Wenn alte Männer vom Krieg erzählen, dann beginnen deren Geschichten meist mit
„Weißt Du noch, damals …“. Nun bin ich zwar mittlerweile auch ein alter Mann, allerdings erzähle ich nicht vom Krieg, sondern von Besuchen im Magic Kingdom, die nicht mal 10 Jahre her sind. Wo man bei
„Pirates of the Caribbean“ nicht selten durchlaufen konnte und „Haunted Mansion“ in 5-10 Minuten Wartezeit zu haben war. Diese Zeiten sind mittlerweile wohl endgültig vorbei und man hat sich daran gewöhnt, für alles und jedes einen FP+ zu brauchen. Umso erfrischender ist ein Besuch im Disneyland Anaheim direkt nach Labor Day. Ich will ja hier niemand den Mund zu wässrig machen, aber zwei Tage lang nirgends länger als 15 Minuten anzustehen, ist schon ziemlich nah am „Disney Himmel“.
Das kalifornische Disney-Original setzt im Gegensatz zur sturmgeschüttelten Florida-Variante weiterhin auf das klassische Zettel-System, aber mittlerweile in einer Variation: während man an den Automaten weiterhin Zettelchen mit Wiederkehr-Zeitkorridoren zieht, haben diese jetzt bestenfalls informativen Charakter, denn an den FastPass-Eingängen gibt man mittlerweile nicht mehr den Zettel ab, sondern scannt das Park-Ticket, was gegenwärtig noch zu einer veritablen Zusatz-Schlange führt, da die überwiegende Zahl der Mit-FastPass-Berechtigten aus traditionellen Gründen mit dem Zettelchen Einlass begehren oder ihr Ticket nicht finden oder zu früh da sind oder überhaupt. Nicht schön, aber modern. Zusätzlich bietet Disney ein MaxPass-System an. Für $10 pro Tag und Nase kann man seine FP per App buchen, ohne an den Automaten vorstellig werden zu müssen. Damit das Buchen funktioniert, gibt es in den Parks einige wenige WiFi-Hotspots. Wo diese sind, verrät die Disney-App, deren Karte aber nur funktioniert, wenn man WiFi hat. Ja, da hätte man sich eventuell im Vorfeld etwas mehr Gedanken machen können, aber dafür kostet es ja nur $10 pro Tag. Mit enthalten sind übrigens unbegrenzte Downloads von Ride- und PhotoPass-Photos, ich will also nicht zu sehr meckern.
Die Rivers of America sind mittlerweile wieder geschlossen. Also sie sind geöffnet, aber der Ring ist geschlossen, so dass die Schaufelraddampfer wieder fahren. Auch die Parkeisenbahn dreht wieder ihre Runden und Fantasmic! findet an ausgewählten Abenden wieder statt.
Der neue hintere Bereich der Rivers of America ...
... ist frisch neu eröffnet bereits Vandalen zum Opfer gefallen.
Die Columbia
Neu ist in diesem Jahr der Tower of Terror Refurbish
„Guardians of the Galaxy: Mission Breakout!“. Im Vorfeld kontrovers diskutiert, muss ich sagen, dass mich die Attraktion zwar überzeugt hat, die aber gefälligst die Finger vom Tower in den Hollywood Studios lassen sollen, dass das mal klar ist! Die Fassade ist im Übrigen nicht so quietschend bunt wie befürchtet, aber dennoch unfassbar hässlich und im ganzen Park zu sehen. Der Wartebereich ist schön umgestaltet worden und die Pre-Show samt Rocket (der Waschbär, aber nennt ihn nicht so) Animatronic kann durchaus was. Der eigentliche Clou ist aber der Ride, der höllisch Spaß macht: Dufte Mucke, ein rasantes Fahrprogramm, knackscharfe Projektionen, die durch perfekte Abstimmung auf die Bewegungen des Fahrgastträgers geradezu räumlich wirken und eine nachvollziehbare und spaßige Storyline sorgen dafür, dass dort jeder mit einem breiten Grinsen rauskommt. Hast Du gut gemacht, Disney. Aber vom Tower in den Hollywood Studios lässt Du gefälligst die Finger, dass das klar ist!
Das ist er also: Der Guardians of the Galaxy Tower
Er ist - und da machen wir uns nichts vor - häßlich.
Die Eingangs-Queue
Mit dem "Collector"
Und da ist Rocket
Der Ursprung ist unverkennbar
Sich zu Recht freuende Menschen
Die zwei Tage vor Ort waren ein Themenpark-Besuch, wie er nicht besser sein könnte: duftes Wetter, optimale Operations, wenig Downtimes, großartige Attraktionen, gutes Essen und kurzweilige Abendunterhaltung bei
„World of Color“.
World of Color - nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Feuer
Einziger Wermutstropfen: nach Labor Day sind sowohl Space Mountain als auch die Haunted Mansion geschlossen, weil diese für Halloween umgerüstet werden. Aber das weiß man ja im Vorfeld. Und Indy war traditionell von Downtimes geplagt, für vier Fahrten hat es aber am Ende gereicht. Ansonsten ist und bleibt Anaheim der „Happiest Place on Earth“.
Und hier noch ein paar Schnappschüsse ohne tieferes Ordnungskriterium, quasi nur zum Spaß:
Eine der am meisten unterschätzen Attraktionen: Luigi's Rollicking Roadsters
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Meer und Berge auf einem Photo. Wo gibt es das sonst?
Big Thunder Mountain packt unfassbar viel Spaß auf einen geradezu winzigen Footprint
Mickey Mouse darf natürlich nicht fehlen.
Die allmittägliche Parade
Tote Männer, die keine Geschichten erzählen
Piraten unter Beschuss!
Klassischer Darkride-Charme
Darf nicht fehlen: die Jungle Cruise
Und natürlich: Brainwash - the Ride a.k.a. It's a small World
Schloß-Standard-Aufnahme
California-Screamin' im Gegenlicht.
Und hier ohne Gegenlicht.
Nächtliche Stimmung in Radiator Springs
Das bildhübsche Fantasyland
Ein ganz prächtiger Park