Tag 0:
[Titanic Max] Die Anreise
Tag 1:
[Kijima Kogen] Meisho, Meisho!
Tag 2:
[Greenland] Togo-Mania
Tag 3:
[Space World] # Final Summer
Tag 4:
[Sightseeing] Episode of Kyoto, Osaka and little Fairies. Part I
Tag 5:
[Hirakata Park] Episode of Kyoto, Osaka and little Fairies PII
Tag 6:
[Universal Studios Japan] Hollywood's Backdrop
Tag 7 und 9:
[Nagashima Spa Land] Mukidasu honnou (oder Anthem for the Year 2000)
Tag 8:
[Parque España] Auf in die Pyrenees!
Tag 9.2:
[Nagashima Spa Land]ho Joyful Waterpark
Tag 10: [Tobu Zoo Park] Ein Holzwurm beim Eisvogel im Zoo.
Wird ein großer Zoo mit einem kleinen Wasserpark und zwei großen Achterbahnen des schweizerisch-liechtensteinschen Herstellers
Intamin gekreuzt, so ergibt sich in Japan der Tobu Zoo (japanisch: 東武動物公園;Tobu-doubutsu-kouen). Nach den vorausgegangenen Tagen war ich auch irgendwie froh, dass an diesem Tag ein eher kleinerer Park und ein Kurztrip durch Tokyo auf der Agenda standen. Wer meinen Kyoto-Bericht gelesen hat weiß, dass ich nach einigen Tagen Freizeitpark pur nicht mehr mit meiner 120% Vorfreude durch Parks marschieren kann (v.a. wenn vorher eine Stahldrachen- und Pyrenees-Ekstase stattfand). Daher kam es mir ganz gelegen, dass wir den Tobu Zoo- und Tokyo-Trip aufgrund eines Sonnenbrands vom Wasserpark vom Vortag auf heute verlegt hatten, damit mich die letzte Holzachterbahn der Tour aus diesem Loch wieder herausholte, in das ich durch den Abschied vom Dragi und der letzten Shinkansen-Fahrt gefallen bin. Schlussendlich war das aber für einen anderen Park, den wir am gleichen Tag mit dem Yomiuriland besuchen wollten, kontraproduktiv, worauf wir beide leider nicht geachtet hatten. Dazu dann aber in einem anderen Bericht mehr.
Die Ekstase auf der Pyrenees schon angesprochen und aufgrund der Tatsache, dass mir einige Leute geschrieben haben, dass sie die Geschichte mit den kleinen Jungs aus dem Parque España nicht verstanden hatten, möchte ich ganz kurz etwas ausführlicher auf diese eingehen, zumal ich nach einem Gespräch mit einer ehemaligen Schiedsrichterkollegin die Reaktion der Jungs etwas mehr verstehe. Wer daran kein Interesse hat, kann den nächsten Absatz gerne überspringen.
Nachdem wir uns im Laufe des Tages zu Wiederholungsfahrten getrennt hatten und ich v.a. Pyrenees gefahren bin, habe ich zwischendurch auch mal bei Gran Montserrat einen Kurzmarathon eingelegt. Das fanden auch die anwesenden kleinen Kiddies toll, dass es einen Ausländer gibt, der mit ihnen vom Ausgang zum Eingang rennt (sitzenbleiben war leider wie sonst auch in Japan üblich nicht möglich). Nach kurzer Zeit sind wir dann ins Gespräch gekommen, das aufgrund meines Rucksacks von der Tischtennis-WM 2017 recht bald von Achterbahnen zu Tischtennis wechselte, v.a. auch deswegen, weil die Jungs selbst sportlich aktiv sind (die meisten waren Badmintonspieler). Irgendwann habe ich dann mal aus Scherz gemeint, dass sie mich vielleicht im Fernsehen gesehen haben könnten, weil ich als internationaler Schiedsrichter bei der WM in Düsseldorf im Einsatz war und dabei auch an den Fernsehtischen Spiele geleitet habe, worunter auch eins mit japanischer Beteiligung war, was die Jungs sehr interessant fanden. Darüber haben wir uns aber v.a. in Englisch unterhalten, da das die Jungs einigermaßen gut verstanden und ich zwar ein wenig Japanisch verstehe, jedoch (ich hoffe noch) nicht gut sprechen kann. Da ich noch mit dem tollen
Inverter fahren wollte (
Airtime auf einem
Inverter ist einfach zu geil) und sich die Jungs das aber nicht trauten, verabschiedeten wir uns dann nach einigen Fahrten auf der Outdoor-Eurosat. Nach Parkschluss und einem Erinnerungsfoto vor Pyrenees kamen dann die Jungs (wohl nach einem Gespräch mit ihren Eltern) angerannt und wollten Autogramme von mir. Ich habe mich noch nie so geschämt in meinem Leben, denn wer mich kennt weiß, dass ich solche Aufmerksamkeit nicht sonderlich mag (ein Grund, weshalb ich das Eurosat-Goodbye-Video noch nicht angeschaut habe; oder besser gesagt, nicht anschauen konnte). Bis vor kurzem dachte ich noch, dass die Jungs wohl irgendwas falsch verstanden haben könnten und mich ggf. als Spieler interpretierten, nach einem Gespräch mit einer Schiedsrichterkollegin hat sich das aber ein wenig rehabilitiert. Sie war damals auch bei einer WM im Einsatz und wurde in Japan bei einem Schrein angesprochen, ob sie denn nicht bei der WM Schiedsrichterin gewesen sei. In Japan wird nämlich den Schiedsrichtern (v.a. den ausländischen) ein anderer Stellenwert zugeschrieben, als es hierzulande ist (wie viele Fußballschiedsrichter und -fans wissen dürften). Wegen was die nun schlussendlich hinter mir her waren kann ich leider nicht sagen (hätte einfach mal fragen sollen, war von dem Auflauf aber zu überrascht und perplex gewesen), aber peinlich war es mir trotzdem, v.a. weil fast alle Parkbesucheraugen am Ausgang auf mich gerichtet waren und ich das überhaupt nicht mag. Zumindest hatten die Kids einen netten Tagesabschluss und über glückliche Kinderaugen freue ich mich immer am meisten, weswegen mir der Tag immer in guter Erinnerung bleiben wird.
So, aus Spanien wieder zurück nach Yokohama, wohin uns unsere letzte längere Fahrt mit dem Shinkansen aus Nagoya hinführte. Wir hatten während der Tour recht häufig Sitzplatzreservierungen vorgenommen, die wir uns im Nachhinein sparen hätten können. Je näher der Tourist dem Großraum Tokyo/Yokohama aber kommt, desto voller werden die Züge. Und so kam es wie es kommen musste, genau jetzt hätten wir eine Reservierung gebraucht. Nach ein wenig Sucherei haben wir dann aber trotzdem noch einzelne Plätze gefunden. So verbrachte ich die Fahrt dann mit dem Genießen der japanischen Hochgeschwindigkeitszüge und ihres Personals, das sich immer artig beim Betreten und Verlassen der Wagen verbeugt, zu russischen Klängen meiner erzählenden Nachbarinnen, die sich am Bahnhof mit einem Zug-Abendessen eingedeckt hatten. Wäre ich nicht im Shinkansen gesessen, wäre das Japan-Feeling irgendwie dahin gewesen ...
Zum Glück waren wir am nächsten Tag im Tobu Zoo (hier sein etwas verstörend dreinblickendes Maskottchen Toppy) wieder die einzigen Ausländer, wodurch sich das wieder ausgeglichen hat.
Zu erreichen ist der Park über die Tōbu-dōbutsu-kōen-Station, der Tobu Railway, der auch der Zoo/Freizeitpark gehört.
Die Station sollten die Besucher dann über den westlichen Ausgang verlassen. Von dort ist der Park durch einen kurzen zehnminütigen Fußmarsch zu erreichen oder per kostenpflichtiger fünfminütiger Busfahrt. Nach dem Verlassen der Eisenbahnstation einfach der Straße nach Süden folgen, bis ein großer Parkplatz erreicht wurde. Von dort sind die höheren Attraktionen des Parks nach rechts (Westen) blickend schon zu sehen.
Dabei wird auch ein Denkmal eines ehemaligen Bahnbetriebwerks passiert, das 2004 abgerissen wurde (daher auch die vielen freien Flächen um den Bahnhof). Vor Ort sieht es etwas besser aus und hat mich Eisenbahnfan daheim gleich ein wenig recherchieren lassen.
Stichwort Recherche: Näheres zur Geschichte des Parks mit dem Keimpunkt Zoo gibt es wie üblich in der
Parkvorstellung zu finden, damit der Bericht nicht zu lang wird und da es sich dort besser sortieren lässt.
Von der Bahnstation kommend, erreichen die Gäste den Osteingang. Zu sehen sind ein Großteil der Menschenmassen, die uns über den Tag im Park begegnet sind.
Dort gibt es was zu essen, zum Shoppen und zwei Transportattraktionen.
Denn der Park erstreckt sich vom Ost- bis zum Westeingang über eine Luftlinienstrecke von knapp 1,5 Kilometern Länge. Da kommen an einem Besuchstag einige Kilometer auf den Tacho und so mancher Besucher freut sich daher über eine Transportmöglichkeit. So fährt von hier einerseits die Bustour "Animal Boo Boo" mit Zwischenhalt am Riesenrad direkt zum Westeingang.
Die zweite Möglichkeit besteht mit einer Fahrt mit dem Zug.
Etwas farbenfroh, aber als Eisenbahnfan trotzdem interessant zum Begutachten. Leider hat es zeitlich zu keiner Fahrt gereicht.
Aber auch aufgrund der Haltestellen, denn der Zug fährt nur bis zur Mitte des Parks mit einem Halt im Liberty Land. Dieses ist auch zu Fuß erreichbar und mit dem ich entgegen der Reihenfolge des Tages beginnen möchte (wohin es mich zuerst gezogen hat, wird sich jeder wohl denken können
).
Zunächst geht es um den ersten See des Parks, der zusammen mit den restlichen Wasserflächen zu einem großen Sumpf gehörte, der sich früher auf diesem Gebiet erstreckte. Auf dem Weg gibt es neben einem weiteren Restaurant und dem Schwanensee auch die ehemalige Warteschlange des Free-Falls "
G-Max" zu bewundern. Vor Ort hatte ich mich immer wieder gewundert, dass ich noch irgendeine Attraktion von Bildern her vermisse. Selbst als ich an der Holzwand und den Überresten der Warteschlange vorbeikam fiel es mir nicht mehr ein. Als ich daheim bei Google Maps geschaut habe fiel es mir dann aber schnell wieder ein, dass hier mal einer meiner geliebten
Intamin Giant Drops stand (wobei hier weniger "Giant" ...). Erhalten ist bis auf den Turm selbst auch noch alles, nur hat der Park nach zahlreichen Problemen, die auch aus dem Holiday Park bekannt sind, die geldtechnische Reißleine gezogen und sich 2014 von ihm getrennt. Schade, ich hoffe, dass das im HoPa noch lange dauert.
Mit dem Zug ankommend, kann direkt über der Station mit dem Skycycle Fighter in die Pedale getreten werden.
Zu Fuß werden im Liberty Land zuerst die Galaxy Walkers erreicht.
Zunächst mussten wir einen "Gravity Ball" in die Hand nehmen, dessen Gewicht geschätzt werden muss. Nach einem Spiegellabyrinth heißt es dann, aus mehreren Bällen den richtigen auszuwählen.
Direkt daneben sind ein Music Express (da meine letzte Fahrt damit vor zig Jahren stattfand, wurde nach dem Auftauchen des Mitarbeiters auch eine Runde damit gedreht) ...
... und für Kinder ein Convoy zu finden.
Bis 2014 sind die Besucher dann direkt vor dem zweiten Riesenrad des Parks gestanden, das seit Gründung hier seine Runden drehte. Nachdem auch dieses aufgrund der Alterung abgerissen wurde, folgt daher nun als nächstes die älteste Achterbahn des Parks:
Tentomushi.
Was könnte das wohl auf Deutsch heißen ...
Mein zweiter Medium-Tivoli, wobei ich das kleinere oder größere Modell bevorzuge.
Das Event in der Event Plaza/Spukhaus haben wir ausgelassen. 2014 war hier ein Horror House beheimatet und die aktuelle Version sieht für Besucher, die nicht unbedingt auf sowas stehen, nicht viel besser aus. Dann lieber eins weiter laufen.
Denn für ein amerikanisches Forum findet sich hier DIE Achterbahn Japans.
Keine Ahnung wie oft ich das Onride dieser Bahn auf Facebook angeschaut habe, weil es immer wieder gepostet wurde und mich die gelben Schienen vom Wegdrücken abgehalten haben. Wie beim Dragi hätte ich aber nie gedacht, dass ich so schnell damit fahren kann. Da ich das Schwestermodell schon fahren konnte, war die Freude jetzt aber natürlich nicht ganz so groß, wie beim großen Morgan-Bruder, aber als ich die gelben Schienen sah, kamen die Erinnerungen trotzdem wieder hoch.
Bevor der Eisvogel seine Flügel aber ausbreiten konnte, stand zunächst noch eine Arbeit an, die ich Höhenängstler nicht unbedingt tun müsste. Erhöht das Vertrauen in Japan und die Bahn aber umso mehr.
Während einer Fahrt mit dem Riesenrad zur Mittagszeit waren dann aber
Kawasemis Testfahrten zu sehen, weshalb wir uns auch recht bald dorthin begaben.
Ein schnelles Mitarbeiterteam und keine Sitzplatzeinteilung ermöglichte es uns dann, viele Fahrten in unterschiedlichen Reihen zu unternehmen.
Allzu viel werde ich dazu nicht schreiben, da ich schon ausführlich über Piraten geschrieben habe und es auf Coasterandmore einen vorzüglichen Bericht über diesen Prototyp gibt.
An der Stelle stand bis 2005 der Mount Rocky Coaster, dessen Fundamente beim Neubau versucht wurden einzubeziehen.
Eine Bahn, bei der es wohl keinen gibt, der sie nicht öfters fahren kann. Wie in Dänemark zieht der First Drop hinten recht gut, worauf die folgende Kurve mal wieder die Blutzufuhr ins Gehirn unterdrückte.
Mit einem ersten Umschwung geht es dann hinab in die Strecke, die mir aufgrund der zahlreichen Umschwünge schon in Dänemark viel Spaß bereitete.
Hier jedoch etwas angenehmer zu fahren, v.a. in den vorderen Reihen. Ich bin bekanntlich nicht der größte Fan von Ejector Airtime und die hatte Piraten mehr als genug, wovon es bei Kawasemi ein minimales Stückchen weniger gibt, was aber eben dazu führt, dass ich den Eisvogel lieber fahre.
In Rauch gehüllt erreichen dann die wenigen Fahrgäste wieder die Station.
Meist konnten wir aussteigen, außen herumlaufen und sofort wieder einsteigen. So eine Quasi-ERT macht natürlich besonders viel Spaß, wenn die Mitarbeiter den Zug dann auch recht schnell auf die Strecke schicken, wobei dies eine Crew im Park noch ein Ticken schneller hinbekommen hat (trotz nur einer handvoll Mitfahrern).
Hierbei noch einen Gruß an den Bjoern: Auch in Japan fahren manche Leute im chinesischen Stil.
Nur die Lackierung ist etwas blöd für Dreck. Das strahlend gelbe Erscheinungsbild, wie ich es von älteren Bildern kenne, wollte uns nicht vergönnt sein, was aber auch an dem zum ersten Mal seit dem Vormittag in Kijima Kogen zugezogenen Himmel liegen kann (und mir die Bilder etwas unscharf und dunkel gemacht hat). Sonderlich fotogen ist die Bahn leider auch nicht, die beste Fotostelle ist noch die Treppe der Station, auf der wir aber eigentl. nie gestanden haben. Gegen Abend haben wir uns dann hier getrennt, weil ich mehr Zeit auf der anderen
Intamin-Bahn verbringen wollte. Die letzte Fahrt unternahmen wir dann aber nochmals gemeinsam auf dem Woodie.
Aber auch nach den Erstfahrten machten wir uns dann wieder auf den Weg, da noch ein riesiger Teil des Parks erkundet werden muss.
Zu Fuß gelangt der Gast dann am Karussell vorbei in das Pleasure Land, auf das ich später noch genauer eingehe.
Alternativ kann auch mit der Bahn zur Endstation oder mit der dritten Transportattraktion zum Heartful Land gefahren werden.
Mit einer interessanten Verkleidung und dem Namen Airlift Sky Fish Express.
Die zweite Station findet sich im Heartful Town genannten Unterbereich des Themengebiets.
Hier gibt es zahlreiche Kinderattraktionen, ...
...
... eine Kartfahrt, ...
... die um einen der Seen führt, ...
... die immer wieder gern gesehenen japanischen Teetassen, die ich mir gerne mit nach Hause genommen hätte ...
... und für Achterbahnfans einen Kiddiecoaster namens Diggy and Duggy's Torokko Coaster von Hoei Sangyo mit einem ziemlich massiven Frontcar, dessen Zug gegen Ende durch eine Wassernebelwand fährt.
Hier gibt es außerdem noch einen sehr weitläufigen Kinderbereich.
Über den Fluss zurücklaufend kann beim Rangieren zugeschaut werden ...
... oder im Heartful Garden eine kleine Auszeit genommen werden.
Für Kinder lohnt sich der Gang in den zweiten Teil des Heartful Lands, der Heartful Farm.
Aus knapp 52 Metern lässt sich mit dem hübsch gestalteten Riesenrad ein Überblick über den Park schaffen.
Äußerst niedlich finde ich auch die restlichen Attraktionen in diesem Bereich.
Ein wenig erinnert mich das an einen Themenbereich in Rust.
Einfach ein schöner Bereich mit einfachsten Mitteln.
Und damit sind wir im großen
Zoobereich angelangt, der zwar mit 120 verschiedenen Tierarten nicht sonderlich klein ist, aber an manchen Stellen mich als Biologen zu Tränen rührte und das nicht im positiven Sinne. Aufgeteilt ist er in vier Bereiche. Von der Farm kommend und gegen den Uhrzeigersinn laufend, stehen die Besucher zuerst in der Honobono Street. Ich will jetzt nicht auf jede einzelne Tierart eingehen, damit könnte ich wohl nur meine nicht Achterbahnaffinen ehemaligen Kommilitonen zum ersten Mal zum Lesen eines Berichtes bringen. Aber zumindest ein paar ...
Darf einfach in keinem Zoo fehlen.
Bei den Stachelschweinen fingen die schrecklichen Gehege dann aber schon an.
Dann lieber schnell zu den Kamelen.
Bei vielen Gehegen gibt es für Kinder die Möglichkeit die Haare zu fühlen. Finde ich eine nette Idee.
Auch ein Totenkopfaffentaxi gibt es zu besichtigen, ...
... die wenigstens viele Klettermöglichkeiten haben.
Ganz im Gegensatz zur restlichen Affenwelt. Dieser Bereich ist das Traurigste, was ich bislang in einem Zoo erleben durfte.
Ich werde davon auch keine Bilder posten. Wenn ich in die traurigen Gesichter der Affen schaue, kocht in mir die Wut hoch. Dann lieber zu den Bisons und roten Pandas, die wenigstens etwas Auslauf und einen Bereich zum Rückzug haben.
Immerhin macht das 2006 neu eröffnete Pinguinland Hoffnung, denn in letzter Zeit werden alle paar Jahre einige Gehege überarbeitet.
Schön groß mit einem großen Pool und sogar einem Kälteraum, wo sich v.a. die Königspinguine eine Auszeit gönnten.
Am Affenberg, dem Zuhause der Rhesusaffen, vorbei geht es in einen etwas abseits liegenden Bereich des Parks, wo auch der Westeingang zu finden ist. Der Fußmarsch über die Brücke wirkte irgendwie so, als wäre ich irgendwo außerhalb vom Park gelandet.
In der Wakuwaku Street ist v.a. eine große Pferdereitschule zu finden.
Daneben haben hier auch Raubvögel wie Hedwig, ...
... Seeadler, ...
... oder auch ein Andenkondor ihre neue Heimat gefunden.
In diesem Parkteil findet sich auch der Tobu Super Pool, der an unserem Besuchstag aber geschlossen hatte.
Zum Zoo passend gestaltete Rutschen. Nur Tattooträger sollten aufpassen, da sie keinen Einlass bekommen.
Auf dem Weg zurück geht es durch ein kleines aber wenigstens einigermaßen feines Gehege mit japanischen Tierarten.
Darunter der Sikahirsch und das japanische Eichhörnchen.
OOOH. Nagetiere sind einfach toll, wie gerne hätte ich den oder die mitgenommen.
Zurück über den Fluss und an den Rhesusaffen vorbei geht es dann in die Dokidoki Street (erinnert mich immer an ein Lied von
Babymetal, nicht wahr Fabian ...).
Dort gibt es Ponys zum Reiten, ...
... Corriedales (eine neuseeländische Schafsrasse), ...
... junge Axishirsche, ...
... Nilpferde, ...
... und Afrikanische Elefanten.
Eine der beiden Hauptattraktionen (zumindest vom Besucherzuspruch) ist der 2016 eröffnete Braunbär Wald. Zwar einigermaßen groß, aber Rückzugspunkte gibt es dort leider keine.
Manche probieren es mit Gemütlichkeit aber trotzdem zu schlafen, auch wenn die Scheibe mit Schaulustigen vollsteht.
Die andere Hauptattraktion ist die Katzenwelt. Hier ist der Cheetah nicht on the hunt.
Leider werden die Geparden und Leoparden wohl nicht den Auslauf bekommen, den sie benötigen.
Zumindest ist das Gehege der Löwen etwas größer. Durch einen kleinen Tunnel und einen mit Plexiglas verkleideten Unterstand können diese vom nahen begutachtet werden.
Über Lautsprecher wird Löwengebrüll eingespielt, worauf die nicht schlafenden Tiere sehr laut antworten. Hatte mich sogar kurz erschreckt.
"Was denn los da drüben?"
Weiterhin verfügt der Park auch über weiße Tiger. Nur gehen diese Tiere alle auf einen einzelnen Tigerkater namens "Mohan" zurück.
Seitdem wird durch Inzucht versucht Nachkommen zu zeugen. Wie sicher jeder mal gehört hat, ist das nicht sonderlich vom Vorteil, weshalb zahlreiche kranke Jungtiere auf die Welt kommen, die über Missbildungen verfügen oder frühzeitig sterben, wenn sie nicht sogar schon tot auf die Welt kommen. Dafür ist nicht die Punktmutation für die Fellfarbe verantwortlich, sondern die Inzuchtdepression. Daher stehe ich diesem russisch Roulette ablehnend gegenüber, da die nicht vorzeigbaren Tiger mit Gauenspalten und Co. eingeschläfert werden und daher die Öffentlichkeit davon meistens nichts erfährt. Außerdem finde ich die normalen Tiger auch viel hübscher.
An den Flamingos vorbei findet sich dann in unmittelbarer Nähe der Heartful Town noch der letzte Teil des Zoos:
Die afrikanische Savanne.
U.a. mit Nashörnern, ...
... Zebras und Netzgiraffen.
Damit ist der Rundgang durch den Zoo beendet und der Besucher steht wieder inmitten des Heartful Lands. Ein letzter Parkbereich fehlt aber noch: Das Pleasure Land im östlichen Teil des Parks, in dem ich, wie der Name vermuten lässt, auch den größten Spaß hatte. Entweder mit den Füßen direkt oder per Bahn oder Airlift indirekt zu erreichen. Nimmt der Gast die beiden letztgenannten, kann vorher noch eine Runde (oder besser mehrere) auf Kawasemi mitgenommen werde, was ich keinem Übel nehmen kann. Der Weg von dort führt dann an einem etwas zugewucherten und mit Zäunen abgesperrten Bereich vorbei, in den per Airlift geschaut werden kann.
Also von den Fundamenten würde ich klar auf die Überreste einer Looping-Maus von Togo schließen.
Bis 2009 stand hier auch eine von den nur vier von Togo produzierten Mäusen mit Überschlag. Leider schließt der Park seine Attraktionen recht schnell, so wurde auch die Crazy Mouse aufgrund von Alterung bzw. Altersschäden, wie es in einer Pressemitteilung heißt, abgerissen.
Nachdem die Bahn seit dem 29.4.1981 immerhin 4,5 Millionen Gäste transportierte, hat sich der Park aber wenigstens zu einer Versteigerung eines 600 kg schweren Zuges und Räder entschieden.
An einem Gamecenter und einem Restaurant auf der rechten Seite vorbei erreicht der (auf den ersten Blick) Horrorfilm-Liebhaber den UFO-Dome.
Wir kamen gerade richtig für eine Vorstellung und nach einer Preshow geht es in das ziemlich große Kino, dessen Sitze darauf schließen lassen, dass der Dome früher mal mindestens ein 4D Kino gewesen sein muss. Außer einer 3D Brille haben wir aber sonst nichts aufbekommen. Nicht einmal andere Besucher waren im Kino, wodurch wir den knapp zwanzig minütigen Film über ein Spiegelmonster quasi als Sondervorführung bekamen. Zum Glück weniger Horror/Grusel, wobei ich immer auf eine Schreckszene vorbereitet gewesen war.
Am liebsten hätte ich mir aber das Bild in der Warteschlange vor der Preshow mitgenommen. Tuschemalerei ist einfach etwas Schönes.
Ansonsten gibt es hier noch eine HoPa City-Jet Gedenkattraktion und ...
... einen Wellenflieger mit sehr hübscher Thematisierung und Wasserkanonen, ...
... die die äußersten Sitze nass spritzen.
Damit ist der Rundlauf durch den Park abgeschlossen. Es fehlt aber noch meine Hauptattraktion des Parks.
Attention: Holzwurm Crossing!
Einem Woodie mit sexy Hügeln und Kurven, dass sogar Micaela Schäfer darauf stolz wäre. Kein Wunder also, dass wir es hier mit der für viele Königin unter den bestehenden Holzachterbahnen Japans zu tun haben. Oder auf Italienisch eben: Regina!
Unter dem Wartungsgleis mit dem zweiten (meiner Meinung nach) ultrahässlichen Zug hindurch ist die Station erreicht.
Früher hatte die Bahn sogar drei Züge für die immerhin knapp 1,3 Kilometer lange Strecke.
Ein Hersteller aus dem Ausland hat dieses v.a. asiatische Problem erkannt und verbaut deswegen Schulterbügel/-westen.
Die Treppe hoch wartete dann schon der deutlich schickere Zug, der für eine Königin auch angemessen ist, auf uns mit sechs Reihen, die mit Wasserkanistern aufgefüllt waren.
Habe es den Tag über aber nie erlebt, dass jemand nicht in eine Zugladung passte. Es war einfach viel zu wenig los im Park, daher war ich froh ob diesem Zusatzgewicht, das dem Zug ordentlich Schwung verlieh. Zusatzgewicht in einem Holzachterbahnzug; wäre ein netter Nebenjob für mich.
Ach, diese Art von Holzachterbahnzügen sind doch einfach schön zum Ansehen (zum Fahren zur Hälfte auch, dazu gleich mehr). Dann auch noch dieser super glänzende Zug ...
In über 50 % der Fahrten erblickte ich dann aus der ersten Reihe den schicken Lifthill, der auf 36,7 Meter Höhe führt. Damit ist sie Asiens zweithöchste Holzachterbahn und weltweit immerhin auf Platz 10.
Von dort geht es dann ohne große Airtime mit knapp 90 km/h und mit 2,78 G in den Sitz in den Sitz gepresst durch das raue Tal über dem See, auf dem Regina fast vollständig thront. Da wird die Königin etwas zickig, aber sowas mag ich bekanntlich ja.
Die Auffahrt hebt den First-Row-Fanatiker etwas aus dem Sitz und zieht die Mundwinkel gleich unaufhaltsam mit nach oben. Eine Wende später folgt DIE Stelle des Woodies.
Der Teil, der zwischen den Stützen durchschimmert. Mit einer flachen Abfahrt nimmt der Zug ordentlich Tempo auf, worauf sich flach innerhalb weniger Miilisekunden in Steil wandelt.
In der vorletzten Reihe werden die Fahrgäste ordentlich aus dem Sitz gezogen. Wenn sich der Woodieliebhaber vorher ein wenig Platz mit dem Bügel gelassen hat (das Personal hat wiedermal nicht sonderlich gedrückt, wenn überhaupt), so verliert er oder sie für kurze Zeit den Sitzkontakt. Selbst in der Front wurde ich noch nach oben gedrückt.
Ein kleiner Hügel folgt, auf dem der Zug seinen Mitstreitern immer das Gefühl von knapp unterhalb einem G vermittelt.
Auf einem Woodie reicht mir das ehrlich gesagt sogar. Der Freude in den Gesichtern nach zu urteilen bin ich damit auch nicht alleine.
Worauf wie im Hirakata Park eine Auffahrt zur zweiten Wende folgt, deren Steigung recht schnell in die Waagerechte übergeht und somit einen kurzen Hüpfer in den Bügel ermöglicht. Die folgende Abfahrt gibt in der vorletzten Reihe dann nochmal etwas stärkere Airtime.
An der nicht aktiven Fotoanlage vorbei geht es wie auf dem oberen Bild zu sehen mit einem kleinen Schwenker nach links über das erstaunlich grüne Wasser ...
... hinauf zur nicht bremsenden Blockbremse.
Jetzt wird die Bahn leider äußerst unfotogen, aber die anschließende knapp 270° Helix ist das zweite Highlight für mich.
Immer schneller werdend bleibt der Radius nahezu gleich. Wo andere Bahnen dann das
Banking etwas erhöhen, bleibt dies hier aber ebenso konstant, wodurch es sehr schicke laterale Kräfte gibt, die die Körper längere Zeit nach links drücken. Da drin könnte ich stundenlang kreisen.
Innerhalb der ersten Wende geht es dann entlang der ersten Abfahrt nochmals hinunter (Vorletzte Reihe ist wieder zu empfehlen) und über zwei kleinere und einen größeren Hügel (mit wiedermal knapp unterhalb von 1
G) hinweg wird dann die harte Schlussbremse erreicht. Langsam tuckernd geht es dann wieder zurück zur Station, wo ich meinen Kram schon vor der Abfahrt griffbereit abgelegt hatte, damit ich schnell wieder den Weg zum Eingang nehmen konnte, wo meist nur 2 oder 3 Leute standen und die sich häufig für den hinteren Teil entschieden. So blieb mir meist meine geliebte Front. Wo ein grünes Forum nach einer Fahrt aufhört, fängt es bei mir erst so richtig an.
Mehr Airtime (aber nicht sonderlich viel, wer Ejector sucht, sollte das gelbe Intaminprodukt wählen) gibt es hinten, dafür gibt es vorne meinen geliebten Fahrtwind und das tolle Woodiefeeling samt vereinzelter Airtimehüpfer.
Nur rate ich jedem: Nicht in den hinteren Teil der einzelnen Wagen einsteigen. Bei der ersten Fahrt ganz hinten hat es mir meinen Bügel derartig in den Tälern zugehauen, dass ich auf Folgefahrten dort verzichtet hatte. Als ich dann das gleiche Erlebnis in der zweiten Reihe erleben durfte, gab ich der vorletzten Reihe eine Chance und siehe da: Selbst ein faustbreit geöffneter Bügel bleibt bis zur Schlussbremse offen.
Mag jetzt für viele keine überragende Holzachterbahn sein, weil manche die
Airtime vermissen oder Regina ein etwas zu raues Biest sein mag, aber für mich ist jeder Woodie auf seine Art einfach speziell, weswegen ich für meine Wenigkeit nicht in schlechte und gute Holzachterbahnen unterscheide. Deshalb habe ich auch hier am Ende wieder eine knapp einstündige ERT veranstaltet. Ich wollte unbedingt das Dutzend bis zum Feierabend voll machen, was ich als fast aussichtslos betrachtete. Dann fingen die Mitarbeiter aber an innerhalb weniger Sekunden nach Öffnen des Gates auch gleich mit der schnellen Abfertigung zu beginnen, wodurch sich die Standzeit des Zuges eigentlich nur noch in "einmal zum Eingang und kurze Sicherheitsunterweisung" reduzierte. So bekam ich mit der letzten Fahrt (und dann auch noch in der 1. Reihe) doch noch die 12 voll. Wie schon öfters geschrieben: Schade, dass sich Balder nicht so fährt.
Fazit
Der Park hat viele Höhen und Tiefen, wobei für mich die Tiefen leider etwas überwiegen, wobei der Zoo das Hauptargument dafür ist. Fast ausschließlich zu kleine Gehege ohne Beschäftigungsmöglichkeiten auf kahlem Beton - und das hat man den Tieren (v.a. den Affen) auch ansehen können. Immerhin sind die neueren Gehege auf einem zumindest etwas besseren Niveau. Attraktionstechnisch reicht für alle Achterbahnfans natürlich Kawasemi aus, um die Anreise zu rechtfertigen. Mit Regina gibt es einen spaßigen Woodie (selbst der meist weinerliche Gründer eines amerikanischen Forums findet dort seinen Spaß) und v.a für Familien sind zahlreiche Attraktionen vorhanden, darunter zwei Achterbahnen, mit denen auch schon Kinder fahren können. Sonderlich hübsch ist der Park bei diesem Wetter und der Jahreszeit nicht. Er wirkt sehr in die Jahre gekommen und wie der wunderschöne Zug der Regina könnte auch der Park an vielen Stellen einen neuen Anstrich benötigen. Aber zumindest das relativ neue Heartful Land macht Hoffnung diesbezüglich. Erfreulich war aber wieder die (in Japan selbstverständliche) Freundlichkeit der Mitarbeiter, die hier beim Abfertigen auch trotz weniger Besucher ziemlich auf die Tube drückten.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof ging es noch zu einem 7eleven, wo ich mich mit ein paar Snacks für die folgenden Tage eindeckte. Der Tag war achterbahntechnisch nämlich noch nicht zu Ende, weshalb eine Chipsdose am Abend schon als Nervennahrung für das Warten vor einem Zug inmitten Tokyos herhalten musste, wovon der nächste Bericht handeln wird.
Ich melde mich dann wieder mit meinem leider schon letzten Bericht vom Fuße des Fuji.
Wie immer bedanke ich mich für das Interesse und wünsche jedem einen guten Auftakt in die neue Saison!
Mata ne!
Nicolas
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass mir diese Holzachterbahnzüge unheimlich gefallen?