Meine erste onride-Tour
Nach einer knapp 4-stündigen Nacht musste ich mich um 4:00 (scheinbar als einer der spätesten) auf den Weg zum Frankfurter Flughafen machen, um von dort einen der ersten Flieger nach Barcelona zu nehmen. Die Düsseldorfer Crew ist bereits minimal früher gestartet, offenbar aber viel früher angekommen, sodass diese auf uns noch eine Weile warten mussten. Nicht jeder hat nur einen Rucksack als Gepäck benötigt, und so standen wir dennoch am Gepäckband und durften die Auswirkungen spanische Betriebsamkeit hautnah erleben.
Tibidabo
In Barcelona in den Reisebus gestiegen ging es erstmal bergauf zum ersten Park der kleinen Tour: Tibidabo auf dem Dach Barcelonas. Der Park liegt wunderschön auf dem höchsten Berg der Stadt, und bietet dementsprechend ein Panorama auf die Stadt vom allerfeinsten. Der obere Bereich des kleinen Parks ist dabei öffentlich zugänglich und auch für nicht-Freizeitparkfans sehr zu empfehlen. Hier gibt es die sehr skurrile Flugzeugfahrt, die
DAS Erkennungssymbol Tibidabos ist, sowie eine Aussichtsfahrt mit pendelnden Feuerwehrkörben (beides habe ich nicht gemacht auf generelles Abraten der Gruppe).
Auch den Turm der Kirche kann man offenbar besteigen
Rote Blechbüchse unter der Sonne Spaniens. Von außen schön!
Nicht verpassen sollte man die in der nächstunteren Ebene gelegene Themenfahrt (passt diese Bezeichnung wirklich?!): Die Teppichfahrt führt vorbei an dem wunderschönen Panorama, über ein Privatgrundstück nebst Pool, wieder zurück auf das Parkgrundstück und letztendlich durch ein paar 100% konzeptlose Szenen. Die Konzeptlosigkeit prägt den ganzen Park, tut seinem Charme aber keinerlei Abbruch!
Teppiche in, über und neben Tbidabo. Konzeptlos gut.
Für unsereins Coasterfans werden dann die unteren Ebenen des Parks interessanter.
Uns zog es zunächst zu einer Gruppenfahrt auf dem VR-Coaster. Der auf 2 Runden ausgelegte Film zeigt zunächst eine Fahrt/Rutsche durch Höhlen und über Minenschienen, um völlig übergangslos im Himmel Barcelonas – über dem Tibidabo - fliegend zu enden.
Schön umgesetzt (etwas pixelig und ungenau, aber schönes Prinzip), aber die Wartezeit von ca. 45…60 Minuten war doch etwas viel hierfür. Passenderweise habe ich bereits hier zufällig
beusa kennen gelernt, mit dem ich mir ein Zimmer teilen sollte und mit dem ich mich so gut verstanden habe, dass wir letztendlich fast alle Fahrten zusammen gemacht haben.
Danach zersplitterte die Gruppe etwas, da mir jedoch die grandios in den Berg integrierte Achterbahn Muntanya Russa deutlich wichtiger war als das Maze „Hotel Krüeger“, welches um 14:00 öffnen sollte, machte ich mich auf in die sehr übersichtliche Warteschlange. Wenn die Bahn auf der grünen Wiese stehen würde wäre sie ganz gut: Schöne Umschwünge, fährt sehr ruhig, drückt in den Kurven und Spiralen angenehm. In dem Setting am Berg und mit
DIESEM Panorama in das man eintaucht: Hammer Bahn!!
Muntanya Russa: Abfahrt, die nicht durch Gefälle brilliert
Sondern durch das fabelhafte Panorama, dem man entgegenblickt
Die Wildwasserbahn haben wird dort unten ebenfalls mitgenommen, diese bestach aber vor Allem durch ihre Kürze: Einmal mitnehmen und fertig…
Empfehlenswert ist allerdings das Automatenmuseum a.k.a. Kuriositätenkabinett auf der obersten Ebene. Wieder sehr passend und prägend für Tibidabo: Konzeptlos aber schön!
PortAventura
Gegen 16:00 haben wir uns dann aufgemacht Richtung Salou. Meine fein gestrickten Pläne diese wertvollen 90 Minuten durch ein dringend benötigtes Nickerchen zu nutzen, wurden mutwillig durch die übermotivierte Reiseleitung vereitelt, die die gesamte Fahrt (!) das Busmikro zu Unterhaltungsprogrammen penetrierte. (Nee mal ehrlich: War super unterhaltsam und lustig – aber zum Schlafen kam ich dennoch nicht!
)
Im Hotel dann erstmal den Bauch voll geschlagen und die Öffnung von PortAventura bis 23:00 genutzt.
Im Mine Train: Lifthill The Ride. Mal ernsthaft: Lifthill – Kurve runter links –
Blockbremse - Kurve rechts – Lifthill: BITTE WAAAAS?
Die erste Fahrt Shambhala stand dann ebenfalls noch an. WOW! Krasser Scheiß! Diese monströse Grazie lässt keinen Augenblick einen Zweifel daran aufkommen was hier geboten sein soll:
Airtime, Speed,
Airtime,
Airtime und
Airtime!
Alleine auf der schier endlosen ersten Abfahrt („Es sind nicht 6 Sekunden sondern 7 Sekunden
Airtime auf dem
first drop!“), auf der man die Aussicht auf Salou und die Küste genießt, bietet dieses freundliche aber alles dominierende Biest mehr
Airtime als der Durchschnitt sehr guter Achterbahnen insgesamt. Und das geht bei jeder einzelnen Parabel ab der Hälfte der Auffahrt so weiter. Die stark überhöhte
Helix, die an einen inclined
Loop erinnert, bietet gerade soviel Abwechslung zu den
Airtime-Orgien der ersten Hügel, dass man danach bereit ist durch einen bodennahen Buny-Hop wieder auf das vorherrschende Element eingestimmt zu werden. Die folgende Wässerung ist auf den hinteren Außensitzen etwas spritzig, soll aber auch nicht weiter ablenken.
Wir werden erwartet.
Und Gott sprach: Hirn ist aus. Jetzt gitbs Airtime!
Zusammen mit
mico,
beusa und
Maliboy sind wir nochmal durch den nächtlichen Park getapst und sind dabei auf die Halloween-Parade und eine aufwendige Show gestolpert, die auf dem Eingangssee dargeboten wurde.
Alles wartet auf was auch immer da kommen mag...
mit unverwechselbarem Ohrwurm (1:30 in Dauerschleife)
gezähmte Wasserdrachen
Wasser, Feuer, Licht, Projektionen auf Wasserflächen, Szenenboote und Jetpack-Tänzer: Gute Show!
Eine der längsten Warteschlangen des nächsten Tages hatten wir um von dem Hotelkomplex in den Park zu gelangen.
Vormittags besuchte der Großteil der Gruppe die Vogelshow.
Für spanisch-sprachige Menschen war die bestimmt super lustig.
Am nächsten Tag trafen wir uns um 15:00 am Portal von Shambhala (an der man an allen Tagen ununterbrochen ein Grüppchen onrider traf) zu einem Gruppenfoto. Danach legten wir Shambhala für die normal-Sterblichen komplett lahm, als wir kollegial den Express-Zugang unter dem Motto onride.de/kadent stürmten. Die bösen Blicke des Pöbels konnte ich durchaus verstehen, haben wir doch die Wartezeit von 30 Minuten auf 60 Minuten verdoppelt. Dank sei der sehr professionellen Zuteilung von lediglich 8 Personen aus der normalen Schlange und folgend mindestens zwei Drittel onridern pro Zug. Der Stimmung war das milde gesagt sehr zuträglich. Selbst für Außenstehende, die noch danach ebenfalls jede Fahrt mit Applaus würdigten.
„Aber scheiß drauf, onride ist nur einmal im Jahr“
„Ole Ole“
„und Shambhala!“
Die V-Sitzposition fand ich sehr angenehm. Man ist von den Nachbarn nicht isoliert, hat aber alle Freiheiten die man benötigen könnte. Die Fahrt fand ich vorne ein Quäntchen weniger bombastisch, als hinten und in der Mitte.
Auch die Wasserbahnen seien an dieser Stelle gewürdigt:
- Der Log Flume war eine pure Spaßmaschine durch die amerikanisch anmutende Flutung beider onride-Boote auf 2 von 3 Abfahrten.
- Der Rapid River fährt sehr zügig und bietet eine schöne Fahrt (wenn auch zeitlich recht kurz)
- Der Spill Water bietet die Chance bei der Auffahrt im Lift direkt durch den Splash des vorigen Bootes zu fahren. Generell gut, aber unspektakulär.
Random PortAventura View
Random PortAventura View mit Stahl in Vollendung
Intensiver Fall, abwechslungsreiche Spuren, beste Aussicht!
Die Deko freut sich
Nach Parkschluss begab sich eine kleine Gruppe noch einmal in den Park, um das kostenlose Maze in Polynesien mitzunehmen. Schön gestaltet, auch wenn mir Mazes wenig geben. Beachtlich war wie fast der gesamte Bereich Polynesien einbezogen wurde und dementsprechend zwischen Parkschluss und Öffnung des Maze hier reife Arbeit geleistet wurde, was die Umgestaltung und Wegeführung angeht. Hut ab dafür!
Das Hauptargument meine total abgelaufenen Füße nochmal durch den Park zu wälzen war aber eher die nächtliche Stimmung.
Scarezone als Geisterstadt mit Geistern!
Einmalige Stimmung für Hotelgäste
Exklusive Eintrittszeit
Die Westernstadt grenzt im Übrigen direkt an das Hotel Gold River, in dem wir nächtigten. Das Hotel war eine Stadt für sich. Es gibt mit Sicherheit Parks die einen kleinere Westernbereich haben als dieser Hotelkomplex! Dennoch reicht die Besucherzahl offenbar nicht aus, jeden Tag eine Bar zu öffnen. Heute Abend hatten wir aber noch kein Problem.
heiße Diskussionen an der Bar
gelassene Kontrahenten
Glücklicherweise hatten wir noch einen weiteren Tag und dadurch die für mich komplett neue Situation dass ich in einem für mich neuen Park keinen Zeitdruck hatte, sondern vom ersten Moment an den Park ohne schlechtes Gewissen genießen konnte.
So aufzustehen macht einfach Sinn!
Ebenfalls erwähnt werden muss definitiv die Halloween Show. Tänzer, Sänger, ein Schlangenmensch, Violinistinnen und ein Rudel Artisten haben hier etwas Tolles auf die Beine gestellt und wurden von Lasern, Musik, Feuer und Licht phantastisch inszeniert!
Ein merkliches Manko des Parkbesuchs war für mich, dass für die Aufpreis-Mazes (je 5€), Templo del Fuego dran glauben musste, auf den ich große Vorfreude hegte. Dieser ist während der Halloween-Zeit offenbar durchgehend geschlossen.
Ferrari Land
Am letzten (richtigen) Tag ging es noch gegen Mittag ins Ferrari Land um Formula Rossa zu fahren. Äh, Red Force… Leider haben wir einen schlechten Zeitpunkt erwischt, denn die Wartezeit betrug letztendlich 80 Minuten für die 20 sekündige Fahrt, und damit deutlich mehr als bspw. wenig später. Außerdem wurde der Zug aufgrund des starken Windes jeweils nur mit 6 anstatt 12 Fahrgästen beladen. Aber widmen wir uns der Bahn:
bayernkurve, Kapolto und beusa
Sie kann beschleunigen. Lange beschleunigen.
Und dann wird’s noch schneller.
Sie kann hoch. Kurz hoch, wenn auch sehr hoch.
Insgesamt so ganz gut.
Der Rest des Parks wurde dann noch viel durchschnittlicher. Die beiden Falltürme waren noch ganz ok, wenn auch sehr lieblos hingeklatscht. Junior Red Force hab ich mir gespart. Das Flying Theater war interessant um das Konzept mal zu sehen (ich war noch nie in einem), die technischen Grenzen dieses Exemplars waren aber schnell evident. Und der Bewegungssimulator daneben war gelinde gesagt eine absolute Katastrophe („Jetzt bin ich nass und unzufrieden“).
PortAventura
Was war ich froh als wir wieder in PortAventura waren und mich nicht weiter das latente Gefühl verfolgte meine wertvolle Zeit unter der spanischen Sonne in einem uninspirierten Park von der Stange zu verschwenden! Ausstehend war nämlich noch das Finale auf Shambhala (ohne Absprache hat das offenbar ganz onride so gesehen) und zuvor die erste-Reihe Fahrten auf Furius Baco und Dragon Khan. Auf diesen drei Bahnen genossen wir Dank der Drängel-Pässe nicht nur Express-Zugang sondern einmalig auch Fahrten ganz vorne.
Hinten etwas ruckelig
Aber wir durften ja nach vorne. (:
Etwas viel Druck in der 0G
Vielen Dank Herr Stengel, für dieses wunderbare Layout!
Geniale Streckenführung, etwas viel Geschwindigkeit (aber das möchte ich niemandem vorwerfen), aber teilweise recht rappelig. Sehr gute Bahn, der von Shambhala leider sowohl ästhetisch als auch vom Rang her die Show gestohlen wird.
Und das
allerletzte:
Furius Baco
Keine Bahn erntete auf der Tour so viele Schmähkommentare wie dieser alte Kumpane mit dem Überraschungs-Affen. Durch die unterirdischen Fahreigenschaften wird das eigentlich gute Layout leider ungenießbar, obwohl gerade der Abschuss und die Rolle mir sehr gut gefallen haben.
Die Fahrt in der ersten Reihe (Mitte) hat mir dann aber tatsächlich echt Spaß gemacht und ließ sich nicht mit der vorigen Fahrt Außen-Mitte vergleichen! Warum hier aber stets die höchste Wartezeit herrschte erschließt sich mir nicht.
Genial lange Rolle!
Schöne Inszenierung
Fängt direkt am Eingang alle Besucher ab, sodass die Hotelgäste das Relevante zunächst ungestört für sich haben.
Dürfte ich nochmal kommen, werter Herr?
Tibidabo und PortAventura standen schon einige Jahre auf meiner Liste und so fand ich es super mit euch eine wunderbare Zeit hier verbringen zu können. Danke im Speziellen für die Orgainsation (und dass ich meine Kamera wieder zurückerhalten habe, nachdem diese im Rückbus liegen blieb) und die ganze Gruppe: Hat echt super Spaß gemacht! bei kleinen Touren bin ich auch in Zukunft wenn es past gerne wieder dabei (und bin gespannt ob es für Anfang Oktober 2019 wieder eine Planung gibt
)
Beide Parks haben mich nicht enttäuscht und insbesondere PortAventura hat die gestalterisch sehr hohen Erwartungen als einer der schönsten Parks, in denen ich bisher war, absolut erfüllt.