Der Oktoberfesthit 2004 steht fest, es ist der, na........Holzmichel!
Ein sächsisches Lied um einen gebrechlichen Holzfäller hat offenbar die besten Chancen, der diesjährige Wiesn-Gröhl-Hit zu werden.
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Drei Wochen vor Eröffnung des 171. Oktoberfestes wird in München unter Wiesnfans und -profis längst heiß diskutiert, welcher Sommersong das Zeug zum Bierzeltschlager Nummer 1 hat. Bisher heißester Favorit: „Lebt denn dr alte Holzmichl noch“ von dem erzgebirgischen Volksmusiktrio „De Randfichten", das auch in den Hitparaden ganz weit oben steht.
„Den kannst richtig mitgröhlen“
„Den kannst richtig mitgröhlen", weiß Kapellmeister Otto Schwarzfischer, seit 49 Jahren als Musikprofi auf der Wiesn und mit seiner Band seit dem Frühjahr wieder auf sämtlichen Volksfesten im Freistaat unterwegs. In allen Bierzelten sei der „Holzmichl“ heuer neben „Dragostea din tei“ von Haiduci immer ein wahrer Garant für Spaß und Gaudi gewesen. „Der Text ist nicht schwer und bei ´jaaa er lebt noch´ reißen dann alle die Arme hoch", erzählt der Kapellmeister. Seiner Ansicht nach „beste Voraussetzungen“ für einen Wiesn-Hit.
Holzmichl aber auf Bayerisch
Dass der „Holzmichl“ aus dem Erzgebirge und nicht aus dem Bayerischen Wald oder dem Voralpenland stammt, sei der feiernden Meute „ziemlich egal", berichtet Schwarzfischer. Allerdings werde er den „Holzmichl“ selbstverständlich auf Bayerisch und nicht auf Sächsisch singen. Der 64-Jährige wird ab 18. September von 12 Uhr bis 23.30 Uhr wieder 16 Tage lang die Band auf der Bühne des Festzelts Schottenhamel dirigieren.
Auch bei Oktoberfestleiterin Gabriele Weishäupl steht der Wiesn-Hit 2004 schon fest. Sofort beginnt sie leise den „Holzmichl“ zu summen. Eigentlich sei sie ja, was Oktoberfestsongs angehe, der absolute „Sierra Madre“-Fan, gibt Weishäupl zu. Und auch bei „Patrona Bavariae“ werde sie schwach. Aber den Song von den Randfichten finde sie „auch spitze“. Am besten gefällt ihr daran, dass das Lied aus Sachsen kommt. Schließlich habe ja die Hochzeit von Ludwig von Bayern mit der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen 1810 quasi den Grundstein für das jährliche Oktoberfest gelegt. Mit einem sächsischen Wiesn-Hit schließe sich somit der Kreis wieder, freut sich Weishäupl.
Die Wiesn-Fans sind sich ziemlich einig: „Der Holzmichl wird´s“. Manche tippen auch auf „Dragostea din tei“ oder gar auf Altbewährtes wie „Geh´ma Biertrinken, Biertrinken, bis zum abwinken, abwinken...“ oder „Oans, zwoa, gsuffa“. Auch dem Mallorca-Hit „Du bist zu blöd um aus dem Busch zu winken“ von Mickie Krause – der sich bereits mit Songs wie „Zehn nackte Frisösen“ oder „Zeig doch mal die Möpse“ in die Ballermann-Herzen sang – werden von Oktoberfest-Insidern Chancen eingeräumt.
Nur Wirtesprecher Toni Roiderer fällt mit seinem Tipp etwas aus der Reihe. Eigentlich habe er heuer ja überhaupt noch nichts gehört von irgendwelchen Wiesn-Hits, gibt er zu. Sein Favorit ist aber dennoch „Das Münchner Weißwurst-Lied“ von der Schutzgemeinschaft Münchner Weißwurst. Der Text lässt auf Roiderers kulinarische Vorlieben schließen: „Schon im Traum jede Nacht wird der Topf heiß gemacht für die Weißwürscht; Wenn ich morgens erwach, steh ich auf und dann mach ich mir Weißwürscht“.
Text:
focus.msn.de