Es war kurz vor dem Sprung in das neue Jahrtausend. Als kleiner Junge, wie viele andere in diesem Alter wohl auch, zu einem Fußballfan geworden und das ein oder andere Fußballspiel am PC spielend, beginnen mit der Zeit Sympathien für gewisse Mannschaften und Spieler zu erwachen. Zur damaligen Zeit gehörte der kleine flinke Michael Owen zu den besten Spielern, weswegen ich schnell ein großer Fan vom FC Liverpool und, bedingt durch seine Nationalität, auch der englischen Nationalmannschaft wurde (natürlich war ich bei einem direkten Aufeinandertreffen aber für die heimische Mannschaften …). So entwickelte sich über die Jahre eine große Vorfreude, endlich irgendwann mal in das erste fremde Land zu kommen, auf das ich mich schon seit dem Kindesalter freue (Japan mit all seinen Facetten kam erst, als ich den Steel Dragon entdeckte). Nur hat sich das sportliche Interesse am Land und allgemein seit einigen Jahren weg vom mir extrem langweilig gewordenen Fußball hin zum Rugby entwickelt, zumal mein/e Lieblingsspieler von damals längst nicht mehr aktiv sind.
Nachdem ich gehofft hatte, dass aufgrund der Neuheiten eine Tour nach England angeboten wird, dies sich aber nicht bewahrheitete, hatte ich schon lange eine private Tour im Auge. Glücklicherweise war ich damit aber auch nicht alleine, weshalb ich schnell mit dem Christian in Kontakt kam. Schlussendlich haben diese dann zum Januar hin schon eine Tour durchgeplant gehabt, zu der sich der Alexander, Marvin und meine Wenigkeit mit einem zweiten Auto dazu gesellten. Nach der Skanditur 2016 wäre dies erst meine zweite Tour gewesen, an der ich bei der Planung nicht beteiligt gewesen wäre. Der Flieger der anderen vier ging am Sonntag, dem 3.6 spät abends nach London (mehr dazu dann im Thorpe Park oder Christians Bericht). Als ich nach den Preisen schaute, fiel mir auf, dass am Samstagmorgen auch ein Flieger angeboten wurde, weshalb ich bei meinen beiden Kollegen nachfragte, ob wir denn die Tour nicht um zwei Tage über das Wochenende verlängern sollten. Glücklicherweise fanden sie diese Idee auch ansprechend, weshalb wir immerhin noch zwei Tage selbst planen konnten.
Wer mich kennt weiß, dass ich reine Coastertouren nicht so mag, weil ich ungerne mit unter 120% Vorfreude in einen Park gehe und das mit Achterbahnfahren an jedem Tag nicht unbedingt mehr kann (und das dann auch so 2x eintrat). Schlussendlich haben wir uns dazu entschieden auch an den beiden zusätzlichen Tagen Freizeitparks einzubauen, weshalb mir in Erinnerung an den britischen DJ Fatboy Slim als Tourname „Eat, Sleep, Coastern, Repeat“ (ESCR) in den Sinn kam. Aber zumindest ein wenig Sightseeing war am ersten Tag (und vereinzelt auch an anderen) noch möglich, worauf ich am Ende kurz eingehen werde. Dieses Mal wird es auch wieder alle Berichte von mir geben, nachdem das letzte Experiment mehr als nur gescheitert ist.
Irgendwann war es dann so weit und der große Tag ist gekommen.
Von Köln/Bonn aus ging unsere Ryanair-Maschine früh morgens nach England.
Verabschiedet wurden wir mit richtig tollem englischen Wetter, auf welches wir vor Ort fast gänzlich verzichten mussten.
Nachdem vom Flug, über die Immigration und der Fahrt zum Mietwagenverleih alles super klappte, folgte nun die erste Ernüchterung. Da ich der einzige über 25 war, aber keine Kreditkarte habe, mussten die anderen zwei einspringen, weshalb wir die ersten beiden Tage einen Mietwagen über den Alex laufen ließen – mit der teuren Zusatzgebühr. Diese war auch der Grund, warum wir nach dem Ankommen der anderen den Mietwagen gewechselt haben, da uns der Christian netterweise das Auto buchte und ich so als kostenloser Zweitfahrer agieren konnte (Danke dafür nochmal!). Daher fuhr die ersten beiden Tage der Alex und die restlichen neun ich durch England.
Nachdem uns die erste, über den ADAC gebuchte Firma, partout keinen Mietwagen geben wollte, kamen wir dann irgendwann bei einem sehr gut gelauntem Hertz-Mitarbeiter an.
Von dem wir dann kurz vor Mittag und somit mit ein wenig Verspätung einen Opel Mokka überhändigt bekamen.
Und dann hieß es "hinein in das erste Abenteuer": Das erste Mal Linksverkehr und dann auch noch die Schaltung auf der anderen Seite. Da musste bei unseren beiden ersten Versuchen erstmal die Klimaanlage die vor lauter Anspannung erhitzte Umgebungstemperatur runterkühlen.
Originalzitat: „Eigentlich ist es ganz lustig.“
Fand ich auch. Bis auf ganz wenige Ausnahmen hat unsere gegenseitige Aufpasserei im Auto aber auch super funktioniert. Nach neun Tagen hatte ich aber trotzdem noch vor einem gehörigen Respekt:
Roundabouts. Nicht wegen der im Uhrzeigersinnfahrerei oder dem Rechtslenker.
Sondern den gefühlt hundert Spuren, wo ein nicht täglich mit mehrspurigen Kreiseln konfrontierter immer die Angst hatte, dass jemand beim Abbiegen in das Auto fährt.
Gegen 12:30 erreichten wir dann auch endlich den Seaway Car Park unweit unseres ersten Freizeitparks der Tour.
Gelegen in der Stadt Southend-on-Sea und damit am nördlichen Ufer der Themse-Mündung.
Bekannt ist der Ort als Seebad und für seinen Southend Pier, der im Hintergrund zu sehen ist. Dabei handelt es mit einer Länge von 2,158 Kilometern um die längste Seebrücke der Welt. Gefühlt kann man auf dem Ding schon fast bis zum Dreamland laufen …
Uns zog es stattdessen aber an der Straße entlang der Küste …
… zum Eingang des Adventure Island.
Geschichtliches gibt es wie immer in der
Parkvorstellung, die dieses Mal auch zu einem Teil vom Markus geschrieben wurde.
Am aufpreispflichtigen Adventure Golf vorbei geht es eine kleine Rampe hinunter in den östlichen Teil des Parks. Rechts gibt es dann etwas zu essen und …
… für Kinder die Flying Dumbos.
Direkt dahinter steht mit der Time Machine dann wohl auch eines der vielen Highlights im Park.
Vom eigenen Adventure Island Workshop errichtet. Doch warum ‚wohl‘?
Nachdem ich das Ding direkt nach Betreten des Parks noch fahrend fotografieren konnte, war es nach dem Kauf der Wristbands und der ersten Fahrt auf der gelben Hauptattraktion geschlossen.
War wohl leider ein etwas größerer technischer Defekt.
****. Mein Gesichtsausdruck. Wieder einmal zeigte es sich, dass mein übliches Vorgehen, direkt zu meinen vorab auserkorenen Lieblingsattraktionen zu gehen, richtig ist, auch wenn wir hier selbst dafür zu spät waren.
Denn vom Adventure Island wusste ich nur, dass die Time Machine und der Darkride ziemlich toll sein sollen. Jetzt darf ich mir in den Hintern beißen, dass ich erstere nicht fahren konnte. Aber der Drang von uns dreien zu einer Achterbahnfahrt war zu diesem Zeitpunkt und den morgendlichen Quälereien einfach größer und der Eigenbau danach schon direkt defekt. In manchen Parks auf der Tour bin ich aber wieder zu meinem Vorgehen übergegangen. Die Parks in Ruhe erleben kann ich nach einer beruhigenden Fahrt auf den Attraktionen sowieso besser, wenn ich mir hinterher keine Vorwürfe mehr machen brauche.
Also erstmal die vorab gekauften Wristbands an der Kasse kurz vor der Unterführung zum westlichen Parkbereich abholen.
Und damit hinein zu unserer direkt gegenüberliegenden ersten Achterbahn in England: Rage!
Ein Eurofighter der 320+ Klasse und damit einer der kleineren mit den klassischen Zügen und einer echt tollen Farbgebung.
Hier zeigte sich dann zum ersten Mal die titelgebende gute Laune der Mitarbeiter. Erst nachdem der ganze Wagen mitgejubelt hat, wird er auf die Strecke geschickt.
Auf dem Rücken liegend hinauf auf 22 Meter und …
… ohne große Atempause direkt wieder hinunter.
Die 97° Schleudersitze machen einfach viel mehr Spaß als das totgebremste 121°-Ding. Durch die alten Züge wird man auch wieder richtig in die Bügel geschossen, ohne dass der Oberschenkel weh tut.
Problem ist nur, wenn direkt neben dir ein 2,06 großer Lulatsch sitzt und damit kein Platz fürs Händeausstrecken ist. Ich mag die V-Züge einfach …
Dann erstmal mit satten 4,5 g im Tal zurück in den Sitz, die im Vogelnest-Looping langsam zur leichten Hangtime übergehen. Wie zu sehen wurde das Wetter über den Tag richtig gut.
Im Übergang zum immer noch seltenen Cutback gibt es dann den
Gerstlauer typischen Wagendurchschüttler.
Dann ein schnittiger 180° Richtungswechsel …
… hinein in eine Rolle mit meiner geliebten Hangtime. Mit einem weiteren super flott gefahrenen Umschwung folgt das letzte Element:
Nochmal mit ordentlich Druck schießt der Wagen durch den liegenden Looping und …
… erreicht dann die Schlussbremse und bietet zum ersten Mal die Möglichkeit zum Luftholen.
Mit 361 Metern Länge sogar etwas kürzer als Kanönchen, aber trotzdem gilt: Klein aber fein. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass wir sie über den Tag noch das ein oder andere Mal gefahren sind.
Nachdem die Time Machine schon geschlossen war, ging es direkt weiter zur nächsten und gleichzeitig ältesten Achterbahn des Parks:
Green Scream.
Ein hoch aufgeständerter Tivoli, der seinem Namen farblich alle Ehre macht. Vor allem in der Schlusskurve, wo die Stützen allesamt zugewachsen sind.
Mein erster Tivoli der „New“-Reihe. Und ich muss sagen, dass es ein fantastischer Juniorcoaster ist. Im hinteren Teil des Zuges sitzend ist mir v.a. der ziemlich flott durchfahrene bodennahe Umschwung nach der langen Rechtskurve, der einen linkssitzend ganz nett nach rechts wirft …
… und der kleine Dip am Lifthill vorbei in Erinnerung geblieben. Hätte ich ohne Probleme nochmal fahren können.
Natürlich darf auch hier der Mitarbeiter nicht unerwähnt bleiben.“One more time, one more time!“ hallte es lautstark durch ihn angeheizt bei der Stationsdurchfahrt durch den Bahnhof.
Die restlichen Attraktionen im östlichen Parkteil sammeln sich um den Wellenflieger herum.
Darunter ein Restaurant, auf dessen Dach sich das Adventure Golf findet.
Die längste Wartezeit hatten wir dann bei der einzigen Wasserattraktion des Parks: Der Tidal Wave.
Kein Spillwater, sondern eigentlich nur eine ordinäre Schlauchbootsrutsche.
Die Mitarbeiterin war aber auch hier wieder top. Nicht nur, dass sie durch das ganze Schleppen ziemlich dicke Oberarme bekommt.
Weiterhin macht die dort oben auch richtig Stimmung und lässt eigentlich unterlegene Boote beim Wettrennen früher los.
Ich saß mit meinem Gepäck alleine im Boot, weswegen ich vor den beiden anderen losgeschickt wurde. Wie schon bei meinen vorher gefahrenen Modellen mag ich die leichte
Airtime auf den Triple-Downs. Dadurch, dass die zwei anderen kurz nach mir unten landeten, erwischte mich dann ihre ‚Tidel wave‘. Mein Rücken war triefend nass. Zum Glück wandelte sich der Himmel zu diesem Zeitpunkt zu einem strahlenden Blau, weswegen das kein großes Problem war.
Ein im Nachhinein größeres Problem war die zur Saison 2017 erfolgte Umgestaltung der Geisterbahn, …
… die jetzt Over the Hill 2: Spooksville heißt.
Ich wusste, dass die Attraktion mal ein richtiges Highlight gewesen sein muss.
Für die Größe des Parks ist sie auch immer noch recht gut und etwas, was man nicht unbedingt erwartet. Als ich mir daheim aber ein Onride von der alten Version angeschaut habe, war ich extrem enttäuscht, dass es die Geisterstation nicht mehr gibt. Das wirkte im Video schon sehr beeindruckend, wie muss das in real gewesen sein?
Zwischen Rage und der Geisterbahn findet sich dann unser erster fahrender Flatride:
Vortex. Ein Orbiter Ride, der ein lustiger Auftakt zur hervorragenden Flatride Riege des Adventure Island ist.
Hinter Rage streckt sich dann zum Schluss noch ein 21 Meter hoher Zamperla-Freifallturm in die Höhe. Die Breite der Gondel ist noch recht interessant, das Fahrprogramm nicht.
Der Park ist aber noch lange nicht am Ende. Wie es hier so schön heißt: The Adventure continues … this way!
Denn 2015 eröffnete der Park einen Indoor-Spielbereich namens Adventure Inside, wo sich ein großer Spielplatz und das ein oder andere Kinderfahrgeschäft verbergen.
Dieser trennt zusammen mit dem Pier den Park in zwei Teile.
Auf der westlichen Seite herauskommend steht links mit dem Fireball wieder eine Eigenproduktion.
Das heimliche Highlight des Parks ist aber Scorpion.
Da lacht er noch.
Zu Vergleichen ist das Fahrgeschäft mit einem Condor. Zumindest drückt das Teil einen am Anfang genauso stark in den Sitz, wie es ein Condor mit Vollspeed auch tut.
Dann fährt das Teil aber auch noch bei gleich bleibendem Tempo in die Schräge.
Dadurch schaukelt die Gondel beim Weg von oben nach unten extrem schnell hin und her. Verbunden mit der Drehbewegung des ganzen Fahrgeschäfts hat es sich am Ende der Fahrt selbst bei mir im Kopf noch nachgedreht. Dieses Teil wäre ich so gerne noch ein zweites Mal gefahren. Leider hat sich wohl kurz vor meiner Fahrt jemand übergeben, weswegen die Attraktion für eine umfangreiche Putzaktion geschlossen wurde und wir solange aufgrund unserer Abendplanung nicht mehr warten konnten. Ich hoffe, dass Scorpion noch lange der Nachwelt erhalten bleiben wird.
Rechts sind dann wiederum aufpreispflichtige Go-Karts zu finden.
Interessanter ist da schon der Barnstormer, ein weiterer Tivoli, der dieses Mal als Custom zwischen das Riesenrad und zum Teil auf eine Halle gezimmert wurde.
Mit 222 Metern ein sehr kleines Exemplar, aber wenn in der 540° Helix über dem Teich mit 39 km/h die Höchstgeschwindigkeit erreicht wird, baut sich doch ein netter Druck auf.
Und wie schon bei der Green Scream gleich nochmal.
Da freuen sich auch die anderen. Dass sich der Propeller mitdreht finde ich ein nettes Gimmick.
Direkt daneben das schon angesprochene Riesenrad.
Über einem Spielecenter steht dann die letzte für uns fahrbare Achterbahn des Parks:
Mighty Mini Mega, ein knapp 10 Meter hoher Pinfari.
Irgendwie fuhr sich v.a. die Kurve auf dem Stationsdach so ulkig, dass wir später gleich nochmal eingestiegen sind. Da kann Marvin bestimmt noch etwas dazu sagen.
Bei der Wiederholungsfahrt erkannte uns dann auch die Mitarbeiterin wieder, die hier wirklich ein Feuerwerk abfeuerte. Nicht unbedingt was die Abfertigungsgeschwindigkeit angeht, aber das war hier im Park auch nirgends unbedingt nötig, sondern Stimmungstechnisch. „Hi, I’m Courtney and aaaaaaaaare you ready to gooooo?“ Auch hier wurde der Zug erst losgeschickt, wenn ausreichend Lautstärke vorhanden war.
Von dort oben hat man außerdem einen super Blick auf den Pier und die Themse-Mündung.
Warum war das jetzt die letzte Achterbahn, denn eigentlich hat der Park mit dem Kiddi Koasta noch eine fünfte Bahn, die gleichzeitig auch die neueste ist.
An deren Stelle wurde aber eine weitere Halle als Anbau für den danebenliegenden Darkride errichtet, …
… auf der sich die Bahn noch zerlegt befindet.
Den Darkride schon angesprochen: Adventureville ersetzte im Sommer 2016 die alte Devil’s Creek.
Natürlich lassen wir den auch nicht aus, auch wenn wir drei uns zwischen den ganzen Kids etwas komisch vorkamen.
Die erste Runde begann erstmal mit einem netten Luftstoß vom Boden des Fahrzeugs und führte vorbei an zahlreichen kindgerecht gestalteten Szenen und einen kleinen Umlauftunnel. Zurück in der Station zeigte sich, dass sich noch eine zweite Runde anschloss und wir drei uns schon dachten, warum wir uns das angetan haben.
Jedoch war nur noch ganz dunkles blaues Licht an und auf einmal kam dieses typische Geräusch von einer Kasette, deren Band reißt und der Ton war aus. Dann die Ansage: „Let’s Party!“ Auf einmal Discomusik und –beleuchtung. Ich hatte Bauchschmerzen von dem Lachflash, der sich bis zur Ende der Fahrt durchzog. Wir haben mit allem gerechnet, aber nicht damit!
In der Gegend findet sich auch ein sehr hübsch gestaltetes Zierer-Karussell und mit dem …
… Crooked House eine richtige oldschool RCT-Attraktion, die auch ein Eigenbau und mit einem Baujahr 1953 die älteste Attraktion im Park ist.
Mit einfachen Mitteln hat hier der Workshop ein super Funhouse errichtet, bei dem wir uns fragten, wie die so viel Weg in so ein kleines Haus bekommen haben.
Wo wir schon bei RCT sind, gibt es am westlichen Ende des Parks ein weiteres traditionelles Fahrgeschäft. Lighthouse Slip ist eine Mattenrutsche, die …
… richtig Spaß macht, jedoch nicht ganz so flott wie der Toboggan am Wiener Prater ist.
An dieser Stelle nochmal ein Dank an meine Mitreisenden für das problemlose gegenseitige Fotoschießen. Mir liegen solche Erinnerungsfotos sehr am Herzen, weswegen ich äußerst froh war, dass das in England (und später auch in Schweden) wie vor meiner letzten Tour auch keinerlei Probleme machte.
In dieser Eigenbauecke findet sich dann auch noch der dritte Freifallturm des Parks, sowie eine Attraktion, die ich schon öfters in amerikanischen Berichten sehr interessant fand:
The (American) Whip. Jedoch eine Kinderversion.
Marvin und ich quetschten uns trotzdem in eine Gondel zusammen.
Und die 180° Schwünge haben es echt in sich für eine solche kindgerechte Version. Das Beste waren aber auch hier wieder die beiden Mitarbeiter, die vor und v.a. während der Fahrt einiges an Stimmung fabrizierten und auch mal den Chicken-Dance aufführten. Der männliche Part haute dabei auch lautstärketechnisch auf die Tube, weshalb seine Stimme schon um 15 Uhr extrem heißer war. Einfach toll, wie hier das Staff dafür sorgt, dass die Besucher ihren Spaß haben. Wer mal bei mir am FFT war weiß, dass ich mich darüber natürlich extremst gefreut habe.
Ansonsten gibt es hier noch einen wieder aufpreispflichtigen Autoscooter, …
… den echt toll gestalteten Sk8borda, …
… ein weiteres klassisches RCT-Fahrgeschäft …
… und mit Ramba Zampa ein Disk-O.
Das krankeste Fahrgeschäft versteckt sich aber hinter den Go-Karts und neben einem Scheibenwischer: Die Drachenklaue (Dragons Claw).
Zunächst setzt sich der Mitarbeiter auf einen freien Platz und befragt die Mitfahrer immer nach dem gleichen Schema nach losen Gegenständen, die in der Mitte abgelegt werden sollen.
Dann fängt der Arm an sich im Kreis zu drehen und die Gondel ebenso.
Wenn es dann über Kopf geht, fangen meist alle Fahrgäste mit dem Schreien an.
Eine abartige Hangtime setzt ein, die verbunden mit einer schnellen Kreisbewegung und dem wechselnden Neigungsgrad des Auslegers das Gleichgewichtsorgan ausknockt. Der Druck in der Birne ist enorm und so war der Abschluss für unseren Besuch schnell gefunden.
Denn danach sind wir nochmals in den östlichen Teil gegangen,
… sind nochmal Rage gefahren …
… und haben bei der Time Machine vorbeigeschaut. Da es leider nicht nach einer schnellen Lösung des Problems aussah, ging es nochmals zum Dragons Claw und anschließend gegen 16 Uhr wieder zurück zum Auto.
Uns hat dieser Auftakt außerordentlich viel Spaß gemacht.
Ich rate jedem, das Adventure Island nicht nur wegen den Achterbahnen anzufahren. Dragons Claw, bestimmt auch die Time Machine und vor allem Scorpion sind so geniale Flatrides, dass ich alleine dafür anreisen würde. Dazu die zahlreichen Mitarbeiter, die so eine gute Laune verströmten, dass wohl auch der größte Miesepeter angesteckt wird. Für knapp 20 Pfund wird hier sehr viel für das Geld geboten und ich würde jederzeit wieder zurückkommen. Für mich eines der Highlights der Tour!
Danach fuhren wir zu unserem Hotel für eine Nacht nach Illford. Von dort machten wir uns dann vom nur wenige Meter entfernten Bahnhof auf den Weg in die Innenstadt.
Für mich als Eisenbahnfan konnte ich so noch ein weiteres Kreuz auf der To-Do-Liste für England setzen. Zunächst mit der Bahn und später mit der Tube sind wir bis zur Station Westminster gefahren.
Der Elizabeth Tower mit seiner Big Ben Glocke und Teile des Westminsterpalastes werden seit dem 21. August 2017 renoviert, weswegen wir ihn nur still erleben und eingerüstet sehen konnten.
Mit dem London Eye konnten wir dann aber unser Hobby mit Sightseeing verschmelzen lassen.
Denn das höchste Riesenrad Europas gehört zu Merlin und da wir auf der Tour noch drei weitere Merlin Parks besuchen werden, hat es sich aufgrund der günstigen Jahreskarteofferte von Merlin im Frühjahr gelohnt, dass wir uns eine solche kaufen. Das hatte nicht nur den Vorteil, dass wir dadurch das London Eye quasi umsonst fahren konnten (bei einem Fahrpreis von knapp 25 Euro), da wir die JK schon durch die anderen Parkbesuche quasi raushatten, sondern in Alton auch an der ERT vor Parköffnung teilnehmen konnten, worauf ich dann in jenem Bericht eingehen werde.
Bis zum Ticketschalter mussten wir uns dann erstmal wieder durch Menschenmassen einen Weg bahnen. Die Ausstellung der Jahreskarte selbst ging dann recht schnell, nur bekamen wir für die Fahrt ein Zeitticket in die Hand gedrückt.
Denn ohne würden sie wohl nicht mehr die Menschenmassen bewältigt bekommen.
Wir hatten Glück und konnten noch in das letzte Zeitfenster rutschen. Viel später hätten wir am Ticketschalter wohl nicht mehr auftauchen dürfen. Hat aber auch den Vorteil, dass wir bei Sonnenuntergang fahren konnten. Vorher mussten wir aber noch eine knappe Dreiviertelstunde überbrücken, die wir dann in einem Subway verbrachten. Zurück in der Schlange mussten wir dann noch weitere 45 Minuten warten. Dabei durften wir dann auch verfolgen, wie eine Frau von der Polizei neben der Warteschlange abgeführt wurde. Irgendwie schämte ich mich für die zahlreichen Leute um uns herum, die nur noch Augen dafür hatten …
Als eine der letzten durften wir dann gegen 20:30 die spacigen Gondeln betreten.
Wir hatten echt bomben Wetter und einen sehr weiten Ausblick. Hier z.B. die Liverpool Street Station und the Shard im Hintergrund links.
Nochmal ein Blick auf die City of Westminster, samt der Westminster Abbey, die wir gleich auch noch von außen besichtigen werden.
Auch das nächste Ziel war natürlich gut zu sehen.
Und nach einem Gruppenbild und fast 30 Minuten Fahrzeit verließen wir das 135 Meter hohe London Eye wieder.
Die schon angesprochene Westminster Abbey mit den zehn Märtyrern des 20. Jahrhunderts.
Durch den fast leeren St. James Park zog es uns dann zum Buckingham Palace.
Nach den vielen Menschen beim London Eye ein sehr toller Ort zum Entspannen.
Über die Prachtstraße ‚The Mall‘ gingen wir gemütlich zum Palast.
Hübsche Gartenanlagen.
Zur fortgeschrittenen Uhrzeit um 21:45 sind zum Glück auch die meisten Touristen schon weg.
Sonst hätten wir solche Bilder nicht machen können.
Der große Alex vor dem etwas größeren Victoria-Memorial. Danach liefen wir noch etwas durch die Stadt.
Darf als Erinnerungsfoto natürlich auch nicht fehlen.
Der Wechsel zwischen modernem und traditionellem fällt an manchen Stellen deutlich auf. Ich finde das altehrwürdige ja eindeutig schöner …
Zurück an der Westminster Station machte das London Eye seinem Sponsor alle Ehre.
Zum Schluss fuhren wir noch zur London Bridge, direkt unterhalb vom Shard.
Von dort gibt es einen tollen Blick auf die Tower Bridge. Den Tower of London haben wir uns dann nicht mehr angeschaut, Towers haben wir auf der Tour noch im Angebot.
Damit habe ich für mich Sightseeingtechnisch auch alles wichtige gesehen. Vom Riesenrad aus war in der Ferne noch das Wembley Stadion und die O2 zu sehen, wodurch sich mein Stadion-Count weiter erhöht. Einzig das Twickenham hätte ich mir gerne noch angesehen, aber dann nur, wenn auch ein Rugby-Spiel in diesem Tempel stattfindet.
Somit bin ich auch am Ende dieses Berichts angelangt und bedanke mich für das Interesse!
Das erste Ziel für unseren zweiten zusätzlichen Tag habe ich zu Beginn schon einmal kurz angesprochen, um das es dann im nächsten Bericht gehen wird.
Cheerio und mata ne!
Nicolas