Und schon sind Markus, Martin und ich am letzten kompletten Polentag angelangt. Da die beiden größeren Parks dieses Tages noch keinen eigenen Bericht haben bzw. noch nicht mal angelegt waren, werde ich die fünf Stationen auf zwei Berichte aufsplitten. Da kommt dann doch der Redakteur/Assistent aus mir heraus.
Nachdem wir schon sehr spät ins Bett gehen konnten, hieß es dann auch noch gegen 6 Uhr aufstehen. Mit der Zeit gewöhnt sich der geneigte Achterbahnfahrer aber an den immer wiederkehrenden Schlafmangel. Der Grund für den Schlafentzug war die zeitlich längste Strecke innerhalb Polens. Denn nach guten 3 ½ Stunden erreichten wir Warschau. Da mein Opa an diesem Tag Geburtstag hatte, rief ich ihn von dort aus an, damit er weiß, warum ich nicht vorbeikommen kann und wo ich stecke.
Unser erstes Ziel sollte dann das etwas außerhalb des Stadtgebiets liegende Monpepeland Park Rozrywki werden.
Die Anreise gestaltete sich schon interessant, da wir den Park nicht fanden. Wer genau hinschaut sieht auf dem hinteren weißen Gebäude das „Parking“-Zeichen. Schlussendlich haben wir dann aber …
… mitten im Park geparkt. Ich weiß nicht, ob die Fahrgeschäfte auf der rechten Seite noch funktionieren. Gut ausgesehen haben sie nicht mehr. Unter den linken Raketen fand sich auch schnell das Zielobjekt.
Aufgrund eines fehlenden Motors und eines auch sonst schlechten Zustands wird diese Bahn aber wohl so schnell nicht mehr fahren.
Wobei zumindest der vordere Teil mal frisch lackiert wurde. Warum da noch ein Elefant am letzten Wagen mitgefahren ist?
Vllt. weil es im restlichen Park noch weitere Tiere zu entdecken gibt.
V.a. Pferde.
Hier haben sich dann auch die meisten Kinder aufgehalten. Zu unserer Verwunderung hat sich hier eine Schulklasse hin verirrt.
Irgendwie scheinen die hier auf Militär zu stehen.
An dem Ding ist noch eine große Rutsche angeschlossen. Ich habe zur eigenen Sicherheit darauf verzichtet.
Früher konnten die Besucher Kart fahren. Auf das Karussell im Hintergrund würde ich kein Kind setzen. Ich habe daran gedreht und das ganze Gestell hat geknarzt und gestöhnt, sodass ich dachte, dass gleich alles zusammenbricht.
Nach knapp 10 Minuten hatten wir alles gesehen. Mir fällt es schwer Worte zu finden. Um es mit Martins Worten auszudrücken: Der gammeligste Park ever. Die Achterbahn hinter Langstreckenraketen versteckt …
Ich hoffe, dass zumindest die Tiere gut versorgt werden.
Lieber schnell weiterfahren und wieder schönere Gegenden Polens/Warschaus aufsuchen.
Denn mitten in der Stadt hat der Skisclub SCS Aktywna Warszawa …
… eine Skipiste an einen kleinen Hügel gezimmert. Und direkt daneben noch zusätzlich ein Alpine Coaster von Wigand. Mit 530 Metern und einem Baujahr von 1999 zählt er damit zu den ältesten seiner Art.
Leider war ein Jugendausflug hier, dessen Jugendliche die Strecke für sich beanspruchten und ständig an uns vorbeidrängelten. Nach knapp 15 Minuten hatten wir es dann aber doch geschafft.
Die Strecke besteht nahezu nur aus langgezogenen Kreiseln. So geht es auch gleich mit einem solchen los. Sehr gemächlich vorankommend kann der Rodler so wenigstens ein wenig die Aussicht auf Warschau genießen.
Erst zum Schluss wird die Fahrt etwas besser und rechtfertigt ein wenig die 7 Zloty.
Mit einem kurzen Jump nimmt der Bob ein wenig Fahrt auf, wodurch es bei der letzten nahezu ungebankten Kurvenpassage zumindest leicht mit dem Körper zur Seite geht. Da ist dann leider die Fahrt aber auch schon zu Ende …
Dann haben wir uns noch kurz das Gebäude des Skiclubs angeschaut mit dazugehöriger Piste. Auf dem Untergrund möchte ich aber ungerne ohne Schnee hinfallen …
Aufgrund der anstehenden und mit 280 km weitesten Strecke innerhalb Polens, gingen wir nochmal menschlichen Bedürfnissen nach und fuhren anschließend zum Flughafen.
Da Markus am folgenden Tag arbeiten musste, stieg er hier leider aus und reiste per Flugzeug nach Frankfurt zurück.
So machten sich dann Martin und meine Wenigkeit auf den Weg. Entlang der Weichsel fuhren wir in westlicher Richtung bis kurz vor Bydgoszcz, oder auch Bromberg genannt.
Etwas außerhalb der Stadt findet sich der zweite Jurapark der Tour.
Der Jurapark Solec.
Mit lustigen Kinderwägelchen.
Im Park wird auch Werbung für die anderen Juraparks gemacht. So ist hier der gestrige Jurapark aus Baltow zu sehen.
Die Kirmesattraktionen sind in einem Oval im Wald errichtet.
Zwischendrin auch immer wieder überlebensgroße Tiere. Wer polnisch kann, darf sich ein wenig über die Familie der Formicidae (Ameisen) informieren.
Beim Big Apple war die Bremse installiert und angeschaltet, also keine unbedingt nötige Achterbahnfahrt.
Die öfters zu findenden (tschechischen?) Schiffschaukeln hätten mich mehr interessiert. Leider war entweder der Mitarbeiter weg oder die Fahrt fing immer gerade an. Interessant ist, dass diese nur in eine Richtung beschleunigen können.
Ansonsten gibt es auch hier wieder Trampoline, Hüpfburgen …
… und einen großen Spielplatz mit Klettermöglichkeiten.
Uns zog es dann noch ins zentrale Museum. Dort angeschlossen ist auch ein 5D Kino. Von einem Mitarbeiter haben wir einen Zettel in die Hand gedrückt bekommen, mit dem wir bei der nächsten Vorführung teilnehmen konnten.
Also ab durchs ansehnlich gestaltete Museum.
Viel war zweisprachig ausgeschrieben und alle Filme (wie später auch im Kino) mit englischen Untertiteln versehen.
So konnte ich nebenbei noch etwas über die ausgestellten Pflanzen …
… und sonstige Exponate erfahren.
Dann fing auch schon der Film an. Inhaltlich wurde die Entstehungsgeschichte der Erde und das Auftauchen von Lebewesen behandelt. Als Biologiestudent kann ich sagen: War alles korrekt. Alles andere hätte mich bei den dinoliebenden Polen aber auch überrascht.
Die Sitze sind per Luftdruck gesteuert, wodurch es immer wieder laut zischte. Als das erste Mal Druck aufgebaut wurde und sich die Sitze ruppig nach oben und vorne bewegten, hatte ich Angst, dass es mich während der Vorstellung von den bequemen Sitzen haut. Kommt natürlich nicht an das Kino vom EP ran, aber mit den Mitteln, die der Jurapark zu Verfügung hat, wurde hier zumindest etwas sehr ansehnliches erbaut.
An Manni vorbei ging es dann noch auf eine kurze Runde durch den restlichen Park.
Einen langen Dinosaurier-Rundweg kann hier unternommen werden.
Die auch nicht abgesperrt sind. Unterwegs kam uns auch eine deutschsprechende Familie entgegen.
Für die fleischliebenden Freizeitparkgänger (Kevin!) wird auch etwas geboten.
Gegessen wird dann an einem richtig hübsch angelegten Restaurant mit großer Terrasse.
Nach einer knappen Stunde hatten wir auch hier alles gesehen. Manche wären wohl nach der Fahrt mit dem Big Apple schon abgehauen, aber das wäre mir der Parkeintritt nicht wert gewesen. Zumindest ein polnisches 5D Kino wollte ich noch erleben. Ansonsten ist der Park aber klar auf jüngere Gäste ausgerichtet. Mit den zahlreichen Spielmöglichkeiten lässt sich hier mit Kids sicher einen schönen Tag verbringen. Im Vergleich zum Monpepeland am Morgen wirkte der Park hier fast wie aus einer anderen Welt.
Doch die achtgrößte Stadt Polens hat nicht nur einen Freizeitpark zu bieten …