Geh nach Japan, sagten Sie.
Zur Kirschblüte, im Frühjahr, sagten Sie.
Es sei die schönste Jahreszeit, sagten Sie.
Nicht euer Ernst.
Aaaaaaaaaaargh!
Allein der japanischen Fleißigkeit ist zu verdanken, dass wir ohne Schneeketten mit unserem Miet-Toyota Vitz (Name = Programm) vom Touristenort Hakone nach Fujiyoshida kommen, Heimatort eines nicht sehr großen Freizeitparkes. Aber eines verrückten.
Dort auf dem Grundstück des
Teishaba Guesthouse & Cafes geparkt (ich muss euch eben jenes empfehlen: Wenn ihr Zeit habt eine Nacht zu bleiben – Dai, der Gastgeber ist wohl der netteste Mensch dem ihr je begegnen werdet und wird alles dafür tun euren Aufenthalt angenehm zu machen(70€ die Nacht im jap. Doppelzimmer)), Fuji-Q Parkplatzgebühr gespart. Stuttgarter approves.
Aber dort schon die erste Ernüchterung:
1) Es ist brachial kalt
2) Es ist brachial schlechtes Wetter
3) Die Bahnen liegen voller Schnee und scheinen nicht zu fahren, wie auch Dai meint
Man kann ja trotzdem mal gucken.
Um sich persönlich ernüchtern zu lassen. Wenn die „Big 4-1 Roala Coasta“ (O-Ton Dai) nicht fahren, machen 40€ Parkeintritt wenig Sinn.
Also: Alternativprogramm, Fuji 5 - Lakes. Zum Glück hatten wir den Mietwagen.
Und siehe da, es zog auf!
Jaja, ich weiß, ihr wollt Fuji-Q sehen. Trotzdem will ich diesen Bericht etwas weitgefasster schreiben.
Japan ist zu schön es nicht zu tun. Und ich will verhindern, dass jemand blind vorbeifährt. Nehmt euch Zeit, wenn ihr schonmal am Ende der Welt seid!
Und manchmal, wird Geduld eben belohnt. Wie in dem majestätischen Moment als die Wolken beiseite ziehen, Touristen sowie Japaner in die selbe Richtung starren und diesen perfekten Riesen namens Fuji bewundern!
Eigentlich halb so wild, dass Fuji-Q heute zu hatte.
Es sollte schließlich auch noch den zweiten Tag geben, wenn man eben schonmal die luxoriöse Flexibiltät eines Mietwagens besitzt.
Aber erstmal die Nacht bei Dai verbringen. Frühstück für 3€ mitbuchen! Das hausgemachte Brot ist weltklasse.
Blick aus dem Zimmer, geht sowohl für den geneigten Achterbahn - als auch Landschaftsliebhaber in Ordnung.
Und siehe da, beim Abendspaziergang: Eejanaika fährt!
Fährt!
Fujiyama vor Fujiyama.
Fuji-Q ist gut mit dem Zug aus Tokio erreichbar (bis vor den Parkeingang), aber verhältnismäßig teuer.
Besser: Bus Tagestour von Tokyo-Shinjuku aus, im Kombiticket für ca 55€! Ob sich die Bustour für eine Übernachtung bei Dai splitten lassen würde weiß ich aber nicht.
Oder eben, wer sich Falschfahren traut mit dem Mietwagen. Zwei Tage kosteten uns 180€ (davon 30€ Winterreifen), verbunden das Ganze mit einem Tagestrip ins touristische Hakone. Mit Sprit und vorallem Maut kann das Ganze aber eben schnell kostspielig werden.
Wer den Zug wählt, sitzt dann vielleicht hier drinnen
Der Fuji überragt alle.
Neuer Tag, neues Glück.
Ob wir heute die gute Eejanaika besteigen dürfen? Das klingt übrigens genauso lüstern, wie es ist.
Fängt jedenfalls ganz gut an. Da der Mietwagen um 17:30 wieder in Hakone abgegeben werden muss, haben wir bis ca. 15:00 Zeit. Das sollte für die Big 4-1 Roala Coasta reichen.
Da ist die Hübsche. Und zwar fahrend! *.*
Aber, diesmal so schwor ich mir, nicht den Fehler des letzten Males zu machen:
Erst Eejanaika fahren und dann in den anderen Bahnen Nägel kauen zu müssen. Das hat vor allem Takabisha, Karachos erwachsener Gangster-Bruder nicht verdient. Also, forza Richtung Takabisha!
Ganz schön früh auf den Rollen für einen Gangster.
Pech für den Heidepark: Wenn man eben am Fuji wohnt, juckt keinen Menschen mehr das Theming.
Funfact: War immernoch nicht im Heidepark. Aber wie das meine Generation eben so macht, basht man einfach mal mit
Du hübsches, wildes Ding du.
Park ist übrigens relativ gut gefüllt, 5min am Eingang Wartezeit waren aber total im Rahmen. Auch nicht voller als bei meinem Besuch vor zwei Jahren.
Dachte ich.
Schlange bei Takabisha sah auch überschaubar aus.
Dachte ich.
Also angestanden.
Wetter made Wolken great again. :/
Und so vergingen die ersten 30min. Ging, wie in Japan typisch schleppend voran.
Man hört ja nicht das erste Mal von schweren Verletzungen durch Taschentücher.
Sollte man meinen.
Es vergingen weitere 30 min. Station noch nicht in Sicht.
Weitere 30min. Langsam steigt die Ungeduld. Wenigstens ist die Station nun zu sehen.
Hilft halt wenig bei einer Abfertigung von einem Wagen in 4min.
Nach 2:20h overall: Wir sind an der Reihe.
Fazit: Takabisha als Auftakt - Rockt!
Blick auf die Uhr: 12:15. Leichte Nervosität macht sich nun breit.
Mein schwäbisches Herz blutet beim Schreiben, aber wir gingen uns einen Priority Pass für Eejanaika kaufen, um die Big 4-1 durchzubekommen
Dachte ich.
Denn die Pässe waren ausverkauft.
Naja, Fujiyama fand ich eh doof. Die wollte ich gar nicht fahren! Äääätsch!
Also auf zu Eejanaika, wohl die krankeste und verrückteste Bahn weltweit. Vorfreude ist kein Ausdruck.
Ihr wisst wie der Hase laufen wir, hm?
...
Vielleicht war es naiv von mir, zu glauben 9:30-15:00 reicht für den Hauptteil von Fuji-Q.
Vielleicht war es gewagt, ein Tagesticket zu kaufen statt einzelne Fahrten zu lösen.
Hier, am Ende der Welt und vor dem Traum tausender, achwas, millionender onrider zu stehen, und sich auszurechnen, dass 12:30+3:50 IRGENDWAS NACH 15:00 ERGIBT war trotzdem eine ganz bittere Geschichte.
Bumsegal, dass ich das Teil schonmal geritten bin.
Aber der Mietwagen und die weitere Reise ließen uns wenig Wahl, zumal der Parkbesuch ja prinzipiell schon vom Vortag verschoben war.
Wie dem auch sei. Glücklich war ich nicht.
40€ ausgegeben. Für 1x Takabisha. Fühlte sich im nachhinein an wie ein
Vekoma SLC. Mit Holzädern. Und Sista-Trimbrakes.
Bei den anderen Rides waren die Wartezeiten zwar besser, aber immer noch im 2+ Bereich. Und ehrlich gesagt, hatte ich einfach kein Bock mich für irgendeinen Müll anzustellen.
Entschuldigt die Wortwahl, aber…
Hatte ja schon mit meinem Schicksal gehadert, als ich erfuhr, das Dodonpa geschlossen haben sollte.
Und warum? WEGEN EINES LOOPINGS! EINES LOOPINGS! ARGH.
HÖRT AUF ZU WINKEN!!!!1111!!!!
EIN LOOPING! EINEN LOOOOOPPPING! Argh.
War ja nicht Strafe genug, die beste Bahn der Welt verpasst zu haben.
Hauptsache das Fuji-Setting geht auch den Bach runter.
Ganz schön kacke thematisiert hier...Der Heidepark ist doch gar nicht so schlecht, oder?
Ok, das hier hat die Laune zumindest ein bisschen gehoben.
Weg von der ollen Eejanaika, die offenbar sowieso jeden mal lässt
Takabisha ist das neue Cool. Wusste ich schon heute morgen.
Yeeeah Looping!
Die Japaner hatten wahrscheinlich selten ein grimmigeres Gaijin-Prächen gesehen. Ich aus bekanntem Grund, meiner Freundin war kalt.
Ich hoffe ihr rechnet mir es an, dass ich meine Kamera nicht frustiert einem japanischen Schnarch-OP unters Kinn gezimmert, sonder wenigstens benutzt habe.
Wenigstens heute morgen Takabisha gefahen.
Nichts gegen dich, Fujiyama
2:40h bist du aber nicht mehr wert.
Technik-Nerd-Shot
Relativ witzig anzusehen war die Eisbahn. Besser gesagt, die wackligen Japaner darauf, die kleine Stütz-Fujis durch die Gegend schoben
Japan-Klischee-Shot
Sugoooooooooooy!
Ich hasse dich, Eejanaika.
Japan-Klischee-Shot die Zweite.
Symbolbild: Gesicht des Typens, der unsere Eintrittgelder kassiert hatte
Ich hasse dich, und ich liebe dich.
Irgendwie fällt mir der Gedanke schwer, hier abzureisen und eine der krankesten Bahnen der Welt liegen gelassen zu haben. Vielleicht schaue ich nochmal vorbei, bevor mein Herz zerreißt. Andereseits fehlt in Fuji-Q eh die Hälte, solange Dodonpa steht.
Wie dem auch sei, jetzt geht es erstmal in den Süden. Osaka, ist das nächste Ziel. Weißte Bescheid. Ne?
Und so soll der Bericht enden, wie er begonnen hat. Mit einem Haufen Schnee.
Falls ihr Fragen zu Fuji-Q oder Japanreisen allgemein habt gerne raus damit. Ich möchte mich da nicht als Experten hinstellen, aber es hilft schon zweimal da gewesen zu sein.
Tipp Nr.1: Nicht gehen, wenn der Park tags zuvor geschlossen war.
Tipp Nr.2: Eejanaika first, Takabisha second.
Bis dahin, Grüße!
DerWo
aaaaaaaaaargh
Anm. d. R. Bilder sind skaliert um Internetkosten zu sparen.