mitte der Miniaturausstellungshalle überragt das weltweit größte LEGO Modellgebäude alle anderen Bauten vorwiegend arabischer und indischer Natur. Natürlich ist dies kein Geringeres als der Burj Khalifa, bestehend aus fast 450.000 Einzelteilchen, und selbst im ungefähren Maßstab 1:50 beeindruckende 17 Meter hoch!
Gucken, Staunen und vielleicht sogar Fotografieren können wir später, jetzt locken die noch absolut leeren Queues der beiden Schienendrachen.
Die Mitarbeiter sind außerordentlich gut gelaunt, lachen und machen Scherze mit oder vielleicht auch über uns. Zugegeben, in unserem Alter gehört man nicht mehr wirklich zur Zielgruppe des
Dragon's Apprentice, aber unsere Begeisterung fruchtet und da wirklich noch gar nichts los ist, schickt uns der grinsende RideOp einfach mal so eine Runde mehr über den Track.
Des Drachens Lehrling.
Walk on auch bei dem bereits fertig ausgebildeten der beiden Drachen. In der letzten Reihe beglückt uns sogar eine heftige Portion unerwarteter
Airtime auf dem Kleinstdrop, der uns aus den Darkride Part sprichwörtlich hinauskatapultiert. Dieser große
Zierer Force Five fährt sich tadellos und so lassen wie die Chance nicht ungenutzt, gleich noch zwei weitere Male durch die Queue zu hopsen. Dass wir auf seinem Drachen offensichtlich echten Fahrspaß haben, nimmt der auch hier quietschvergnügte Operator samt unseres Applauses freudig zur Kenntnis.
The Dragon and the Anita.
Staub ist bei den outdoor befindlichen Attraktion wohl unvermeidlich ...
... das tut den Fahreigenschaften aber keinen Abbruch.
Nein, Bruno, du kannst diese Roboter nicht für dein Robo-Rally Spiel mit nach Hause nehmen!
Das
Submarine Adventure ist leider außer Betrieb, aber der
Lost Kingdom Adventure Shooter hat geöffnet. Da wir beide begeisterte Anhänger unpazifistisch angehauchter Fahrgeschäfte sind, ballern wir uns noch schnell durch die ägyptische Kulisse, bevor wir uns den weiteren Weg durch das Miniland zwecks fotografischer Archivierung der Architektur bahnen und dann zu Fuß Richtung Motiongate ziehen.
Wir haben sie schon aus der Ferne gesehen, aber so dicht konnten wir uns bisher noch keinem Kamel nähern.
Urlaubsbarometer:
Aktueller Stand von gefahrenen Achterbahnen: 3 + 2 = 5
Urlaubsspaß: 100% - Wir sind voll LEGO!
Motion Gate - Desillusionierend
Wir hätten natürlich auch wieder den luxuriösen, klimatisierten und selbstverständlich kostenlosen Reisebus nehmen können, aber die einzelnen Parks sind über einen Boardwalk verknüpft, auf dem es sich wunderbar flanieren lässt. Es erinnert uns gerade ein wenig an die Universal Studios, zwar ist hier noch nicht alles geöffnet, aber durchaus schon sehr ansprechend.
Das Eingangsportal verspricht schon mal Spaß und gute Unterhaltung.
Motiongate ist kein einfacher Filmpark. Motiongate ist ein Park, der gleich drei Filmstudios beherbergt: Dreamworks, Lionsgate und Columbia Pictures.
Die beiden erstgenannten sind leider noch im Bauzustand, daher ist der Columbia Pictures Bereich mit seinem
Green Hornet: High Speed Chase unser erstes Ziel. Kaum biegen wir um die Häuserecke offenbart sich der Blick auf die Chaisen des
Gerstlauer Bobsled Coasters, die sich gerade inklusiv ihrer Passagiere in den einzelnen Blockbremsen zu einer Siesta eingefunden haben. Die Coastersoftware scheint jedenfalls bestens zu funktionieren und wir sind uns sicher, dass dieser technische Schluckauf in kürzester Zeit behoben sein wird.
So wird aus High Speed Chase ganz schnell eine Heiß-Sied-Chaise.
Der Blick auf den
Smurf Village Express erzeugt ein wesentlich pessimistischeres Gefühl. Neben der Tatsache, dass der Zug auf dem Lifthill steht, prangt zusätzlich ein Schild vor dem Eingang. Diese Attraktion ist und bleibt für heute geschossen. Schade, das kann zwar passieren, ein entsprechender Hinweis am Parkeingang wäre der Kundenzufriedenheit durchaus zuträglich gewesen.
Hier schlumpft nichts.
Hotel Transilvania und
Ghostbusters, Battle for New York sind beides Darkrides mit modernstem, schienenlosem Fahrsystem und die Deko ist überaus knuffig, zumindest solange man es vermeidet, seinen Blick zur Decke schweifen zu lassen, deren Verkleidung entweder unfertig oder dem Dirhamsparzwang zum Opfer gefallen ist.
Die Deko gegenüber dem Einstieg zu Hotel Transilvania gibt einen Vorgeschmack auf die Qualität des Rides.
Motiongates kulinarisches Angebot ist fast noch trauriger als das aktuelle Coasterangebot. Es beschränkt sich weitestgehend auf typisch amerikanisches FastFood wie Burger, Pommes und Co. und im transsilvanischen Schnellrestaurant steht sich das ungeübte Personal hauptsächlich gegenseitig im auf den Füssen. Trotz der Abwesenheit anderer Gäste vor uns geben wir nach 10 Minuten Wartezeit, in der wir nicht mal unsere Bestellung loswerden können, entnervt auf.
Stattdessen greifen wir bei einem Streetfoodstand zu. Hier wird gekochter Mais mit wahlweise Zitrone, Butter, Chili oder Salz verkauft. Wir bestellen einmal Mais mit allem und suchen uns einen vorzugsweisen schattigen Platz, von dem aus wir die grüne Hornisse im Blick behalten können. Alle diese gewünschten Attribute erfüllt die Raucherecke und mangels anwesender Raucher funktionieren wir eine der Bänke kurzerhand in eine Essecke um.
Just nach dem Herunterschlucken des letzten, reichlich gewürzten Maiskörnchens finden die ersten unbemannten Testfahrten statt. Das ist die Chance nach der Downtime ohne Wartezeit in einer der echt schnuckeligen schwarzen Muscle Cars mit Insektenlogo Platz zu nehmen.
Das Hornissenlayout ist klein und kompakt und fährt sich gewohnt gut. Da die Queue immer noch leer ist, fahren wir natürlich sofort ein zweites Mal.
Fette Karre, ...
... die aber trotzdem ganz flott um die Kurven düst.
Ein absolutes Muss ist für uns der
Zombieland Blast-Off. Nicht, weil wir Drop Tower im Allgemeinen so unglaublich toll finden, sondern weil wir mehr als neugierig auf das Setting sind. Zombieland ist immerhin einer der von uns am häufigsten gesehenen Filme.
Ja, sie haben alles richtig gemacht!
Comichaft und doch ziemlich blutig, genauso wie der Film eben ist.
Und was Tallahassee nicht weiß: Hier steht der Automat mit den Twinkies, der allerdings außer Betreib, dafür aber blutbesudelt ist und einen abgetrennten Zombiearm in der Auslage aufweist.
Auf den Überwachungsmonitoren erkennen wir die soeben von uns durchlaufene Queue Line, in der mittlerweile Zombies ein wüstes Massaker unter den folgenden Wartenden veranstalten.
Gerade noch rechtzeitig retten wir uns in die Sitze des Blast-Off, der unter asthmatischem Röcheln den pneumatischen induzierten Vertikalabflug ankündigt. Überraschenderweise wird die Gondel nach erreichter Höhe wieder förmlich herunter gerissen, was an diesem Punkt unerwarteten Extra-Airtimespaß bietet.
Auf dem Weg Richtung Ausgang linsen wir noch kurz über den Bauzaun der Lionsgate Zone, hinter dem sich bereits Großes aus dem Hause Mack manifestiert und ziehen dann weiter in den letzten der drei Parks.
Urlaubsbarometer:
Aktueller Stand gefahrener Achterbahnen: 5 + 1 = 6
Urlaubsspaß: Hunger!
Bollywood - Bollywas?
Hinweis: Alle Leser mit Spoilerallergie sollten an dieser Stelle lieber zum Bericht über unsere Erlebnisse im Saqr Public Park springen!
Ich bin vollends begeistert! Das ist hier alles dermaßen schräg, dass ich trotz Sprachbarriere gewillt bin, in jede einzelne Attraktion einzusteigen. Und da wir keine Ahnung haben, was sich überhaupt hinter den einzelnen Namen verbirgt, pilgern wir einfach im Urzeigersinn und betreten als erstes
Lagaan: The Thrill of Victory.
In der Preshow erklärt zunächst ein indischer Abenteurer als lebensgroße Filmprojektion im Steampunk-Look die Verhaltensregeln. Natürlich trägt er Stiefel der Marke New-Rocks an den Füßen und kann sich damit natürlich unserer absoluten Sympathie sicher sein!
Er hat die Stiefel schön!
Anschließend geht es ist einen klassischen 3D-Simulator mit Bewegungsplattform und zusätzlichen D-Effekten. Die Beschreibung des Filmes fällt uns als Bollywood-Fremdlinge sehr schwer:
Der Plot beinhaltet gigantische, mechanische Pappfigurriesen, die mit den Fahrgästen in einem Kugelbahn-Blech-Flipperautomaten Cricket spielen. Abgefahren!
Mit Appetit nach mehr solch verrücktem Zeug stürmen wir in die nächste geheimnisvolle Attraktion.
Sholay: The Hunt for Gabbar Singh
Sehr gut, ein 3D-Shooter! Zum Abrollen komisch ist der indische Comic-Hitler, der auf dem großen Monitor in der Queue die Wartezeit verkürzt. Wir erhaschen ein paar kurze Ausschnitte, aber der Drang, die eigentliche Attraktion zu erleben, ist einfach zu groß.
Das wiederum schienenlose Fahrsystem bringt uns hier zu verschiedenen Wild West Filmszenen, bei denen wir was das Zeug hält auf die computeranimierten Bösewichte ballern, ohne dabei hoffentlich zu viel Kollateralschaden anzustellen. Der mitfahrende indische Papi, der mit Frau und Sohn hinter uns im Wagen Platz genommen hat, bügelt uns gnadenlos ab! Respekt!
Obgleich uns eigentlich der Sinn nach weiterer indischer Unterhaltung steht, müssen wir eine Pause machen und dringend etwas essen. Und weil wir gerade zufällig davor stehen, bestellen wir uns ein indisches Irgendwas im Spicy Dhaba.
Wir haben Glück, unser Timing ist perfekt und die Unterhaltung muss doch nicht warten. Auf der kleinen Bühne gegenüber unserer Essterasse findet ein Tanzshow statt während wir unsere Energiespeicher mit dem köstlichen Mahl auffüllen, dessen Originalbezeichnung leider verloren gegangen ist
(Anitas freie Übersetzung: Frischgebackenes Naanbrot, Bohnencurrymus und frittierte Erbsen-Cashewfrikadellen mit unglaublich scharf-leckerem Minz- und Tomaten-Dip).
Hmmmmm!
Weiter geht es im Urzeigersinn vorbei am riesigen Rajmahal Theatre, in dem täglich ein zweistündiges(!) broadwayähnliches Bollywoodmusical inkl. 30 minütiger Pause geboten wird. Okay, das ist dann doch ein bißchen zuviel des Bollywoodguten für uns.
Wir betreten die letzte gewaltige Halle, die mit ihrem modernen Erscheinungsbild eigentlich gar nicht so recht zum hier vorherrschenden klassischen indischen Stil passen will. Macht aber nichts, wir mögen es futuristisch!
RA.One: Unleashed beginnt wie die Werksführung von Cyberdyne in Terminator 3D. In der beeindruckenden PreShow wird ein speziell entwickelter Computerspielhandschuh vorgestellt, der die Gedanken des Spielenden in Realität umsetzen kann. In einem 3D Kino mit Wackelsitzen wird die vorher angedeutete Story fortgeführt, in dem natürlich das ganze System außer Kontrolle gerät und ein wahres Füllhorn weiterer Ds auf die Zuschauer herabregnet!
Weiter geht?s zum nächsten Science Fiction:
Krrish: Hero's Flight wird die Krönung des heutigen Tages. Der schmalzige Typ im langen schwarzen Ledermantel namens Krrish ist der Welt größte Superheld!
Öhm, sorry, dass wir noch nichts von Dir gehört haben! Mit dem Slogan
"Jeder Mensch ist ein Superheld, wenn er einem anderen Menschen hilft!", der sich gleich in mehreren Sprachen in der Queue wiederholt, scheinst Du aber doch nicht so unsympathisch zu sein.
Die Attraktion selbst ist ein Flying Theater, in dem drei lange Sitzreihen vor einem Halbkugelkino hintereinander angeordnet sind, die unmittelbar vor Filmstart übereinander gefahren werden, so dass alle Gäste in der Frontrow sitzen können, nur halt übereinander.
Zielstrebig ergattern wir zwei mittige Plätze in der letzten Reihe und hängen so floorless gefühlte 20 Meter an der Kuppeldecke. Der Film schließt nahtlos an die Preshow an und trotz 2D ist das Erlebnis sehr realistisch. Immerhin wackelt bei jeder Krrish-Feind-Kollision die komplette Sitzaufhängung mit!
Ich bin voll Bollywood!
Urlaubsbarometer:
Aktueller Stand gefahrener Achterbahnen: 6 + 0 = 6
Urlaubsspaß: 100% krrishifiziert
Saqr Public Park - High Noon, Freundchen!
Erlebnisbefriedigt lassen wir uns zu unserer Parkplatzsektion fahren, aber da der Abend noch jung ist und die Attraktionen in diesem Land jetzt erst richtig wach werden, wollen wir nicht direkt zurück ins Hotel und die Eindrücke verarbeiten, sondern unserem speziellen Freund mal wieder einen Besuch abstatten. Das bedeutet allerdings 160 km Fahrstrecke Richtung Ras al-Khaimah und während Bruno sich durch den Autobahnstau von Dubai quält, fallen mir unweigerlich die Augen zu.
Der Saqr Public Park kündigt hell erleuchtet und bunt blinkend schon von Weitem an, dass er geöffnet hat und die Rides in Betrieb sind. Gemäß dem Motto:
Pay now, Ride later zücken wir unsere Happy Fun Karte von
Mitte des Jahres, als wir schon den Wert für diese Fahrt bezahlt hatten.
Den Hinweis des Ride-Ops, dass dies aber die langsamere der beiden Achterbahnen sei, zur Kenntnis nehmend, aber ignorierend, steigen wir direkt in den Worm Train.
Sämtlicher Unmut über den bunten, apfellosen Wurm fällt jetzt von uns ab, denn im Drop bietet das Kriechtier mit Fehlbiss echten Airtimespaß in der letzten Reihe. Das ändert natürlich alles und der Kleine mit den zusammengebundenen Fühlerchen gewinnt sofort unsere Herzen. Alles ist wieder gut!
Urlaubsbarometer:
Aktueller Stand gefahrener Achterbahnen: 6 + 1 = 7
Urlaubsspaß: Den Feind gefunden, erlegt und liebgewonnen!
Dienstag 27.12.2016
Ferrari World - Speed matters
Der traumhafter Anblick dieser wunderschönen sandweißen Intaminschienen, die vor und über dem kolossalen, roten Ferraridach hervorluken, erzeugen schon ein Bauchkribbeln bevor wir den Park überhaupt betreten haben. Auf diesen Tag freue ich mich schon richtig lange! Endlich wieder
Formula Rossa fahren!
Abgelenkt auf dem Weg zum Rotrenner werden wir nur durch ein Flugzeug, das auf den neuen Gelben hinweist. Also erstmal Flying Aces Frontrow fahren!
Da die Abfertigung in klimatisierter Halle stattfindet, öffnet sich unser Hangartor erst unmittelbar vor Abflug. Dann aber zieht das
Catchcar mit einer Geschwindigkeit los, die man durchaus als Launch bezeichnen könnte.
Intamin hat es bei dieser Bahn hervorragend verstanden, die Flugbewegungen authentisch nachzustellen.
Schöne Airtimemomente, ...
... übersteile Kurven, ...
... flott durchfahrene Inversionen ...
... und zackige Richtungswechsel bis zum Schluß. Flying Aces hat alles, was das Herz begehrt.
Kein Zweifel, dies ist eine Spitzenbahn, die höchsten Fahrgenuss bietet! Ein Vergleich von
Flying Aces mit
Skyrush liegt bei dieser Bahn natürlich nahe. Bei fast identischer Höhe, entsprechender Geschwindigkeit und vergleichbarem Zugdesign ist
Skyrush, obwohl inversionslos, die mit Abstand deutlich Wildere von beiden.
Flying Aces ist eine Familienthrillbahn und kann mit
Skyrushs Aggressivität nicht ansatzweise mithalten. Somit ist für mich die schmackhaftere Bahn in der Nähe der Schokoladenfabrik zu finden.
Auf dem Weg zum roten Renner passieren wir allerlei andere Attraktion in der Halle. Da wäre zum Beispiel die unendliche Geschichte der Mission Ferrari Baustelle.
Trotz Eiseshitze draußen gehen die Bauarbeiten am Turbo Track weiter.
Oder wie wäre es mit einem Rennen in einem Simulator? Im Original Ferrrari und gegen Aufpreis natürlich!
Wer sich kostengünstiger, sprich ohne Zuzahlung, auf dem Simulationsrennparcours vergnügen möchte kann das auch tun, dann gibt's aber keine Karosserie, weder von Ferrari noch von sonst irgendwem.
Der schönste Platz auf der Welt ist ohne Zweifel direkt vor dem Gate zur Frontrow von
Formula Rossa. Immer, wenn ich genau hier auf diesen vorgezeichneten Fußabdrücken stehe, gibt es keinen Ort auf der Erde, wo ich lieber wäre oder wo ich mich wohler fühlen würde. Vorausgesetzt natürlich, dass sich Bruno direkt neben mir befindet.
Denn hier dauert es nur noch Sekunden bis das knallrote Auto angerollt kommt, die Gates sich öffnen und wir einsteigen können. Brille auf, anschnallen, Bügel zu und schon bewegt sich der König der Geschwindigkeit geschmeidig auf seine Abschussstrecke. Die Bremsschwerter senken sich und dann werden die 32.600 PS freigelassen.
Die Beschleunigung empfinde ich gar nicht als zu extrem und deswegen halte ich freudig meine Ärmchen in den Wind. Doch auf halbem Weg kommen mir ernste Zweifel, ob das auf Dauer im wahrsten Sinne des Wortes ein haltbarer Zustand ist.
Die Luft übt bereits hier heftigen Druck aus und wir haben noch ein sehr sehr langes Stück Beschleunigungsstrecke vor uns, auf dem alles noch sehr viel heftiger werden wird. Wie Nadelstiche treffen die Tropfen der Wasserkühlung aufs Gesicht, dann jagen wir einfach so die 52 Meter empor als seien sie gar nicht da.
Ja, kein Zweifel!
Formula Rossa ist die geilste Achterbahn der Welt! Erst auf dem zweiten großen
Airtime Hügel wage ich einen Jubelschrei, den ich vorher aus Befürchtung, endgültig meine Gesichtszüge zu verlieren, unterdrückt habe! Bruno, darf ich meinen roten Freund da heiraten?
Keine Frage, natürlich beschäftigen wir uns für den Rest des Tages noch eingehender mit Studien zur Unterdrückung von Gesichtsentgleisungen aufgrund des Einfluss heftigen Fahrwindes.
Speed, Speed und nochmals Speed!
Eine kurze Essenspause legen wir beim indischen Street Food Stand ein, wo wir uns mit Kleinstsnacks versorgen
(Anitas Freie Übersetzung: Kartoffelsalat nach Hausfrauen Art, Serviert auf einer Art kleiner Chips-Crackern mit irgendwas Unbekanntem bestreut und dazu leckere und scharfe Erbsen-Minz-Soße). Während wir es uns zum Essen auf einer Parkbank unter Bäumen gemütlich machen, fängt es sogar zu schneien an. Wie romantisch!
Einen Fahrversuch wagen wir auch bei
Fiorano GT Challenge. Der Bahn fehlt es aber im Vergleich zu seinen deutlich schnelleren Kollegen definitiv an Fahrspaß. Zum Glück macht dies die Stimmung der Mitfahrer aus dem konkurrierenden Wagenverbund wieder wett. Im Bahnhof angekommen stelle ich mir die Frage, wie oft wir eigentlich beschleunigt wurden? Das dürfte doch ein Weltrekord an Anzahl verbauter Launchabschnitte in einer Achterbahn sein?!
Nachdem wir in Bollywood beste Erfahrungen mit Darkrides und Simulatoren gemacht haben, geben wir
Made in Maranello auch eine Chance, uns zu bespaßen. Was für Hardcore Ferrari Fetischisten sicherlich ein Traum ist, bekommt von uns, nachdem wir uns im Windkanal von
Formula Rossa entparalysiert haben, den Spitznamen
Made in Maccaroni.
Die Themenfahrt ist für unseren Geschmack ähnlich aufregend wie eine zu weichgekochte italienische Teigware.
Apropos, gegen den Hunger gibt es natürlich kein italienisches, sondern indisches Essen, wie es sich für uns in diesem Urlaub eingebürgert hat. Außerdem müssen wir uns ja langsam mal auf den Subkontinent mit den zwei roten Hölzern vorbereiten. Und wie geht das besser als mit Chicken Shawarma, wie wir es schon bei The Beach gegessen haben, und Süßkartoffelpommes, sowie als Heißgetränk Marsalla Chai
(Anitas Freie Übersetzung: Tee mit Wildgewürz. Vermutlich Piment, Chili, Pfeffer und weitere Zutaten), der mit viel Zucker und viel Milch ungewohnt lecker schmeckt!
Kaffeepause! Ganz entspannt genießen wir unseren Capuccino in der winterlichen Ferrari World.
Nur mit Gewalt und dem sich nahenden Ende der Parköffnung bin ich aus der Station von
Formula Rossa zu entfernen. Außerdem hat Bruno noch eine Winterkirmes auf Yas Island ausfindig gemacht, bei der wir vor der Rückfahrt nach Dubai noch kurz vorbei schauen wollen.
Urlaubsbarometer:
Aktueller Stand gefahrener Achterbahnen: 7 + 3 = 10
Urlaubsspaß: von 0 auf 240% in 4,9 Sek.
Winterland Carnival - Haaallohohoho!
Es ist unfassbar, trotz immer noch 28°C Außentemperatur gibt es hier fast alles, was zu einem echten Winter gehört. Schneeballschlacht mit Wattebällchen, Schlittenfahren und gegen Zahlung von ein paar Dirham kann man sogar Kleinstschneemännchen aus echtem Schnee, welcher aus großen Tiefkühltruhen geschippt wird, bauen. Plastik-Kohlen-Knöpfe und Plastik-Möhren-Nase gehören natürlich mit zum Schneemannbausatz dazu, alles fast original!
Winterland!
Aber noch viel unfassbarer ist eine echte Neuentdeckung! Hier steht in voller Größe und mit kieferorthopädischem Handlungsbedarf tatsächlich ein reisender arabischer Wurm. Er sieht zwar ein bisschen aus, als hätte er das Zaatar zum Frühstück geraucht, statt es auf ein Croissant zu streuen, aber er ist fahrbereit und wir dürfen unter dem etwas ungläubigen Blicken der Araber, die das Kindesalter bereits hinter sich gelassen haben, sogar mitfahren. Herzlichen Glückwunsch, Caterpiller oder Wacky Worm, oder wie immer du heißen magst, du bist unser Baby Nummer 10!
Hallo Grinsebacke, ...
... Caterpiller ...
... oder Wacky Worm ...
... wie immer du auch heißen magst, wir freuen uns sehr, dich entdeckt zu haben!
Urlaubsbarometer:
Aktueller Stand gefahrener Achterbahnen: 10 + ein unerwartetes Bonuswürmchen = 11
Urlaubsspaß: 241 %
Mittwoch 28.12.2016
Vom 26.12.2016 bis zum 28.01.2017 steht Dubai unter dem Motto
"Dubai Shopping Festival" (Anitas freie Übersetzung: Winterschlussverkauf). Hierzu wird alles geboten, um das Einkaufen noch attraktiver zu gestalten. Vereinzelt wird sogar mit besonderen Veranstaltungen inklusive Fahrattraktionen geworben. Ergo erscheint es dem aktuell hier verweilenden Aachener Achterbahnfan vernünftig, die Malls mal genauer unter die Lupe zu nehmen und nachzuschauen, ob sich hier oder dort vielleicht ein kleines Fahrgeschäftlein angesiedelt hat ... und idealerweise vielleicht sogar eines mit Schienen. Und wenn wir schon mal unterwegs sind, können wir ja noch bei einigen Niederlassungen der Fun City Gruppe gucken, ob sich da nicht noch irgendwo ein Kinderböhnchen versteckt hat.
Fun City, Oasis Centre
Wir sind erfolglos. Hier gibt es nur einen Logflume und ein Hüpfkarussell für Kinder.
City Walk Dubai
Der City Walk Dubai ist die wirklich wunderschön angelegte Fußgängerzone in Dubai, die wir aber lieber nicht im Sommer bei 50°C erleben möchten. Und genaugenommen jetzt auch nicht. Hier ist absolut nichts los.
Fun City, Lamzy Plaza Dubai
Die Straßen rund um diese Mall sind übersät mit Schildern, die die Aufschrift
"Paid parking only" tragen! Das ist doch nicht deren ernst. Und wie wir arabisch-analphabetische Ausländer mittels einer Telefonnummer bezahlen sollen, erschließt sich uns nicht. Dann eben nicht, auf Wiedersehen!
Dragon Mall
Das Family Entertainment Center befindet sich noch in der Entstehungsphase, aber sollte es nur annähernd so gut werden, wie das Street Food Angebot nebenan, könnte es auf jeden Fall vielversprechend werden.
Da gerade Mittagszeit ist, essen wir mal einen Happen, diesmal nicht indisch, sondern irgendetwas leckeres Persisches (Anitas freie Übersetzung: Lamm- und Hühnchenspieß, dazu mit Chilipaste bestrichene Brotecken und ein frischer Erdbeeren-auf-Eis-Mix).
Hui, in diese paar Quadratmeter, die für das FEC zur Verfügung stehen, wollen die eine Loopingachterbahn quetschen? Da bin ich mal gespannt!
Dubai Festival City
Auf dem Außenplatz, auf dem sich letztes Jahr noch Kirmesgeschäfte und zwei Achterbahnen von Freij drehten, gibt es neuerdings nur noch aufblasbare Kinderrutschen. Das Fabyland im zweiten Stock der Dubai Festival Mall ist zwar sehr reich an Attraktionen, aber leider komplett coasterlos.
Dubai Shopping Festival Kirmes
Ich habe arge Zweifel an der Korrektheit der Navigationskoordinaten, obgleich sie direkt von der
Homepage Happy Funs, einem Schausteller aus den VAE, stammen. Ein Flughafenparkplatz direkt hinter einer Moschee ist so ziemlich der letzte Ort, wo ich eine Kirmes oder ähnliche Veranstaltung vermuten würde. Trotzdem überzeugen wir uns vor Ort und behalten blöderweise Recht. Hier is' nix!
Ajman Market
Doppelter Volltreffer! Auf dem nicht mehr ganz so taufrisch aussehenden Top Fun namens Blizzard finden gerade die ersten Testfahrten statt.
Wie wir später erfahren, stammt dieses groteske Exemplar aus dem Al-Nasr Leisureland, wo man uns beim Besuch 2013 mit den Worten
"The coaster is not safe!" wieder weg schickte.
Also schnell fahren so lange es die Statik noch irgendwie erlaubt.
Der Lifthill ist schon eine einzige Katastrophe.
Den Rest fahren wir ...
... mit einem gesunden Angst-zu-Spaß-Verhältnis ...
... und überleben die Fahrt letztendlich irgendwie.
Geschafft!
In der hinteren Ecke des Kirmesplatzes steht noch ein kleineres Gerät aus dem Hause Top Fun. Der überaus nette Ride Op kann uns auf die Frage, ob seine Achterbahn auch einen Namen hätte, nur auf Arabisch
"Douda" antworten, läuft dann aber quer über den Platz, um dieses Wort bei einer Kollegin für uns ins englische übersetzten zu lassen.
Dragon heißt die Bahn! Vielen Dank für die Mühe!
Douda ...
... und wir hier ...
... haben gemeinsam Spaß auf dem simplen Schienenverlauf.
Zum Abschied geht es noch mal an der großen Achterbahn vorbei, ...
... auf die andere Strassenseite, wo unser Auto steht.
Winter Festival Al Majaz Waterfront
Bei immer noch 30° C im Schatten kann man hier Schlitten fahren, eine Schneeballschlacht machen, Schlittschuhlaufen, es werden Eisskulpturen geschnitzt und in geregelten Abständen schneit es sogar aus Schaumkanonen; ein grandioser Effekt, der vor allem jetzt in der Dämmerung täuschend echt aussieht.
Wir überlegen ernsthaft, ob dies die Antwort auf die Frage der einheimischen Kinder ist, was wohl Winter sei? Als jemand, der in Gefilden mit echtem Winter wohnt, können wir guten Gewissens sagen: Nein, ist es nicht, nicht mal ansatzweise!
Echter Winter ist doof, weil kalt, nass und windig. Und all das ist es hier nicht, da helfen weder Wattebäusche noch Schaum. Aber eins hat die Situation hier mit unserem Winter doch gemein: Man kann nicht Achterbahn fahren!
Let it snow, let it snow, let it snow!
Al Qasba
Dieser Ort ist der erste, den ich nach meinen deutschen Maßstäben als richtige Kirmes bezeichnen würde.
Leider lässt man Erwachsene den
Mini Canyon nicht fahren. Ausnahmen werden auch für nerdige Coastertouristen nicht gemacht. Wie ihr wollt, aber der Kontakt mit unserem vielbereisten und -becoasterten Sitzfleisch wäre eine echte Ehrung für die Achterbahn gewesen!
Kids only.
Sparky's Family Entertainment Centre, Al Ghurair Mall
Als (fast) letzte Station geht es zu einer sicheren Adresse. wo unser Freund, der Roller Coaster von I.E. Park wohnt, wegen dem wir zu Beginn unserer Nice Mice Tour beinahe den Anschlussflug verpasst hätten.
Frei von jeglichem Zeitdruck kaufen wir uns gleich zwei Tickets und da hier jeweils zwei Runden gefahren werden, haben wir sozusagen Spaß zum Quadrat. Doch bevor wir nach den Fahrten mit diesem hervorragenden, weißen Spinner den Tag beenden, gehen wir noch mal vor die Haustür ...
Al Rigga Carnival
Direkt vor der Al Ghurair Mall müssen wir mindestens 16 Runden auf dem Mini Dragon aushalten, ...
... bevor wir wieder festen Boden unter die Füsse bekommen.
Urlaubsbarometer:
Aktueller Stand gefahrener Achterbahnen: 13 + 4 = 17
Urlaubsspaß: Spaß²
Donnerstag 29.12.2016
Aquaventure - Pack die Badehose (wieder) ein
Als entspannenden Abschluss des Besuchs in den Emiraten haben wir einen Tag zum Plantschen eingeplant. Wen reizt es nicht, aus dem siebten Stockwerk in einer Plexiglasröhre durch ein Haifischbecken zu rutschen? Für uns ist das jedenfalls ein ganz neuer Reiz.
Vom Parkplatz transportieren Shuttlebusse im Minutentakt die aquaphilen Gäste zu Aquaventure, dem Wasserpark Nummer eins im Mittleren Osten, im Schatten der Hotelanlage Atlantis the Palm am Scheitelpunkt dieser künstlichen Halbinsel.
Der Eingangsbereich zum Wasserpark ist bereits so überfüllt, dass man die Warteschlangen der Kassenschalter kaum noch von denen der Eingangsdrehkreuze unterscheiden kann. Brav reihen wir uns am hinteren Ende ein und erreichen nach 10 Minuten das Ende des abgesteckten Viehgatters der Kassenqueue.
Eine fünfköpfige, deutschsprachige Familie versucht, elegant an uns vorbeizuziehen, scheitert aber am im Weg stehenden Pfeiler. Sie quetscht sich also beherzt vor, zwischen und hinter uns in die Queue und ist die nächsten Minuten damit beschäftigt, sich mächtig darüber aufzuregen, warum das Alles so lange dauere. Es wird darüber spekuliert, ob sich da etwa Leute vordrängeln und es wird sich noch mehr darüber aufgeregt, dass sowas ja eine absolute Unverschämtheit sei und gar nicht gehe!
Brunos Belustigungslevel steigt steil bergan, während sich bei mir akute Anfälle von klassischem Fremdschämen einstellen. Nachdem ich jetzt auch noch die Eintrittspreise mit denen aus Ferrari World in Relation setzte, fühlt es sich endgültig falsch an, hier zu sein.
Wir entscheiden, dass dieser Ort für uns heute definitiv nicht der Richtige ist und so beginnt unser Spaß damit, dass wir die nörgelnden Urlauber erstaunt zurück lassen und diesen nach Selbstsucht stinkenden Ort verlassen.
Spontane Planänderungen waren schon immer die besten! Mit dem Wasserrutschen wird es so zwar nichts, aber entspannt bleiben können wir auch ohne uns umspülende Flüssigkeiten.
Urlaubsbarometer:
Aktueller Stand gefahrener Achterbahnen: 17 + 0 = 17
Urlaubsspaß: Selten hat uns das rückwärtige Verlassen einer Queue so viel Vergnügen bereitet!
In unseren Urlaubsplanungsunterlagen sind noch ein paar Standorte verzeichnet, an denen sich potentiell Achterbahnen befinden könnten, die bisher nicht in den großen Datenbanken verzeichnet sind. Das ist doch eine spannende und gleichzeitig entspannende Aufgabe für heute und mehr als ein guter Ersatz für submarines Gedrängel mit bebadehosten Touristen.
Mall of the Emirates
Unser erstes Etappenziel lautet allerdings: Kaffeetrinken in der Mall of the Emirates. Neben einem achterbahnlosen FEC gibt es hier hinter dicken Glasscheiben ein echtes, wahrhaftiges Winterparadies. Dick in Thermooveralls eingepackt vergnügen sich Jung und Alt auf einer Skipiste und einem Eiskanal zum Rodeln. Auf echtem Eis und Schnee!
Wir sind froh, den kalten Temperaturen Deutschlands erfolgreich entkommen zu sein und baden deshalb lieber unser Ingwerkeksmännchen in dem leckeren Caramel Latte Macchiato.
Kiddieville, Etihad Mall
Mall Nummer zwei ist die Etihad Mall, die wir gestern aufgrund eines dicken Staus auf dem maßlos überfüllten Parkplatz doch nicht besucht haben. Sie hält eine Riesenüberraschung für uns parat. Im Kiddieville glänzt ein kleiner I.E. Park Rolly in seiner stylisch-spacigen Dekoration wie frisch aus dem Katalog geschlüpft.
Den der Coastercommunity bisher unbekannten Kleinen werden wir gerne in unsere Liste der Neuentdeckungen aufnehmen. Und spätestens jetzt wissen wir, dass wir alles richtig gemacht haben! Vielen Dank dafür an die drängelnden deutschen Doofdumpfbacken!
Der Kleine steht im Obergeschoss, ...
... ist fahrbereit ...
... und hat ein wahrlich spaciges Design verpasst bekommen.
Eine tolle Entdeckung!
Urlaubsbarometer:
Aktueller Stand gefahrener Achterbahnen: 17 +1 = 18
Urlaubsspaß: euphorisch
Family Gathering
Unwissend darüber, dass wir uns bereits im Dunstkreis unseres nächsten Investigativziels befinden, ruft Bruno plötzlich
"Achterbahn!"
Nun, der Ausruf
"Achterbahn?" ist bei uns schon ein bißchen zum Running Gag geworden, denn er kommt unverzüglich von einem von uns beiden, wenn wir auch nur einen Spielplatz sehen oder am Horizont uns ein Teil eines Kranes wie eine Intaminschiene erscheint.
Für mich zeigt sich hier im Vordergrund allerdings nur eine Moschee und eine Mauer und vor meinem geistigen Auge kristallisiert sich der Gedanke:
"Jetzt hat er tatsächlich den Verstand verloren!"
Aber nein, hat er ganz und gar nicht! Knapp oberhalb der Mauer, hinter der sich das Family Gathering verbirgt, lugt eine für meine 1,64m Körpergröße kaum wahrnehmbare Wurmschiene hervor. Und das hier ist keine Schiene für einen gewöhnlichen Kriechcoaster, sondern dieser Freund ist ein Drehwurm!
Da es hier allerdings erst ab 17.00 Uhr rundgeht, nutzen wir die Sonne, um ein paar Tageslichtbilder zu machen und werden gleich noch mal wieder kommen.
Wir wussten schon im Vorfeld von coaster-count.com, dass diese Bahn in den VAE reist, allerdings nicht wo.
Gefunden!
Fun City, Arabian Center
Zwischendurch statten wir einfach mal Mall Nummer drei einen Besuch ab: Im Arabian Center gibt es zwar keine Achterbahn im hiesigen Fun City, dafür aber leckes Essen. Diesmal entscheiden wir uns für die persische Küche
(Anitas freie Übersetzung: Lamm und Hähnchen mit Safranreis, dazu frisch gepressten Orangensaft).
Family Gathering - revisited
Gut gesättigt geht es wieder zurück zum Family Gathering, ...
... wo der Burucomela seine Mitfahrer und jetzt auch uns bis ins Kicherkoma zwirbelt.
Wir hoffen, niemanden in der Moschee mit unserem Gegacker gestört zu haben!
Global Village
Den Tagesausklang würden wir gerne etwas festlicher gestalten und beschließen deshalb einen Zweitbesuch des Global Village. Diese Ramschexpo hat schlicht und einfach Flair!
Zur Countsicherheit und weil uns noch der Sinn nach etwas Wackigem steht, fahren wir sogar den Wurm.
Auf die öligen Flafil mit Zaatar verzichten wir heute aber lieber und lassen uns stattdessen unter dem Brandenburger Tor ein Oreo-Eis rollen. So süß darf der Tag und somit auch der Aufenthalt in den VAE gerne enden!
Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Urlaubsbarometer:
Aktueller Stand gefahrener Achterbahnen: 18 + 1 = 19
Urlaubsspaß: Burucomela und Röllcheneis