Texas-Studienfahrt nach Houston (Teil 2/2): 10.April-22.April 2017 inklusive Kemah Boardwalk am Freitag, den 21.April 2017
Weiter gehts mit dem 2.Teil meiner Studienfahrt. Da wir ja in der 1.Woche schon viel gemacht haben, wird es jetzt nicht von jedem Tag einen ausführlichen Bericht geben.
Auch hier gilt: Wer nur den Bericht zum Kemah Boardwalk lesen möchte, muss einfach zu der dazugehörigen, großen Überschrift runterscrollen.
Am Ende wird es auch nochmal ein Fazit und ein paar Tipps/Anmerkungen für die Texas-Fahrer geben.
Montag, 10.April 2017: Deutsch-Amerikanische Handelskammer
Nach dem ersten Schultag der 2.Woche hatten wir einen Termin bei der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer.
Diese ist nur wenige 100m von dem Generalkonsulat entfernt, welches wir in der vorherigen Woche besucht hatten.
Dort erfuhren wir mehr über die Arbeit dieser und der anderen Auslandshandelskammern in den USA. Neben der in Houston gibt es noch 5 weitere in Atlanta, Chicago, New York, Philadelphia und San Francisco. Wie ihr vielleicht auch direkt erkannt habt, ist die in San Francisco die Einzige in der kompletten westlichen Hälfte der USA. Es werden laut Aussage des dortigen Mitarbeiters dort einfach nicht mehr benötigt.
Danach konnten wir ebenfalls wieder Bilder aus dem Gebäude heraus machen
Dienstag, 11.April 2017 und Mittwoch 12.April 2017: Schlumberger
Dienstag und Mittwoch stand nach der Schule jeweils eine Unternehmensbesichtigung von
Schlumberger (stellt es euch französisch ausgesprochen vor
) an. Der Grund für die Aussprache ist, dass die beiden Unternehmensgründer vor knapp 100 Jahren aus Elsass-Lothringen kamen.
Die Firma stellt Technologie zum Testen und Fördern von Erdöl her.
Dienstag besuchten wir den Standort in Rosharon, ca. eine halbe Stunde südlich von Houston
Beide Standorte haben ganz hübsche Naturbereiche um die Gebäude herum
Es war für mich leider nicht ganz so leicht, dem Ganzen auf Englisch zu folgen, da mir viel Fachvokabular fehlte. Ich habe so gut wie keine Vorkenntnisse in Sachen Erdölförderung und so waren die sehr technisch gehaltenen Erklärungen für mich leider kaum verständlich. Aber der Mitarbeiter war sehr motiviert und sympathisch. So motiviert, dass er völlig die Zeit vergaß und die Unternehmensführung über 3 Stunden dauerte.
Am Mittwoch besuchten wir den Standort in Sugar Land, eine knappe halbe Stunde südwestlich von Houston
Hier in Sugar Land ereignete sich übrigens die Story mit der Moschusente, die ich im 1.Bericht erzählt habe.
Auch hier gab es wieder einen schönen Park um die Gebäude herum
Die Führung war dieses Mal ein bisschen kürzer, da die Mitarbeiterin nicht ganz so motiviert war wie der Kollege in Rosharon, aber auch dort war es interessant (und schwierig zu verstehen).
Am Ende konnten wir sogar noch eine Test-Ölplattform betreten, auf der Lehrlinge ausgebildet werden. Die Mitarbeiterin war während ihrer Lehre auch mal darauf tätig
Es war auf jeden Fall mal interessant, in die Technologie einer Firma für Erdölproduktion hineinzuschauen. Die Führungen waren etwas lang und nicht so leicht zu verstehen, dennoch finde ich solche Erkenntnisse wichtig. Auch wenn ich nur so das Gröbste mitgenommen habe.
Freitag, 14.April 2017-Sonntag, 16.April 2017: New Orleans
Vom Donnerstag habe ich nichts Besonderes mehr in Erinnerung, daher geht es direkt mit dem Wochenende weiter. Freitag, der 14.April war wie der Karfreitag in Deutschland ein Feiertag, daher war an diesem Tag keine Schule. Aus diesem Grund ging es auch gleich morgens los zum Ziel für den Großteil unserer Gruppe (inklusive unserem Lehrer):
New Orleans. Die restlichen Schüler sind Richtung Süden über Corpus Christi nach South Padre Island gefahren, aber das reizte mich eher weniger als diese etwas andere Stadt.
Um nach New Orleans zu kommen, gibt es einen schnellen und einfachen Weg und mehrere längere. Auf dem Hinweg nahmen wir den einfachen Weg. Der heißt: Ab auf den I10 Richtung Osten und dann diesen einfach brav 5-6 Stunden entlang fahren.
Die Staatengrenze nach Louisiana erfolgt durch ein recht unauffälliges Schild, jedenfalls hatte ich die "Grenzüberfahrt" verpasst.
Ein paar
Anmerkungen zu den Bildern: Während der Fahrt entdeckte ich, dass meine Kamera plötzlich nicht mehr funktionierte (am vorherigen Tag war noch alles in Ordnung). Das Objektiv fuhr nicht mehr aus. Ich schaffte es erst vor der Rückfahrt, das wieder in Ordnung zu bringen, deshalb gibt es aus New Orleans leider nur Handybilder.
Nach etwas Rumfummelei an der Kamera schaffte ich es, dass das Objektiv wieder ausfährt. Dabei entdeckte ich, dass sich eines der Dichtungsgummis in den Zwischenräumen gelöst hatte. Letztendlich stopfte ich das Gummi einfach wieder zurück in den Zwischenraum, seitdem funktionierte auch wieder alles ohne Probleme. Komische Sache, ich hoffe das hält weiterhin so...
Auf der I10 sieht man viele Sümpfe auf dem Weg
Man fährt dann auch zwischendurch geschätzt 20 bis 30 Meilen am Stück über eine Brücke über die Sümpfe herüber - mich würde mal interessieren, wie lange sie an der kompletten Brücke gebaut haben
Nach sehr langer Fahrt näherten wir uns langsam New Orleans
Ich habe leider kein Foto davon, aber ich bin mir ganz sicher, direkt links vom I10 einen
Vekoma Bumerang gesehen zu haben. Ich weiß leider nicht mehr wann genau, dürfte schon hinter der Staatengrenze nach Louisiana gewesen sein. Ich habe auf jeden Fall Augen gemacht, als der da einfach so wenige Meter von der Interstate entfernt stand.
Dann kamen wir endlich in New Orleans an. Ich hatte für uns wie vom Lehrer empfohlen im Warehouse District ein Hotel gebucht. Das Hotel hieß "SpringHill Suites by Mariott" und war fußläufig gut 10min vom French Quarter entfernt.
Es gab einen Pool und sogar ein kostenloses, kleines Fitnessstudio, das Frühstück war auch inklusive (und auf jeden Fall besser als in San Antonio), das Hotelpersonal auch sehr freundlich und hilfsbereit.
Einziger Makel war, dass das Parken im Hotel satte 35 Dollar pro 24 Stunden kosten sollte. Das ist leider in New Orleans üblich, wurde mir gesagt und wohl noch ein günstiger Preis. Glücklicherweise gab es nicht weit vom Hotel einen Parkplatz, an dem die Tagesgebühr gut 10 Dollar günstiger war. Deshalb ließen wir dort den Wagen stehen und ihm ist auch nichts passiert in der Zeit.
Ich kann jetzt nicht mehr den kompletten Ablauf des Wochenendes reproduzieren, deshalb werde ich mich größtenteils an meine Bilder halten und dazu was erzählen.
Hier schon mal ein Beispiel der etwas eigenen, industriell anmutenden Architektur
Die Straßenbahnen sahen auch ganz witzig aus
Natürlich ging es auch an den riesigen Mississippi River
Dieser war allerdings nicht ganz so hübsch
Ich zitiere (so ganz grob) meinen Host, die gebürtig aus New Orleans kommt: "The Mississippi River goes from the North all the way down to New Orleans and then enters the Gulf of Mexico. So everything what the people are putting and throwing into it will arrive in New Orleans."
War also halt nicht so sauber unbedingt.
Das berühmte French Quarter besuchten wir natürlich auch
Am ersten Abend sind wir bereits dort gewesen und in der kleinen, engen Straße war die Hölle los, es war schwierig, sich durch die Massen zu kämpfen. Hinzu kam natürlich, dass es das Osterwochenende war. Die Preise in den Bars und auch das Essen (dass ich 6 Dollar für einen Durchschnitts-Hotdog bezahlt, habe, darauf komme ich im Nachhinein immer noch nicht klar - der Hunger siegt bei mir einfach zu oft...) waren ein ziemlicher Wucher. Wer sich hier betrinken möchte, der geht mit leerem Portemonnaie nach Hause. Auch aus diesem Grund hielt ich mich dort stark zurück.
Zudem sollten wir einen starken Unterschied zwischen der Atmosphäre am Abend und tagsüber erleben - und beim Geruch... Abends leuchtet alles, alle Bars usw laufen auf Hochtouren. Tagsüber ist es zumindest in der Partytraße Bourbon Street auch voll, aber nicht ganz so überlaufen wie abends. Tagsüber kann man dann auch besser die etwas andere Art des Häuserbaus betrachten. Auf der anderen Seite sieht und riecht man die Überreste vom gestrigen Abend: Viele überquillende Mülltonnen und Säcke stehen am Straßenrand und an vielen Ecken hat es ziemlich widerlich gerochen. War schon ein krasser Gegensatz zu dem, was man abends erlebt hat.
Wir liefen weiter Richtung Norden und erreichten dann noch den Louis Armstrong Park
Ein ganz netter, kleiner Stadtpark
Da haben wir den Namensgeber dieses Parks
Dann ging es noch andere Ecken des French Quarters betrachten
Eine Touristenattraktion ist ebenfalls die St Louis Cathedral
Auf dem Vorplatz war eine Menge los (Wahrsager, Straßenkünstler etc.), wir waren aber nur kurz für Bilder vorbeigekommen
Nachdem ich als Kind im Heide Park die Kopie des Mississippi Dampfers fahren konnte, bekamen wir nun hier das Original vor Augen
Eine Fahrt kostete aber um die 40 Dollar und war uns zu teuer.
Es gibt noch eine kostenlose Canal Ferry nahe des großen Outlets, die einen in beide Richtungen über den Fluss bringt. Diese wurde mir an der Hotelrezeption empfohlen. Ich hätte das eigentlich gerne mal gemacht (kostenlose Sachen nimmt man ja sowieso gerne mit), aber die anderen hatten da nicht so Lust drauf, schade.
Im Hintergrund sieht man das riesige Riverwalk Outlet
Dieses betraten wir auch, es war jetzt aber auch nicht wirklich günstig. Die Meisten haben dort nur etwas gegessen.
Am Sonntagmorgen ging es dann schon recht früh wieder zurück Richtung Houston. Wie von unserem Lehrer angekündigt fuhren wir diesmal nicht den I10, sondern die etwas längere Route unten an der Küste entlang. Die folgenden Bilder sind übrigens wieder von meiner Kamera, wie vorher erwähnt war sie zur Rückfahrt wieder funktionstüchtig
Es ging sehr viel geradeaus ohne dass man viel sah
Das Einzige, was man so gelegentlich sah, waren große Kuhweiden (1-2 Pferdeweiden waren auch darunter) und kleine Fischerdörfchen. War aber mal ganz interessant, diesen Teil der USA zu sehen. Gerade nach einem Großstadterlebnis in New Orleans war das ein interessanter Gegenpol. Das einzige Problem war, dass man auf der Route quasi nirgendwo etwas zu essen bekommt, da mussten wir uns noch etwas gedulden.
Nach etwas Fahrtzeit kommt man dann auch für ein paar Meilen direkt an den Golf von Mexiko.
Zwischendrin gab es auch eine kurze Fährtüberfahrt. Die Gruppe aus dem anderen Auto, die später als wir zurückgefahren sind,
meinten, sie hätten dort Delfine gesehen?! :O
Dafür waren hier wieder viele Möwen, die uns quasi direkt über den Köpfen entlangflogen
Ich habe euch im Blick!
Dann passierten wir noch eine riesige Brücke
Von dort aus sahen wir, dass ein riesiges Silo in Brand steckte! Die Feuerwehr tat ihr Bestes, den Brand zu löschen und glücklicherweise war bei unserer Ankunft auch hauptsächlich nur noch Rauch zu sehen
Hinter der Brücke gab es dann so ziemlich die hässlichste Ecke, die ich bisher in den USA gesehen habe: Alles voller Industrie und riesigen Fabriken, war echt kein schöner Anblick
Direkt danach erreichten wir die Stadt
Port Arthur. Das Bild dieser Stadt hängt vermutlich auch mit der Industrie direkt nebenan zusammen.
Ich habe ja schon so manches in Filmen über Geisterstädte gehört/gesehen, doch hier erlebte ich das erste Mal etwas annähernd Ähnliches. Man sollte auch erwähnen, dass dies keine extrem kleine Stadt ist, wir sind da schon einige Minuten durchgefahren. Auf den Straßen selber waren auch andere Autos unterwegs, doch unser Eindruck bezog sich mehr auf das Bild abseits der Straßen: Da war so gut wie kein Mensch zu sehen und fast jedes Geschäft war geschlossen. Das lag nicht nur am Ostersonntag, denn ich habe sehr häufig "For Sale" Schilder und komplett leergeräumte Gebäude gesehen. Das war schon ein recht erschreckendes Bild und das habe ich in der Form noch nicht so erlebt. Auf jeden Fall eine nicht allzu schöne Stadt.
Danach führte die Route wieder auf den I10 zu. Direkt vor der Auffahrt gab es auch endlich die Gelegenheit, die leeren Mägen zu füllen. Das taten wir wie auf dem Hinweg bei Wendys, diese Burgerkette hatte sich bei uns doch als ganz gute Adresse für unterwegs etabliert.
Dieses Mal nahm ich aber den Burger "The Grilled", der doch mal etwas anders war, allein schon durch die deutlich geringere Kalorienzahl als die anderen Burger. Erstmal gibts ein dunkleres Brötchen, bestimmt doppelt so viel Salat und als Fleisch ein schönes, gegrilltes Hähnchenbrustfilet (zum Glück ohne Panade, mag die Natur eh viel lieber). Nach so manchem, fettigen Burger eine schöne Abwechslung, kann ich nur empfehlen.
Am frühen Abend kehrten wir wieder zurück und am nächsten Tag sollte dann leider schon die letzte Woche starten.
Dienstag, 18.04.2017: Houston City Hall und Deutschklasse
Vom Montag habe ich nichts Erzählenswertes in Erinnerung, daher geht es mit Dienstag weiter. Nach der Schule ging es direkt zur Straßenbahn (ja, es gibt tatsächlich auch welche in Houston!
). Diese fahren allerdings nur in manchen Ecken hin und her. Ein Straßenbahnnetz wie in unseren deutschen Großstädten ist hier nicht existent. Mir wurde von mehreren Einheimischen gesagt, dass sich wohl viele Amerikaner ungern in eine Bahn setzen würden.
Unser Ziel war die
Houston City Hall.
Der Vorplatz vor der City Hall
Das Gebäude selber ist von außen jetzt nicht unbedingt hübsch
Wir waren zu einer Art Sitzung des City Council eingeladen
Wir blieben nicht die komplette Zeit drinnen
Es wurden mehrere Danksagungen ausgesprochen: Einer Polizistin für ihren jahrelangen Dienst und mehreren Leuten, die an der Vermehrung und Pflege der Grünanlagen in der Stadt beteiligt sind
Ob Houston jetzt wirklich zu den grünsten Städten der USA gehört, kann ich schlecht sagen, das klang schon arg euphemistisch.
Die Stadt hat aber tatsächlich ein paar schöne, grüne Ecken (insbesondere den Hermann Park)
Der vierte Tagesordnungspunkt war dann das Begrüßen unserer Gruppe und nach unserem Aufstehen waren die Blicke des ganzen Saals auf uns gerichtet, schon ein seltsames Gefühl. Wir wurden aber durch Applaus freundlich "willkommen geheißen" (war ja schon die 3. und letzte Woche )
Der Vorplatz nochmal vom Gebäude aus betrachtet
Am Abend hatten wir noch wie am Dienstag in der Woche zuvor eine
Deutschklasse am HCC besucht. 7 tapfere Studenten beschäftigten sich mit den Tücken der deutschen Sprache. Da kam bei uns natürlich schnell die Frage auf, aus welchen Gründen sie Deutsch lernen würden, denn diese Sprache lernen nicht sehr viele Menschen in den USA. Die zwei Personen, mit denen ich gesprochen habe, lernten es aufgrund ihrer geplanten Studiengänge. Einer wollte Medizin studieren und meinte, dass Deutschland im medizinischen Bereich sehr fortgeschritten wäre und er deshalb gerne mal nach Deutschland kommen wollte.
Wenn man bedenkt, dass die Schüler die Sprache erst seit 3 Monaten lernen, waren sie schon echt richtig weit. Ich habe mir ja auch schon mal darüber Gedanken gemacht, erklär mal jemandem zum Beispiel logisch bei jedem Wort, warum da jetzt Der, Die oder Das stehen muss. Manche Regeln nimmt man einfach für selbstverständlich, dabei haben sie eigentlich keine logische Erklärung. Wir sind einfach so damit aufgewachsen. Daher lobten wir die dortigen Schüler auch nochmal für ihre schon so tollen Fortschritte und wünschten ihnen weiter viel Erfolg beim Lernen dieser schwierigen Sprache.
Interessanterweise war die Lehrerin weder Deutsche, noch hatte sie Deutsch/Germanistik studiert. Sie war gebürtige Polin und hatte meiner Erinnerung nach einen deutschen Mann geheiratet und so die deutsche Sprache gelernt. Sie gab sich aber sehr Mühe und da sie die Sprache ja selber komplett lernen musste, kann sie die Grammatik vermutlich besser erklären als wir.
Mittwoch, 19.04.2017
Hier kann ich mich kurz fassen.
Statt dem Schulbesuch gab es von vormittags bis zum frühen Nachmittag ein Barbecue bei einem der Hosts. Dieser ist Lehrer am HCC und hatte zwei seiner Klassen mit dazu eingeladen. Diese waren sehr international und es waren meiner Erinnerung nach ca. 16 Nationalitäten vertreten. Der Großteil war aus Südamerika, dem Iran und Ost-Asien. Ein Mädchen hatte eine sehr interessante Kombination: Sie war chinesisch-stämmig, ist in Venezuela geboren und wohnt nun in Amerika. Also quasi mit 3 Sprachen aufgewachsen.
Mit ihr, einem jungen Vietnamesen und ein paar anderen konnte ich auch ein paar sehr schöne Gespräche führen. Mir hat das persönlich sehr gut gefallen, schade dass etwas in der Richtung nicht häufiger funktioniert hat.
Danach wollte ein Großteil unserer Schüler unbedingt schießen gehen. Zwei andere Schüler und ich hatten da nicht so viel Lust drauf und da ich ohne Auto aufgeschmissen bin, begleitete ich die Beiden zu den
Houston Premium Outlets. Dabei handelt es sich um ein sehr großes Outdoor Outlet. Auch hier war es nicht so leicht, günstige Kleidung zu finden. Ich gönnte mir dort nur ein Eis bei der Nestlé Eisdiele, welches zwar recht teuer, dafür aber richtig lecker war.
Donnerstag, 20.04.2017: San Jacinto Monument
Nach der Schule besuchten wir auf eigene Faust das
San Jacinto Monument. Dieses soll an die Schlacht von San Jacinto zwischen den Texanern und den Mexikanern erinnern.
Zunächst besuchten wir das riesige Battleship
Man kann es auch betreten, aber eine Erwachsenen-Gebühr von 12 Dollar war uns allen zu viel
Unser Lehrer meinte auch hinterher, dass es da drin nicht so viel zu sehen gäbe
Dann erreichten wir das Monument selber, welches 174m in den Himmel ragt.
Es gibt ein paar gebührenpflichtige Sachen, die man dort noch machen/anschauen kann. So wie den hier zu sehenden Fahrstuhl nach oben. Diesen hätten wir als Einziges auch gemacht, allerdings war er an diesem Tag leider nicht in Betrieb.
Dafür kann man kostenfrei durch ein kleines Museum laufen
Ein paar Erinnerungen an die Schlacht wie Waffen und Anzüge sind hier auch zu sehen
Freitag, 21.04.2017, Teil 1: NASA Space Center
Am letzten Freitag hatte unser Lehrer einen schulfreien Tag organisiert, damit wir noch etwas unternehmen können. Etwas kurzfristiger wurde so noch ein Besuch des
NASA Space Center Houston am Vormittag organisiert. Unsere Gruppe war leider zu klein für den Gruppenrabatt, doch ein Mitschüler ist an einen Gutscheincode gekommen und so konnten wir für immerhin 20 Dollar statt 30 Dollar die Tickets erhalten.
Ich war mal sehr gespannt, denn so ein paar Informationen über die Raumfahrt interessierten mich schon. Wir waren pünktlich zur Öffnung um 9 Uhr vor Ort und so war es auch noch recht leer.
Ich werde nicht so viel dazu schreiben, sondern hauptsächlich einen Großteil meiner Bilder zeigen
Nach der Empfehlung meines Lehrers stellte ich mich zuerst für die blaue Tour an und musste zum Glück auch kaum warten
Der erste Halt auf der Tour
Man lief ziemlich lange Treppen hinauf und erreichte dann einen kleinen Hörsaal direkt vor einem alten Kontrollzentrum. Dieses wurde wohl damals wirklich genauso verwendet
Ein älterer Herr erzählte ein paar Details zu den alten Raumfahrten. Beeindruckend fand ich zum Beispiel den Fakt, dass die alten Computer eine Datenkapazität von ca. 700 Kilobyte hatten und darauf die Informationen für den ganzen Flug gespeichert waren
Dann ging es weiter zum 2. und letzten Halt
Am beeindruckensten fand ich die Halle mit dem riesigen Raumschiff innen drin
Ein paar Informationen zu allen Expeditionen werden hier auch gegeben
Nach einer kurzen Fahrt war die Tour dann vorbei. Mittlerweile war die Schlange für die Tour auch schon beachtlich gewachsen. Die Fahrt hatte wie angekündigt knapp über eine Stunde gedauert.
Diese Information fand ich doch ziemlich interessant
Gestein vom Mond
So wurde geschlafen
Ich war doch sehr beeindruckt, dass ich hier so nahe an ein Cockpit treten konnte
Fazit: Ich fand das NASA Space Center insgesamt recht interessant, es gibt doch viel zu sehen und erfahren. Wer sich für Raumfahrt interessiert (ich persönlich tue es zumindest ein klein wenig) und bei einem Aufenthalt in Houston etwas Zeit hat, sollte es auf jeden Fall besuchen. Ich war knapp 3 Stunden dort und habe so ziemlich alles geschafft, was ich sehen wollte.
Danach konnte ich glücklicherweise noch etwas realisieren, was ich mir lange erhofft hatte. Der Kemah Boardwalk befindet sich nur eine Viertelstunde Autofahrt vom Space Center entfernt und so konnte ich meinen Lehrer überzeugen, mich dort nach dem NASA-Besuch dort abzusetzen. Der zweite Teil des Freitagberichtes wird also davon handeln!
Freitag, 21.04.2017, Teil 2: Kemah Boardwalk
Auf dem Weg von der NASA zu meinem Ziel umrundet man den Clear Lake
Kemah hat auch einen Hafen, in dem eine Menge Boote und kleine Segelschiffe anliegen
Ich habe gegen 12 Uhr das NASA Space Center verlassen, gegen 12:20 Uhr erreichten wir dann das Ziel.
Das Space Center befindet sich übrigens auch auf dem Weg nach Galveston. Von dort braucht man ohne Stau noch ca. 40 Minuten nach Galveston. Da ein Freitag war, hätte ich also auch theoretisch die Möglichkeit gehabt, das Pleasure Pier in Galveston zu besuchen, doch es sprachen mehrere Gründe dagegen.
Erstmal lag es weiter weg von der NASA. Zudem war noch am frühen Abend die Farewell Party (Abschiedsfeier) bei einem Host im nördlichen Teil von Houston geplant. Das hätte also doppelt längeren Weg bedeutet.
Zudem musste ich mich selbst um den Weg zur Feier kümmern. Leider waren alle anderen woanders unterwegs. Ein Taxi alleine wird bei 50 Meilen Fahrt von Kemah aus schon recht teuer. Der finanzielle Aspekt kam also auch mit hinzu. Unsere Englischlehrerin am HCC hatte mir die App "Uber" empfohlen, über die ich meine Rückreise organisiert habe. Nach meinem Fazit mehr dazu.
Der dritte Grund war, dass mich das Angebot auch minimal mehr reizte. Mehr zu den Attraktionen wird es aber nun geben.
Schon vom Parkplatz aus kann man gut Blicke auf meinen Hauptbesuchsgrund werfen
Doch erstmal ging es an der einzigen Achterbahn des Boardwalks vorbei
Ab durch den "richtigen" Eingang zum Kemah Boardwalk
Denn zunächst hieß es sich um das Wristband zu kümmern. Die Einzelfahrpreise der Fahrgeschäfte bewegen sich zwischen 4 Dollar und 6 Dollar, sodass sich die 25 Dollar für ein Erwachsenen-Wristband definitiv lohnen. Ich hatte gut 3 Stunden Zeit und ich rechnete mit vielen Fahrten in der Zeit, auch wenn an dem Tag sehr gutes Wetter war.
Praktisch an dem Wristband fand ich, dass man es nicht wie in den skandinavischen Tivolis kleben musste, sondern nur einen Knopf durch das passende Loch drücken musste und schon hielt es und kann nicht so leicht zerreißen (diese blöden Erinnerungen an Tivoli Gardens... )
Die Hitze war zwar sehr trocken aber aufgrund der hohen Temperatur doch recht drückend, da es kaum Schattenplätze gibt. Auch die Cool Zone kann nicht allzu viel Abkühlung bringen.
Aber genug der Jammerei - für mich ging es gleich in den Bereich Saltgrass Junction
Dort ging es natürlich sofort auf zum Hauptbesuchsgrund, dem Boardwalk Bullet!
So sah es häufig aus - meistens waren 0-1 Runde warten angesagt. Es waren nur 2-3 größere Besuchsgruppen im Park - wenn 1-2 dieser grad dort waren, musste man mal 2-3 Runden warten, das war aber auch schon das Maximum, traumhaft
Da war es auch kein Problem, dass der 2.Zug die ganze Zeit auf dem Abstellgleis stand
Beim Boardwalk Bullet handelt es sich um eine 2007 gebaute Holzachterbahn.
Diese wurde von Martin & Vleminckx in Zusammenarbeit mit der Gravity Group gebaut
Wie auf dem einen Bild schon gesehen, gibt es hier aber keine Timberliner, sondern Züge von Philadelphia Toboggan Coasters
Der 1km Strecke ist auf extrem kleiner Fläche aufgebaut. Auf einem Schild stand, dass dies die Holzachterbahn mit den meisten Streckenkreuzungen ist.
Das kommt beim bloßen Betrachten des Layouts auch gut hin, teilweise führen die Schienen auf 3 Ebenen übereinander entlang und man sieht richtig die Verschlungenheit - das toppt den Twister in Gröna Lund in meinen Augen locker, auch wenn es hier natürlich keine Kreuzungen mit anderen Achterbahnen gibt
Mit 29m Höhe und 82 km/h Höchstgeschwindigkeit bietet er auch ordentliche Rahmendaten
Die Station vom Ausgang aus betrachtet
Dann bewegt sich der Zug langsam aus der Station heraus
Die folgende Rechtskurve wird dann doch recht schwungvoll genommen, sodass ich den Zug leider nicht so gut erwischt habe
Danach geht es den Lifthill hinauf
Die beiden Mitarbeiter arbeiteten eher gemächlich, was bei der Leere aber auch vollkommen okay und verständlich war. Da sie auch sehr gut gelaunt wirkten und immer mal Späßchen machten, waren sie mir auch sehr sympathisch.
Ich setzte mich bei so gut wie jeder Fahrt wie gewohnt in die letzten beiden Reihen. Die Züge sind bequem, allerdings störte dieser Plastiktrennbalken zwischen beiden Sitzen ein kleines bisschen. Es beeinträchtigt den Fahrspaß nicht spürbar, nur ohne hätte man zur Seite hin einfach mehr Platz. Gefühlt hatte man auf der rechten Seite immer ganz minimal mehr Platz, weshalb ich immer den rechten Platz wählte, wenn ich alleine saß. Gesichert wird man von einem Sicherheitsgurt und einem Schoßbügel.
Nun aber endlich zur Fahrt. Das Layout machte ja schon auf den Bildern und von außen einen super Eindruck (Videos habe ich wie gewohnt keine gesehen).
Da die Fahrt ziemlich lang und das Layout so verschlungen ist, kann ich das natürlich nicht alles reproduzieren, ich gebe mir aber Mühe. Nach dem Lifthill geht es in eine enge, leicht druckvolle 270°-
Helix nach links, ähnlich der Starthelix bei Wodan. Bei Wodan folgt nun ein
First Drop mit passabler
Airtime, doch hier wird man in den hinteren Reihen doch ziemlich gut in den Bügel befördert!
Das liegt an dem doch recht steilen Drop für diese Höhe. Darauf folgt direkt eine druckvolle Rechtskurve, die einen in einen kurzen Part mit mehreren abrupten Richtungswechseln bzw Umschwüngen bringt. Diese kommen in den vorderen Reihen natürlich noch viel kräftiger und intensiver zur Geltung. Da ich das nicht so extrem brauche, bevorzuge ich auch hier die hinteren Reihen.
Im gesamten Layout gibt es dann nur noch eine einzige langsame Stelle und das ist die hochgelegene Wendekurve gegenüber vom
First Drop. Ansonsten powert der Zug mit hohem Tempo durch das gesamte Layout und bietet eine lange und sehr intensive Fahrt.
Dabei wird einem sehr viel Abwechslung geboten. Der tolle Auftakt wird durch ein paar sehr gute Airtimestellen ergänzt (es folgt unter anderem noch eine weitere, höhere und steile Abfahrt), sehr druckvolle Kurven und viel Hin- und Hergewerfe durch zackige Richtungswechsel.
Dabei sind die Fahreigenschaften rau, aber in meinen Augen sehr passend für eine Holzachterbahn. Sie könnte vielleicht noch einen kleinen Ticken weicher fahren, aber ich betone auf jeden Fall, dass es keine unangenehme Stelle gibt, das meiste ist wohl einfach durch den nervigen Trennbalken und die hohe Intensität gerade an seitlichen
G-Kräften bedingt. Übrigens hat sich der Bügel meiner Erinnerung nach während der Fahrt nicht zugezogen - also, wenn man zu Beginn der Fahrt etwas Spielraum lässt, kann man auch bei allen Airtimestellen recht gut abheben.
Fazit: Wie ihr sicher gemerkt habt, hat mir der Boardwalk Bullet richtig gut gefallen. Ein sehr schön verschlungenes, langes und vor allem abwechslungsreiches Layout. Die Bahn hat in meinen Augen alles, was eine gute Holzachterbahn braucht. Auch die Lautstärke - die Bahn rattert mit einem ohrenbetäubenden Lärm über die Strecke - die ganzen Mädchen haben erfolglos mit ihren Schreien versucht, dagegen anzukommen.
Mir hat einfach nur noch so ein
Caruso neben mir gefehlt, um noch mehr die Freude zu teilen und erfolgreich in Sachen Lautstärke mithilfe seiner Freudenschreie gegen die Bahn ankommen zu können.
Ich finde es schwierig, ihn in meiner Favoritenliste einzuordnen. Er kämpft bei mir mit dem GhostRider aus Knotts um Platz 2. Ich glaube, ich muss trotzdem den GhostRider davor lassen, da die Fahreigenschaften noch leicht besser sind und das Layout noch etwas länger ist. Jedoch sind beide in meinen Augen richtige Top-Holzachterbahnen!
An die
Texas-Fahrer: Ihr könnt euch in meinen Augen sehr auf diesen tollen Woodie freuen! Und Nicolas, ich hoffe, dass du ihn auch eines Tages fahren kannst, ich glaube, er würde dir richtig gut gefallen.
Danach hatte mich doch ordentlich der Hunger gepackt, deshalb ging es für mich direkt daneben zum für diesen Bereich namensgebenden Saltgrass Steak House
Dieses ist ganz hübsch gestaltet und um die Uhrzeit war hier noch gar nichts los
Da ich ja allein unterwegs war, nahm ich das Angebot an, mich an die Bar zu setzen. Nur 3 weitere Personen (von denen 2 Mitarbeiter waren) saßen ebenfalls an der Bar.
Unbewusst hatte ich damit eine gute Entscheidung getroffen, denn durch die Theke hindurch kann man ein bisschen was vom Boardwalk Bullet sehen
Erstaunlicherweise war vom ohrenbetäubenden Lärm des Woodies hier drin kaum etwas zu hören. Da müssen sie aber sehr schalldichte Wände gebaut haben.
Ich hatte eigentlich überlegt, zu Bubba Gump zu gehen, aber man muss ja auch mal was Neues probieren.
Ich wollte gucken, ob der Cheeseburger hier besser als der tolle bei Bubba Gump ist. Draußen standen meine ich 12 Dollar für den Cheeseburger dran, ohne etwas dazu.
Ich nahm das Angebot an, Pommes als Beilage zu kriegen und eine große Sprite dazu.
Die Pommes hätte ich eigentlich kaum gebraucht, denn erstmal wurde mir ein dunkleres, frisch gebackenes Brötchen aus dem Ofen gebracht mit einem Schälchen Butter. Ich machte mich sofort darüber her und das Brötchen war noch richtig schön warm und von außen knusprig. Der Teig schmeckte leicht süßlich, als wäre etwas Honig mit drin. Auf jeden Fall ein sehr leckeres Brötchen, das die Pommes schon fast sinnlos machte.
Der Burger war dann auch richtig super, die Bulette war sehr ähnlich wie bei Bubba Gump schön groß, saftig und super gebraten. Ich fand ihn ziemlich gleich gut wie bei Bubba Gump.
Die größte Überraschung kam aber hinterher bei der Abrechnung. Statt, dass Beilage und Getränk zusätzlich kosteten, war alles im Preis des Cheeseburgers mit drin - das hatte ich überhaupt nicht erwartet und somit war das Ganze doch echt sehr preiswert. Zudem waren die Mitarbeiter auch sehr freundlich und gut gelaunt. Wobei man natürlich sagen muss, dass sie nicht allzu viel Stress hatten.
Ich kann das Steakhouse nur empfehlen!
Es gibt auch mehrere Steaks für unter 20 Dollar, also hier kann man denke ich schon sehr gut und preiswert essen.
Nach dem Essen wollte ich etwas Entspannteres fahren. Das eher kleine Riesenrad war aber nicht mein Ziel.
Die Schiffschaukel Pharaoh's Fury für mich als Hasser dieses Fahrgeschäfts sowieso nicht
Der Dauerlooping-Ride Flare ist auch nicht so mein Fall
Der Boardwalk Beast Speedboat Thrill Ride kostet für Erwachsene 20 Dollar extra, das war mir zu teuer - wer das aber gerne machen möchte, erlebt eine 25-minütige Fahrt auf dem nebenan gelegenen Trinity Bay mit bis zu 65 km/h
Mein Ziel war der Aussichtsturm Boardwalk Tower
Erfreulicherweise konnte ich noch mit bei der nächsten Fahrt zusteigen. Was ich hier ein wenig kritisieren muss, waren die Mitarbeiter. Als ein jüngeres Mädchen neben mir aufstand, wurde sie doch sehr barsch aufgefordert, sich sofort wieder hinzusetzen. Doch ansonsten hat man einen super Überblick über den Kemah Boardwalk und einen schönen Ausblick auf den Trinity Bay.
Der Drop Tower sollte später natürlich auch noch dran kommen
Der Trinity Bay ist eine größere Bucht am Golf von Mexiko
Wie gesagt liegen hier eine Menge Boote und Schiffe im Hafen an.
Natürlich kann man so auch einen klasse Überblick auf den kompletten Boardwalk Bullet erlangen
Danach war die schöne Aussichtsfahrt beendet und ich machte mich gleich auf zur nächsten entspannteren Fahrt.
Für eine Runde mit dem C.P. Huntington Train musste ich auch nur ein paar Minuten warten.
Leider wirkte die junge Mitarbeiterin auch hier etwas genervt und machte während der Fahrt jemanden hinten im Zug ziemlich barsch an, als er kurz aufstand. Komischerweise waren die einzigen unentspannten Mitarbeiter an den entspannten Fahrgeschäften, welche Ironie...
Während der Wartezeit konnte ich unter anderem einen Blick auf das Drehfahrgeschäft Aviator werfen
Dann geht es los und man erhält einen schönen Überblick bei der kompletten Fahrt durch den Kemah Boardwalk
Rockin' Rocket
HypnoSpin
Im Aquarium war ich auch nicht - dort kann man für 7 Dollar Stachelrochen füttern und noch ein paar andere Meerestiere sehen
Danach wurde es aber nun endgültig Zeit für den 43m hohen Freefall Drop Zone
Auch hier konnte ich direkt in der nächsten Runde einsteigen. Eine nette, etwas ältere Frau kümmerte sich um das Fahrgeschäft. Den Bügel ließ ich wie gewohnt ein klein wenig von mir entfernt.
Dass ich mir vorher nicht die komplette Fahrt dieses Drop Towers angeschaut habe, hatte einen Vor- und Nachteil zugleich. Man wird nicht allzu schnell hochgezogen und oben angekommen, wurde ich mal richtig ordentlich überrascht. Das war mein erster Freefall, bei dem man nach dem Hochziehen ohne Unterbrechung sofort herunterfällt. Das Blöde daran war, dass ich mich etwas unangenehm mit meiner Schulter so am Schulterbügel stieß. Dieser Moment, wenn man oben ankommt, ein kurzes Klacken hört und es direkt heruntergeht, gab für mich dem Begriff "
Airtime bei Freefalls" eine vollkommen neue Dimension - das war einfach nur Wahnsinn!
Doch damit nicht genug. Beim restlichen Drop hatte ich irgendwie das Gefühl, dass mein kompletter Körper mit jedem Meter nach unten immer mehr mit einer ungeheuren Vehemenz nach oben gezogen wird. So ein extremes Soggefühl habe ich noch nie bei einem Freefall erlebt. Ordentlich geflasht stieg ich aus und mir war schnell klar, dass das nicht die letzte Fahrt des Tages gewesen sein wird.
Fazit: Was für ein wahnsinniger und wahnwitziger Freefall! Der wird mir wohl noch sehr lange im Gedächtnis bleiben. Ob es der beste Freefall war, weiß ich nicht, da gibt es vielleicht noch ein paar wenige bessere. Doch es war definitiv der intensivste und einer der Verrücktesten.
An die Texas Fahrer: Lasst diesen kranken Freefall auf keinen Fall aus!
Im Folgenden pendelte ich immer zwischen dem Boardwalk Bullet, Drop Zone und der Toilette hin und her, um mich dort am Waschbecken abzukühlen. Leider gab es hier keine Water Fountains, zumindest habe ich keine gefunden. Die leichte Mehrzahl der Fahrten erlebte ich auf dem Boardwalk Bullet, die Bahn macht schon echt eine Menge Spaß. Das selbe gilt natürlich auch für Drop Zone. Durch den fehlenden Überraschungseffekt gab es natürlich nicht mehr diesen Schock beim Fall, da ich durch das kurze Klacken mich nun darauf einstellen konnte. Doch dafür gab es keine weiteren unangenehmen Kontakte mit dem Schulterbügel.
Die heftige
Airtime und das starke Soggefühl blieben auch bei den Wiederholungsfahrten bestehen.
Nach ein paar Stunden Aufenthalt ließ es leider Abschied vom Kemah Boardwalk nehmen.
Fazit: Mir hat der Kemah Boardwalk in den gut 3 Stunden sehr gut gefallen. Die Anzahl an Attraktionen ist natürlich sehr gering, gerade für jemanden wie mich, der keine Dreh- und Schaukelfahrgeschäfte fährt. Dennoch hatte ich hier viel Spaß, gerade mit dem Boardwalk Bullet und Drop Zone. Ich würde nicht nochmal extra für den Boardwalk in die Gegend fahren, doch sollte ich nochmal irgendwie in die Nähe kommen und Zeit haben, werde ich den Kemah Boardwalk bestimmt wieder besuchen.
Danach habe ich mir wie anfangs angekündigt ein Taxi über die Uber-App bestellt. Dort hinterlegt man seinen Namen und die Kreditkartennummer und kann dann mithilfe von GPS eines der Fahrzeuge zu sich lotsen lassen. Nach nicht mal 5 Minuten war auch schon der Wagen da. Durch viel Stau brauchten wir ca. anderthalb Stunden für die Fahrt zu der Abschiedsfeier. Doch dafür konnte ich mit dem Fahrer gut ins Gespräch kommen während der Fahrt. Es handelte sich um einen netten, etwas älteren gebürtigen Kolumbianer. Er erzählte mir noch so ein paar Eigenheiten der Gegend und auch über ein paar Besonderheiten seines Heimatlandes.
Für die gut 50 Meilen "bezahlte" ich am Ende ca. 50 Dollar. Bezahlte in Anführungszeichen, denn der Betrag wird einfach von der Kreditkarte abgebucht, man muss sich also um nichts mehr kümmern. Für dieses Erlebnis biss ich einmal in diesen sauren, teuren Apfel.
Auf der Abschiedsfeier sagte jeder nochmal ein paar Abschiedsworte und bedankte sich bei allen Verantwortlichen für das Programm. Bei einem Online Feedback teilte ich auch meinen Tipp mit der Integration in amerikanische Klassen mit, sowie die Hoffnung, dass vielleicht in naher Zukunft auch mal amerikanische Schüler zu uns nach Deutschland kommen. Zumindest in Bezug auf zweiteres wurde uns von der Leiterin des Programms auch versprochen, dass die Bemühungen intensiviert werden. Ich bezweifle zwar, dass das während meiner Zeit auf der Technikerschule noch passieren wird (ich bin nur noch bis Sommer 2018 dort), dennoch würde mich das natürlich sehr freuen, wenn das klappt.
Samstag, 22.04.2017: Abreise
Am frühen Vormittag ging es dann bereits los Richtung Autovermietstation. Von meinem Host hatte ich mich bereits Donnerstagabend verabschiedet, da sie Freitag früh los zur Arbeit fuhr und direkt von dort zu ihrer Familie gefahren ist.
Die Rückgabe bei Alamo funktionierte wie schon in Kalifornien sehr unkompliziert und reibungslos. Alle erreichten pünktlich die Vermietstation, sodass wir uns dann zum Flughafen per Shuttle Bus begeben konnten.
Unser Rückflug war diesmal über Amsterdam, deshalb ging es mit der niederländischen Fluggesellschaft KLM Richtung Europa. Die Ausreise verlief auch hier problemlos. Was hier für mich hier neu war, war dass es an einer Kontrolle einen Drogenspürhund gab, der einen einmal abschnupperte. Für diejenigen, die evtl Angst vor Hunden haben: Keine Sorge, der hat sehr lieb und entspannt gewirkt.
Um kurz nach 15 Uhr texanischer Zeit ging es dann auf Richtung Europa. Die verspätete Abflugzeit machten wir durch günstige Winde beim Flug wieder wett, somit war die Flugzeit mit unter 9 Stunden ziemlich kurz. Darüber waren wir auch ganz froh, denn hier war das mit den Bildschirmen nicht ganz so einfach und bequem wie auf dem Hinflug (und bei beiden Kalifornien-Flügen). Mit einer Retro-Fernbedienung, die so ein bisschen 80er Jahre-Stil hatte, sollte der Bildschirm zu bedienen sein. Wenn nicht erst bei jedem 20.Mal Drücken eine Reaktion zu sehen wäre... Mein Klassenkamerad, der neben mir saß, nahm die Fernbedienung liebevoll zur Hand und kloppte da ein bisschen drauf rum und nach etwas Mühe funktionierte das Teil dann tatsächlich doch noch.
Die Auswahl war leider auch nicht so umfangreich und gut wie auf dem Hinflug, aber aufgrund der verkürzten Flugzeit war das nicht so schlimm. Übrigens habe ich bei diesem Flug das erste Mal erleb, dass man warme Brötchen und keine eiskalten kriegt.
Das Essen war also im Schnitt wiederum minimal besser als bei Air France.
Wir landeten sicher in Amsterdam und dann sollte es gleich zum nächsten Flieger gehen. Dieses Mal hatten wir zum Glück etwas mehr Zeit als beim Umstieg in Paris. Doch im richtigen Terminal angekommen, gab es erst mal einen Schock: Vor der Passkontrolle gab es eine Riesenschlange! Manche von uns wollten sich schon brav dort anstellen, doch wir liefen nochmal ein Stück die Schlange entlang und das war eine gute Entscheidung: Diese ellenlange Schlange war für Nicht-EU-Bürger. An den EU-Schaltern standen pro Schalter höchstens 5-6 Leute an. Dass für die Europäer mindestens 5 Schalter da waren und für Nicht-EU-Bürger nur 2 Stück, muss man auch nicht so ganz verstehen. Die Armen werden da bestimmt eine ganze Weile gestanden haben müssen.
Für uns ging es aber somit sehr fix und alle erreichten problemlos pünktlich den Anschlussflug. Der Flug von Amsterdam nach Hannover dauert dann auch keine Stunde mehr. Sonntag kurz nach 10 Uhr deutscher Ortszeit waren wir dann alle wieder sicher zurück nach Hause gekehrt. Auch hier mussten wir kurz auf unsere Koffer warten, doch hier ging es schon bedeutend schneller als in Düsseldorf.
Fazit:
Mir hat diese Studienfahrt viel Spaß gemacht. Ich habe viele interessante Sachen über die Menschen kennengelernt, ein bisschen was über das Schulsystem und die amerikanischen Unternehmen. Ein paar wenige Sachen hätten noch besser sein können, doch diese habe ich beim Feedback auch genannt. Es gibt ja leider viele Vorurteile gegenüber den USA (manche sind natürlich auch berechtigt), doch ich habe hier wie in Kalifornien sehr viele freundliche und hilfsbereite Menschen getroffen. Was ich an ihnen etwas mehr mag, ist dass viele im Vergleich zu den Deutschen etwas entspannter wirken. Es ist ein echt schönes Land mit vielen schönen und natürlichen Ecken, aber auch in den USA gibt es ein paar hässliche Ecken (Leute, die unter der Brücke schlafen müssen, das Industriegebiet bei Port Arthur z. B.). Doch wenn ich nochmal die Chance habe, nach Texas zu kommen, werde ich dort gerne nochmal hinreisen.
Es gab viele Highlights, allen voran natürlich die anderthalb Parkbesuche (Kemah Boardwalk zählt für mich nur als halber Park) und auch der Riverwalk in San Antonio haben mich sehr begeistert. Insgesamt war es eine echt schöne Zeit und eine tolle Erfahrung.
Abschließend noch ein paar Anmerkungen/Tipps für die Texas-Fahrer im Juni:
Ein paar Sachen habe ich bereits erwähnt, hier nochmal so das Wichtigste:
- Stellt euch auf überwiegend schwüles Wetter ein. Mir haben sehr viele Texaner gesagt, dass die texanischen Sommer von Juni bis August unerträglich sind, da es gleichzeitig schwül und sehr heiß wird. Ich möchte niemanden von der Fahrt abhalten, nur seid gewarnt, denn selbst die Einheimischen hassen dort den Sommer. Da ihr euch ja, soweit ich das gelesen habe, nur Anfang Juni dort aufhaltet, müsste es hoffentlich noch einigermaßen erträglich sein.
- Cremt euch regelmäßig ein, am besten mehrmals am Tag! Ich habe zwar nur minimal an den Ohren Sonnenbrand gehabt, doch diejenigen, die das nicht machten, wurden auch schnell knallrot.
- Sonnenschutz mitnehmen (Hut/Cappy)
- Nehmt trotz der Hitze eine dünne Jacke oder Sweatjacke mit. In vielen Gebäuden kühlen die Texaner auf Temperaturen herunter, die gerne mal deutlich unter 20 Grad gehen, auch im Sommer. Den Sinn dahinter muss man nicht verstehen, jedoch sorgt lieber vor, ihr wollt sicher nicht davon erzählen, in einem texanischen Hochsommer eine Erkältung eingefangen zu haben.
- Texaner sagen sehr häufig "Y'all" statt "You all"
- Sollte sie jemand aus irgendwelchen Gründen noch nicht haben, empfehle ich eine Kreditkarte, diese macht es vor Ort doch häufig leichter und unkomplizierter. Ein wenig Bargeld schadet natürlich trotzdem nie, kann man an manchen Automaten für 1 bis 3 Dollar Gebühr auch mit der Kreditkarte ziehen.
- Habt eine Menge Spaß, gutes Wetter, hoffentlich nicht so volle Parks und möglichst keine geschlossenen Bahnen!
Abschließend bedanke ich mich noch bei allen Lesern und hoffe, dass er für manche informativ bzw unterhaltend war und den Texas-Fahrern etwas mehr Vorfreude auf die Texas-Tour bereiten konnte. Ich hoffe, dass man sich bald wieder sieht!