Nach dem Abhaken des Butterflys in Speyer ging es für mich weiter zum eigentlichen Tagesziel, dem Holiday Park. Dank der exzessiven Werbung mit Rabatt-Coupons und -Codes hatte ich nicht erwartet, einen komplett leeren Park vorzufinden. Dass ich bei meiner Ankunft gegen viertel nach zwölf aber schon in die dritthinterste Straße des Parkplatzes (immerhin stolze 290 Meter vom Brunnen vor dem Eingangstore entfernt!) abbiegen musste, machte mich dann doch etwas nervös, was die Fülle des Parks anging. Aber im Grunde wollte ich ja eh nur die neue Tabaluga-Achterbahn abhaken, ansonsten war ich in den vorherigen Jahren oft genug im Park gewesen.
An den Kassen war zu dieser Zeit aber kaum noch etwas los, sodass ich schnell im Park war.
Der Weg bis zum Platz der Fontänen war auch nicht allzu belebt.
Da ich wusste, wer am Free Fall Tower die Knöpfchen drückt, wollte ich zunächst dort die Lage checken.
Nach nur etwas über 10 Minuten saß ich schon in der Gondel. Angesichts des Parkplatzes hatte ich schlimmeres erwartet.
Andererseits war das auch kein Wunder, so wie Nicolas um den Turm herumwirbelte.
Wenn die Besucher mitspielten, waren es tatsächlich die zu langsam herunterkommenden Catch Cars, die die Kapazität begrenzten.
Im Anschluss wollte ich mir dann doch die neue Halle neben dem Platz der Fontänen ansehen, wegen der ich überhaupt hier war.
Der Blauton des Himmels passte an diesem Tag nicht ganz, aber optisch fügt sich die Halle wirklich hervorragend ein.
Selbst die ungestaltete Seite Richtung Donnerfluss stört hinter den Bäumen nicht allzu sehr.
Die neue Bühne ist ein absoluter Hingucker.
Genauso wie die gesamten Fassaden an der Front der Halle.
Die setzen sich auch im Inneren als Teil der Heidi-Thematisierung fort.
Allerdings nur zum Teil, die andere Ecke wurde nach Mia and Me gestaltet.
Für mich die erste Begegnung mit einem WindstarZ von Zamperla. Leider war die Warteschlange hier erwartungsgemäß völlig überfüllt und die Abfertigung dem eigentlichen Parkstandard entsprechend äußerst schleppend. Denn die Fahrt mit den überraschend stark hin und her schwingenden Gondeln sah recht spaßig aus. Das muss dann aber wohl ein andermal ausgetestet werden.
Weiter geht es mit einem schön versteckten Kletterparadies für Kinder.
Davor dreht sich ein wunderschönes Tier-Karussell, wie man es auch im Heidi-Bereich des Plopsalands findet.
Die dritte Ecke wird von einer kleinen Theaterbühne eingenommen, die ebenfalls recht schön integriert wurde.
Und in der verbliebenen Ecke wurde sogar noch eine Achterbahn untergebracht.
Ein Zierer Force Two, wie man ihn auch in den beiden Indoor-Parks der Gruppe findet.
Hier als Tabalugas Achterbahn mit den Figuren der geschlossenen Bootsfahrt thematisiert.
Station und insbesondere Schlitten-Zug haben mit Tabaluga aber auf den ersten Blick wenig zu tun.
Die konnte man wohl nicht mehr ändern, als man sich gegen die einheitliche Heidi-Thematisierung im Inneren entschieden hat.
Auch hier war der Wartebereich nahezu komplett gefüllt, die Wartezeit betrug gute 25 Minuten.
Bis auf den etwas kahlen Felstunnel aber ganz nett gestaltet. Am Schluss konnte ich als Single Rider eine Fahrt vordrängeln.
Einzig Station, Lift und eine Kurve sind von außen sichtbar, der Rest der Bahn versteckt sich in einer Halle in der Halle.
Leider gibt es darin nur LED-Sterne an den Wänden und auf dem nackten Betonboden stehende Tabaluga-Figuren zu sehen.
Also abgesehen von der Arctos-Figur. Die steht tatsächlich noch auf einer Europalette!
Das ist schon ein extremer Unterschied zur gelungenen "Außengestaltung". Schade.
Insgesamt kann die Halle aber durchaus überzeugen. Sie bietet vor allem zwei Dinge, die im Holiday Park bisher etwas zu kurz kamen. Zum Einen wetterunabhängige Attraktionen und zum Anderen eine Familienachterbahn. Dazu ein paar schöne Karussells und eine (weitestgehend) hübsche Gestaltung. Einzige Kritikpunkte wären die Enge an so vollen Tagen und natürlich die Lautstärke, die sich in einer Halle voller Menschen nunmal kaum vermeiden lässt.
Der Themen-Mischmasch ist nicht so schlimm wie befürchtet, eine reine Heidi-Halle wäre aber trotzdem schöner gewesen.
Nachdem die Halle also ausgiebig begutachtet wurde, begab ich mich nochmal zum Free Fall Tower. Dort war der Wartebereich aber doch ein klein wenig voller geworden und so richtig voran ging es auch nicht mehr. Ich vermutete daher, dass Nicolas gerade in der Pause war und ging erstmal weiter zu Expedition GeForce, wo ich mich auf das Schlimmste einstellte. Der erste Schock: Vor dem eigentlichen Wartebereich war noch ein recht großer Zick-Zack-Bereich aus Zäunen aufgebaut.
Glücklicherweise war das keine Verlängerung für die GeForce, sondern ein separater Wartebereich für eine Maze am Abend.
Man fuhr doch tatsächlich mit beiden Zügen und ich konnte direkt bis zur Treppe durchlaufen.
Bei der Erstfahrt erwischte ich auch gleich den "guten" Zug. Also den mit den noch nicht so abgenutzten Rädern.
Die kurze Wartezeit bei ansonsten vollem Park musste ich natürlich ausnutzen.
Leider erwischte ich bei der direkt anschließenden Zweitfahrt den anderen Zug. Da rappelt es eben doch schon etwas mehr.
Bei Sky Scream hatte ich nicht so viel Glück, dort wäre ein zweiter Zug aber auch etwas ungünstig.
Spaß beiseite, man hatte auch den Außenteil des Wartebereichs geöffnet, wo die Schlange geradeso den ersten Zick-Zack füllte. Das war glaube ich das erste Mal, dass ich wirklich alle Schreckeffekte des Wartebereichs - mit Ausnahme des Fenster ganz zu Beginn - mehrfach mitbekam. Entsprechend blieb es hier bei dieser einen Fahrt, ehe ich den See umrundete.
Die Show hatte ich so leider gerade verpasst, da hatte ich nicht aufgepasst.
Eigentlich war ich nur in diese Ecke gegangen, um die Schiffschaukel zu fahren.
Aber so direkt nach der Show war eine ungünstige Zeit für diese Idee.
Also verzichtete ich doch und ging wieder zurück.
Vorbei an den ehemaligen Teufelsfässern. Das Wetter hätte eine Fahrt definitiv gerechtfertigt, die Wartezeit eher weniger.
Auch an der GeForce war nun etwas mehr los, sodass ich es lieber nochmal bei Nicolas am Tower versuchte.
Danach schlenderte ich noch durchs Majaland, wo mir aber auch zu viel los war, sodass ich mich einfach mal auf eine Bank setzte und das Treiben beobachtete. Bis sich dann schließlich Simon und Carsten vom FKF bei mir meldeten. Die beiden waren gerade angekommen und hatten sich schonmal bei Tabaluga angestellt, wo ich mich ihnen nochmals anschloss. Der gewöhnliche Wartebereich war inzwischen schon nicht mehr ausreichend und mit Seilen verlängert worden. Entsprechend dauerte es auch ein wenig länger, bis wir im Zug Platz nehmen konnten. Danach war es bereits fast 17:30 Uhr und vor dem Eingang zur Maze Freak Circus am Freifallturm hatte sich bereits eine ordentliche Schlange gebildet. Daher entschieden wir uns auf dem Weg durch den Park dazu, uns den wenigen Wartenden vor dem Titty Twister anzuschließen. So konnten wir gleich zu Beginn der Fright Nights - nachdem sich ein Kamerateam mit den Darstellern in der Maze umgesehen hatte - die schaurige Bar in der alten Burgscheune (kurzzeitig mal für das Holiday Park Museum genutzt) erkunden. Leider waren wir etwas zu schnell und liefen schon nach kurzer Zeit auf die vorherige Gruppe auf. Am besten hat mir das Ende gefallen, da landet man nämlich direkt im Schnitzelhaus. Wenn man nicht die mangelhafte Qualität und die überteuerten Preise der hiesigen Gastronomie kennen würde, könnte man da glatt Hunger bekommen.
Anschließend ging es weiter durch den mit Kürbissen geschmückten Park.
Unser nächstes Ziel war die Zombie Factory, der Bereich vor Sky Scream. Dort liefen die Nebelmaschinen auf Hochtouren.
Coole Atmosphäre, auch wenn es noch etwas zu hell war. Die Altersbeschränkung interessierte viele Eltern aber offenbar überhaupt nicht...
Die Wartezeit bei Sky Scream haben wir gar nicht erst geprüft, wir waren recht sicher, dass sie uns zu hoch sei.
Stattdessen warteten wir auf Martin, der auch gerade angekommen war und zu uns kam.
Nun also zu viert ging es wieder vor zum Freak Circus, welcher sich in den ehemaligen X-Zones des Free Fall Towers breit gemacht hat. Der teils recht enge Wartebereich an der Seite des Towers war komplett gefüllt, die Schlange reichte sogar bis auf den Platz der Fontänen hinaus. Es zog sich glaube ich fast eine Stunde, bis wir endlich vom Zirkusdirektor hineingebeten wurden.
Zwischenzeitlich war auch die Halloween Parade mit ein paar beleuchteten Musikern über den Platz der Fontänen gezogen.
Blasmusik ist immer gut, aber zumindest an diesem Tag fand ich die Parade ein bisschen kurz.
Nachdem wir uns durch den seltsamen Zirkus gekämpft hatten, ging es weiter zur letzten Maze, die sich unter der Expedition GeForce versteckte. Das Camp Sonnenschein, deren vorhin schon gezeigter Wartebereich ebenfalls voll war. Wir mussten aber nicht ganz so lange warten wie zuvor beim Freak Circus. Highlight dieser Maze ist definitiv der Beginn, wo man in den originalen Shuttle-Bus des Parks geführt wird. Und während allerorts über Diesel-Fahrverbote diskutiert wird, steht der den ganzen Abend mit laufendem Motor dort (ein Diesel-Standverbot gibt es ja schließlich noch nirgendwo). Die Idee des komplett dunklen Busses fand ich genial, aber man hat das Potential leider nicht komplett ausgenutzt. Wobei ein Mädel unserer Gruppe das vermutlich anders sehen würde. Die sträubte sich schon, überhaupt in den Bus zu steigen und musste von Freund und Freundin unter panischen Schreien regelrecht durch die Maze gezerrt werden. Mit so ner Panik hätte ich definitiv niemanden in eine Maze gezwungen.
Wir kamen gerade noch rechtzeitig heraus, um uns als ziemlich letzte noch in die Queue zur GeForce zu quetschen.
Dort war wieder deutlich weniger los und so saßen wir schon bald im Zug. Hinter uns war wie gesagt niemand mehr, und so wurde die Schlange für die erste Reihe auf den Rest des Zuges verteilt. Wie schienen die letzte Fahrt des Tages genießen zu dürfen und hofften natürlich ein wenig auf eine zweite Runde. Wir konnten auch beobachten, wie der Zug vor uns nochmal vollbesetzt auf die Reise geschickt wurde. Auch unser Zug forderte bei der Einfahrt in die Station eine Zugabe, wir mussten aber leider doch aussteigen. Sie müssten nun leider schließen, entschuldigte sich der Ride-Op. Draußen wurde auch schon der Weg an der Schlussbremse vorbei zum Platz der Fontänen abgesperrt, wir durften aber noch schnell passieren.
Die neue Bühne war inzwischen von der "Hausband" Crossfire übernommen worden.
Um 21:50 Uhr startete dann endlich das Feuerwerk. Logischerweise nicht mehr dort, wo nun die neue Halle steht.
Stattdessen werden die Raketen nun auf der anderen Seite abgefeuert, hinter den Gebäuden der Mainstreet.
Also dort, wo zuvor noch die Tabaluga-Kanalfahrt ihre Runden drehte.
Das Feuerwerk selber fand ich trotz Musikuntermalung jetzt nicht so wahnsinnig spektakulär.
Der exzessive Einsatz der Flammenwerfer auf den Dächern der Gebäude mache das aber wieder wett.
Die Temperaturen waren inzwischen nämlich dann doch etwas in den Keller gefallen.
Insbesondere Martin im T-Shirt konnte das sicherlich gut gebrauchen, aber auch ich hatte meine Jacke im Auto gelassen.
Zum Finale konnte dann auch das Feuerwerk etwas mehr überzeugen.
Gut, dass ich mich noch mit den dreien getroffen hatte, sonst wäre ich vermutlich schon vor 18 Uhr wieder gefahren...
Die drei anderen wollten glaube ich nochmal im Titty Twister vorbeischauen, ich hatte nun aber genug und fuhr wieder zurück zu meinem Hotel.
Fazit: Eigentlich wollte ich dieses Jahr gar nicht in den Holiday Park, aber unter den gegebenen Umständen war der Besuch einfach zu verlockend. Bei meinem letzten Halloween-Besuch gab es noch Abendtickets extra für die Fright Nights, sodass der Park tagsüber komplett leer war und erst abends die Besuchermassen hineinströmten. Davon ist man wohl abgekommen und hat lieber Rabatte für die Tagestickets rausgehauen. Entsprechend voll war der Park, aber ich hatte größtenteils tatsächlich mit schlimmerem gerechnet. Insbesondere der Free Fall Tower mit der Wirbelwind-Abfertigung durch Nicolas und die GeForce im Zweizugbetrieb (jeweils drei Fahrten für mich) konnten meine Stimmung aufrecht erhalten. Die neue Halle konnte trotz der Fülle ebenfalls überzeugen, die verschiedenen Themen sind aber schon ein wenig seltsam. Und der "Indoor"-Teil der Achterbahn gehört dringend verbessert, das ist im Vergleich zur übrigen Gestaltung einfach nur peinlich. Angesichts der baugleichen Bahnen in den Plopsa Indoors bin ich da allerdings wenig zuversichtlich. Die Fright Nights überzeugten vor allem durch den überzeugenden Einsatz von Nebel vor Sky Scream. Die Mazes waren auch ganz nett, aber ihr wisst ja, wie ich zu Mazes stehe. Und das Feuerwerk war ein netter Abschluss des Tages.