Hallo zusammen,
habe viele interessante Erfahrungen in Polen gesammelt, die ich gerne für Euere Planungen weitergeben kann.
Zuerst war ich im Legendia, um den Lech-Coaster zu testen. Eine kompromisslose Bahn, die voll an die Grenzen geht, schnell, actionreich, ohne Vibrationen und Schläge und atemlos. Aber auch sehr grey out lastig. Ich hatte echt Angst, dass mir die Lichter ausgehen, so heftig ist der Auftakt mit Thriller-Gedächtnis-Talfahrt,
Inversion und Umschwung. Doch auch danach geht die wilde Hatz weiter mit Ejector
Airtime, Fly-Through-
Inversion, weiteren Corcscrews und schnellen Helixen. Vielleicht lag es an der Schwüle, aber ich konnte die Bahn im total leeren Park nur 5 x fahren, mehr war körperlich nicht drin. Insgesamt hat das Legendia einen sehr guten Eindruck gemacht, top gepflegt, viele Old-School-Rides, alles geöffnet und alles schön um den See herum arrangiert. Dazu ein hohes Maß an Kundenorientierung, alleine 3 Ride OPs waren in der Lech Coaster Station anwesend, obwohl der Park regelrecht verwaist war vom Besucheraufkommen. Anfahrt mit dem Taxi aus dem Kattowitzer Zentrum: 5 Euro. Straßenbahn 1 Euro. Haltestelle direkt vor der Eingang.
Ostalgie-Doppel-
Looping mit 540 Grad
Helix. Vom Prinzip her eine Schwarzkopf-Bahn aus den 70ies.
Am nächsten Tag war ich gespannt auf das Energylandia in Zator. Von Kattowitz aus sehr schlecht per ÖPNV aus zu erreichen. Entweder zahlt man 75 Euro mit dem Taxi oder nimmt die nur täglich, einmalige Zugverbindung mittags um 12.42 vom Kattowitzer HBF nach Auschwitz in 50 Minuten, um dann mit Glück den kleinen Linien-Bus nach Zator zu bekommen. Dieser braucht dann auch noch einmal 35 Minuten. Dieser Bus fährt ohne Fahrplan. Ich hatte ihn glücklicherweise bekommen und war dann um 14 Uhr im Park. Die Strecke dahin ist so jwd wie eine Fahrt nach Tripsdrill oder Alton Towers: ins Niemansland.
Der Park selber war super voll, Parkplatz praktisch dicht, schwerpunktmäßig Familien. Aber echt ambitioniert, was die Betreiber da in 4 Jahren erschaffen haben. Alles ist massiv gebaut, durchdacht, freundlich, vielseitig und top kundenorientiert. Da hat sich jemand richtig Gedanken gemacht. Ob Thrillride (Propeller 50 Min. Wartezeit) oder Kiddie-Ride, an alles wurde gedacht, sogar komplett neu überall im Park: Sprühnebel-Erfrischungen. kann man so etwas nicht überall bekommen? Dazu eine preislich voll korrekte und hochwertige Gastronomie mit für uns schier unglaublich korrekten Preisen. Eine Coke kostet 1,25, eine große Pizza 2,50, Pommes 1,50 usw. und überall schöne Chill-Out-Gelegenheiten. Wo noch Handlungsbedarf besteht: die Anreise! Es gibt am Haupteingang keinen Taxi-Platz, keine parkeigenen Shuttle Busse, selbst der Linienbus hat mich nur auf Zuruf an der Landstraße rausgelassen.
So, jetzt ein paar Fotos:
Überall im Park zu finden: Abkühlung. Erfrischung kann so einfach sein.
Zum Launchcoaster von
Vekoma: auch dieser hat mir durch seine Intensität arg zugesetzt. Kompromisslos und
g-lastig, irrer Launch auf gerade einmal 25 Metern und dann direkt in den halben
Looping, grey out. Danach genau wie der Lech Coaster Vollgas bis zum Schluss. keine Schläge und Vibrationen, nur Tempo. Kommt super an, alle fahren mit. Dazu sorgen 6 ! Rides OPs im 2-Zug-Betrieb für ein 40 sekündiges Boarding, aufgeräumte Station, Wartezeit nur 5 bis 10 Minuten.
Eine Premium-Achterbahn ist Kraft ihres Amtes (auch) immer eine Kinder-Attraktion und....
...eine Familien-Attraktion.
Chillen super gemütlich und einladend:
Der Boomergang wurde bestens angenommen, aber kein Vergleich mit Raik. Raik ist schneller.
Fazit: Der Park hat jetzt schon ein riesiges Angebot für die gesamte Familie und das Potenzial zum Durchstarten mit den kommenden Projekten. Die Watercoaster-Hardware steht bereits schon, 2018 dann die Intaminbahn (noch keine Baustelle zu sehen) und bestimmt noch viel Erweiterungsfläche in der Hinterhand. Zum jetzigen Zeitpunkt muss man noch nicht unbedingt hin, aber das wird sich ändern.
Es ist jedoch nicht alles Gold was glänzt im Energylandia: der SLC ist grausam unfahrbar, der kleine Freefalltower wird praktisch am Seil nur behutsam nach oben befördert und behutsam wieder abgeseilt und auch der Schaukelspaß ist nur ein kleines, rund 8 m langes Pendel, wie ein Afterburner der ersten Generation.
Tipp: Wenn Du Legendia in Katowice nicht brauchst, fliegt Du am besten mit Eurowings von Düsseldorf nach Krakau, das ist deutlich näher an Zator dran als Katowice. Mit dem Taxi dürfte es dann 50 Euro kosten und auch die Bahnverbindung nach Auschwitz ist gut. Von Auschwitz nur noch 30 Euro Taxi zum Energylandia oder halt 1,25 Euro mit dem seltsamen Kleinbus:)
Zur Übernachtung: Novotel in Kattowitz, sicherlich gehobene Kategorie, Übernachtung ohne Frühstück 40 Euro, sehr gut, umfangreiches Power-Frühstück verhältnismäßig teuer mit 12 Euro, liegt direkt an der Haltestelle des Flughafenbusses, Luftlinie 400 m. Ins Zentrum 15 Minuten zu Fuß.
Der Flughafenbus: 11 Euro Return-Ticket Flughafen-Katowice-Flughafen, ziemlich jwd der Airport, der Bus braucht 35 Minuten bis zum Novotel, 40 Minuten in die City.
Man sieht sich 2018 im Energylandia
Ingo