Ich mache die Nummer jetzt schon ein paar Jahre – 18 um genau zu sein. Seit 2001 habe ich es auf 29 Besuche in Orlando gebracht: mit einer Handvoll Onrider – oder einem ganzen Sack voll, ganz alleine, mit Verwandten und lieben Freunden aus den Staaten oder – ganz romantisch – mit meiner Gattin. Auch wenn jeder der Besuche für sich betrachtet einzigartig war, gibt es hin und wieder Trips, die einfach
le-gen-där waren. Zum Beispiel der 2010-Trip, als kurz vorher der
Eyjafjallajökull ausbrach, wir den Flug wegen der Aschewolke dreimal verschieben mussten und dann mit 8 Tagen „Sunny“ (und ich meine „Sunny“, Florida-Geschädigte wissen, wie selten das ist!) und 33°C am Stück belohnt wurden. Mit fast 50 Jahren neigt man naturgemäß zur Arbeitshypothese, dass es so klasse wie „damals“ nie mehr werden wird. Bullshit! Denn was ich diesen April zusammen mit
Alron erleben durfte, war ein Extrem-Erlebnis, für das uns gestandene Enthusiasten beneiden und über das normal gebliebene ungläubig den Kopf schütteln werden. Also dann: kommen Sie näher, lassen Sie das Kind nach vorne und bitte, bitte … nicht nachmachen!
Pre-Show: Idee, Planung und Anreise
Jede Orlando-Reise beginnt mit einem Plan. Manche planen weniger,
manche mehr. In jedem Fall beginnt die Nummer mit Wahl eines Termins. Hier gibt es aus meiner Sicht zwei besonders geeignete Zeitkorridore: Im März/April/Mai, wobei man sich hier mit Ostern und Springbreak herumschlagen darf und im Oktober/November. Hier gilt es, möglichst viel Zeit zwischen Reisetermin und Hurricane-Season zu bringen. Dafür gibt es die genialen Halloween-Events. Dieses Jahr hatten wir aber mal wieder Lust darauf, jeden Tag ins Magic Kingdom gehen zu können, ohne Angst zu haben, dass wir aufgrund Mickey’s nicht so gruseliger Halloween Party ohne das „Happily Ever After“-Feuerwerk ins Bett müssten. Da Alex bereits auf einem
Onride-Trip gebucht war, entschieden wir uns für die Prä-Ostern-Variante Anfang April. Bei der Hotelwahl fiel unsere Wahl auf das von mir präferierte
Hilton Bonnet Creek und gegen ein Disney Hotel.
Die hohe Service-Qualität des Hauses zeigt sich beispielsweise in den liebevoll handgemalten Hinweisschildern zur korrekten Nutzung des Frühstück-Toasters
Das ist zwar mittlerweile gut teuer, bietet aber aus meiner Sicht eine
optimale Lage, von der man jeden Disney Park binnen 10 Minuten erreichen kann, und untadeligen Service. Mittlerweile – das war uns bei Buchung nicht klar – genießen Gäste – ebenso im Waldorf Astoria nebenan – die gleichen Privilegien wie in „echten“ Disney Hotels – also die Möglichkeit FP+ 60 Tage vor Anreise für den gesamten Trip zu buchen und Extra Magic Hours. Ersteres konnten wir leider nicht nutzen (da der Status erst wenige Tage vor unserer Anreise eingeführt wurde), letztere haben wir aber ausprobieren dürfen – dazu später mehr.
So hieß es für uns erst 30 Tage im Voraus: FP+ buchen. Hier muss ich leider feststellen, dass die „My Disney Experience“ weiterhin keine angenehme ist: Pünktlich zum Freischalten neuer FP+ Kontingente um 13:00 Uhr deutscher Ortszeit brachen die Disney-Server regelmäßig zusammen und brauchten teilweise Stunden, um sich wieder zu berappeln. An einem Tag gab es zunächst nur super-späte Gurken-Fastpässe, die Guten tauchten erst Tage später auf – gut, dass mein Mitreisender ein Auge auf die Sache hatte. Ich bin schon sehr gespannt, wie das Ganze läuft, wenn ich im August die Drängeltickets für meinen Trip Nummer 30 buche, dann zwar 60 Tage vorher, aber incl. Starwars-Faktor. Möge die Macht mit mir sein.
Wir haben uns diesmal auch ein paar Extras gegönnt. Einerseits, weil die Auguren volle Parks vorhersagten, andererseits, weil wir auch ein Stück weit unserer Chronistenpflicht nachkommen wollten. Doch auch hierzu später mehr.
Als ich am letzten Märztag Richtung Hilton Frankfurt Airport aufbrach, hatte ich also neben meinen Disney- und Universal-Jahrespässen einen recht zufriedenstellenden Plan in der Tasche, den wir – so viel sei schon mal verraten – in vielen Punkten vor Ort komplett umgeworfen haben. Wohl dem, der gut vorbereitet ist! Sivako!
Wie die Rentner: Früh morgens zum Doktor!
Dass Flight of Passage eine absolute Ausnahmeattraktion ist, die Disney mit dem neuen Star Wars-Kram erst mal toppen muss, dürfte hinlänglich bekannt sein. Dass man hierfür zwei Stunden (oder länger) anstehen muss, ebenfalls. Dass die FoP-Queue eine der schönsten ist, die Disney je gebaut hat, werde ich nicht müde zu erklären und dass jeder Erstbesucher sich das Ding unbedingt geben sollte, auch nicht. Da ich mich so langsam einem FoP-Count von 30 nähere, sind wir die Sache diesmal aber – insgesamt vier Mal – anders angegangen.
„Rope Drop“ heißt hier das Zauberwort. Und direkt ein Wort der Warnung: es ist wie Fugu Essen – man muss es
richtig machen, sonst ist es
gar nicht schön! Bei unseren Versuchen waren wir stets
75 Minuten vor Parköffnung und ohne Rucksack vor Ort.
Morgens als erster auf dem Parkplatz zu sein, das hat auch was!
Bei
minus 60 Minuten werden die Sicherheitskontrollen geöffnet, hier tut man gut daran, einer der Ersten in der No-Bag-Line zu sein. Aber nicht der Allererste, denn der muss durch die Metall-Detektoren, was kostbare Zehntelsekunden kosten kann, gilt es doch, die Pole-Position an den Mickey-Mouse-Turnstiles ganze links zu erobern – jeder Vordermann, der den Ring am Touchpoint nicht grün (Nix wie rinn!) sondern blau (Arme Sau!) blinken lässt, kann den Plan, die 120 Minuten normaler Wartezeit zu unterbieten, zerplatzen lassen, wie eine Seifenblase.
Triumph: Die Pole-Position ist unser!
Außerdem kann man so die folgenden 30 Minuten für einen lockeren Plausch mit den den Eingang bewachenden Cast Membern nutzen, bis dann bei
minus 30 Minuten – nach einem kurzen Safety Spiel – der Park geöffnet wird. Danach trabt man („Walk! Don’t run!“) los, um entweder auf der Brücke zu Discovery Island oder zu Pandora von einer Menschenkette aus Cast Membern gestoppt zu werden.
Einer der gefährlichsten Jobs in Walt Disney World: Guest-Stopper bei Avatar
Wohl dem, der ganz vorne steht!
Bei
minus 15 Minuten setzt sich die veritable Menschentraube dann auch in Richtung der ersten Fahrt des Tages in Bewegung: rechts herum zu Dr. Stevens und geradeaus zu Na’vi River Journey, um unter Beweis zu stellen, dass man echt doof ist. Oder Simulatoren nicht verträgt. Oder gerne früh aufsteht. Machen wir uns aber keine Illusionen: der Trek zum Ride ist „Survival of the Fittest“. Obwohl wir bei allen vier Besuchen ganz vorne am Parkeingang standen, waren wir nie unter den ersten 50 Banshee-Reitern. America First. Da aber ein kompletter FoP-Zyklus 192 Seelen wegschafft, ist man meist bei
minus 12 Minuten im Genetic Matching Room (GMR) und bekommt nach dem morgendlichen Ritt auf dem Ikran (nicht zu verwechseln mit dem wald-affinen Ikranay!) noch einen Walk-On auf der Na’Vi River Journey hin, die ein arschgeiler Darkride ist, der leider das Pech hatte, direkt neben einem Oberkracher wie FoP gebaut zu werden.
„Ja danke auch, Herr Henrichs! Streuen Sie noch mehr Salz in meine Wunden!“
Danach kann man sich auf die Suche nach einem Ersatz für das ausgefallene Frühstück machen und dabei mitleidig die ellenlange Queue ablaufen, die pünktlich zur Parköffnung vom Tiffins, rechts runter bis zu Festival of the Lion King und wieder zurück führt: 60 bis 90 Minuten und das pünktlich zu Parköffnung. Somit gilt das bereits Geschriebene: Rope Drop
kann sich lohnen,
muss es aber nicht! Wer nur leicht zu spät kommt, den bestraft eine Wartezeit, die länger ausfällt als die 120 Minuten, die der Ride gegen Mittag auf dem Zähler hat. Wobei ich den Eindruck hatte, dass die Situation zur extra magischen Stunde ein wenig entspannter war. Um 06:00 Uhr aufzustehen, um um 06:45 Uhr am Park zu sein, ist wohl nicht jedermanns Sache.
Bleibt die Frage: Lohnt sich der Aufwand für einen doofen Simulator?
Oh hell yeah! Aber so was von! Sivako! Und für die Sparfüchse unter uns: Wer gegen minus 90 Minuten am Parkplatz-Kassenhäuschen vorfährt, hat gute Chancen, dieses unbemannt vorzufinden. 25 USD gespart. Ka-Ching! Eat this Bob Iger!
Von unseren sechs Besuchen bei Dr. Stevens haben wir vier im Rope Drop-Verfahren absolviert.
So sieht eine der besten Queues auf diesem Planeten aus.
Wasserfall-Langzeitbelichtungs-Trickaufnahme
Pandorianische Botanik
ACE-Mitarbeiter mit Exoskelett
Was für ein Ausblick!
Die schwebenden Hallelujah-Berge
Ebenjene bei Sonnenuntergang
Ebenjene bei Nacht
Wobei ich auch hier nochmals unterstreichen möchte, dass Pandora ja nur ein Teil dieses genialen Parks ist, in dem es so viel zu sehen und zu erleben gibt.
Zum Beispiel kann man putziger Lemuren ansichtig werden …
… oder grimmig-majestätischer Gorillas
Beim „Festival of the Lion King“ brennt mehrfach täglich die Hütte
Es gibt Live-Gesang …
… tolle Kostüme und Akrobatik. Und natürlich die bekannten Songs aus dem König der Löwen.
Wer sich lieber mit Vögeln beschäftigt kann diese beim Nestbau beobachten.
Oder beim bunt Aussehen
Erdmännchen räumen traditionell jeden Niedlichkeits-Preis ab, obwohl die gar nicht so niedlich sein sollen.
Der Baum des Lebens ist nicht nur von hinten schön …
… sondern auch von vorne.
Kinder finden Findet Nemo gut und ich auch
Die Show ist kurzweilig und grandios inszeniert
Und ebenfalls: (teilweise) live gesungen!
Fische, Fische, Fische!
Immer noch die vermutlich bestthematisierteste Achterbahn wo gibt: Expedition Everest
Sie taugt ungemein als „Backdrop“ für Rivers of Light
Oder als Teil dieses wirklich genialen Fotomotivs
Wenn das kleine Gibbon-Junge nicht gerade Mum nervt …
… nervt es Dad
Sieht aus wie eine visuelle Rektalkontrolle - ist auch eine!
Das Tiger-Gehege hat durch die Verwendung von Tigern ungemein gewonnen.
Diese Eule ist nur ein Zaungast
Der Löwe schläft heute Nacht
Maßarbeit im Magic Kingdom
Leben braucht Rituale. Und eins der – aus meiner Sicht – schönsten stammt noch aus der Zeit, in der ich bei fast jedem Trip mindestens einen Orlando-Novizen mit dabei hatte: der erste Besuchstag ist (nach Möglichkeit) stets für’s Magic Kingdom reserviert und dort wird die überbordende Attraktionsanzahl auf eindrücklichste Weise
erfahrbar gemacht: indem wir zur Parköffnung anrollen, den Park erst zum Toresschluss wieder verlassen und dazwischen versuchen,
jede verdammte Attraktion mindestens einmal zu fahren. Denn es sind gerade die scheinbar unscheinbaren Rides und Shows, die den nachdrücklichsten Eindruck hinterlassen. Im Laufe der Jahre habe ich diese Tradition auch ohne Erstbesucher beibehalten und so hieß es auch diesmal am ersten Tag: Auf ins Magic Kingdom! Alles je einmal zu schaffen bedarf einer gewissen planerischen Expertise, gerade wenn man – wie in unserem Fall – einen
rappelvollen Tag erwischt hat, an dem nicht nur die drei Mountains, sondern auch die Piraten, das Geisterhaus und Small World Wartezeiten weit jenseits der 60 Minuten angesammelt hatten. Selbst der Peoplemover hatte eine halbe Stunde auf dem Zähler. Dank eines ausgefeilten Plans mussten wir aber nicht einmal länger als 15 Minuten anstehen.
In der FP+ Buchung hatten wir eine schöne bündige Mountain-Kaskade von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr gebaut. Da wir zum Rope Drop im Park waren, konnten wir schon morgens Pan, Pooh, Piraten und das Geisterhaus abhaken.
Mountain #1: Big Thunder Mountain - The Wildest Ride in the Wilderness
Die Bahn hier noch einmal für Panorama-Liebhaber
Was diesem Motiv an Breite fehlt, macht es durch die Gegenwart eines Zuges wieder wett.
Mountain #2: Splash Mountain
Sehr angenehm bei 33°C und im Nässegrad hinter den Piraten und Frozen
Mountain #3 war immer ein Baukran dahinter. Daher muss ein Foto des Eingangs des Themenbereichs reichen.
Aufgrund meiner mediokren Erfahrungen mit der
„My Disney Experience“ hatte ich Disney eine geharnischte Mail rund um die Fragestellung geschrieben, wie es denn sein könne, dass es ein
Multimilliarden-Dollar-Konzern einfach nicht auf die Kette bekäme, ein Online-System zu implementieren, das unter Last leidlich skaliert und
nicht mit schöner Regelmäßigkeit eine Komplettgrätsche hinlegt. Diese Frage blieb zwar – abgesehen von der üblichen Entschuldigungsorgie – im Kern unbeantwortet, als Trostpflaster bekamen wir aber je einen „Multiple Experiences“-FP+, der im Magic Kingdom auf allen Attraktionen gilt. Von so viel Auswahl überwältigt waren wir zunächst geneigt, diesen bei Mickey’s Philharmagic einzulösen, entschieden uns dann aber doch für die in direkter Nachbarschaft befindliche 7-Zwerge-Bahn, die ja auch nicht ganz schlecht ist.
Der sieben Zwerge Bahn in voller Fahrt
Und hier gleich nochmal im Querformat
Nach einem leckeren Mittagessen im verblüffend winzigen „Plaza Restaurant“ (ein echter Geheimtipp!) gingen wir dann in die Phase der
FP+-Kaskadierung über. Nach drei abgefahrenen FP+ darf man bekanntlich sofort einen vierten buchen und danach einen fünften und so weiter. Wir haben dieses System an eben jenem Tag komplett auf die Spitze getrieben, indem wir mit dem Touchieren des ersten FP+ Kontrollpunkts am Drängel-Eingang der Attraktion bereits das Smartphone im Anschlag und die Buchung eines Nachfolge-FP+ in Angriff hatten. So hatten wir meist bereits einen Anschluss-FP noch bevor wir den Dispatch-Bereich der Attraktion erreicht hatten und nicht selten war dieser auch noch unmittelbar nach Verlassen des Rides bereits gültig. Und selbst wenn das Zeitfenster zunächst nicht 100% optimal war: ein kurzes Umbuchen förderte fast immer einen Timeslot „auf Maß“ zu Tage. So schafften wir tatsächlich alle Rides, alle Shows, Essen im Plaza und in der Island Skipper Canteen, ein Treffen mit der Mickey Mouse, das Feuerwerk und die Parade. Auf letzterer ist jetzt übrigens auch Maleficent wieder mit von der Partie, nachdem diese vor einigen Monaten noch eindrucksvoll demonstrierte, dass Sodbrennen bei Drachen eine ernste Sache sein kann. Es scheint aber so zu sein, dass sie sich ihre feurige Einlage nun an besonders heißen Tagen verkneift.
Da isse ja wieder.
Elsa geht immer
Arielle natürlich auch
Und Tinkerbelle ist selbstredend über jeden Zweifel erhaben!
Merida hat mal wieder die Haare schön
Seifenblasen werten garantiert jedes Motiv auf
Ganz zum Schluss schaut der Boss zusammen mit der Gattin auch noch nach dem Rechten
Die FP+-Kaskadentechnik mit Nachkobern der Attraktionszeiten, nach dem Pionier der Methode
Maliboy von uns liebevoll „kaien“ genannt (
„Und? Was haben wir?“ – „Big Thunder Mountain, muss aber noch gekait werden!“) kam übrigens im gesamten Urlaub intensiv zum Einsatz, der FP+-Tages-Count war nicht selten zweistellig.
Macht das noch Spaß? Oh ja! Ungemein. Der Schlüssel liegt in der
Lockerheit! In der Bereitschaft, einfach zu fahren, was kommt und der Zuversicht, dass der, der Arielle (30 Minuten) ehrt, des Geisterhauses (75 Minuten) wert sein wird. Kommt Zeit, kommt Pass.
Look at that stuff ... isn't it neat?
Poor unfortunate souls
Shalalalalala - Kiss the girl!
Damit sichergestellt ist, dass sich die Gäste im Doom-Buggy auch benehmen, werden hier seit neustem Fotos gemacht!
Eine der wenigen Attraktionen im Magic Kingdom, die noch ohne Wartezeit geht.
Das Carousell of Progress
Weitgehend unterschätzt bietet die Animatronics-Show Muße, eine Sitzgelegenheit und Air Condition
„There's a great, big, beautiful tomorrow!
Als wir abends das Rollband des Peoplemovers herunterglitten – unserer letzten noch fehlenden Attraktion – war es 22:59:40 Uhr. Parkschluss war um Elf. Und das, liebe Kinder, ist
Maßarbeit.
Nachts sind alle Katzen grau I – „Oh no! You’ve all got them!“
Mittlerweile bietet Disney in den Hollywood Studios, Animal Kingdom und dem Magic Kingdom eine Upcharge-Veranstaltung namens „After Hours“ an, in der man drei Stunden lang den Park mit anderen Event-Teilnehmern quasi für sich alleine hat.
In Vorbereitung des Events fällt Nacht über den Park
Darüber hinaus gibt es kleine Leckerchen und Softdrinks kostenlos dazu. Dafür nimmt Disney etwas mehr als den Preis eines Tagestickets – geschenkt ist die Nummer also nicht. Angetrieben von der Aussicht auf Ikran-Dauerritte und versüßt von einem echt anständigen Annual-Passholder-Discount, haben wir uns die Abendstunden im Animal Kingdom gegönnt. Inkludiert ist hier „It’s tough to be a bug“, „Dinosaur!”, “Expedition Everest”, der urzeitliche Wirbel und natürlich die beiden Rides in Pandora.
Dinosaur? Viel zu gruselig!
Außerdem gibt es eine Privatvorstellung von „Rivers of Light“. Nachdem Disney dort die beiden Darsteller wegrationalisiert hat, muss man ja nur noch ein zweites Mal auf „Go“ drücken, da kann man das schon mal machen. Was nicht heißt, dass die Flüsse des Lichtes eine schlechte Attraktion seien, das sind sie sicher nicht. Aber das kann ja noch werden, wenn sie demnächst „beloved songs and characters“ aus dem Disney-Filmrepertoire bekommen.
Boot mit blau-orangen Hintergrund
Boot mit orange-grünen Hintergrund
Boot mit türkisem Hintergrund
Aber eigentlich macht man die Nummer ja für
Flight of Passage. Und hier liegt der eigentliche Pferdefuß des Angebots. Während keine Sau Everest oder Dinosaur fahren will, bleibt die Wartezeit beim Flug über Pandora bei 20 Minuten. Und hier kommt die Wartezeit der beiden Pre-Shows noch drauf. Diese sind dynamisch und können auch gerne nochmal 15 Minuten zusätzlich dauern. Die obligatorische Wanderung durch das Wege- und Treppen-Labyrinth der Anlage zurück zum Eingang frisst dann nochmals extra Zeit. Bei uns kam dann noch ein kurzer technischer Defekt dazu, der uns zum doppelten Genuss beider Pre-Shows verdonnerte. „Oh no! You've all got them!“ So haben wir es in den 90 letzten Minuten der Veranstaltung auf gerade einmal zwei Flüge gebracht. Das entspricht zwar vier Stunden regulärer Queue-Wartezeit, wir hätten aber auf drei bis vier Fahrten gehofft, zumal Disney die Wartezeit mit „little to none“ bewirbt.
Am Ende ist das Event ein echt teurer FP+. Wer partout nicht für die Attraktion anstehen will, kann darüber nachdenken.
Pandora Dämmerungsfoto
Unendlichkeit Herbste oder „Drinnen braucht man schon ein Jäckchen“
Ich gestehe. Ich esse gelegentlich Obst, das nicht vom Baum gefallen ist, Eier und sogar ein gutes Steak. Und manchmal, wenn ich so richtig politisch inkorrekt drauf bin, besuche ich Seaworld, schaue mir aber zur Selbstkasteiung hinterher dreimal
Blackfish an und schäme mich.
Ja, ich bin ein schlechter Mensch!
Zumal sich der Park mit den „Infinity Falls“ ein schmuckes neues Rafting hingestellt hat. Während Universal bei Popeye and Bluto’s Bilge-Rat Barges noch auf Tricks wie die ubiquitäre Verwendung von Wasserkanonen zurückgreifen muss,
Ubiquitäre Verwendung von Wasserkanonen auf „Popeye and Bluto’s Bilge-Rat Barges“
gelingt den „Unendlichkeit Herbsten“ die ortsübliche komplette Durchnässung der Insassen ganz oldschool mit schnellen Stromschnellen, einem Big Drop und einer die dadurch erzeugte Bugwelle fies reflektierenden Brücke. Darüber hinaus ist die Anlage wirklich bildhübsch. Und wo die Animal-Kingdom-Rafting Gurke (wie hieß die noch mal?) verblüffend kurz geraten ist, brilliert der Ride durch eine wirklich befriedigende Länge. Und irgendwo kommt es darauf ja doch an, auch wenn das keiner zugeben will.
Wenn da nicht die Queue wäre.
Liebes Seaworld! Euch sei von Herzen gegönnt, dass der Ride zur Eröffnungsseason Wartezeiten um die 60 Minuten zusammen bekommt. Aber wäre es zuviel verlangt, in der Warteschlange für ein bisschen mehr Schatten zu sorgen? Und auch wenn ich ein glühender Befürworter von Musikuntermalung auf Rides bin und es ebenfalls gut finde, wenn der Rideverlauf an der Queue entlanggeführt wird: niemand hört sich gerne eine Stunde lang ein, sich alle 30 Sekunden wiederholendes, infernal lautes,
„Ratatatata-Bumm … Ziiischh!“ an. Oh Gott. Jetzt habe ich den
Loop wieder im Ohr!
„Ratatatata-Bumm … Ziiischh!“
Ansonsten ist der Ride wirklich schön. Ich konnte auch eine neue Ride-Strategie ausprobieren. Waterride-Soak-Puristen mögen jetzt die Nase rümpfen, aber ich hasse es, nach einer Fahrt auf einer Attraktion des Nässegrads
„Mit Klamotten in die Badewanne gesprungen“ den ganzen Tag in klatschnasser Hose durch den Park zu rennen. Ich hasse es wirklich. Allen Pussies wie mir kann ich daher nur empfehlen, sich Bade-Boxershorts und eines dieser genialen UV-Badeshirts zu besorgen. Klar, sich in einer öffentlichen Toilette umzuziehen, ohne den harnbedeckten Boden zu berühren ist eine Herausforderung, wird aber belohnt, wenn man knochentrocken neben seinen breitbeinig mit schmatzenden Geräuschen daher stapfenden Kumpels durch den Park läuft.
Das isser also: der große Drop!
Wildes Wasser …
… und was es mit einem macht.
„Ratatatata-Bumm … Ziiischh!“
Neben dem Bade-Outfit empfehle ich für einen erfolgreichen Seaworld Besuch aber noch ein weiteres modisches Accessoire, denn kein Besuch in Seaworld ist komplett ohne eine Stippvisite bei den Pinguinen, deren Königreich auf angenehme -3°C temperiert ist. Wer da nen dicken Pulli an hat, wird die Attraktion weitaus mehr (und länger) genießen können, als die bibbernden Mitbesucher, die einen in der Queue noch verständnislos angestarrt haben.
Was ist niedlicher als ein Foto von einem Pinguin?
Richtig! Ein Foto von zwei Pinguinen!
Pinguine verfügen zwar über keinen Flug- dafür aber über einen Unterwasser-Modus
Apropos „verständnislos“: neben den 60 Minuten
„Ratatatata-Bumm … Ziiischh!“ war Seaworld ebenfalls für die andere ätzend lange Warterei des Trips verantwortlich: statt der angeschlagenen 10 Minuten standen wir eine satte Stunde auf der Treppe zur Station von Manta. Das mag auch einem technischen Problem geschuldet sein, ganz unschuldig schienen mir die vergleichsweise planlos umherirrenden Ride-Ops aber nicht gewesen zu sein.
Schön … wenn sie fährt.
Nachts sind alle Katzen grau II – „It came from the dessert“
Wenn man schon mal dank Annual Pass richtig Rabatt abgreifen kann, sollte man auch zuschlagen: Der letzte Tag im Magic Kingdom wurde von uns in einer Deluxe Variante gefahren: mit Dinner-Reservation im „Be our Guest“, „Happily Ever After Dessert Party“ und den „After Hours“. Wer darauf brennt, zu erfahren, wie uns bei Belle und Beast zum Abendessen das verzauberte Geschirr die Serviette um den Hals gebunden hat, Cherie, den muss ich enttäuschen: nachdem wir uns nach der frühmorgendlichen Visite von Drs. Stevens und Ogden ein paar Tage zuvor eine spontane Same-Day-Frühstück-Reservierung im „Be our Guest“ geschnappt hatten, nahm Tonys Town Square Restaurant ebenso spontan den Platz des eigentlich zum Dinner gebuchten Magic Kingdom Signature Restaurants ein: die lärmig-nervige Bahnhofshallen-Atmosphäre wollten wir uns nicht wirklich ein zweites Mal geben. Am „Dessert plus Böller“-Paket hielten wir aber fest. Wer sich fragt, ob sich die – nicht ganz günstige – Nummer lohnt, dem sei gesagt: für den feilgebotenen Nachtisch ganz sicher nicht. Ich möchte es mal mit Christoph Waltz` Worten sagen, der in einer legendären
„Comedians in Cars getting Coffe“-Folge von Jerry Seinfeld ins „International House of Pancakes“ ausgeführt wurde:
„All of this looks so delicious yet tastes so aweful!“ (mit österreichischem Akzent vorzulesen). Die reservierten Plätze sind gleichwohl dufte. Dabei sollte man die „Erst Schmatz dann Peng“-Variante links liegen lassen, denn hier sitzt man während des Feuerwerks in der „Tomorrowland Terrace“ bei der die Decke einen großen Teil des Feuerwerks verdeckt. Deswegen heißts wohl auch „Decke“. Stattdessen sollte man der „Erst Peng dann Schmatz“-Version den Vorzug geben, bei der man erst zu einer „Special Viewing Area“ im Südosten des Hubs geführt wird. Abgesehen von einigen Laternenpfählen und Scheinwerfern, die ein wenig die Sicht versperren, ist der Platz ziemlich gut gelegen – vor allem entgeht man dem üblichen Gedränge, bei dem auch der höflichste Amerikaner schon einmal die Contenance verlieren kann, schließlich ist man zum Zeitpunkt des Feuerwerks bereits 12 Stunden auf den Beinen. Also: milde Empfehlung.
Nachdem wir uns an der Dessert-Bar unter anderem mit einem
„non-alcohlic Apple Cider“ (we call it Apfelschorle) gestärkt hatten, stürzten wir uns in die dreistündigen After Hours, bei denen wir den gesamten Park quasi für uns hatten. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen: abgesehen von den 7 Zwergen mit 20 Minuten Wartezeit (weniger als 3 Minuten pro Zwerg!) und Peter Pan, der nicht so recht wollte, wie die Disney-Techniker, war wirklich überall
Walk-On angesagt. Das „Little to no wait“-Versprechen löst Disney bei dieser Veranstaltung also voll ein. Ich finde das Ganze sogar noch ein bisschen besser als die Halloween- und Weihnachts-Varianten, weil diese mit speziellen Shows einhergehen, wie den Hallowishes oder der Weihnachts-Parade, die man natürlich auch nicht verpassen will, und dann werden die drei Stunden schon arg knapp. So genossen wir 180 geniale späte Minuten im magischen Königreich. Inklusive einer „Private Pirate Cruise“.
So gefällt mir das!
#MeToo oder „Sexsklaven zu Geflügel“
Apropos Piraten. Es gibt bekanntlich kaum einen Ride, der sich derart kompromisslos brisanter Themen wie
„Waterboarding“ und
„Alkoholismus“ annimmt, wie die Piraten der Karibik.
Saufen
Schießen
Weiter saufen
Strafvollzug
Das Thema
„Zwangsprostitution und Menschenhandel“ wird hingegen seit neustem nicht mehr thematisiert: die Szene, in der Frauen als Auktionsobjekte den Meistbietenden feilgeboten wurden, fröhlich lachend einer Zwangsehe mit einem alkoholabhängigen Freibeuter entgegenblickend (Achtung, die Damen: nicht alle Piraten sehen aus, wie Johnny Depp! Und selbst der kann wohl als Gatte nix, schenkt man Amber Heard Glauben) wurde modifiziert: Das fussich Mädsche (für Nicht-Rheinländer: die Rothaarige) hat nun eine Sprechrolle und kümmert sich jetzt selbst darum, die politisch korrigierten Auktionsobjekte an den Mann zu bringen: Hühner. Nicht, dass Disney die Rechnung hier ohne militante Veganer gemacht hat!
Die neue Geflügel-Auktion. Und man hat dem Weibsbild sogar eine Wumme gegeben!
Und nicht vergessen: Nicht jeder Pirat ist ein Depp!
Eins will ich, kann ich mir aber nicht verkneifen:
„We wants the redhead! We wants the redhead!”.
„I miss Gary“ – „We all do!”
Der, sobald man auf den Parkplatz der
Experimental Community Prototype of Tomorrow einfährt, unausweichliche Gedanke
„Was für eine verdammt große Kugel“
Was für eine verdammt große Kugel!
ist mittlerweile einem
„Was für eine verdammt große Halle“ gewichen. Ich bin wirklich gespannt, ob Disney den „Achterbahnen, die in Hallen stehen“-Goldstandard „Rock’n’Roller Coaster“ mit der neuen „Guardians of the Galaxy“-Attraktion entthronen kann. Oder ob die neue „Was Universal kann, das können wir auch“-Kraftmeierei Bob und Bob vorher zum Verhängnis wird. So oder so waren unsere Besuche im Epcot wie immer solide Unterhaltung, obwohl im Park durch Abwesenheit von Ellen etwas fehlt. Und sie ist nicht die einzige, die ich liebend gerne zurück wüsste:
Kurz nach unserer Marsmission auf dem Weg zum Ausgang:
Enthusiastische Cast-Memberin:
„How was the flight?”
Mission Captain Tom Henrichs:
„Great! We still miss Gary though!”
Empathische Cast-Memberin:
„Yeah … we all do!“
Die im neuen Soarin-Film vorkommenden Iguazú-Wasserfälle wurden auf drei von drei Fahrten von meinen amerikanischen Sitznachbarn als
„Oohhhh, Niagara Falls“ identifiziert.
Iguazú? Niagara? Who cares?
Auf dem Finalfilm
„America, spread your golden Wings“ im
„American Adventure“ liegt definitiv ein Fluch. Wer dort gezeigt wird, droht, zuerst in Kürze in einen Skandal verwickelt und danach aus dem Film herausgeschnitten zu werden. Lance Armstrong zum Beispiel oder Woody Allen. Dass man Marc Zuckerberg und Elon Musk jetzt in den Film aufgenommen hat, lässt demnach hoffen.
Brexit, mal andersherum (die habens aber wenigstens hinbekommen)
Frauenwahlrecht! Pfft.
Johnny und Teddy - Original Hipsters
Ben und Sam (a.k.a. Mark) sind noch mal schnell zum Rauchen raus
IllumiNations ist einfach eine großartige Show. Und ich kann jedem nur empfehlen hierfür den Top-Tier-FP+ zu verbraten, denn es gibt keinen anderen Platz rund um die Lagune, an der das Feuerwerk so eindrucksvoll daherkommt, wie in der FP+-Area.
Deswegen habe ich in Feuerwerkfotos immer gerne die Köpfe mit drin: das Pärchen rechts unten hatte sich just zuvor verlobt.
Von der Würde des Amts
Neben dem Drachen ist auch eine andere Attraktion ins Magische Königreich zurückgekehrt: The Hall of Presidents, featuring Donald @realdonaldtrump John Trump. Die Show wird nun von mindestens zwei Mann Disney-Polizei bewacht und Joy Vandervort-Cobb, die angenehme Stimme aus dem Off, weist mehr als einmal darauf hin, dass es hier um das „Amt“ und nicht um den „Mann“ gehe. Tatsächlich hat auch diesmal der amtierende Präsident eine Sprechrolle, die er höchstpersönlich eingesprochen hat. Unter anderem haben ihm die Disney Imagineers folgenden – aus meiner Sicht bemerkenswerten – Satz ins Skript geschrieben:
„All above to be American is to be an optimist, to believe, that we can always do better. That the best days of our great nation are still ahead of us.”
Schön gesagt.
„Chris, can you grab my black Les Paul?”
Okay, nicht nur der Parkplatz der Disney Hollywood Studios ist gegenwärtig eine gewaltige Baustelle. Der gesamte Park ist im Moment gerade eher schwach auf der Brust, was zwar verständlich ist, den regelmäßigen Besucher aber dennoch den vielen, vielen Attraktionen nachtrauern lässt, die den Park im Laufe der Jahre verlassen mussten, wie die „Lights, Motors, Action“-Show, die „Backlot Tour“ samt „Catastrophe Canyon“, die „American Idol Experience“ und – unlängst – der „Great Movie Ride“. Hätte man ihn öfter fahren müssen, um den Disney-Altvorderen zu zeigen, wie sehr wir man ihn geliebt hat? Hätte ich mir doch mal „Footlight Parade“ ansehen sollen? All diese Überlegungen sind Schall und Rauch, denn in wenigen Monaten wird der Park die Keimzelle des „neuen“ Disney, in der Horden von Imagineers nicht mehr tagelang diskutieren können, ob die Topfpflanze im Set des „Zauberer von Oz“ sich besser im linken oder doch im rechten Fenster machen würde.
Was nicht bedeutet, dass sich zum jetzigen Zeitpunkt ein Besuch nicht lohnte, denn die Dichte ausgemachter 1a-Attraktionen ist auch hier ausgesprochen hoch. Okay, das „Frozen Singalong“ ist die schlimmste Gurke, die Disney je hastig hingerotzt hat (was deren Popularität aber keinen Abbruch tut, Anna und Elsa gehen halt immer). Aber der Rock’n’Roller-Coaster ist aus meiner Sicht die beste Disney-Achterbahn und an die Stimmigkeit des Tower of Terror kommt so schnell nichts ran.
Make it a Superstretch
Am allerwenigsten die neue Toy Story Hundeachterbahn, die mehr vibrierende Aussichtsfahrt, denn Coaster ist und für die sich
Mack mehr schämen sollte als für die Selbstbeweihräucherungs-Postille „Emotional pur“, die in den Europapark-Hotels ausliegt. Dennoch ist der gesamte Bereich ungemein gelungen, auf dem neuen Alien-Karussell können selbst Erwachsene mehr Spaß haben, als dies eigentlich angemessen wäre. Und den Green-Army-Men (unter denen auch ein paar Frauen sind) macht in Sachen „Atmosphere Entertainment“ so schnell keiner was vor.
Der vibrierende Hund
Sieht auf jeden Fall gut aus
Buzz Lightyear - Space Ranger
Für die abendliche Show „Fantasmic!“ möchte ich weiterhin dringend zu einem Dining-Package raten, denn die besten Plätze in der Mitte der Mitte sind alleinig verfressenen Gästen vorbehalten, selbst FP+-Inhaber sitzen nicht so gut. Insgesamt gehört die Show, an der Sie am Ende die Maus sprengen, zu einem Besuch einfach dazu. Auch wenn – welch grausiges Dilemma – zeitgleich am Graumann’s Chinese Theater das Star Wars Feuerwerk abgebrannt wird. Noch.
Spieglein - Spieglein
Die Maus - kurz vor der Sprengung
Zu guter Letzt kann man im Park was lernen. Zum Beispiel, dass es gefährlich ist, mit explosiven Stoffen zu arbeiten. Danke.
Kawumm (I)
Kawumm (II)
Kawumm (III)
Ich mag gar nicht hinsehen!
Immer locker die Peitsche im Anschlag: Dr. Henry Walton (Indiana) Jones Jr.
Ich mag gar nicht hinsehen!
„Ich liebe Deinen Senf!”
Originalzitat einer Ticketkontrollier-Fachpersonalerin am Eingang der Universal Islands of Adventure. Ich hatte leider keine Zeit, das weiter zu vertiefen, denn wir wollten noch schöne Fotos machen.
Zum Beispiel vom Universal-Globus. Ich verstehe nicht, warum kaum jemand Fotos von diesem tollen Motiv macht.
Oder vom Beverly Hills Zeichen (das man in Beverly Hills gar nicht so einfach findet)
Der Park hat einige ziemlich pittoresken Ecken
Der attraktionsgeile Normalbesucher mag hierfür keinen Blick haben
Für den Fotografen sind sie aber gefundenes Fressen
Hand auf's Herz: wer hat gemerkt, dass die Staue vor Kings Cross Harry Potter ähnelt?
Schön aber schmerzhaft
Beneidenswert: Die Simpsons haben Spaß auf dem eigenen Ride
Aber wir müssen auch über die hässlichen Seiten des Parks sprechen
Zum Beispiel über die unfassbare Quirlkacke „Fast & Furious“
Schöne Queue, grausame Pre-Show, unterirdischer Ride
Und auch das Drachenproblem bekommt Universal einfach nicht in den Griff
Solche Tiere in einem Freizeitpark! Was da passieren kann!
Im „Toothsome Chocolate Emporium“ verkaufen sie Milchshakes, die einen ausgewachsenen Mann auf der Stelle durch Zuckerschock töten können.
Weil Fotos vom Hulk immer gut kommen, kommen hier Fotos vom Hulk
Coastern in den Wolken
Der Launch - dem Himmel so nah
Auffahr und Freu!
Deinen ersten B&M vergisst Du nie!
Über den Nässegrad dieser Unverfrohrenheit hatte ich mich an anderer Stelle ja bereits ausgelassen
Hier nochmal der Namensgeber dieser Frechheit!
Was erlauben die sich?
Eine Un-ver-schämt-heit!
Die haben sie ja wohl nicht mehr alle!
Jurassic Park ist auch nicht besser!
Aller Groll verfliegt, wenn sich Dämmerung wie blauer Samt über den Park legt.
Wenn Hogwarts - einem Scherenschnitt gleich - in die letzten Sonnenstrahlen getaucht ist.
Wenn der Hulk seine letzten Runden in den Sonnenuntergang dreht.
Dann ist es Zeit für echte Coaster-Romantik
Und für Nachtbilder
„Heute aber mal `nen Kurzen, oder?“
Da wir das magische Königreich der Maus schon einmal komplett „erledigt“ hatten und planungsgemäß zu den „After Hours“ nochmals wiederkehren wollten, stand nach dem obligatorischen Besuch bei Dr. Stevens (in aller Herrgottsfrühe zu den Extra Magic Hours) eigentlich ein verkürzter Besuch im Magic Kingdom an. Zumal der Tag schon genial anfing, als das Einlasskontrollsystem direkt nachdem ich mein Magic Band gescannt hatte, abstürzte und die mir bis dahin völlig unbekannte Nancy aus Telluride, CA und ich uns schon als die einzigen Parkgäste wähnten. Fährt Avatar eigentlich auch mit zwei Gästen, oder füllen die mit Castmembern auf?
Aber ich schweife ab. Eigentlich wollten wir nach unserem Flug schnell zum Magic Kingdom rüber und heute mal früher zurück ins Hotel, denn 10 Tage Orlando hatten schon Spuren auf unseren Fitnesstrackern und Füßen hinterlassen. Aber wie das manchmal so ist … die FP+ fluppten mal so richtig gut, das Wetter war genial, der Park signifikant leerer als in der ersten Woche und … na ja ... wenn es schon 17:00 Uhr ist, kann man ja noch im Park zu Abend essen. Und wenn man schon zu Abend gegessen hat, kann man ja noch bis zum Feuerwerk bleiben ...
„Due to inclement weather Happily Ever After has been delayed”
Der ohnehin schon viel länger als geplant ausgefallene Tag hatte noch ein weiteres Highlight für uns parat, das sich wohlgleich zunächst gar nicht wie eines anfühlte. Alex hatte eigentlich vor, das Feuerwerk mit Stativ zu fotografieren. Ich habe derlei Ambitionen bereits vor langer Zeit begraben, wird es doch stets rappelvoll auf der Mainstreet, so dass man mit Aufstellen des Stativs unmittelbar zum Staatsfeind Nummer eins avanciert. Was eigentlich Blödsinn ist, da die Oberkante der Kamera unter meiner Kurzhaarfrisur und einige Zentimeter unter den hundertfach hochgehaltenen Smartphones und Tablets und den kurz vor Beginn der Show auf die Schulter gehievten Blagen liegt.
Alex wollte trotzdem sein Glück versuchen. Dummerweise lungerte eine veritable Gewitterfront schon den ganzen Abend in der Nähe des Parks herum und just als wir uns ein feines Plätzchen sichern wollten, begann es zu schütten. Blöderweise hatte Alex das falsche Objektiv aufgezogen und wer weiß, welches Massaker ein einziger Regentropfen auf einem DSLR-Sensor anrichtet, der weiß auch, dass man bei Regen
niemals das Objektiv wechselt.
Zum Glück hatte ich die passende Linse montiert und Alex war so freundlich, mir sein den ganzen lieben langen Tag herumgeschlepptes Stativ auszuborgen. Denn nichts entvölkert die Mainstreet so effektiv wie ein veritables tropisches Gewitter, 30 Minuten vor dem Feuerwerk.
Zunächst schien der Plan allerdings nicht aufzugehen.
Bis zur Showtime hatte sich der Platz vor dem Brunnen nicht wirklich geleert. Dies änderte sich erst, als das Spektakel begann, bzw. beginnen sollte…
„Ladies and Gentlemen. Due to inclement weather, today’s performance of Happily Ever After has been delayed. We appreciate your patience”
Die Zeit verrann, es regnete sich richtig schön ein und mehr und mehr Gäste verließen den Platz. Auch uns hatte der Regen nach 40 Minuten weichgespült und wir wollten die letzten Minuten der Parköffnung nutzen, um noch eine Runde Geisterhaus zu drehen. Etwa auf Höhe der „Hall of Presidents“ meldete sich dann aber die Stimme, die die letzten Minuten nur schlechte Nachrichten für uns hatte, erneut zu Wort:
„Ladies and Gentlemen. In just a few minutens Hap…“. In diesem Moment hatten wir bereits auf dem Absatz kehrt gemacht und die Beine in die Hand genommen. Und da das Glück mit den Tüchtigen ist, war unser alter Platz immer noch zu haben. Ich glaube, wir haben an dem Abend den Rekord im Stativ-im-Dunkeln-Aufbauen gebrochen. Und tatsächlich sind mir ein paar außergewöhnliche Aufnahmen der Feuerwerks- und Projektionsshow gelungen.
Happily ever after
Auch als bekennender Wishes-Fan …
… Die Show kann was
Doch die gelungenen Aufnahmen waren nicht das letzte Highlight, das dieser außerordentliche Tag für uns in petto hatte. Als letzter Ride des Abends gab es noch eine Abschlussfahrt auf Big Thunder Mountain, incl. big Thunder, der – in sicherer Entfernung – den nächtlichen Abendhimmel erleuchtete. Gänsehaut.
„Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen
den Vorhang zu und alle Fragen offen“
Das war er also. Der letzte Trip vor Star Wars Land. Wenn ich Oktober/November mit meiner Gattin zurückkehre, werde ich vermutlich eine veränderte Parklandschaft vorfinden. Und multiplizierte Menschenmassen. Ich hoffe, es war leidlich unterhaltsam (wenn nicht, kann man ja immer noch die Bilder gucken) und vielleicht konnte ich dem einen oder anderen den einen oder anderen wertvollen Fingerzeig geben, ob sich das eine oder andere Upcharge-Event lohnt oder eben nicht. Wenn Ihr beim Lesen eine Sache mitgenommen habt, dann, dass sich der allerwichtigste Faktor für einen gelungenen Orlando-Trip in den Köpfen der Teilnehmer befindet. Denn reduzierter Schlaf, Jet-Lag, gelegentliche tropische Regengüsse, Downtimes, ewige Warteschlangen und enorme Menschenmassen schmälern das Gesamterlebnis nur dann, wenn man das auch zulässt.
Selbst voll …
… ist's toll!
Und weil es Unglück bringt, einen Report mit Bildern von vollen Parks abzuschließen, hier noch zwei Fotos vom Schwein, denn das ist lustig.
Miss Piggy als Brunnen
Miss Piggy als Formschnittbusch
Ende.