Nach einer Nacht in Weimar, die der Erholung der Schultern gewidmet wurde, stand die Heimfahrt an und das Ende des östlichen Teils der GS-Tour ist erreicht. Eigentlich wollten wir erst an diesem Tag nach Belantis und am Tag zuvor nach Plohn, leider machte uns letzterer einen Strich durch die Rechnung. So suchte ich ein wenig auf der Deutschlandkarte, was ich denn an diesem Tag noch so auf der Heimfahrt mitnehmen oder wen/was ich besuchen könnte. Mir fiel auf, dass Würzburg auf dem Weg liegt und da dort ein Freund von mir wohnt, fragte ich ihn, ob er denn an diesem Montag Zeit hätte, was er aber verneinte. Jedoch wusste ich auch durch die Meldungen über einen neuen Besitzer auf Onride, dass dort in der Nähe ein Park zu finden ist, den ich schon länger mal besuchen wollte.
So ging es nach etwa zwei Stunden Fahrt zwar alleine, aber bei schönem Sonnenschein (dieses Bild wurde abends aufgenommen) in das Freizeit-Land Geiselwind. Ich war überrascht, dass sich der Park so nah an der Autobahn befindet.
Bevor ich hinein konnte, musste ich aber leider an der einzigen geöffneten Kasse etwa eine Stunde warten.
Ich war erst eine halbe Stunde nach der Parköffnung da und mit jeder weiteren Minute verlängerte sich diese Schlange das Hügelchen hinunter. Ich möchte nicht wissen, wie die Stimmung dort unten gewesen ist. Erfreulich war, dass sich vor mir ein paar Kinder mit einem Quartett-Kartenspiel die Zeit vertrieben, worüber mein Nicht-Smartphone-besitzendes Herz sehr amüsiert war. Trotzdem frage ich mich, wie der Park um diese Uhrzeit und den wartenden Menschen nur eine Kasse öffnen konnte. In mir kamen schon Ängste auf, dass es im Park ebenso voll werden könnte, aber außer an einer Attraktion war fast den ganzen Tag über durchgehen angesagt. Trotzdem zog es mich zunächst einmal zu den Hauptattraktionen, nicht dass sich noch manche Busreisen mit etlichen Jugendlichen im Park verirren ...
So ging es rechter Hand vorbei am Nostalgie-Karussell, ...
... einem Kinder-Riesenrad, ...
... und dem Wellenflieger ...
... zum Boomerang. Ohne Wartezeit fuhr ich nach der 1. Reihenfahrt in Wien nun in der letzten Reihe.
Mein zweiter und nun auch mit dem mir vom Superwirbel bekannten Zug.
Ohne dich würde es nicht zunächst rückwärts nach oben gehen.
Mit einem gehörigen Wusch und knappen 75 km/h geht es dann durch die Station ...
... und hinauf in die Cobra-Roll. Irgendwo dort gibt es einen leichten Schlag, der für den sonst so oft gescholtenen Boomerang aber locker zu verkraften ist.
Hinein in den Looping ...
... und Kraft tanken für den Rückweg.
Und der hat es im
Looping in sich. Da ich über den Morgen hinweg nur wenig gegessen habe, wurde es im hinteren Teil des Zuges in der Senke zwischen
Looping und Cobra-Rolle regelmäßig leicht grau vor Augen. Ich gehöre wie manch anderer alt eingesessener Onrider zur
Looping-Fraktion und nicht nur hier zeigte sich auf der Tour, was dieses Fahrelement so kann. Nur merkt der (zumindest etwas) gereiste Achterbahnfan, was aus diesem Attraktionstyp herauszuholen wäre, wenn ein Zug verwendet wird, der nicht so einengt. Da hat der werte Herr
Boomerang-Besitzer am Prater mit dem SAT-Zug einen schicken Schachzug gemacht. Denn das lustige Herumreisen mit ausgestreckten Armen und vorgeklapptem Oberkörper fehlte mir hier leider. Dafür konnte ich ohne Pleite zu gehen ein paar Runden drehen.
Die nebenliegende Bahn war zu diesem Zeitpunkt ziemlich überlaufen, weswegen ich erstmal weiter durch den Park lief. Da sich meine Befürchtung eines überlaufenen Parks nicht bewahrheitete, fuhr ich nun nach und nach all das, worauf ich zu dem Zeitpunkt gerade Lust hatte. Der Park ist wirklich sehr groß und schick an einem Hügel und dessen Wald gebaut. So verteilte sich das v.a. aus Familien bestehende Publikum über die gesamte Fläche.
Mit der Wildwasserbahn war ich am östlichen Ende des Parks angelangt.
Aufgrund einer zu langen Schlange und fehlender bekannter Mitfahrer zog es mich aber zurück in den linken Parkteil, da sich dort mein Hauptaugenmerk des Parks befand. So kam ich an einem Attraktionstypen vorbei, den ich oft genug in RCT gebaut und in Berichten gesehen habe. Fahren konnte ich diese aber noch nie, weshalb die Augen sehr strahlten, als ich ...
... die Enterprise entdeckte.
Durch die fehlende Warteschlange (sowohl menschlich als auch baulich) fühlte ich mich spätestens jetzt wie auf einer großen Kirmes im Wald und somit sehr wohl. Nachdem ich herausgefunden hatte, wie ich überhaupt in die Gondel komme, setzte kurz darauf die Drehung ein. Mit immer größer werdender Geschwindigkeit wanderten auch meine Mundwinkel weiter nach oben. Schnell stellte sich dann auch der Gondelträger in die Senkrechte und ein interessantes Fahrvergnügen setzte ein. Schade, dass es davon (zumindest von Schwarzkopf) nur noch so wenige gibt. Nach der Fahrt dachte ich nämlich zuerst: Huss/Schwarzkopf hat schon eine geile Scheiße gebaut (womit wir wieder beim Tournamen angelangt sind). Und um direkt in der geilen Huss-Palette zu bleiben ...
... steht direkt daneben ein schicker Condor namens Ikarus.
Leider gab es immer wieder technische Probleme, weswegen ich kein Fahrtbild machen konnte. Das konnte mir der zweite Huss-Knaller im Park dagegen liefern.
Warum gibt es so wenige Ranger? Hier mit dem Namen Shuttle.
Wie im Hansa-Park seeeeehr lustig. Alle Menschen in der Gondel bekamen während meiner Fahrten spätestens nach dem ersten Ausschwingen mit nach unten gerichtetem Körper eine Lachattacke. Einfach nur grandios diese Schiffchen und ich bin im Laufe des Tages bestimmt ein halbes Dutzend Mal mitgefahren und es wurde nie langweilig. Irgendwann kannte mich dann auch der Mitarbeiter und lächelte mir immer zu. Anschließend ging es weiter gen Westen.
An einigen Stellen wird noch fleißig gearbeitet, wie hier am neuen Barbecue Pearl.
Das Wasserbassin des Kroko-Wasser-Rodeos und der witzigen Nautic Jets war an diesem Tag ein gut besuchter Ort.
Über eine große Veranstaltungsfläche, auf der früher mal eine Marienkäferbahn ihr Zuhause hatte, geht es zum Hauptbesuchsgrund neben dem Boomerang:
EXtrem.
Ein Speed von KMG.
42 Meter hoch, 120 km/h schnell, komplett frei schwingende Gondeln. Gibt nichts Besseres zur Höhenangst-Therapie. Nahezu unmöglich ein Bild von ihm ohne Baum zu machen.
Wie schon beim Wienerschen Turbo Booster gefällt mir die Fahrt mit auf dem Kopf stehender Schwerelosigkeit, dem (manchmal) abrupten Umklappen der Sitze Richtung Boden, was zum ersten Mal seit 3 Jahren mal wieder einen leichten Drehwurm in der Birne erzeugte, und ...
... dem Druck auf den Schulterbügel im Tal.
Noch jemand, der meine Fahrposition einnimmt, nur die Füße müssen noch gestreckt sein. Im Gegensatz zum Prater ließen uns die Mitarbeiter hier auch in 2:0 Besetzung und mit einer erstaunlich langen Fahrzeit fahren.
Nach der ersten Fahrt konnte ich auch in Anbetracht der Wartezeit nicht anders als sofort wieder den Eingang aufzusuchen. Die höchste Zahl an Wartenden waren mal etwa 10 Leute. Die meisten davon musste ich zu einer Wiederholungsfahrt überreden. Die Mitarbeiter sorgten dann meist dafür, dass die Gäste zwar ggf. eine Runde länger warten müssen, dafür aber in 2:0 oder 2:1-Beladung gefahren werden kann. So konnte ich die wohl genialste Fahrt mit einem stark gebauten Rocker in 2:0 erleben. In dieser Fahrt sind wir sogar mehrmals über Kopf durch die Station gerauscht. Einfach nur genial das Ganze.
Nach den ersten Fahrten wartete direkt gegenüber der Blaue Enzian auf mich. Hier war es durch das Familienpublikum um einiges voller als beim Extrem.
Für die Zielgruppe eine schicke kleine Bahn, nach der Adrenalinspritze der KMG Schleuder etwas zum Runterkommen. Mit einer Fahrt mit dem Enzian Alpenexpress kann es der Zug aber nicht aufnehmen, dafür fehlt einfach der Speed.
Wobei mir die Lok aber um einiges besser gefällt.
Bevor ich den Bereich verließ folgte noch eine weitere Fahrt mit meinem Extremchen.
Dann zog es mich in den Keimpunkt des Parks, der als Ausstellungsfläche für exotische Vögel begann.
Auf der Storchenwiese fand ich auch die ersten Vögel. Einfach schöne Tiere.
Auch hier zu finden: Eine wirklich hübsche Fränkische Weinfahrt. Das gegenüberliegende 4D-Kino habe ich mal ausgelassen.
Eine der weiteren Neuheiten: Tukis Scooter.
Dann war ich endlich bei den Vogelgehegen angelangt. Der Schwarzkehl-Elsterhäher (bekannt aus TBBT) gehört für mich zu den schönsten Tieren überhaupt.
Dieser Bereich bietet einen schönen Ausgleich zum sonstigen Treiben im Park.
Zumindest an manchen Stellen wehrt sich der Park gegen das Feeling einer Kirmes (wobei ich das ja nicht schlecht finde und der Mix macht das Ganze noch interessanter).
Den Doggy Dog sparte ich mir dann aber doch. Auf der Tour wird noch ein von mir gefahrener Big Apple kommen, der es ziemlich in sich hat. Die Bahn zerstört nur ein wenig die Idylle in dieser Parkgegend.
Irgendwie habe ich beim nach-dem-Parkbesuch-erst-auf-den-Parkplan-Schauen gemerkt, dass es auf der anderen Seite der Vogelgehege noch u.a. Eulen und einen Waldsee zu entdecken gegeben hätte. Der Teil befindet sich aber auch schön versteckt im Wald, dass ich das leider übersehen habe. So ging es auf dem Rundweg wieder zurück zum Eingang.
Auch die sonstigen Attraktionen in dieser Gegend sind schön thematisiert.
Mich zog es aber zur höchsten Thrill-Attraktion im Park: Dem 59 m hohen T-Rex-Tower.
Mein erster Huss-Turm.
Dessen Abschuss ziemlich überraschend kam, da es, im Gegensatz zu den S&S-Towern, direkt und ohne Druckaufbau losgeht.
Ansonsten hat mir aber etwas die Schwerelosigkeit am höchsten Punkt gefehlt. Ich wollte dem Turm später noch eine zweite Chance geben, aber da gab es einen Defekt. Somit sind mir die US-Türmchen doch etwas lieber, aber ggf. hatte ich auch nur eine abgeschwächte Fahrt.
Da ich mit dem Tower schon in der Welt der Dinos angelangt bin wurde auch ein Gang durch die T-Rex-World eingelegt.
Viele Kinder bekamen schnell Angst und sind wieder rausgerannt. Ansonsten gibt es aber auch ein bisschen was zu ihnen zu lernen.
Tja mein Guter, mit den Armen darfst du leider kein Taron fahren, da du dich nicht festhalten kannst (wer tut sowas auch ?).
Direkt am Ausgang findet sich mit dem Street-Style eine weitere Neuheit.
Der Scheibenwischer mit einer sehr freizügigen Gestaltung für die Mitfahrerschaft wurde einfach zwischen die Bäume gestellt und ein kleiner Weg dorthin erstellt. Wenn der Mitarbeiter aber aufdreht (was er ziemlich lange tat), dann hat er es auch ganz schön hinter den Ohren. Am obersten Punkt schweben die Mitfahrer richtig im Sitz, jedoch sollte er oder sie sich ein wenig festhalten, da es sonst zu einigen Rendezvous mit der Sitzwand kommt.
Danach ging es erstmal wieder auf eine Runde mit dem Boomerang und ...
... der letzten noch fehlenden Achterbahn: Der Drehgondelbahn.
Auch sehr ansehnlich gestaltet.
Warum es von diesem Zierer-Modell nur diesen Prototyp gibt, ist eine gute Frage.
Bei meiner Fahrt bin ich mit einem kleinen Mädchen gefahren, also fast nur einseitiger Beladung, was in dem Teil über und in der Höhle zu einer netten Drehung führt. Dieses kleine schicke Teil hat mehr Spin auf den Wagen als so mancher großer Spinning-Coaster.
Danach wollte ich mir mal einen Überblick über den Park mit dem (T)op of the World verschaffen.
Insgesamt 95 m hoch und somit der größte transportable Aussichtsturm der Welt.
Ich möchte nicht wissen was im Park abgeht, wenn all diese Parkplätze genutzt werden.
Hallöchen du Schönheit.
Ich komme gleich wieder.
Hallöchen du Schönheit II.
Zurück auf dem Boden der Tatsachen gab es erstmal eine Fahrt mit dem Breakdance, um die Huss Ecke abzuschließen.
Die Splash `n Work Show findet augenscheinlich nicht mehr statt.
Anschließend unternahm ich einen Spaziergang das Hügelchen hinauf.
Dort oben gibt es einen verrückten Baum namens Kontiki und ...
... am östlichen Ende die zwei Neuheiten Horror Lazarett, welches ich ausgelassen habe (bin weiterhin kein Fan von Schreckeffekten) und ...
... den Tower of Fear, der leider geschlossen war, aber wenigstens ein wenig thematisiert wird.
Vorbei an den Zwerg-Ponys erblickte ich den letzten Freifallturm.
Durch den Wald ist der Ausblick etwas eingeschränkt, aber in Parkrichtung gibt es durch die erhöhte Lage doch ein wenig was zu sehen.
Der
Abenteuerturm von SBF/Visa ist von den Türmen mein Highlight, da sich das Ding ähnlich einem
Zierer-Turm fährt. So war es auch nicht verwunderlich, dass etliche Kids eine Runde nach der nächsten drehten.
Auf einem Abenteuer- und, direkt daneben, einem Wasserspielplatz powerten sich die kleineren Kinder aus.
Ab dem Sommer gibt es dann hier auch noch eine Zugfahrt namens Dactari.
Dort oben findet sich sonst noch ein Kinderzoo mit einem Affenreservat, einem Wald-Biotop und einem botanischen Lehrpfad.
Da ich vor nicht einmal zwei Wochen eine Prüfung hatte, habe ich aber den Weg ins Tal angetreten, da ich nicht an die Uni erinnert werden wollte. Finde ich aber wie im Belantis nicht schlecht, wenn es im Park auch mal ein paar Möglichkeiten zur Weiterbildung gibt.
Im "Tal" gibt es dann noch eine Rutschbahn und ...
... ein Baggerland, bei dem es nichts zum (an)baggern gab.
Zunächst gab es aber erstmal wieder ein paar Fahrten auf Extrem.
Die restlichen Stunden verbrachte ich dann mit Kreislaufen und Fahrten auf dem
Boomerang, dem Enterprise, dem Shuttle und Extrem.
Shows hätte es wie hier im Circus Zelt oder ...
... in der Timeway Station direkt daneben gegeben, aber irgendwie hatte mich die spezielle Attraktionsauswahl zu sehr im Griff.
Gegen Abend habe ich mir dann noch ein wenig warmes Essen beim neuen Barbecue Pearl gegönnt.
Ich habe den Veggie-Burger mit Pommes für knapp 6 Euro gewählt und ich muss sagen, dass es sehr lecker war und für den Preis absolut angemessen.
Die letzten Fahrten unternahm ich dann (oh welch Wunder) auf Extrem. Da die dortigen Mitarbeiter, die irgendwann auch damit anfingen mich zu grüßen, aber schon kurz vor Ende Feierabend machten, unternahm ich noch einen kurzen Sprint zum
Boomerang und konnte als letzter noch schnell in den Eingang rennen.
Danach hieß es dann aber doch Abschiednehmen und der Ostteil der Tour fand sein Ende.
Fazit
Wie schon im Belantis sind die Megacoasterfans hier falsch, aber wer Kirmesattraktionen mag, der ist in Geiselwind bestens aufgehoben. Am Ende hatte ich 12 Fahrten mit Extrem, 7 mit dem
Boomerang und einige weitere mit der Enterprise und dem Shuttle auf der Habenseite. Alleine mit den Fahrten auf Extrem war der Eintrittspreis locker raus. Später fand ich noch heraus, dass ich 50% des Eintritts sparen hätte können, aber ich finde, dass das Geld hier gut angelegt ist und trauere den 15 Euro nicht nach.
Der neue Besitzer scheint sich Mühe zu geben, dass der Park nicht den Charakter einer Dauerkirmes bekommt und der Keimpunkt des Parks tut auch einiges dafür. Im Wald gibt es einige Stellen, an der der Besucher die Seele baumeln lassen kann und der Adrenalinjunkie bekommt mit Extrem und einigen anderen Attraktionen auch genug Arbeit für das Nebennierenmark geliefert. Nur sollten sie morgens zumindest in der ersten Stunde noch die zweite Kasse (Kasse 1) am älteren Teil des Parks öffnen, damit nicht die Laune in der Warteschlange des Parkplatzes (der glücklicherweise nichts kostet) auf ein Minimum sinkt.
Mit den aktuellen Attraktionen würde es mich wundern, wenn ich nicht irgendwann mal wieder vorbeischaue.
Vielen Dank fürs Lesen!
Viele Grüße
Nicolas
Ich komme wieder und freue mich schon eXtrem.