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Dass Japaner sich stets begeistert von der europäischen Kultur zeigen ist ein unumstrittener Fakt, so gelten Orte wie z.B. Rothenburg ob der Tauber als einer der Hotspots einer jeden Europareise und Restaurants aus allen möglichen Regionen des Abendlandes - in einer Auswahl, die man sich hierzulande öfters wünschen würde - als überaus beliebt und teilweise sehr exquisit. Man könnte daher die Annahme fällen, dass gleiches auch den Parque España erklärt.
Um die Auslastung ihrer Bahnlinie zu verbessern plante die Eisenbahngesellschaft Kintetsu mehrere Resorts entlang der Shima Line, worunter das Resort an der Endhaltestelle einen eigenen Freizeitpark aufweisen sollte um den gestiegenen Bedürfnissen der Touristen gerecht zu werden - eine moderne Interpretation eines klassischen Trolley-Parks also.
Es ist schon seltsam, dass ausgerechnet der Freizeitpark, der am ehesten einem typischen Park unseres allerliebsten Ferienlandes entspricht, in Japan steht und sich in Spanien selbst kein ähnlich geprägter Freizeitpark vorfindet. Noch seltsamer ist es, wenn der Grund dieser Entscheidung war, dass das Leitthema des Resorts den Japanern zum Zeitpunkt der Planung schlichtweg kaum bis gar nicht bekannt war und man es nur auf Grund der ähnlichen Wetterlage gewählt hat. Mediale Großevents, wie die Olympischen Sommerspiele in Barcelona und die Expo 1992 in Sevilla kamen den Park dann im Allgemeinen entgegen, so dass dieser im Jahr 1994 erfolgreich in seine erste Saison starten konnte.
Seitdem heißt es: "¡Buenos Dias!"
Die Pyrenäen grüßen - doch wir sind nicht in Spanien, sondern in Shima.
Bereits nach wenigen Wochen konnte der Park über eine Million Besucher begrüßen. Bis zum Ende seiner ersten Saison waren es gleich 4,2 Millionen - ein Erfolg sondergleichen könnte man meinen. Tatsächlich verhält es sich beim Parque España ein wenig anders, denn nach dem ersten Erfolg folgte sogleich sein Abstieg. Bereits in seiner zweiten Saison brach die Besucherzahl auf etwa 3 Millionen Besucher herunter - an sich nicht ungewöhnlich, folgt darauf meist eine Stabilisierung der Zahlen - doch im Folgejahr waren es noch einmal 500,000 Besucher weniger. Mit der Eröffnung der Achterbahn Pyrenees und der Themenfahrt Viaje Aventurero de Don Quijote konnte man dem Trend kurzzeitig entgegenwirken, doch stoppen konnte man ihn nicht. Erst im Jahr 2000 stagnierte der Rückgang zum ersten Mal für mehrere Jahre bei einer Besucherzahl von rund 1.6 Millionen Besucher. 2005 sanken die Zahlen für das gesamte Resort wieder einmal im zweistelligen Bereich, doch auch hierauf konnte man sich bis ins Jahr 2008 fangen. 2009 reduzierte sich dann die Besucherzahl um 13,4%, 2008 um 7,2% und so weiter und so fort. Es bleibt abzuwarten, ob sich das Shima Spain Village in seiner Lage überhaupt noch lange halten kann und sich die Besucherzahl irgendwann mal tatsächlich stabilisiert.
Doch genug der Schwarzmalerei, es geht ja schließlich nach Spanien. Also raus mit dem Rotwein und eurem besten Veterano; die zugehörigen Tapas habt ihr ja sicherlich auch schon griffbereit und wenn nicht präsentiere ich euch nun einige Leckerbissen. Wem jedoch gerade der Wein abhanden ist, der darf auch gerne zur bevorzugten Cervesa greifen.
Über die Avenida de España, der überdachten Main Street des Parks, betreten wir den Park und fühlen uns gleich wie auf der iberischen Halbinsel. Verstärkt wird der Effekt dann auf der Plaza de Cibeles, wo man sich sogleich in Mitten der spanischen Hauptstadt sieht. Ungleich dem Original wird der große Platz hier nicht vom Rathaus, sondern von Fassaden unterschiedlicher spanischer Gebäude und einer Stierkampfarena gesäumt.
Da fühlt man sich doch glatt wie in Spanien.
Ein Gefühl wie in keinem spanischen Freizeitpark.
Gut, der Freizeitpark Tivoli World bei Málaga kommt der Gestaltung im Parque España noch halbwegs nah.
Man merkt also, der Park macht seinen Namen alle Ehre,
wobei der Stierkampf ja eher nach Spanien gehörte als ein eiserner Bulle.
Wo vor kurzem noch der Zug auf dem Bullfight Coaster Matador in die Arena getrieben wurde, rollt nun ein eiserner Bulle eindrucksvoll durch eine Maschinenhalle. Dabei ist der Steampunk Coaster Iron Bull bei weitem nicht so einprägsam wie seine Gestaltung, denn gesichert durch Schulterbügel durchfährt man zunächst eine kurze Linkskurve und erklimmt sogleich den ersten Lifthügel der Anlage. In einer immer steiler abfallenden Linkskurve stürzt sich der Bulle nun 12m zu Boden und erreicht dabei eine Spitzengeschwindigkeit von 52 km/h. Hierauf erklimmt man schnell einen Hügel und ehe man sich versieht befindet man sich in einer Abwärtshelix, woraufhin die Strecke bodennah an der Hallenwand entlang führend verläuft. Weiterhin in einer Rechtskurve überquert man nun die Strecke des ersten Gefälles und stürzt sich erneut dem Hallenboden entgegen. Durch eine Kulisse führend erklimmt man dann einen weiteren Hügel, woraufhin der Showteil der Anlage erreicht wird.
Während der Zeit in der
Blockbremse wird der Dampfzug für die weitere Fahrt mit heißen Kohlen versorgt. Hierbei wird dann noch eine Fortschrittsskala eingeblendet und uns zu guter Letzt grünes Licht gegeben, ganz in dem Schema eines klassischen
Accelerator Coasters; nur der Abschuss bleibt aus. Stattdessen bewegt man sich wenige Meter vor, ehe die Bremse aus heiterem Himmel den Zug zum Stehen bringt. Sehr langsam folgt nun eine Wendekurve, woraufhin der zweite Lifthügel erreicht wird. Auch diesen verlässt man in einer immer steiler abfallenden Kurve, auf die sogleich der Hallenboden erreicht wird. Nach der anschließenden Linkskurve folgt dann auch schon die Bremsstrecke und kurz darauf die Station und die bis zum Showteil recht unterhaltsame Fahrt findet ein Ende.
Hinter einer der weiteren Fassaden versteckt sich das überdachte und sehr nett gestaltete Kinderland El Circo Pierrot, inklusive einer interaktiven Themenfahrt an der Hallendecke, welche man nicht missen sollte.
Sí, sí señor.
Es handelt sich ja immerhin um eine Senyo-Themenfahrt.
Wen es jedoch nach Madrid zieht, der darf über ein Portal auf die Plaza Mayor schreiten. Ähnlich eindrucksvoll wie das Vorbild zieren diese eine Vielzahl an Bars, Restaurants und Geschäften; natürlich im eher höherpreisigen Segment angesiedelt. Für die eine oder andere Cervesa oder zur nachmittäglichen Siesta eignet sich ein Besuch auf der Plaza Mayor vorzüglich.
Wer sich indes über Spanien außerhalb der sichtbaren Architektur informieren möchte, der kann dies im großzügig ausgelegten und überaus sehenswerten Museum Castillo de Xavier machen. Hier erwartet den geneigten Besucher ein Rundgang durch Geschichte, Kunst und Handwerk Spaniens.
Und dazu gehört auch die Bierbrauerei.
Insgesamt gesehen ist das Castillo de Xavier nicht nur von außen
ein verdammt schickes Museum.
Wer es ernst meint und sich alles genau ansieht,
kann hier allein sicherlich einige Stunden verbringen.
Als vielgereister Europäer hat man jedoch den Vorteil
bzw. Nachteil
alles bereits einmal live gesehen zu haben.
So bleibt es also nur bei flüchtigen Blicken
und einem halbwegs flotten Rundgang
durch das überraschend großzügige Museum.
Ein gänzlich anderes Bild Spaniens wird währenddessen in der Musicalshow ABCDEspaña vermittelt, in der die typisch spanischen Gepflogenheiten und Begriffe durch die Parkmaskottchen unter Verwendung des ABC vermittelt werden. Dabei greift man - aus meiner Sicht äußerst authentisch - auf die liebste Unterhaltungsform der Spanier zurück, denn gut choreografierte Shows gehen bekanntlich immer. Insgesamt ist die Show äußerst kurzweilig, recht unterhaltsam und selbst der Ton war sehr gut; summa summarum bietet sie also alles, was hierzulande kein Park dieser Größenordnung und höher schafft.
Lieber Europa-Park, die Show könnt ihr ganz leicht kopieren
oder in einer abgewandelten Version über jedes andere Land eures Parks zeigen.
Choquy wird dann durch Ed ersetzt und schon passt das.
Dann würde ich auch mal wieder eine Show im Park ansehen
ohne gleich einzuschlafen.
Das soll jetzt jedoch keine Kritik an den Europa-Park sein,
die anderen Parks machen es ja auch nicht besser .
Aber für eine Show geht man eh nicht in einen Freizeitpark, dafür gibt es ja immer noch sehr tolle Theater.
Mittels (Disco-)Rolltreppen verlassen wir das obere Plateau und fahren hinunter auf die Plaza Colón, einen wunderschön gestalteten Bereich, in dem gleich zwei Themenfahrten und ein kleiner Walkthrough auf die Besucher warten.
Während einen in der Casa Misteriosa de Choquy ein schwarzlichtgetöntes Funhouse rund um das Maskottchen Choquy erwartet, zeichnet sich die ruhige Themenfahrt Feliz Cruise vor allem durch den Umstand aus, dass sie einmal eine deutlich interessantere State-of-the-Art Wasserfahrt mit Piratenleitthema namens Adventure Lagoon war.
Shima erinnert wirklich sehr an Spanien, so wachsen hier Palmen und das Wetter ist super.
Auch tagsüber heißt es hier: D-I-S-C-O
Das findet im Übrigen auch Christoph Kolumbus,
der jedoch nicht mehr die Adventure Lagoon für sich nutzen kann.
Stattdessen geht es auf der unteren Ebene auf ein Schwarzlicht-Abenteuer
und auf die Feliz Cruise.
Diese ist eine nett aussehende Bötchenfahrt, vorbei an zahlreichen Dioramen.
Gut, wenn man sich vorher nicht mit dem Park auseinander gesetzt hat.
Es ist wirklich ärgerlich, wenn man eine aufwendig gestaltete Fahrt mit Vertikallift, Gefälle und normalen Liften aus Kostengründen zu einer simplen Kanalfahrt umfunktioniert und die ehemalige Station dann als beinahe eigenständige Piratenschiff-Attraktion vermarktet. Zwar ist die Feliz Cruise mit ihren Dioramen alles andere als schlecht, doch es bleibt ein fader Beigeschmack, wenn man die große (Themenfahrts-)Halle einfach ungenutzt lässt.
Doch wer nun meint, ein Besuch hier unten würde sich demzufolge gar nicht mehr lohnen, der irrt sich gewaltig, denn die zweite der beiden Themenfahrten hat es durchaus in sich; also in der Halle. Bei der Viaje Aventurero de Don Quijote, also der Abenteuerfahrt des Don Quijote, erwartet den Gast ein sagenhafter Flug durch die Abenteuer des spanischen Ritters, dargestellt durch die Maskottchen des Parks. Das Fahrtsystem gleicht dabei dem der Themenfahrt Peter Pan’s Flight aus den Disneyländern, macht jedoch eines im Vergleich zu den anderen Kopien besser: Sie überbietet das Original um Längen! So sehr wie ich nach meiner ersten Fahrt darüber erstaunt war, so sehr hat mir die darauffolgende Wiederholungsfahrt gefallen; ein echter Geheimtipp also.
Hier geht es rein in die Themenfahrt der Extraklasse.
Mit bester Sicht auf die Lagune und das Museum weit oberhalb dieser,
besteigen wir kurz darauf die hängenden Boote.
Die Fahrt erzählt dabei, zumindest in der Theorie, die Geschichte von Don Quijote.
Mit den Parkmaskottchen geht es jedoch auf eine abenteuerliche Reise
durch zahlreiche Szenarien,
an dessen Ende Don Quijote seine Angebetete bekommt.
Hach, wie romantisch.
Das müssen wir doch glatt mit einem Feuerwerk feiern.
Durch den Bosque de Cuentos, eine Art Märchenpfad, sowie die Calle de Santa Cruz, eine typisch spanische Straße mit mehreren Restaurants, Scheingeschäften (samt Preisen in €) und kleineren Ausstellungen, folgt der Aufstieg zur Avenida de Carmen, wo bereits die Carmencita ihr räuberisches Spiel vollführt. Tatsächlich hat diese Anspielung durchaus bestand, denn der Park bietet eine Flamenco-Show, die jedoch Entgelt kostet und gecastete Tänzer aus Spanien vorweisen kann. Das wäre auch durchaus legitim, wenn der Park selbst nicht bereits einer der teuersten des Landes wäre.
Achtung, Slippery when wet.
Ganter und Wolf verstehen sich gut.
Die Calle Santa Cruz
zeichnet sich vor allem durch unbemannte Schein-Shops aus.
Diese sind vor allem Fotopunkte.
Es gibt aber auch ein kleines Bier-und Weinmuseum. Das ist jedoch eher mitteleuropäisch als spanisch.
Dabei ist spanische Cervesa in der Literflasche schon ein Highlight jedes Spanienurlaubs.
Statt der Show widmen wir uns der Suite del Cascanueces des russischen Komponisten Tschaikowski – statt Ballett erwartet uns jedoch eine außergewöhnliche Themenfahrt, in der die Geschichte des Nussknackers, untermalt von sehr vielen bunten Lichtern, aufgegriffen wird.
Vorbei am Castillo de Hielo, einem der typisch japanischen Gefrierschrank-Walkthroughs, welcher mir absolut nicht in Gedächtnis geblieben ist, geht es nun auf die Plaza del Fiesta, den hauptsächlichen Freizeitparkteil des Parks. Hier erwarten einem unter anderem die interaktive Walkthrough-Attraktion Alice in Wonderland, eine Schiffschaukel, ein Balloon Race, Teetassen, ein Karussell, sowie ein 360° Kino und die Station des Tren Fiesta.
Also lasst uns Nüsse knacken.
Bis Weihnachten dauert es ja noch etwas,
umso schöner, wenn es eine passende Themenfahrt gibt.
Wunderbar untermalt durch zahlreiche Blinkelichter.
Da wir von Carmen eiskalt abzockt wurden,
verlassen wir die Avenida de Carmen
zu Gunsten der Plaza del Fiesta.
Einem echt schicken Themenbereich,
in dem sich fast alle Fahrgeschäfte des Parks befinden.
Der Fiesta Express ist dank seinen Schranken ebenso eindrucksvoll
wie die zahlreichen Mosaiken.
Doch auch die Hauptattraktionen des Parks kann man hier bestaunen. Den Anfang macht die Doppelanlage bestehend aus Splash und Gran Montserrat, eine der frühen Varianten der durchaus beliebten Kombination aus Achter- und Wildwasserbahn.
Die Fahrt in Splash Montserrat beginnt mit einer weiten Wendekurve, in die man in einer kurzen Rechtskurve einfährt. Der Lift bringt einen dann schnell hinauf, auf dass, ganz ähnlich der Tiroler Wildwasserbahn des Europa Parks, eine mittelgroße Schussfahrt erfolgt, die einen auf ein mittleres Niveau entlässt. Hier dümpelt man dann etwas länger durch den Kanal und das künstliche Felsmassiv. Stets mit bestem Blick auf den Verlauf der Achterbahn Gran Montserrat führt der Kanal in Zickzack-Manier immer weiter geradeaus, bis man in einer ähnlich aufgebauten Rechtskurve seinen Weg in Richtung des zweiten Lifthügels in Angriff nimmt. Oben angekommen folgt auch schon die große der beiden Schussfahrten und nach einer finalen (gefühlt nicht vorhandenen) Wasserung und der Rückführung in die Station endet dann auch sogleich die viel zu trockene Wildwasserfahrt.
Die hat augenscheinlich dasselbe Layout wie in Rust,
das ist mir vor Ort jedoch nicht aufgefallen
und so hat mir erst jetzt Svens Podcast (klickt ruhig mal rein, auch wenn ihr nicht erfahrt was aus unseren Holzstäbchen und dem Foto im Greenland geworden ist) ein wenig die Augen geöffnet.
Blöd nur, dass man hier nicht nass wird,
zumal die Tiroler Wildwasserbahn selbst einen sehr hohen Nässegrad besitzt.
Die Fahrt ist jedoch allein durch die Interaktion mit der benachbarten Achterbahn sehr interessant.
Fünf Jahre nach der Eröffnung der Achterbahn Eurosat konnte die Firma
Mack eine weitere Anlage dieses Achterbahnmodells eröffnen, doch dieses Mal ohne Halle und Weltraumfahrt, sondern als klassisch ausgelegter Mine Train. Gran Montserrat ist also in zweierlei Hinsicht eine sehr spezielle Anlage, die wir uns nun etwas genauer anschauen werden.
Die Fahrt beginnt mit einer Linkskurve hinein in den ersten der beiden Lifthügel. Nachdem wir die Ausgangshöhe von 20m erreicht haben, stürzen wir uns sogleich in einer steil abfallenden Rechtskurve zu Boden und erreichen dabei eine Geschwindigkeit von 66 km/h. Mit sehr viel Druck durchqueren wir das erste Tal, woraufhin wir auf einer flachen linksführenden Rampe entlang der Wildwasserbahn an Höhe gewinnen. Serpentinenartig folgt nun jeweils eine Rechts- und Linkskurve oberhalb der Wasserfahrt, worauf wir uns auf einer flachen Rampe zu Boden stürzen und in einer weiten Rechtskurve über diesen flitzen. Nach einem kurzen Anstieg erreichen wir dann auch sogleich den zweiten Lifthügel parallel zum ersten.
Wieder einmal auf 20m angekommen klinken wir uns nun etwas gemächlicher aus und widmen uns in Folge dessen einer flach abfallenden Geraden mit anschließender 180°
Helix. Schwungvoll vollziehen wir einen Richtungswechsel und erreichen nach einer, nun doch recht stark abfallenden, Linkskurve erneut den Boden. Nach einem weiteren äußerst druckreichen Tal folgt eine relativ enge Rechtskurve, die uns weit hinaufbefördert. Hoch über der Wildwasserbahn durchschreiten wir nun eine Gerade und danach zwei Abwärtshelices, die in Form einer Acht gereiht sind und erst nach rechts und dann nach links durchfahren werden. Anschließend wird die Schlussbremse der Anlage erreicht.
Was für eine Bahn,
was für tolle Fahreigenschaften.
Zwar flacht die Fahrt gen Finale hin
deutlich ab,
doch was einem zuvor geboten wurde,
muss eine Minenzug-Achterbahn woanders erstmal bieten.
Gerade die Ausfahrten aus den beiden Lifthügeln
rocken gewaltig
und ermuntern zu Wiederholungsfahrten.
Wobei ich hier eigentlich nicht das Fazit vorwegnehmen möchte,
denn das kommt in dem gleich folgenden Textabschnitt,
aber so viel sei schon verraten:
Die Anlage weiß durchaus zu überzeugen.
Obwohl sie auf einer nackten Wiese steht
und das Felsmassiv nur ein paar Mal kreuzt,
sieht sie trotzdem überaus nett aus.
Gran Montserrat ist eine nette Familienachterbahn, die an einigen Stellen äußerst flott und druckreich daherkommt. Kurzum, der
Mack’sche Minenzug weiß durchaus zu gefallen – man darf nur nicht den Fehler machen ihn mit den Indoor-Achterbahnen gleicher Bauart zu vergleichen. Besonders positiv sind die Fahreigenschaften der Anlage zu erwähnen, denn die sind aalglatt und kaum von modernen Anlagen des Herstellers zu unterscheiden.
In unmittelbarer Nähe der Minen-Achterbahn befindet sich der Zugang zur interaktiven Themenfahrt Batalla del Alcázar „Adelante“ des japanischen Herstellers Senyo. Wie immer bei dieser Art von Dark Ride schießt man auf wurmähnliche Animatronics und andere Feinde, der Clou dieser Anlage ist jedoch, dass die Fahrgastgondeln zusätzlich quer zur Fahrtrichtung verschoben werden können, wodurch die eh schon sehr tolle Fahrt noch einmal aufgewertet wurde.
Die neueste Achterbahn des Parks ist die Kinderachterbahn Kiddy Montserrat, die trotz ihres Namens jedoch nicht in durch das künstliche Montserrat-Gebirge fährt. Mit einer Höhe von 8,5m und einer Länge von 216m führt einen der Mosaiksalamander nach dem Lifthügel durch eine flach abfallende Linkskurve, an die sich dann eine weite Rechtskurve entlang der Station anfügt. Hierauf folgt dann eine Abwärtshelix mit immer größer werdendem Radius, ehe die Station erneut erreicht wird und die recht nette Jet Coaster Fahrt endet.
Die neueste Achterbahn des Parks ist also überaus nett,
zudem bedient sie eine Zielgruppe,
die bislang im Park nicht wirklich abgedeckt wurde.
Die Gestaltung mit ihrem putzigen Mosaiksalamander ist zudem auch überaus passend
für diesen Themenbereich.
Widmen wir uns nun der letzten Achterbahn des Parks, dem
B&M Inverted Coaster Pyrenees. Mit einer Höhe von 45m und einer Länge von 1234m ist die Anlage der Platzhirsch des Parks und ein Hingucker sondergleichen. Doch kann der langgezogene
Inverter den hohen Erwartungen an die Fahrt gerecht werden?
Nachdem wir die menschenleere Queue durchschritten haben werden wir sogleich in eine der vorderen Reihen eingeteilt. Nach einiger Zeit werden dann die Gates geöffnet und der Zug zügig abgefertigt, so dass wir uns kurze Zeit später bereits im Lift wiedersehen. Mit vollem Elan überschreiten wir den Pre-Drop und stürzen uns sogleich dem Boden entgegen. Es folgt ein Wechselspiel aus überaus druckreichen Tälern und wunderschönen Loopings, die mittendrin durch eine relativ zahme Zero-
G Roll verbunden werden. Hieran schließt sich eine bodennahe und sehr langgezogene Linkskurve an, die dann in die
Cobra Roll übergeht. In bester Hingabe vollzieht man diese Inversionsfigur und wird währenddessen zwei Mal überkopf gestellt. Mit hoher Geschwindigkeit durchschreiten wir das nächste Tal und widmen uns sogleich dem Anstieg in die
Blockbremse. Dabei durchfahren wir eine lange Rechtskurve, die sich gegen Ende immer mehr verengt und schlussendlich in einer intensiven
Helix den zweiten
Looping umschlingt.
Ohne Reduzierung der Geschwindigkeit in der
Blockbremse zieht es uns ein weiteres Mal dem Abgrund entgegen, woraufhin die Welt in einem
Korkenzieher überaus rasant ein letztes Mal kopfüber gestellt wird. Nun überqueren wir in einer Linkskurve die Fahrstrecke des ersten Gefälles und nehmen auf einer sehr langen Geraden Fahrt für die Rückführung zur Station auf. Mit viel Elan schießen wir über die Warteschlange und sehen uns nach einer engen Wendekurve alsbald in der Schlussbremse und der Station wieder.
Widmen wir uns nun also dem Gebirge zwischen Frankreich und Spanien,
hier jedoch interpretiert als Achterbahn an der Parkgrenze.
Die Gestaltung ist also überaus passend gewählt.
Bei kaum vorhandenem Andrang konnte man hier durchaus die restliche Zeit
bis zum Parkschluss verbringen
und davon hatten wir auch zur Genüge übrig.
Ihr könnt euch also denken, welcher Tätigkeit Nicolas nachging.
Gut, dass dadurch immer mal wieder ein Zug auf die Reise geschickt wurde
und ich einen Haufen Fotos schießen konnte.
Ansonsten sah die Station öfters so aus.
Vor allem der Blick aus der verwaisten Raucherecke
ermöglicht einige tolle Schnappschüsse.
Interessanterweise wartet das japanische Personal aber keine Ewigkeiten
bis der nächste Zug auf die Reise geschickt wurde.
Schade eigentlich, denn so war es uns nie möglich eine Fahrt in der Backrow zu tätigen.
Aber hey, Japan ist halt nicht Spanien.
In diesem Land sind die Abfertigungen selbst stets recht flott,
selbst wenn man bei einem leeren Park auch etwas wartet.
Es besteht daher kein Grund zum Meckern,
zum Fahren kam man ja oft genug.
Bevor ich jetzt noch weiter versuche alle Bilder zu kommentieren, überlass ich euch wortlos die restlichen Bilder:
Pyrenees ist ein überaus netter
Inverted Coaster größerer Bauart, der jedoch durch seine Eigenheiten mich persönlich leider nicht überzeugen kann. Es gibt während der Fahrt einfach viel zu viele Streckenteile, die die Fahrt schlichtweg nur strecken sollen und so wirkt gerade die lange Abwärtsrampe vor dem finalen Hügelchen einfach nur seltsam; sowohl optisch, als auch fahrttechnisch. Das heißt jedoch nicht, dass Fans der großen
Inverted Coaster des Herstellers nicht voll auf ihre Kosten kommen würden – die Fahrt ist vollkommen in Ordnung –, nur konnte mich bisweilen auch nur ein Exemplar in dieser Größenordnung vollkommen überzeugen und das war Katun aus dem italienischen Freizeitpark Mirabilandia.
Mit diesem letzten Fazit zu einer Achterbahn widmen wir uns jetzt Nicolas; denn es wäre ja unfair, wenn er nicht oft genug in einem Bericht erwähnt wird.
Die Jungs in diesem Bild sind begeisterte Tischtennisfans und haben Nicolas anhand seines Rucksacks als Spieler identifiziert.
Tatsächlich ist es ja so, dass er selbst als Schiedsrichter fungiert; jedoch nicht als bekannter deutscher Tischtennisspieler, den die Jungs nun mit ihm assoziiert haben.
Und so gab es im Parque España eine furchtbar komische Autogrammstunde, samt Fotoshooting samt und mit Nicolas Mayer.
Der Parque España ist ein wunderschön angelegter Freizeitpark, der jedoch seine besten Jahre schon lange hinter sich gebracht hat. Zwar kann der Park einige Hochkaräter an Attraktionen aufweisen, doch insgesamt gesehen fehlt es dem Park einfach an Attraktionen um den hohen Eintrittspreis und die vorher erfolgte zeitaufwändige Anreise überhaupt zu rechtfertigen. Das ist durchaus schade, denn die Idee einen Freizeitpark mit authentischen Speisen und passendem kulturellem Angebot eines Landes fernab vom besagtem Land zu betreiben, hat durchaus Stil; aber vielleicht verbindet man als europäischer Besucher Spanien auch einfach mehr als Urlaubsort und fühlt sich demzufolge auch etwas besser in die Thematik versetzt als die japanischen Touristen, die dem Park bekanntlich ausbleiben.
Für den nächsten Bericht geht es dann zurück nach Nagashima, wo der Joyful Waterpark auf mich wartete - während Nicolas bekanntlich den ganzen Tag auf dem Stahldrachen verbracht hat.