Was macht man, wenn man unverhofft auf eine Hochzeit in Süddeutschland eingeladen wird und ohnehin noch eine Woche Schulferien zu überbrücken hat? Richtig, man plant einfach eine kombinierte Städte- und Freizeitparktour in der (weiteren) Region.
Dank Clubkarte im Europa Park stand ein Ausflugsziel quasi im Vorhinein fest. Die übrigen Ziele wurden unter Berücksichtigung einer möglichst stressfreien Reiseroute ausgewählt. Und so begann der für Freizeitparkfans relevante Teil unserer Tour an einem schwülwarmen Sommertag im wunderschönen Tripsdrill.
Der Erlebnispark Tripsdrill gilt bekanntlich als der erste Freizeitpark in Deutschland und wurde bereits 1929 eröffnet. Der Park widmet sich durchgängig dem Thema "Schwaben Anno 1880". An den Freizeitpark angeschlossen (und im Eintritt inbegriffen) ist ein Wildpark, den wir aus Zeitgründen leider nicht mehr besuchen konnten.
Ein Parkbesuch im Tripsdrill beginnt immer in der Dorfstraße, der "Main Street" des Parks.
Anschließend führt der Weg den Besucher fast zwangsläufig ins Mühltal.
Neben der Altweibermühle, die den Ursprung des Parks bildet, steht hier u.a. auch ...
... der "Donnerbalken", ein doppelter Freifallturm aus dem Hause Bear / Bartholet.
Um die Kapazität zu erhöhen, wurde die Anlage im Jahr 2004 um einen zweiten Turm erweitert.
Da die Attraktionen im hinteren Parkbereich erst um 10:00 Uhr öffnen sollten, verbrachten wir die erste Stunde unseres Tripsdrill-Besuchs im vorderen (älteren) Parkbereich. Neben den bereits genannten Attraktionen bietet dieser Bereich insbesondere eine Reihe individuell thematisierter Flatrides und Themenfahrten, eine Mini-Wasserbahn für Kinder mit als Mehlsäcken gestalteten Booten sowie einen
Zierer Tivoli. Auch die Neuheit des Jahres 2017, ein Sky-Fly aus dem Hause
Gerstlauer mit dem Namen "Höhenflug", ist hier zu finden. Obwohl ich den Dreh mit den Überschlägen bei meiner Premierenfahrt noch nicht so ganz raus bekommen habe, stellt diese Attraktion definitiv eine Bereicherung des bestehenden Angebots dar. Hat Spaß gemacht!!
Den vorderen Bereich auf seine Attraktionen zu beschränken, wird dem Park jedoch nicht gerecht. Tripsdrill hat nämlich einen ganz speziellen Charme, der über die liebevolle Gestaltung der einzelnen Attraktionen hinausgeht. So ziert beispielsweise ein Plumpsklo im Gemüsebeet das Ende der Dorfstraße, wo man einem Opa bei der Verrichtung seiner Notdurft zuschauen kann. Alternativ kann man auf dem Heiratsmarkt über eine Leiter den Balkon seiner Angebeteten erklimmen und ihr den Hof machen. Klingt erstmal skurril, ist aber extrem witzig!
Die Gestaltung des Sky-Flys (insbesondere des Wartebereichs) war zum Zeitpunkt unseres Besuchs leider noch nicht vollständig abgeschlossen.
Im angrenzenden Dickicht dreht der rasende Tausendfüßler seine Runden.
Der hintere Parkbereich, in dem sich u.a. die beiden neuesten Achterbahnen "Karacho" und "Mammut" befinden, richtet sich eher an eine etwas ältere Zielgruppe, wobei ich selbst die vorgenannten Attraktionen noch als familiengerecht bezeichnen würde. Da mein bis dato einziger Tripsdrill-Besuch schon einige Jahre zurückliegt, war auch der Launched Infinity Coaster "Karacho" von
Gerstlauer neu für mich. Aufgrund einzelner Erfahrungsberichte hatte ich durchaus gehobene Erwartungen an die Bahn - und wurde definitiv nicht enttäuscht. Der Launch ist ordentlich, das Layout mit den insgesamt vier Inversionen abwechslungsreich und das Fahrverhalten angenehm ruhig. Dank geringer Wartezeiten konnten wir uns über einige Wiederholungszeiten freuen.
Überhaupt war der Andrang an unserem Besuchstag - trotz Ferienbeginn in Baden-Württemberg und Bayern - überschaubar. Für die Hauptattraktionen mussten wir schlimmstenfalls 10-15 Minuten warten, was nicht zuletzt dem Umstand geschuldet war, dass der Park mit maximalen Kapazitäten operierte. Top!!
Ein erster Blick auf den Top Hat von "Karacho".
Und nochmal aus anderer Perspektive mit Top Hat im Hintergrund.
Die Gestaltung der Bahn mit dem auf alt getrimmten Fabrikgebäude wirkt stimmig.
Und dazu noch ein paar Blümchen, weil die gerade so schön passen.
Auf der gegenüberliegenden Seite von "Karacho" steht die Holzachterbahn "Mammut".
Am frühen Morgen herrschte in diesem Teil des Parks gähnende Leere.
Da sich "Mammut" noch im morgendlichen Testbetrieb befand, ...
... hatten wir ausreichend Gelegenheit, um Fotos zu schießen.
Nach der Holzachterbahn wendeten wir uns einer weiteren Attraktionen aus dem Hause Gerstlauer zu.
Der Bobsled Coaster "G'sengte Sau" teilt sich ein Gebäude mit der "Badewannenfahrt zum Jungbrunnen"
Bei sommerlichen Temperaturen haben wir uns diese natürlich ebenso wenig entgehen lassen ...
... wie eine Fahrt mit dem "Waschzuber-Rafting".
Fazit: Der Erlebnispark Tripsdrill hat uns ausgesprochen gut gefallen. Das Angebot ist insbesondere für Familien attraktiv, spricht aber nicht zuletzt durch die neueren Attraktionen auch eine breitere Zielgruppe an. Die liebevolle Gestaltung der Anlagen und der dem Park eigene Humor verleiht Tripsdrill darüber hinaus eine besondere Note. Sofern es unsere Reiseplanung zulässt, werden wir sicherlich gerne wiederkommen.