Hajimemashite!
Mein Leben lang faszinierte mich das ferne Japan. Die Architektur, die Sprache, die Freundlichkeit der Landsleute und als Eisenbahnfan natürlich auch der Shinkansen wirkten eine große Anziehungskraft auf mich aus. Als ich dann als kleiner Junge nach dem jährlichen Gang in den Europa Park, Holiday Park und Tripsdrill auch langsam anfing mich mehr für die Achterbahnen dieser Welt zu interessieren, fielen mir zur Jahrtausendwende im Guinness-Buch der Rekorde zwei Bahnen auf, die mich seither in ihrem Bann hatten. Seitdem wusste ich, dass es mich irgendwann einmal nach Japan ziehen wird und das mit einer höheren Priorität als USA.
Als dann auch noch die Meldung kam, dass die Space World Ende 2017 schließen würde, wurde die Planung um Silvester herum sehr schnell sehr konkret und mit Tobias ein Mitfahrer gefunden.
Ende August dieses Jahres wurde dann mein Traum wahr und ich bestieg den Flieger in das Land meiner Kindheitsträume. So richtig realisiert hatte ich es dann aber erst nach einigen Tagen. Denn zunächst überwog noch die Angst vor diesem gänzlich neuen Erlebnis. Einerseits mein erster langer Flug (gab es mal jemanden, der zuerst nach Japan und nicht Amerika geflogen ist?), andererseits natürlich das Sprachproblem (wobei ich das auch im Nachbarland habe). Letzteres konnte ich durch einigen Lerneifer zumindest so sehr ausmerzen, dass ich häufig immerhin verstanden habe, was die Menschen von mir wollten. Aufgrund der fehlenden Übung fiel das Antworten dann aber leider zu schwer. Da ich mich mehrmals mit netten Leuten unterhalten hatte, tat mir das in der Seele weh, dass ich vorher nicht noch mehr geübt hatte und so die Gespräche meist nur recht oberflächlich abliefen. Für die Anreise zu den Parks ist mit ein wenig Vorbereitung Japanisch aber nicht nötig, auch wenn es vor Ort ein großer Gewinn zum Eintauchen ins japanische Flair ist. In der Hoffnung, dass sich mehr und mehr Menschen dazu entscheiden, dieses tolle Land zu bereisen, versuche ich daher in meinen Berichten ein wenig auf die Anreise einzugehen und ggf. Tipps zu den Parks zu geben, sodass sich die Vorbereitung für so eine Tour im Rahmen hält. Da Tobias schon ausführlicher auf die Planung und Anreise eingegangen ist, beginne ich mit dem ersten Parkbericht.
Bevor es aber zur ersten Achterbahnfahrt in Japan kommen sollte, mussten wir die kaputte Klimaanlage auf dem Hotelzimmer verkraften. Schon aus dem Flieger raus schlug uns die Hitze und Schwüle des Todes entgegen. Diese folgte uns dann bis auf das Hotelzimmer, wodurch Schlafen nahezu unmöglich gewesen war. Irgendwann tief in der Nacht habe ich dann mit dem x-ten Versuch endlich das Fenster aufbekommen, wodurch aufgrund eines aktuellen Gewitters deutlich abgekühlte Luft herein kam und somit endlich Schlaf möglich war.
Auch am nächsten Morgen regnete es weiterhin. So war es dann auch nicht sonderlich schlimm, dass uns der eigentlich eingeplante Zug vor der Nase wegfuhr. In Japan ist das aber kein großes Problem. Dank Hyperdia war die nächste Verbindung nach ganz kurzer Suche schnell gefunden. Unser erstes Hotelzimmer befand sich direkt an der Bahnstation von Kokura in der Stadt Kitakyūshū. Das hatte zwar eine weitere Anfahrt zum Greenland zur Folge, jedoch eine kürzere Reise zu den beiden weiteren Zielen hier im Süden.
Von Kokura aus nahmen wir dann den LTD Express Sonic nach Beppu. Wie hier zu sehen, laufen an größeren Stationen immer auch romanische Buchstaben über die Anzeigetafeln. Die Stationstafeln sind ebenso fast immer auch mit unserem Alphabet ausgerüstet.
In Beppu angekommen, sucht ihr bei einem Besuch am besten diese Information im Bahnhofsgebäude auf.
Dort könnt ihr für 4350 Yen ein Kombiticket für die beiden Busfahrten und den Parkeintritt in unser erstes Ziel erstehen. Das sind dann mal schlappe 950 Yen Ersparnis, die ein armer Student gerne mitnimmt. Der Mitarbeiter an der Info konnte auch super akzentfreies Englisch, auch wenn er japanisch sympathisch sein Können herunterspielte. Mit diesen Sprachkünsten war er im südlichen Teil Japans aber ziemlich alleine. Nur aufpassen: Die Info öffnet erst um 9 Uhr. Aus diesem Grund war es auch nicht weiter tragisch, dass wir den vorherigen Zug nicht erwischt haben.
Da ich es morgens vergessen hatte: Hier ein Bild der Station, an der der Bus abfuhr. Ihr müsst an der Station West 3 die Buslinie 36 Richtung Yufuin nehmen. Normal steht aber auch ein Mitarbeiter da, der einem den richtigen Bus zeigt, sofern der Japanbesucher ihn/sie mit Kijima Kogen anspricht.
Hier ein Scan des Fahrplans, den mir der nette Mitarbeiter an der Info gegeben hat.
Die Fahrt führte dann bei immer stärker werdendem Regen durch Beppu.
In weiter Entfernung sahen wir noch den zweiten Freizeitpark Rakutenchi, den wir aber ausließen. Es muss ja noch einen Grund geben, wieder in diese Region zu kommen. Später folgte dann noch ein weiterer Grund ...
Immer tiefer geht es in den Wald und ins Gebirge. Die Anfahrtsschilder versprechen ein baldiges Eintreffen, von einem Freizeitpark ist aber weit und breit nichts zu sehen.
Selbst an der Bushaltestelle mussten wir erstmal den Parkeingang suchen.
An sehr leeren Parkplätzen und mit aufgespannten Regenschirmen erreichten wir dann den Eingang zu unserem ersten japanischen Freizeitpark: Kijima Kogen.
Das Wetter war wirklich bescheiden, wodurch einige Bilder leider etwas sehr dunkel geraten sind. Ich bitte dies zu entschuldigen.
Nach dem Vorzeigen unserer Kombikarte bekamen wir von der etwas Englisch sprechenden Mitarbeiterin ein Wristband umgelegt und ein englischsprachiger Parkplan überreicht. Leider verursachte sie ein ziemlich langes Schweigen, denn der Hauptbesuchsgrund hatte geschlossen, weshalb sie uns aber zeigte, dass wir dafür eine sonst aufpreispflichtige Attraktion nutzen durften. Da ich bei dem aktuellen Dauerregen keine Lust auf irgendeine Attraktion hatte, liefen wir trotzdem zunächst zur Hauptattraktion, die sich im Tal befindet und dadurch von der Straße nicht einsehbar ist (zumindest von Beppu kommend).
Hier mal ein Bild von der Mainstreet bei besserem Wetter am Abend.
Zum Glück war das Wetter fast den ganzen Tag über sehr bescheiden, wodurch ich den Anblick der geschlossenen Jupiter nicht immer ertragen musste. Eigentl. ist von dieser Position eine riesige Holzwand zu sehen.
Im Laufe des Tages zeigte sich das Elend dann aber doch noch.
Sehr schade. Mein Traum war, dass ich alle Woodies in Japan fahren kann.
Leider wurde mir dieser schon am ersten Tag zerstört und ich konnte mich nicht über diese Message nach der Fahrt erfreuen.
Nachdem ich dann aber von dem tragischen Unfall hörte, verblasste diese Trauer etwas. Mein Beileid an die Familie des Mitarbeiters!
Aufgrund des Wetters blieb meine Lust auf jegliche Outdoor Attraktion auf dem 0 Punkt. Was sollte daher nun die erste Attraktion in Japan werden? Neben Jupiter blieb v.a. eine Attraktion immer im Gedächtnis, wenn ich an Kijima Kogen dachte. An sie hat ein alt eingesessener Onrider leider nicht ganz so positive Erfahrungen. Dies könnte ein Grund gewesen sein, warum wir sie auch als erstes gefahren sind, da wir dachten, dass uns nach einer erfolgreich überstandenen Fahrt nichts mehr passieren kann.
So wurde Poseidon30 meine erste Attraktion in Japan. Ein Spillwater. "Bei diesem Wetter?" könnte sich jetzt manch einer denken. Nach dem Modell im Legendia mein zweiter.
Da die Boote hier jedoch eine Überdachung besitzen, machte das Wetter wenig aus. Liebevoll wurde die Attraktion von uns Bötchen getauft.
Bloß blöd, dass sogar beide Boote damit ausgestattet wurden.
Auch auf der Brücke wird der Besucher alles, nur nicht nass. Aus diesem Grund fanden wir es sehr amüsant, als die häufig sehr nässescheuen Japaner sogar in diesem überdachten Boot mit Ponchos saßen.
Dirk wies uns in seinem Bericht darauf hin, die Fahrposition des Bären unbedingt einzuhalten.
So schlossen wir den Bügel so weit wie möglich und drückten uns so gut es geht vom Bügel weg.
Denn ohne dieses Pushen würden die Fahrgäste beim Eintauchen in das Wasser und des damit verbundenem abrupten Abbremsens innerhalb eines gefühlten halben Meters gegen die Bügel knallen. Im Vergleich zum Legendia Splash ein ganz anderes Kaliber.
Sowas hatte ich auf einer Fahrattraktion noch nicht erlebt. Da war selbst die frühere Vollbremsung auf dem Eurosat weniger krass. Ohne den Thread vom Dirk hätte es mich hier wohl auch erwischt. Aus diesem Grund ein Dankeschön an ihn für diese Warnung!
Das Eintauchgeräusch und die Wassermassen, die von den Scheiben herunterliefen waren aber schon beeindruckend. Danach war ich zumindest schon sehr heiß darauf, so einen Spillwater ohne Dach zu fahren.
Anschließend fuhren wir noch eine Runde mit dem Riesenrad. Aufgrund des Wetters und der nassen Scheiben gab es aber nicht allzu viel zu sehen und gute Fotos waren nahezu unmöglich.
Zurück im oberen Parkteil fuhren wir den Shooting Pirates. Auch wenn sehr kurz, trotzdem recht spaßig und ansehnlich gestaltet. Die erste Runde verlor ich aber.
Aufgrund der vorhandenen Überdachung nahmen wir auch noch eine Runde auf der von Tobias so geliebten Sea Stone Barn mit.
Inwieweit wir dann die Attraktionen angegangen sind, weiß ich leider nicht mehr genau.
Die nächsten knappen 90 Minuten verbrachten wir dann aber erstmal im etwa genau mitten im Park liegenden Hamburger Shop. Dort brachte ich dann dem Tobias bei, wie er sich einen Kaffee bestellen kann.
Trotz Regenschirms war mein Rucksack schon stark durchnässt und meine Lust auf Attraktionen relativ im Keller. So warteten wir auf die im Wetterbericht vorhergesagte Besserung zur Mittagszeit. Spätestens jetzt war ich froh, dass wir nicht pünktlich zur Parköffnung anwesend waren. Als es dann draußen tatsächlich nur noch etwas regnete, gingen wir aber zunächst in den Shop am Eingang. Dort kaufte sich der Tobias ein paar Kekse und ich mir einen Poncho für 100 Yen. Umgerechnet nicht mal 1 Euro und das mit sehr guter Qualität. So konnte ich dann endlich ohne Angst vor vollständiger Durchnässung und damit drohender Erkältung auf Attraktionsjagd gehen. Die erste Achterbahn in Japan wurde dann eine Bahn für Fuß- und Schuhfetischisten. Oder auch für den wohl größten Vekomafetischisten.
Die Rede ist von einem Rollerskater mit dem passenden Namen Roller Skate Coaster.
Vom Parkeingang aus gesehen auf der rechten Seite der oberen Ebene gelegen, liegt er doch etwas abseits.
Hier durften wir dann auch das erste Mal die japanischen Gegebenheiten bei der Abfertigung und Abfahrt erleben. Da wird sogar auf dem Schaukelschiff gesagt, wenn gebremst oder beim fliegenden Teppich die Schwingrichtung geändert wird. Für die wenigen Kinder im Park ist der Rollerskater die Bahn zum Dauerfahren. Für mich als großer Vekomafan der perfekte Auftakt um mit meiner europäischen Lieblingsmarke in Japan in das Achterbahnfahren einzusteigen. Bei der Bahn handelt es sich übrigens um die jüngste Bahn des Parks, die zum neuen Jahrtausend eröffnet wurde.
Direkt daneben befindet sich zwischen dem Shooter und dem Roller Skater ein nicht im Eintritt enthaltenes Laserlabyrinth.
Hier oben gibt es daneben noch einen Wellenflug und ...
... eine kleine Bootsfahrt.
Wasser gab es genug von Oben, weswegen ich und viele andere auf den Wasserpark keine Lust hatten.
Dann doch lieber einmal mit Merry-Go-Round fahren ...
Direkt daneben ist unser erstes 360° Kino der Tour zu finden. Es gibt sogar drei verschiedene Filme zur Auswahl. Den ersten Film werden wir in den folgenden Tagen noch erleben dürfen, für den zweiten kamen wir leider zu spät.
Also wurde es der Horror-Streifen.
Diese 360° Kinos haben zwar nur einen einzigen Effekt außerhalb der Leinwand, dafür wirken die Filmeffekte umso mehr, zumal wir uns auf den Sitzen auch um 360° drehen können. Wenn auf einmal jemand direkt auf den Kinogänger zuläuft und dann nicht einfach verschwindet, sondern sein Kopf oder sonstiges vorbeiläuft oder die Sicht durch dieses Objekt geht, erwischte ich mich des Öfteren beim Zucken. Schockeffekte gab es zwar trotz Horrorfilms wenige, die 3D Effekte waren aber in dieser Form ein neues Erlebnis für mich.
Ein Gebäude weiter gibt es die diesjährige Neuheit zu entdecken: Flash Battle K. Alleine oder in Teams kann hier gegeneinander angetreten werden.
Dabei gilt es mit Schnelligkeit und gutem Rundumblick nach deren Erleuchten auf so viele Taster wie möglich zu hauen.
Danach hatten wir uns erstmal eine Fahrt auf der Schiffschaukel Kijima-Ru verdient.
Leider schaukelt sie nicht so weit aus, aber schon hier zeigte sich, wie spaßig so eine Fahrt mit den schiffschaukelliebenden Japanern werden kann.
Doch was erblickten meine Augen wenige Meter daneben? Einen fliegenden Teppich von Zierer.
Wer meinen Gröna Lund Bericht gelesen hat weiß, dass dies einer meiner Lieblingsflatrides war/ist. Da wir immer alleine in der Reihe gesessen sind, konnte ich leider schlecht den Bügel etwas auflassen, wodurch die Fahrt nicht ganz so luftig und schwebend wie in Stockholm war.
Von der Ferne ist die Monorail schon zu hören.
Grund sind die mit einem Verbrennungsmotor betriebenen und echt cool japanisch aussehenden Gondeln. Für den Fall, dass auf der Strecke etwas passieren sollte, gibt es ein Walkie-Talkie. Bei den vielen Sternen ist der Name nicht weit hergeholt: Moon Parade.
Die Steuerung erfolgt über einen Steuerhebel. Von der Strecke haben die Fahrgäste oft einen super Blick auf die Landschaft. Eindeutig der grünste Park der Tour.
Die nächste Attraktion konnten wir auch schon erblicken.
Die Go Carts. Damit Kinder mitfahren dürfen, auch in Doppelsitzer fahrbar.
Zuvor muss das Gepäck aber in den Schließfächern verstaut werden. Kostenlos! Wie in jedem anderen Park auf der Tour. So richtig sympathisch und ohne einen Abzockergedanken, wie in manchem amerikanischen Park.
Die Karts sind dann etwas sehr gedrosselt, aber Spaß machen mir die Dinger trotzdem immer, zumal die Strecke auch echt lang ist. Nur wird in Japan nicht gegeneinander, sondern mit einigem Abstand hintereinander gefahren.
Dann fehlt im oberen Teil nur noch eine letzte Achterbahn.
Die Rede ist von Gold Rush, die den Großteil des Tages geschlossen war.
Als gegen 14 Uhr der Regen aufhörte, waren dann aber Testfahrten zu sehen. Also schnell hinein.
Da dachte auch ein gestandener Onrider, dass die Schiene zur Strecke gehört. Hübsche Deko, sowohl außen, ...
... als auch innen. Zumindest für einen Park dieser Größe.
Tobias feierte hier einen Geburtstag. Der Mitarbeiter war aber echt der Beste.
Ständig am Grinsen hat er vor dem Eingang gewartet, bis jemand vorbeikommt. Als er uns gesehen hat, wusste er sofort, dass wir mitfahren möchten und ist gleich reingerannt. Also die erste Hürde haben wir schon mal geschafft. Die zweite folgt aber zugleich. Der Stauraum im Wagen ist wohl auf Beinamputierte ausgelegt. Eindeutig der engste Wagen in dem ich bislang sitzen durfte.
Sind dann mal alle Gliedmaßen erfolgreich verstaut beginnt auch schnell die langsame Liftauffahrt.
Trotz des rostigen Aussehens ist die Fahrt selbst sehr sanft. Bis auf die Streckenteile, die zurück in die horizontale Position führen. Die Auffahrten enden nämlich sehr abrupt.
So befindet sich nach der zweiten Abfahrt in dieser Höhle nur eine ganz kurze Auffahrt, die dazu noch mit einer Trimbremse versehen ist. Ohne die würden die Mitfahrer in der 1. Reihe aber erstmal ihre Kompartimente an der Wand aufkratzen müssen.
Selbst im Onride-Video von TPR müssen die Mitfahrer extremst lachen an dieser Stelle. Der Rest der Strecke ist dann noch ein wenig Gekurve. Also merken: Unbedingt vorne fahren! So war es keine Überraschung, dass wir hier mehrmals eingestiegen sind. Bei
Vekoma ähnlichen Schienen aber auch nicht so verwunderlich ...
Da gönnten wir uns in dem Hamburger Shop von vorhin erstmal ein wenig was zu essen.
Wirklich eine Empfehlung. Uns beiden hat der Burger sehr gut geschmeckt!
Auf dem Weg ins Tal kommt der Besucher dann an den Teetassen vorbei. Da die arme Dame auf Mitfahrer wartete, wollten wir ihr etwas Arbeit gönnen.
Zum Runterkommen eine perfekte Anlage. Die beiden Scheiben drehen sich sehr langsam, wodurch selbst Leute mitfahren können, denen es schnell schlecht wird. Und für die kranken Leute gibt es dann noch den Boost-Modus. Mit ein wenig Muskelkraft bekommen die Mitfahrer diese abartig zum Drehen. Fast keinerlei Widerstand und eine famose Lagerung machen es möglich. Etwa auf einer Ebene mit meinen geliebten Flying Wheels von Metallbau Emmeln. Nach der Fahrt bin ich die ersten Schritte alles gelaufen, aber nicht geradeaus ...
Den Kiddie am Ende der oberen Ebene hatten wir zwischendurch mal komplett vergessen.
Auf der Mittelebene gönnten wir uns dann erneut einen Ausblick von oben mit der Sky Merry.
Wieder richtig japanisch schick gestaltet.
Nach der Fahrt baut sich dann ein Free Fall Tower vor einem auf, auf dem der Gast die Newton'schen Gesetze überprüfen kann.
Nope, viel los war hier meistens nicht. Erwähnenswert sind die, im gurtliebenden Japan, fehlenden Gurte. Sowohl um die Hüfte als auch zur Bügelsicherung.
Mein erster kleinerer
Intamin-Tower. Mein geliebter Moment nach dem Ausklinken ist von der Größe eh unabhängig. Dafür ist das Abbremsen gefühlt viel intensiver. Kein Wunder, dass wir auch hier mehrere Fahrten machten.
Eigentlich wollten wir zurück im Tal noch eine Runde Riesenrad fahren, aber die Aussicht war uns dann doch etwas zu eintönig.
Also nochmal eine Runde Bötchen. Irgendwie hat uns die Fahrt so gut gefallen, dass wir schlussendlich 6x damit gefahren sind. Der Moment vor dem Eintauchen war immer sehr spannungsgeladen.
Den ganzen Tag über war es zwar nicht sonderlich warm, aber drückend schwül. Da freute ich mich auf die unmittelbar neben dem Ausgang vom Bötchen liegende Ice World.
Endlich eine Temperatur zum Abkühlen. Etwas Besseres hätte ich meinem Körper nicht gönnen können.
So bin ich mehrmals über den Tag verteilt an den Tierchen recht langsam vorbeigelaufen. Manchmal sogar zweimal direkt nacheinander. Danke an den Tobias fürs Fotografieren!
Auch wenn danach unweigerlich jede Brille anlief und die Mitarbeiter einem direkt ein Putztuch reichen mussten.
Endlich wieder fit machten wir uns dann auf zum Jupiter-Ersatzprogramm namens Mars.
Zwei Parcours, einer mit körperlicher Anstrengung und einer mit etwas Hirnschmalz. Aufgrund der Schwüle kam ich hier sehr schnell ins Schwitzen, war aber das Erlebnis wert. Zumal die Attraktion in Japan öfters zu finden ist und immer aufpreispflichtig war.
Wer alle Stempel im Labyrinth findet, darf hoch oben eine Glocke leuten, damit auch jeder weiß, dass es jemand geschafft hat. Als Geschenk gibt es dann einen goldenen Mars Aufkleber.
Langsam fingen die Beine an zu Schmerzen. Was bietet sich bei Schmerzen besser an als ein heißes Bad? Okay, bei der Schwüle wäre ich wohl gestorben, aber die Region um Beppu ist bekannt für seine zahlreichen Onsen.
So gibt es zwischen der Sky Merry und dem Free Fall Tower ein Fuß-Onsen.
Hier ganz rechts zu sehen.
Howli Mowli. Unscheinbar verbirgt sich hier eine Perle. Sehr schick aufgebaut und mit Dach versehen, verbrachten wir hier einige Zeit, bis sich der Nebel wieder lichtete. Das Wasser auf der gezeigten Ebene war schon extremst heiß, wer die paar Schritte zu dem Rohr läuft und dann in die obere Ebene wechselt wird dann nochmal eine andere Hausnummer erleben. Nach 10 Minuten wären die Füße gar gewesen und zum Verzehren geeignet. So setzten wir uns dann in die untere Ebene und ließen Achterbahn Achterbahn sein und genossen die Ruhe der Natur. Als wir uns dann wieder aufmachten und das erste Mal wieder auf den Füßen standen, kam es mir vor als würde ich auf Wolken laufen. Unbeschreiblich und sollte jeder einmal miterlebt haben.
Da mich die Bekleidungsvorschriften von einem Besuch eines richtigen Onsens abhielten, konnte ich so wenigstens einmal einen Fuß-Onsen miterleben.
Danach klarte der Himmel richtig auf und manchmal kam sogar die Sonne hinter den Wolken hervor. Da zeigte sich erstmals die richtig hübsche Lage des Kijima Kogens in der Natur.
Daher lohnte sich jetzt endlich wieder eine Fahrt mit dem Riesenrad. Aber nicht in der normalen Gondel, sondern in dieser sehr freizügigen.
Dafür müssen sich die Wagemutigen rechts anstellen. Zum Glück war nichts los.
Ich hatte vergessen (wirklich!) mein Handy einzuschließen. So konnte ich ein paar Bilder von der Umgebung machen. Was ein Ausblick!
Auch in die andere Richtung. Zu sehen ist der Mount Yufu, seinerseits ein Stratovulkan. Ich weiß, was ich das nächste Mal vor dem Parkbesuch machen werde!
Böööötchen!
Anschließend nahmen wir noch eine Zugfahrt mit dem Tableland Train mit.
Einmal um Bötchens See herum.
Dabei wird materialsparend die mittlere Schiene sowohl für den Hin- und Rückweg verwendet.
Und dann fehlte auch nur noch eine letzte Attraktion (den Bird Man haben wir nicht gemacht, da waren die 2000 Yen Aufpreis dann doch viel zu viel), die sich gleich mal zum ersten Highlight der Tour entwickelte.
Meisho Meisho!
Vorbei an der Kinderfahrschule, ...
... an der unter der Bahn liegenden Minigolfanlage, die wir eigentl. noch ausprobieren wollten, dann aber geschlossen war ...
... und am Zamperla-Bus ist direkt daneben die Station des Super L&S Coasters erreicht.
Schnell war die erste Reihe besetzt (zunächst noch im Regen und Poncho) und die Fahrt konnte beginnen. Ich mag die Farbkombination sehr.
Dann mit geringer Geschwindigkeit über die Spielmeile. In der ersten Reihe sitzend kamen wir nicht mehr aus dem Winken heraus, da uns alle Japaner willkommen heißen wollten.
Doch dann geht es Meisho-typisch bergab. Eine steile Abfahrt sucht der Achterbahnfan verzweifelt. Dafür nimmt der Zug gemächlich an Tempo auf. Doch aufgrund dieser langen Abfahrt, die auch noch in den Boden gebuddelt wurde, hält er dieses eben auch lange.
So schoss ich mit immerhin 78 km/h und einem breitem Grinsen ob des tollen Tempofeelings in den Looping. Nach der folgenden Sitzpresse mit vielleicht einem etwas unsauberen Übergang wird der Fahrgast dann ...
... in der ersten Reihe sitzend direkt in die richtige Sitzposition für die folgenden Korkenzieher geschossen. Tolle und nicht zu heftige, dafür aber überraschende Airtime!
Dann hinein in die beiden Korkenzieher ohne Schläge, wenn überhaupt mit ein zwei kleinere Rucklern.
Durch den Looping und über die Minigolf geht es dann mit leider nur noch geringer Geschwindigkeit zurück in die mit Reifen gebremste Station. Das Geräusch der Reifen lieferte den nächsten Grinser auf meinem Gesicht.
Mag zwar keine weltverändernde Achterbahn sein, als Auftakt in die japanische Herstellerriege aber ein super Einstand.
Gegen 18:20, wir sitzen gemächlich im Onsen, fiel mir auf, dass unser Bus in zwei Minuten fährt. Da hatte ich irgendwie eine andere Uhrzeit abgespeichert. War aber nicht so schlimm, da um 18:55 noch einer nach Yufuin fährt. Hat zwar schlussendlich 450 Yen mehr gekostet, dafür habe ich mehr vom Land gesehen, konnte mehr Zug fahren (bin Eisenbahnfan) und noch eine weitere Runde auf der blau/grünen Schlange fahren.
Fazit
Ein unglaublich hübscher Park mit viel japanischem Charme.
Viele super gelaunte Mitarbeiter, zahlreiche Attraktionen für jedes Alter und eine super Location zwischen den beiden Vulkanen Mount Tsurumi und Yufu. Ich möchte nicht wissen, wie viel mehr mir der Park noch gefallen hätte, wenn ich nicht die ersten 2-3 Stunden des Tages durch den Regen verloren, sondern in Jupiter investiert hätte. Aber auch ohne war es ein super Tag und aufgrund der Umgebung und des hölzernen Verlustes werde ich hier sicherlich noch einmal herkommen. Als zum Ende des Tages hin die Lichter im Park angingen, wurde das sowieso schon tolle Flair noch gesteigert. Schade, dass wir da schon gehen mussten.
Damit endet auch der erste Bericht meinerseits und entschuldige mich, dass er so ausführlich geworden ist. Wir waren aber in Japan und da ist einfach alles geil. Und wenn ich so im Nachhinein darüber nachdenke bekomme ich immer noch das größte Grinsen auf das Gesicht, dass ich in meinem Alter diese Tour ohne einen Fanclub oder Reiseleitung und ohne Probleme gemeistert habe.
Die nächsten beiden Berichte wird der Tobias übernehmen und ich werde mich dann wieder mit der ersten Holzachterbahn unserer Tour aus dem Hirakata Park melden.
In diesem Sinne: jaa, mata ne!
Nicolas
Lecker Meisho Meisho.