Samstag, 01.07.2017 FKF North USA Tour Tag 8: Indiana Beach
Da die Herbstferien begonnen haben, kann ich nun endlich weiter an den Berichten arbeiten.
Am 8.Tourtag mussten wir ziemlich früh aus den Federn, da wir an diesem Morgen eine Zeitzone Richtung Osten überquerten und somit eine Stunde verloren ging. Zudem war auch für diesen Tag erfreulicherweise eine ERT geplant. Um 5:45 Uhr fuhr der Bus bereits ab, es war noch ein wenig Strecke zurückzulegen. Es sollte bereits in den nächsten Bundesstaat Indiana gehen.
Um kurz vor 10 erreichten wir das heutige Ziel:
Indiana Beach.
Es war der Tag der gelben Invasion, denn es war T-Shirt-Day!
Freundlich empfangen gab es gleich mal eine große Überraschung: Statt wie im Bus angekündigt 1 oder 2 Bahnen standen für uns gleich 4 Achterbahnen vor der Parköffnung für eine Stunde zur Verfügung! Eine richtig tolle Aktion vom Park!
Mit meinem Rucksack gab es auch in diesem Park nirgendwo Probleme. Wir erhielten ein Wristband für die Fahrgeschäfte und eines für ein gemeinsames Mittagessen.
Alle verteilten sich ein wenig und ich schloss mich einer überraschend kleinen Gruppe an, die eine der Bahnen mit schlechterer Kapazität ansteuerte. Sonst werden die ja eigentlich immer von den Countern zuerst angestürmt.
Die Rede ist von Steel Hawg, einem 2008 von S&S gebauten El Loco.
Die Schoßbügel werden von der Seite heruntergeklappt und dann kann man die Schulterbügel von oben herunterziehen. Das Bügelsystem erinnerte mich ein kleines bisschen an X2.
Meine Vorfreude hielt sich etwas im Rahmen, da die Fahrt von außen ein wenig nach Prügel aussah. Es waren 3 der 4 Wagen im Einsatz.
Hier das komplette Layout auf einem Blick.
Hat man den steilen Lifthügel passiert, geht es nach kurzem geraden Stück in eine scharfe Linkskurve und man sieht den übersteilen, 111°-
First Drop vor sich. Man wird nochmal stark eingebremst, sodass es viel Hangtime beim Drop gibt, dann geht es rasant mit viel Dampf abwärts. Die folgende Auffahrt endet mit einer scharfen Linkskurve, die einen gut auf die Seite wirft. Dann ist schon die erste Zwischenbremse erreicht, die aber meine ich kaum eingriff.
Hierauf folgt eine Kurve, die stark nach außen geneigt ist und im Anschluss eine normal gebankte Linkskurve. Diese leitet einen direkt in die erste
Inversion, einen Dive
Loop. Man fährt eine halbe Rolle und erlebt erstmal mindestens eine Sekunde Hangtime, bevor es in einem halben
Looping wieder mit viel Schwung abwärts geht. Auf eine steile Auffahrt folgt die zweite Zwischenbremse, die ebenfalls kaum eingriff.
Nun geht es in eine Rechtskurve, die einen in einen etwas speziellen In-Line Twist führt. Während man die Rolle passiert, geht es nämlich abwärts und somit man zum Ende hin immer schneller. Ein interessantes Fahrerlebenis, während es auch hier nette Hangtime gibt. Danach geht es noch in eine hochgelegene, ungefähr 90° gebankte Rechtskurve, danach ist auch schon die Schlussbremse erreicht.
Fazit: Wow! Anders als erwartet fuhr sich Steel Hawg richtig ruhig und konnte sogar als echt tolle Spaßmaschine überzeugen! Das hatte ich der Bahn von außen irgendwie nicht zugetraut. Da sie uns so gut gefiel und wir sogar sitzen bleiben konnten aufgrund der wenigen FKFler, blieben wir gleich noch 2 weitere Runden sitzen. Schöne, spaßige Bahn!
Hangtime!
Und dann gehts mit viel Dampf abwärts
Als nächstes ging es zum Tig'rr Coaster, der ältesten noch in Betrieb befindlichen Achterbahn des Parks.
1976 wurde sie für ein paar Jahre im nicht mehr bestehenden Holiday Beach betrieben. Seit 1984 dreht sie nun in Indiana Beach ihre Runden. Das dürfte mein erster Schwarzkopf Jet Star gewesen sein.
Die Wagen sind recht ähnlich zum Whizzer am Vortag, nur dass es sich hier um Einzelwagen mit nur zwei Sitzbereichen hintereinander handelt. Zudem gibt es nicht die Spirallifthügel.
Leider waren nur 2 Wagen drauf, sodass es etwas schleppend voran ging.
Hier hinter Matthias ist übrigens unsere Busfahrerin Ginger zu sehen, von der ich also tatsächlich doch ein Bild habe. Sie ist, wenn sie Zeit hatte, wirklich so ziemlich alles mitgefahren, wie Janek schon mal angemerkt hatte.
Die gleichen Gefühle wie der Whizzer vermochte diese Bahn nicht bei mir auszulösen, doch natürlich ist das auch eine nostalgische Bahn. Nach Recherche bei rcdb sind zur Zeit nur noch zwei weitere Bahnen des gleichen Typs auf der Welt in Betrieb.
Mit ein bisschen Airtime geht es den recht steilen First Drop hinab und direkt in eine druckvolle Rechtskurve.
In dem recht kurzen Layout gibt es noch ein paar weitere Drops und Kurven. Die Bahn ist durchaus an mehreren Stellen recht intensiv, gerade der anfangs geschilderte Teil. Dabei fuhr sich auch diese Bahn noch richtig super, wie man es von Schwarzkopf gewohnt ist.
Eine schöne alte Bahn, die ebenfalls Spaß macht. Aufgrund der schlechten Kapazität kam es aber leider zu keiner Wiederholungsfahrt mehr.
Nun wurde es Zeit für die erste Holzachterbahn des Parks: Dem Cornball Express
Da die Station recht hochgelegen ist, müssen ein paar Treppenstufen erklommen werden.
Es gibt nur einen Zug mit 6 mal 4 Plätzen, doch für die ERT zumindest reichte das locker aus, denn es war höchstens ein Viertel des Zuges belegt. Die Holzachterbahn wurde 2001 von CCI gebaut.
Der Lifthügel läuft parallel zu dem der größten Holzachterbahn des Parks.
Von außen sah der First Drop ja recht airtimereich aus, jedenfalls wenn man die Reaktionen der FKFler in der letzten Reihe dort beobachtete. Da waren die Arme oben und als es abwärts ging, sah man richtig das "Woooh!" und die Arme zum Bügel wandern.
Somit gab es keine Frage, dass wir uns im letzten Wagen platzierten.
Die
Airtime beim
First Drop war dann auch gut spürbar, aber nicht ganz so heftig, wie es von außen aussah. Da der Drop jedoch eine scharfe Linkskurve beinhält, wird man zusätzlich noch gut auf die Seite geworfen, da man hinten mit mehr Tempo hinabdonnert. Ganz grob betrachtet hat das Layout die Form von 2 Kreisen, in denen man abwechselnd Hügel und Kurven passiert. Es wechseln sich mal schnellere, mal langsamere Parts ab. Manche Hügel bzw Abfahrten bieten ebenfalls noch nette
Airtime.
Die zweitintensivste Stelle nach dem
First Drop ist, wenn man den "ersten Kreis" passiert hat. Man ist recht hochgelegen ungefähr auf Höhe des Lifthills und es geht nochmal steil und recht airtimereich abwärts. Der Drop mündet direkt in eine intensive Linkskurve, wo es das einzige Mal während der Fahrt ein bisschen ruckelt. Das ist aber in einem Rahmen, der sich problemlos aushalten lässt. Da hatten wir schon ganz andere Sachen auf der Tour erlebt.
Nach 640m ist die Fahrt bereits wieder vorbei.
Fazit: Die Holzachterbahn ist natürlich nicht allzu alt, dennoch war es schön zu sehen, dass sie sich noch in einem ziemlich guten Zustand befand. Der Cornball Express bietet nette
Airtime und ein paar schöne, intensive Stellen. Leider ist die Fahrt recht kurz, was für mich die größte Schwäche der Bahn ist. Mit den Woodies aus Great America konnte sie für mich nicht mithalten, dennoch machte auch sie eine Menge Spaß. Da so wenig los war, haben wir auch gleich eine weitere Runde im letzten Wagen gedreht.
Nun wurde es Zeit für die größte Holzachterbahn im Park, dem Hoosier Hurricane.
Nebenbei ist sie mit dem Baujahr 1994 auch die älteste Holzachterbahn im Park. Sie wurde ebenfalls von CCI gebaut.
Nachdem wir ihn beim ersten Versuch aufgrund von Bügelproblemen verlassen mussten, konnten wir nun fahren.
Der Hoosier Hurricane ist im Prinzip von überall aus zu sehen, da er sich durch fast den kompletten Park entlangschlängelt.
Hier war einer der beiden Züge drauf, für die ERT genügte das ebenfalls. Wir nahmen auch hier hinten im Zug Platz.
Wie schon auf dem einen Bild gesehen, geht es parallel zum Cornball Express in entgegengesetzter Richtung aufwärts. Oben angekommen, wird zunächst langsam eine Rechts- und danach eine Linkskurve druchfahren. Dann geht es abwärts und hinein in das langgezogene Out and Back Layout.
Mit überwiegend hoher Geschwindigkeit geht es in die Täler und über die Hügel hinweg. Hin und wieder wird der Zug auch etwas langsamer, gerade die langgezogene Wende vor dem Rückweg gibt einem etwas länger Zeit zum Erholen.
Der Hoosier Hurricane bietet durchaus auf manchen Hügelkuppen und Abfahrten nette
Airtime. Allerdings fährt er sich im Vergleich zum Cornball Express doch spürbar rauer. Gerade in den Tälern wird es mehrfach etwas ruckelig. Das ist die komplette Fahrt über in einem Rahmen, der sich gut aushalten lässt, aber es könnte schon gerne etwas weniger sein. Immerhin ist die Strecke mit knapp 900m spürbar länger als beim Cornball Express.
Fazit: Die Bahn macht auch Spaß, allerdings hemmen die Fahreigenschaften ein bisschen die Fahrfreude. Man kann die Bahn noch gut fahren, doch nach der Fahrt fand ich den Cornball Express minimal stärker.
Dem Rest meiner Gruppe hat der Hoosier Hurricane nicht so gut gefallen, weshalb ich leider zu keiner 2.Vergleichsfahrt mehr gekommen bin. Darüber ärgere ich mich heute noch, denn von außen macht die Bahn einen echt schönen Eindruck. Ich hätte sie auch gerne mal vorne getestet. So blieb es leider beim etwas durchwachsenen Ersteindruck, auch wenn ich nochmal betonen möchte, dass die Fahrt spaßig war.
Ein wenig war meine Fahrlust an diesem Tag aber auch gehemmt. Im Gegensatz zum Vortag blieb es durchgängig trocken, es scheinte nur die Sonne und die Luftfeuchtigkeit war auch nicht so hoch. Eigentlich ein sehr schönes Wetter, doch das sorgte für eine unglaubliche Hitze. Ich habe diesen Tourtag als einen der Wärmsten der Tour in Erinnerung und da es in vielen Ecken des Parks nur wenig Schatten gibt, machte mir die Hitze im Verbund mit dem kurzen Schlaf ziemlich zu schaffen.
Die ERT war nun auch beendet und wir begaben uns in die hintere Hälfte des Parks.
Dort beobachteten wir eine Fahrt von Zero G: Nur ein paar FKFler waren drin und der Ride schaffte irgendwie nicht mal die Hälfte der Höhe zu erreichen. Sowas habe ich noch nie bei diesem Ride-Typ erlebt, doch später lief es meine ich wieder problemlos.
Nun wurde es Zeit für eine Achterbahn, die im Bus als DER Geheimtyp genannt wurde. Es war allerdings lange unklar, ob die Bahn überhaupt an diesem Tag fahren wird, denn es sollten noch Reparaturarbeiten an ihr stattfinden. Als wir das erste Mal dort auftauchten, sahen wir noch einen Mitarbeiter auf den Schienen herumklettern und werkeln. Es sah also nicht so gut aus, da wir den Park recht früh wieder verlassen sollten.
Die Rede ist von Lost Coaster of Superstition Mountain.
Die Bahn wurde ursprünglich 1978 als Darkride eröffnet. 2002 wurde sie dann von CCI in den heutigen Zustand als Holzachterbahn umgebaut.
Kurz darauf gab es jedoch Anzeichen, dass die Bahn wohl bald öffnen wird. Also frohen Mutes in die Schlange vor den Wartebereich eingereiht.
Wir mussten aber noch eine ganze Weile in der prallen Sonne braten, bis wir dann endlich in den Wartebereich eingelassen wurden.
Doch auch dort hieß nochmal ein gutes Stück warten, da doch nochmal ein Mitarbeiter zum Lift musste und etwas prüfen bzw reparieren. Das Besondere an dieser Bahn ist nämlich unter anderem, dass man hier mit einem Fahrstuhl-Lift auf die knapp 11m Höhe befördert wird.
Die Wartezeit in der Warteschlange nutzte ich ein wenig sinnvoll und kam mit zwei eher älteren amerikanischen Männern ins Gespräch. Wie es der Zufall so wollte, kannten auch diese persönlich Deutsche. Das war irgendwie bei so ziemlich jeder amerikanischen Person auf der Tour so, mit der ich ins Gespräch gekommen bin. Entweder kannten sie persönlich Deutsche oder waren schon mal in Deutschland. Das fand ich doch sehr interessant und hatte ich so nicht erwartet. Wie auch schon in den anderen Bundesstaaten waren das alles total nette Menschen, die keine negativen Vorurteile uns gegenüber hatten, auch wenn gern mal behauptet wird, dass die Amerikaner so wären.
Das Bild hat ein FKFler aus der Seilbahn gemacht, wo man sieht, wie die gelbe Invasion geduldig in der Hitze der Warteschlange ausharrt. Unser Winken wirkte auf manch anderen in der Warteschlange ansteckend.
Nach etwas Gewerkel ging es dann aber noch tatsächlich los. Allzu viel Zeit hatten wir nämlich nicht mehr, da es nicht mehr lange bis zu dem gemeinsamen Mittagessen war.
In diese wunderschönen Käfige steigt man dann ein. Das erinnerte mich ein wenig an den Toboggan in Little Amerricka, auch wenn es hier nicht ganz so eng ist.
Doch es war immer noch etwas Geduld gefragt, denn die Kapazität der Anlage ist katastrophal. Es ist nur ein Zug mit 2 Wagen drauf, in die maximal je 4 Personen passen. Mit Lift und allem dauert die Runde ein wenig und das Ein- und Ausstiegsprozedere in den engen Wagen zieht sich auch immer ein wenig.
In jedem Wagen sitzen je 2 Personen vor- und rückwärts. Ein Junge hatte sich vorwärts neben Peter platziert. Glücklicherweise war der Junge so freundlich und hat auf meine Frage, ob er rückwärts sitzen könne, positiv reagiert. Wer schon mal Berichte von mir gelesen hat, weiß wahrscheinlich, dass ich rückwärts fahren (zumindest für länger als die paar Sekunden beim
Boomerang) überhaupt nicht gut abkann. Daher war ich ihm da äußerst dankbar.
Dann geht es los und gleich den Lift hinauf, den man auf dem 2.Bild ein wenig im Hintergrund erkennt.
Es schließt sich ein Layout mit vielen kleinen, abrupten Drops und engen Kurven an.
Trotz der geringen Höhe und Maximalgeschwindigkeit von 32 km/h wird hier aufgrund des Layouts eine ziemlich wilde Fahrt geboten.
Zwischendurch geht es hin und wieder mal durch ein kleines Bergmassiv und an Thematiserungselementen vorbei, allerdings so schnell, dass sie nicht wirklich auf einen wirken können. Der Radius mancher Kurven war gefühlt zum Teil nur wenige Zentimeter groß und so gibt es auch ordentlich seitliche Gs in den Kurven.
Fazit: Puh, was für eine Fahrt. Die beiden rückwärts vor uns sitzenden Kinder hatten recht viel Spaß, die Mehrzahl der anderen FKFlern wohl auch. Doch sowohl Peter und vor allem ich war nicht so wirklich begeistert. Dieses wilde, abrupt in die Kurve Gegehe war für mich persönlich sehr anstrengend zu fahren und ich war echt froh, als ich wieder raus konnte. Ein Glück, dass ich diese Bahn vorwärts gefahren bin, sonst hätte sich mein Mageninhalt möglicherweise verflüchtigt. Tut mir Leid, aber die Bahn war überhaupt nicht mein Fall...
Aufgrund der langen Wartezeit war es bereits 12:30 Uhr und somit Zeit für das gemeinsame Mittagessen in einem Pavillion nahe des Eingangs der beiden großen Holzachterbahnen.
Dort gab es ein Buffet, bei dem es Hotdogs, Hähnchenkeulen und Salate gab. Leider muss ich sagen, dass mir der Salat überhaupt nicht geschmeckt hat und an den Hähnchenkeulen war mehr Fett als Fleisch dran. Das einzig für mich Essbare waren die Hotdogs und auch die waren eher durchschnittlich. Einziges Plus waren die Getränkedosen, die in einer großen Truhe mit Eiswürfeln gelagert wurden und somit bei der Hitze eine sehr schöne Abkühlung boten. Dennoch für mich insgesamt leider das schwächste Parkessen der Tour. Dennoch ein Dankeschön an den Park für das Zusammenstellen des Buffets, vielleicht hat es ja anderen besser geschmeckt als mir.
Kurz darauf gab der Park aber die nächste positive Überraschung bekannt:
Die noch fehlende Achterbahn Dragon Wagon wurde für uns geöffnet.
Eigentlich waren keine Fahrten für Erwachsene erlaubt, doch die FKFler durften mit halber Beladung fahren. Das führte zu einem Sprinten der Counter zu der Bahn, als gäbs kein Morgen mehr.
Ich als Nicht-Counter trank in der Zeit lieber noch genüsslich eisgekühlte Getränke.
Dann gab es noch ein äußerst symbolisches Bild für diesen Park. Ich hatte Dirk vor dem Essen wegen einer bestimmten Attraktion angesprochen, da es knapp werden würde, sie vor Busabfahrt zu schaffen. Er meinte, dass er etwas dazu nach dem Essen für alle sagen wird. Naja, das war zumindest der Plan, doch Indiana Beach macht ihm da einen Strich durch die Rechnung...
Denn wirklich genau immer, wenn Dirk seine Stimme erhob, fing in einem Drehfahrgeschäft nebenan ein Kind an, die Glocke einer Lok, in der es saß zu läuten. Dirk probierte es bestimmt 3-4 Mal, doch als ob es mit Absicht wäre, fing das Kind immer genau in dem Moment an zu bimmeln, wenn Dirk losreden wollte. So langsam war die ganze Gruppe am Lachen.
Als die Fahrt vorbei war, witterte Dirk seine Chance und brachte den ersten Satz heraus, doch dann kam mit ungeheuerlichem Lärm der Cornball Express über uns entlanggedonnert und schon war wieder nichts zu verstehen. So langsam wollte Dirk schon aufgeben und auch ihm entfuhr ein verzweifeltes Lachen.
Diese Situation spiegelte einfach so gut symbolisch wider, wie es so in Indiana Beach ist: Laut und wild, wie auf einer Kirmes. Da kam bei mir richtig das Gröna Lund-Feeling auf, auch mit dem teilweisen Kreuzen der Achterbahnen.
Ein paar Minuten später kam Dirk dann aber doch zu Wort und verkündete, dass wir um 15:30 Uhr gemeinsam die Schiffsfahrt über den Lake Shafer antreten und danach zusammen zum Bus gehen werden. Die Abfahrt um 13 Uhr klappte wegen des Mittagessens nicht und die Abfahrt um 15:30 Uhr hätte wegen der geplanten Busabfahrt um 16 Uhr nicht geklappt. Doch dank des Entgegenkommens von Dirk konnten wir so doch noch später eine kleine entspannte Schiffstour erleben.
Nun war aber noch ein wenig Zeit bis dorthin, die ja auch noch genutzt werden sollte. Aufgrund des Essens sollte es erstmal etwas Entspanntes sein.
Unser Ziel war somit die Parkeisenbahn Wabash Cannon Ball Express.
Es geht einmal quasi den kompletten Boardwalk entlang und so kann man schön viele Blicke auf den Hoosier Hurricane werfen.
Hier gibt es einen kleinen Headchopper Effekt
Die Wendekurve der Holzachterbahn und der Parkeisenbahn liegen ziemlich genau auf der gleichen Höhe.
Durch den Zaun ließen sich auch schon ein paar Blicke auf den umliegenden See werfen.
Die Runde ist nicht super lang, Indiana Beach ist aber von der Fläche her auch nicht extrem groß. Man bekommt so schöne Einblicke in große Teile des Parks und zum Entspannen fahre ich Parkeisenbahnen ja immer sehr gerne.
Als nächstes ging es zu einem Fahrgeschäft, mit welchem ich bereits gute Erfahrungen im Adventureland gemacht habe.
Ich meine damit natürlich den Falling Star
Hier war aber deutlich weniger los als am 3.Tourtag. Das Fahrgeschäft wurde nur ungefähr halb voll und so konnten wir diesmal die Sitzschalen einzeln besetzen.
Ich weiß nicht, ob der Falling Star in Indiana Beach allgemein einen Tick intensiver war (mir kam es jedenfalls so vor). Jedenfalls war das Erlebnis dieses Mal recht ähnlich, wie Nicolas es bei dem Rainbow in Polen erlebt hat. Während der Schwungphasen ist man doch jeweils ordentlich zur Seite geflogen und etwas
Airtime gab es bei den Abwärtsfahrten inklusive. Eine schön intensive und spaßige Tour.
Mara war so begeistert, dass sie gleich nochmal fahren wollte. Ich musste jetzt nicht zwingend nochmal fahren (wie beim Fliegenden Teppich im Gröna Lund, es macht Spaß, aber zweimal muss trotzdem nicht unbedingt sein). Daher nutzte ich die Zeit für eine Toilettenpause und um mich auch ein wenig abzukühlen.
Zu Wiederholungsfahrten auf den Holzachterbahnen konnte ich die anderen ja leider nicht überzeugen, aber eine Runde Steel Hawg war noch drin, die auch wieder echt Spaß machte. Die Ride Ops erkannten uns auch sofort und waren allgemein sehr freundlich dort.
Nun ging es noch zu ein paar Fahrten im hinteren Parkteil, bevor es auf das Schiff gehen sollte.
An einem Melonenwettessen vorbei wartete der S&S-Tower Double Shot auf uns.
Mit seinen gut 24m Höhe gehört er eher zu den Kleineren seiner Art, es sollte aber durchaus etwas drin stecken.
Zum Glück war auch hier wenig los, sodass wir gleich in der nächsten Runde zusteigen konnten. Der sehr freundliche, junge Ride Op sprach uns wohl wegen der gelben Shirts an: "Are you German?" Auf unsere Bejahung attestierte er, dass er leider nur "Guten Morgen!" und "Guten Tag!" könne. Ich meinte zu ihm, dass das doch schon nicht schlecht wäre. Auf jeden Fall nochmal so ein kleines, schönes Erlebnis.
Die Fahrt selber war dann auch sehr lustig. Hier wurden gleich zwei Abschüsse komplett nach oben absolviert, bevor jeweils danach ausgependelt wurde. So konnte man zweimal diesen schönen Schwebemoment spüren.
Aufgrund der Leere haben wir dann doch gleich noch gerne eine 2.Runde hinten dran gehängt.
Dann war es noch Zeit für etwas längere Aussicht, daher ging es in der Nähe zum Sessellift
Skyride. Das Einsteigeprozedere läuft hier genauso ab wie im Adventureland: Also während der Fahrt "aufspringen" und den Bügel selbstständig schließen.
Der Sessellift führt auf der Seeseite quasi einmal den kompletten Boardwalk entlang. Viele meiner Bilder sind auch von dort entstanden. Hier mal noch ein paar weitere:
Hoosier Hurricane
Die Interaktion der beiden großen Holzachterbahnen
Zero G
Die Schiffschaukel Sea Dragon
Die Oldtimerbahn Antique Autos hätten wir aufgrund der interessanten Lage gerne mal besucht. Als wir dann aber die gigantische Warteschlange sahen, hatte sich die Idee schnell erledigt.
Auch bessere Blicke auf den Lost Coaster waren möglich
Captn Crows Bumper Boats
Mara hat auch noch ein paar Bilder der gerade zufällig entgegenkommenden FKFlern geschossen - vielen Dank fürs Zusenden!
Dann war die Fahrt in die eine Richtung beendet und wir stellten uns gleich wieder für den Rückweg an.
Den Hoosier Hurricane kann man während der Fahrt richtig klasse beobachten. Zu schade, dass es zu keiner 2.Fahrt mehr kam...
Und hey!
Dann ging es zu einem Interactive Darkride, der nicht auf der Parkhomepage zu finden ist. Ich denke mal, dass der Name an der Wand der Richtige ist.
Akustisch begrüßt wird man von diesem freundlichen Gesellen
Die Warteschlange war eigentlich nicht so lange, sodass ich hinterher noch auf meine erhoffte(n) Woodie-Fahrt(en) setzte. Leider wurde daraus doch nichts, da die Wagen in recht großen Abständen kamen und eine Gewichtsbegrenzung pro Wagen ist. So konnte häufig nur eine Person in einen Wagen und wir warteten doch über 20 Minuten und ich musste mich ohne Woodie-Abschlussfahrt begnügen.
Hinterher ärgerte ich mich doppelt, denn die Fahrt war die Wartezeit nicht wirklich Wert. Ich fand den Darkride eher unterdurschnittlich und hätte mal lieber die beiden Woodies fahren sollen. Er sah halt von außen interessanter aus, als er am Ende wirklich war.
Nun waren nur noch ein paar Minuten bis zur Schiffsfahrt. In der Nähe der Ablegestelle fand ich dann übrigens die erste Water Fountain. Mara hatte vorher probiert und meinte, das Wasser schmecke nicht gut. Ich wollte nicht hören, da das mit den Water Fountains bisher immer sehr gut geklappt hat und befüllte trotzdem eine leere Flasche damit. Als ich dann einen Schluck probierte, war das Wasser wieder schnell außerhalb des Mundes. Das war leider tatsächlich untrinkbar und die aufgefüllte Flasche kippte ich sofort wieder aus. Keine Ahnung woher das Wasser kam, Trinkwasser war das jedenfalls nicht...
Dann ging es an Bord der Shafer Queen.
Dieses Schiff legt mehrfach am Tag kostenlos für eine halbstündige Tour ab. Zweimal täglich gibt es auch einstündige Fahrten, die 10 Dollar kosten, sowie vereinzelte Fahrten zu Feuerwerken zum selben Preis.
Oben auf dem Deck platziert freuten wir uns bereits auf den Fahrtwind der Abfahrt, denn die Sonne knallte immer noch erbarmungslos hinab. Ein paar Minuten später sollte es dann auch losgehen. Nachdem ein paar Meter gefahren war, gab es einen kleinen Zwischenfall.
Irgendwie hatte der Fahrer es geschafft, sich zwischen einer Art Säule und dem Drehfahrgeschäft Paratrooper zu verkeilen.
Ich bleibe in solchen Situationen ja generell eher ruhig, doch der Fahrer hatte sichtlich Probleme, da wieder herauszukommen. So ein wenig erhöhte sich der Puls da doch. Eine Mitarbeiterin vom Paratrooper rannte im Vollsprint davon, vermutlich um den Vorfall zu melden.
Nach ein paar Minuten schaffte es der Fahrer aber dann doch noch, sich aus der verzwickten Situation zu befreien und wir konnten danach die Fahrt über den See genießen. Das war schön entspannend und im Folgenden die wenigen Bilder, die ich geschossen habe:
Danach ging es dann gegen 16 Uhr wie geplant gemeinsam zum Tourbus zurück.
Hier noch ein paar Einzelbilder:
Dr. Frankenstein's Haunted Castle kostete 3,50 Dollar Aufpreis und aufgrund meiner schlechten Erfahrung in Little Amerricka wollte ich in so einen Walkthrough sowieso nicht mehr rein
Der Wasserpark, für den ich keine Zeit hatte
Paratrooper, das Fahrgeschäft, mit dem das Schiff leicht kollidierte
Er erinnerte mich doch stark an Nachts im Museum
Water Swings, ein Drehfahrgeschäft mit netten Wassereffekten
Fazit:
Wie schon einmal im Bericht erwähnt, kam bei mir doch hier sehr das Gröna Lund-Feeling auf. Es ist laut, Kirmes-mäßig und zum Teil kreuzen sich hier auch die Achterbahnen. Das hat zwar irgendwie etwas, doch mir persönlich war es doch etwas zu eng und laut.
Positiv hervorzuheben ist natürlich das großartige Entgegenkommen des Parks mit den 4 ERT-Bahnen und der extra Öffnung der Kinderachterbahn für die Counter. Die Mitarbeiter waren zu großem Teil auch sehr sympathisch und freundlich.
Es waren auch gar nicht mal so viele Fahrgeschäfte, die mir nicht gefallen haben. Die Mehrzahl der gefahrenen Achterbahnen hat mir ja sogar wirklich gut gefallen und ich hatte auch viel Spaß in dem Park. Ich denke auch durch das frühe Aufstehen und die ziemlich anstrengende Hitze in Verbindung mit der geringen Anzahl an Schattenplätzen wurde mein Tag ein wenig getrübt. Obwohl ich viel Spaß in Indiana Beach hatte und mir der Park trotz der vereinzelten Kritikpunkte gut gefallen hat, bin ich hinterher doch irgendwie mit einem Gefühl in den Bus eingestiegen, dass ich etwas mehr erwartet hatte. Es war vielleicht auch einfach nicht ganz mein Tag, obwohl er spaßig war. Trotz der Hitze hätte man ruhig noch 1-2 Stunden länger bleiben können, dann hätte ich auch noch meine Wiederholungsfahrten geschafft.
Ich würde Indiana Beach auf dem Weg liegend aber wieder besuchen, auch um meine leider verpassten Woodie-Wiederholungsfahrten nachzuholen. Der Park hatte der Mehrheit glaube ich auch ziemlich gut gefallen und dafür sind ja auch mehrere Gründe vorhanden.
Es lag nun noch etwas Fahrtstrecke vor uns. Auf dem Weg wurde bereits die nächste Staatengrenze nach Michigan überquert. Ein paar Stunden später erreichten wir dann das Quality Inn in Hudsonville.
Abends gingen wir dann noch etwas essen beim Restaurant Hudsonville Grille. Ich bestellte mir Pasta mit extra Rindfleisch-Steakstücken. Das Ganze kostete 13 Dollar, war wirklich sehr lecker und man wurde satt von der Portion. Der uns bedienende, eher jüngere Kellner sprach etwas schnell, weshalb ich nicht jedes Wort verstand, doch er war sehr freundlich und die Bedienung erfolgte auch relativ schnell.
Das war der Bericht zum 8.Tourtag. Am 9.Tourtag wartete auf uns der Park Michigans Adventure. Ich war ziemlich gespannt auf den Park, auch wegen einer gewissen Holzachterbahn dort. Davon wird mein nächster Bericht handeln. Eventuell schaffe ich es noch vor dem Ferienende übernächstes Wochenende damit fertig zu werden. Zumindest sollte es diesmal etwas schneller gehen.
Ich bedanke mich fürs Lesen!