Nachdem nun schon drei Onrider an Berichten über die große/n Westtour/en schreiben, versuche ich die Berichtserie über Martins, Markus und meine ganz nahe Osttour fortzusetzen. Bevor wir aber in Polen aufgeschlagen haben, sind wir zunächst noch zwei Ziele in Deutschland angefahren. Das Erste sollte ein Park sein, den ich schon im April besuchen wollte, damals jedoch noch trotz Osterferien in Deutschland geschlossen war.
Dieses Mal war jedoch die Zeit gekommen für den Freizeitpark Plohn.
Nachdem wir durch und an zig Baustellen vorbei den Eingang gefunden haben (der Park ist in drei Himmelsrichtungen durch Baustellen nicht erreichbar), lud uns Martin eine halbe Stunde vor Parköffnung vor dem neuen Eingang ab. Er fuhr während unseres Parkbesuchs noch zur Sommerrodelbahn in Großbüchlberg, da Markus und ich als Erstbesucher etwas mehr Zeit in Plohn verbringen wollten. Um kurz vor 10 wurden dann die Eingangstore für die etwa 20 wartenden Gäste geöffnet und wir liefen am Rafting vorbei im Uhrzeigersinn durch den Park und somit den Hügel hinauf zum Plohseidon. Wir wollten dem Woodie noch ein wenig Zeit zum Einfahren geben, weswegen wir zunächst mit anderen Attraktionen beginnen wollten. Leider war hier noch kein Interesse am Fahrbetrieb vorhanden, wodurch wir zum Weitergehen gezwungen wurden.
So kamen wir doch ungewollt schneller in die Westernstadt als wir gewollt hatten.
Der hübsche Westernzug wartete noch auf Gäste, …
… die um diese Uhrzeit trotz eines sonntäglichen Besuchs rar gewesen sind.
Die erste Fahrt des Tages unternahmen wir dann auf der 19 Jahre alten Wildwasserbahn von Mack.
Leider habe ich gänzlich vergessen von ihr Bilder zu machen. Dabei hätte sie solche trotz des nicht ganz sauberen Wassers verdient gehabt. Denn direkt nach dem Einstieg beginnt zunächst eine kleine Geisterbahnfahrt, der dann die Auffahrt zur ersten kleinen Abfahrt folgt.
Schon hier zeigt sich die tolle Verbundenheit zwischen der Wildwasserbahn und der vermutlichen Hauptattraktion des Parks.
Nach ein wenig herumschippern auf dem Hügelchen geht es ein letztes Mal in die Höhe, bevor eine 16 Meter hohe Abfahrt folgt. Die mündet in einen Tunnel, der für eine dem heutigem Wetter angepasste Benässung leider ein paar Meter zu kurz war. So hielt sich der Nässegrad leider sehr in Grenzen. Mit dem anfänglichen Darkride-Teil und der Verschachtelung mit dem Woodie aber eine tolle Attraktion. Und dieser war dann auch der Grund warum …
… mein Sternzeichen aus mir herauskam.
An dem gut versteckten Gruselscooter vorbei und nach ein wenig Treppensteigen war schnell die Station des El Toro über einen der beiden Wege erreicht.
Diese war am Morgen aber noch nicht so gefüllt. Vielmehr waren Markus und ich bei der ersten Fahrt gänzlich alleine im Zug - er in der zweiten und ich in der 1. Reihe sitzend.
Nachdem 24,5 Meter Höhe erreicht wurden geht es zunächst gerade, dann mit einer steilen Rechtskurve unter den ersten Lift der Wildwasserbahn hindurch zum meiner Meinung nach spaßigsten Punkt.
Den getwisteten Hügel auf dem der Fahrgast in den vorderen Reihen im warmgefahrenen Zustand mit Schmackes auf die linke Zugseite und den Bügel gedrückt wird.
Mit ordentlich Rattern und meinen geliebten seitlichen G-Kräften einmal um den See herum …
… geht es ein letztes Mal unter der Wildwasserbahn hindurch.
Am Lifthill entlang schließt sich eine lustige dreifache Hügelpassage an mit abnehmender Höhe.
So sieht Fahrfreude aus. Ich sagte lustig Martin!
Mit langgezogener Schwerelosigkeit (Put your hand(s) up!) folgt dem engem Areal geschuldet …
… ein weiterer 180° Richtungswechsel.
An dessen Ende nehmen dann die Fahrgäste mehr oder weniger lustige Posen ein (Peace!), da mit dem nächsten Bügelhüpfer das Fahrtfoto geschossen wird.
Nach einem ziemlich zugewachsenen weiterem Richtungswechsel …
… geht es am Eingang der Westernstadt entlang mit einem schicken langgezogenen Hügel mit ebenso langen G-Kräften um den Nullpunkt herum.
Mit einer immer bankingloser werdenden Rechtskurve und somit mit meinen geliebten und steigenden lateralen Kräften ist dann die Schlussbremse und die Station erreicht. Wie schon beim Twister und Heidi gelernt: Et kommt nich auffe Größe an.
Dort bekamen wir dann zu hören, dass wir die Gurte geschlossen lassen sollen und unser Zug fuhr ohne zu Halten direkt weiter. Sehr coole Mitarbeiteraction! Deshalb fand ich es dann auch etwas komisch, weshalb wir uns eine Standpauke anhören durften, weil wir nach dieser Fahrt in den hinteren Teil des Zuges wollten um Sitzenzubleiben. Bei 5 Leuten in der Station sollten wir doch bitte die Mitarbeiter fragen, die uns dann einen Platz im Zug zuweisen. So durften wir die dritte Fahrt in der 10. Reihe machen, obwohl hinter uns niemand gesessen ist. Weiter hinten im Zug ist zwar die erste Abfahrt etwas lustiger, jedoch gefällt es mir auch beim El Toro wie bei meinen sonst bisher gefahrenen GCIs vorne besser, da sich die kleinen Hügel aufgrund des langen Zuges hinten irgendwie etwas komisch fahren. Vielleicht war das auch der Grund, weswegen uns der Mitarbeiter in Reihe 10 setzte? Trotzdem war das nicht das mir aus zahlreichen Berichten bekannte Mitarbeiterteam. Es war ein Erwachsener anwesend, der wohl die zwei weiteren Jugendlichen einlernte. So mussten diese vor jeder Öffnung des Wartebereiches erst warten bis alle Gäste raus waren und dann den kompletten Zug ablaufen, was sehr viel Zeit kostete. Bei dem Andrang nicht so schlimm, trotzdem war die sehr starke Entspanntheit nervend.
Eigentl. bin ich aus einem Woodie selten noch herauszubekommen wenn Sitzenbleiben angesagt ist, aber Markus überredete mich dann doch zum Weiterlaufen. Wer weiß, ob es im Rest des Parks nicht voller sein könnte.
Zunächst die 2015er Neuheit Miniwah.
Der Wartebereich mit einer für einen Modelleisenbahner kleinen, aber netten LGB-Anlage.
Für den Achterbahnfan mit einem angetriebenen Mack-Zug und sehr bequemen Sitzen.
Was eine Überraschung! Der knappe Viertelkilometer ist fast auf ganzer Länge mit zahlreichen Animatronics und einer hübschen Szenerie thematisiert. Aus diesem Grund setzten wir uns dann auch in die Mitte des Zuges um diese besser wahrnehmen zu können. Das Licht der Frontscheinwerfer geht an und die erste Runde wird mit gedrosselter Geschwindigkeit unternommen. Zur ersten Stationsdurchfahrt nimmt der Zug dann aber Geschwindigkeit auf und bietet durch die enge Bauweise auch eine nette Fahrt. Was hier der Park auf geringster Fläche mit vermutlich nicht allzu hoher Investition hingestellt hat hätte mehr als nur eine Fahrt verdient gehabt.
Stattdessen fuhren wir mit der Raupe. Leider mit eingebauter und eingeschalteter Bremse.
Die Emmelner Pferde warten noch auf Reiter.
Uns zog es aber schnell zur gerade geöffneten Silver Mine.
Ein Zierer Flitzer, die mir aus Bakken in sehr guter Erinnerung geblieben ist.
Hier aber mit einem ziemlich wuchtigen Wagen ausgestattet ist.
Die Fahrt war dann auch leider alles andere als „flitzig“. Sie fuhr ziemlich ruppig und behäbig über die Strecke, wodurch kein richtiger Fahrspaß aufkommen wollte, da ich durch Bakken anderes erwartet habe.
Da zudem nur drei Wagen im Einsatz sind, sollte sich der Kurzbesucher schnell dorthin begeben, da die Wartezeiten auch schnell in die Höhe steigen können.
Zumindest steht man dann in einem schicken Wartebereich mit bestem Blick auf die Silbermine.
Direkt daneben findet sich noch ein Huss Breakdance mit einem sehr familiengerechten Fahrprogramm.
Uns trieb es dann in den Wald zu einem Drachen, vor dem ein Kind ziemliche Angst hatte.
Neben einigen Märchen verstecken sich dort auch Karussells. Dieses fand ich äußerst hübsch in Szene gesetzt. Im Wald muss sich der Parkgast aber auch erst zu Recht finden, nicht irgendwas vergessen und aufpassen, dass er sich nicht verläuft.
Manche haben wohl doch nicht mehr herausgefunden.
Immer tiefer in der Wildnis und so geschützt durch die Sonne trafen wir dann auch auf eine Bootsfahrt.
Da diese ihre Runde wohl zur Zeit der Dinosaurier begann und bis heute nicht angekommen zu sein scheint, haben wir aufgrund der näher rückenden Abfahrt auf eine Fahrt verzichtet.
Passt zwar entwicklungsgeschichtlich zeitlich nicht zusammen, aber auch ein Urzeitdorf ist hier zu finden.
Wieder äußerst hübsch und von außen kaum einsehbar.
Sogar der Ziererturm ist kaum zu sehen. Die Fahrt war aber nicht sehr berauschend. Die Drops fingen allesamt sehr behäbig an und so war von einem Magenzucker nichts zu spüren.
Bei Fred Feuerstein lebten schon die Dinos, passt also hier her.
Markus und ich wählten einmal die falsche Abbiegung und durften so den Weg um den See antreten. Immerhin sind wir so einmal durch den kompletten Park gelaufen.
Wir wurden dann am alten Eingangsbereich und dem Parkmaskottchen Plohni ausgespuckt.
Dort wurde die diesjährige Neuheit Drachenwirbel eröffnet. Mir aus Friheden schon bekannt gab es hier die erste kleine Wartezeit des Tages. Je nach Sitzposition ist zumindest die erste Abfahrt „etwas“ spannender. Spin wollte bei uns wie in Friheden auch nicht aufkommen.
Aufgrund des nahen Sees ist die Bahn aber etwas höher aufgeständert als in Friheden um vermutlich Überflutungsschäden zu verhindern.
Damit hatten wir dann eine Parkrunde geschafft.
Da Martin noch auf sich warten ließ, fuhren wir das Rafting Fluch des Teutates ohne ihn.
Auch ein Rafting von abc Rides lässt sich erstaunlich gut thematisieren.
Zu Markus und mir gesellte sich noch ein kleiner Junge, der stolz von seinen bisherigen Fahrerlebnissen erzählte und vor einer extrem nassen Stelle warnte.
Dabei handelte es sich dann um einen kleinen Wasserstrahl, der von einer höherliegenden Rinne genau in die Mitte der Fahrstrecke tropfte. Da auch in der abschließenden kleinen Abfahrt kaum ein Tropfen ins Boot fand, haben wir ihm dann eine Fahrt mit River Quest wärmstens empfohlen, wenn er auf dieses Fahrgeschäft und Wasser steht. Gedreht haben wir uns auch so gut wie nie. Immer wenn gerade ein Drehimpuls versuchte uns zum Drehen zu bringen, wurde er gleich wieder ausgelöscht.
So ging es trockenen Fußes am kleinen Zoo vorbei, …
… um erneut im Plohnidorf vorbeizuschauen. Diese Kaffestube war früher einmal ein Trafohaus.
Dieser Themenbereich ist auch wieder sehr hübsch und lädt zum Verweilen ein, …
… zumal der Zierer Force Plohseidon ohne T-Profil ziemlich leise übers Wasser dahingleitet.
Zunächst an einer kleinen Szenerie vorbei schließt sich …
… eine flotte Fahrt an. Für das Zielpublikum genau das Richtige.
Als letzte neue Attraktion sind wir zu zweit dann noch Martins Tipp Plohni‘s Tauchfahrt gefahren.
Von dem berichteten Schreckeffekt haben wir aber nichts mitbekommen.
Danach sind wir dann noch einige Male El Toro gefahren, der nun aufgrund der vollbesetzten Züge und der schneller folgenden Abfahrten immer wärmer wurde.
So war der erste Umschwung in der ersten Reihe überraschend heftig. Leider war ein Sitzenbleiben nun nicht mehr möglich, da mehr und mehr Besucher ihren Weg hier her fanden.
Gegen 13 Uhr tauchte dann auch Martin auf und aß nach seiner Fahrt auf dem Drachenwirbel wie der Großteil des Parks erstmal ein Eis. Danach unternahmen wir zusammen noch zwei weitere Wiederholungsfahrten auf El Toro und nach einer letzten Fahrt auf dem Rafting verließen wir den Park um 14 Uhr.
Fazit
Entgegen meiner Erwartung haben vier Stunden doch gereicht um den Park als Erstbesucher ausreichend erlebt zu haben. Ich wäre zwar gerne noch ein paar Mal mehr mit El Toro gefahren, aber das dutzend Fahrten hat zur Sättigung gereicht, ohne dass ich mich an die Bahn ketten musste, da ich nicht gehen wollte. Auch sonst lädt der Park seine Besucher zum Verweilen ein und bietet dem Zielpublikum genug, um auch einen ganzen Tag hier verbringen zu können. Nur das meistens unmotivierte Mitarbeiterteam schmälert das Erlebnis ein wenig.
War das Wetter den Tag über noch sehr gut, zog es nun auf dem Weg zum zweiten Programmpunkt des Tages etwas zu. Nach knapp zwei Stunden Fahrt erreichten wir dann die
Sommerrodelbahn in Altenberg.
Dort gibt es neben einer Mountainbike Strecke auch eine Devalkartstrecke und einen Nautic Jet.
Die M&Ms zog es aber v.a. wegen eines Butterflys hier her.
Ich verzichtete auf diese Fahrt, da mich die Sommerrodelbahn als Nichtzähler viel mehr interessierte. Trotz zahlreich eingesetzter Bobs mussten wir einige Minuten warten.
Ein Grund könnte ein Bremser gewesen sein, der sage und schreibe 30 Schlitten hinter sich aufhielt. So entfuhr einem älteren Herrn im breiten Sächsisch: „Bremsen und dann noch mehrfach anhalten, du A****loch.“ Andere forderten ihr Geld von ihm zurück.
Hätte ich in so einem Fall auch gemacht, denn die Strecke ist für Wiegandverhältnisse sogar recht gut. In den Kurven musste ich sogar zweimal aufpassen, da sich aufgrund meines „in die Kurve Legens“ schon eine Pobacke vom Schlitten löste. Für 2,50 € bin ich schon deutlich schlechtere Bahnen gefahren (Luge Alpine du plan incliné). Anschließend fuhren wir an Dresden vorbei und erreichten endlich das Zielland.
Das erste polnische Ziel sollte dann ein fast nagelneuer Alpine Coaster in einem der wichtigsten Orte für Tourismus im Riesengebirge sein:
Karpacz. Diese Stadt besitzt sogar noch einen weiteren AC und eine SoRo, unter denen wir zunächst hindurch fuhren, obwohl sie noch im Betrieb waren.
Denn das dortige Hotel Golebiewski hat sich nämlich im letzten Jahr einen eigenen Alpine Coaster geleistet, der Martin noch fehlt.
Das Ding ist aber auch riesig und hat eine super Lage. Nur das Wetter war nicht mehr so gut, weswegen der Rettungsschwimmer am Außenpool auf nicht einen einzigen Gast weit und breit achten musste.
Nach einer kleinen Bergwanderung stellten wir dann fest, dass der AC schon seit einer Stunde geschlossen war.
Sonderlich viel verpasst haben wir aber augenscheinlich nicht. Da war die eingeschlagene Abkürzung durch das große Hotel wohl spannender. Bis der Gast dort sein Zimmer findet werden auch einige Minuten vergehen.
Unglücklicherweise war nach der Rückfahrt zum zweiten AC auch hier zusammengeräumt worden.
Somit endete dieser Tag leider mit drei nicht gefahrenen Bahnen …
Die Trauer hielt aber nicht lang, denn schnell kam wieder die Vorfreude auf Legendia am nächsten Tag in mir hoch und in unserem Zimmer in Jelenia Góra bereitete ich mich seelisch auf die morgige „Vekomasierung“ vor.
Ich bedanke mich fürs Lesen und Interesse!
Viele Grüße
Nicolas