Hola !
In der letzten Zeit habe ich wenig von unseren Touren und Erlebnissen berichtet. Warum ? Weil durch immer mehr Touren und immer mehr Arbeit leider die Zeit fürs Berichteschreiben rar geworden ist. Zumal ich mittlerweile eher selten fotografiere, da mit der Zeit doch eine gewisse Sättigung beim Thema Freizeitparks einsetzt.
Für diese besondere "Kirmes" kann ich mir einen Bericht aber nicht verkneifen, findet man doch ingesamt eher wenig zu der Veranstaltung im Netz.
Um ein Haar wäre der Bericht nie entstanden, da ich Krankheitsbedingt den Flug nach Madrid - und den dortigen Teil der Tour - nicht antreten konnte. Aufgrund von schlauer Buchung und einem akzeptablen Preis für einen Last-Minute Flug am Samstag habe ich mich dann ein paar Tage später aber doch noch auf den Weg nach Spanien gemacht. Die absolut richtige Entscheidung, wie sich rausstellte.
Für den Transfer Madrid -> Sevilla bietet sich neben einem Flug (den wir auf dem Rückweg nutzten) auch die Schnellfahrstrecke mit dem AVE an. In 2:30 geht es mit Highspeed von Madrid nach Sevilla. Dafür haben wir pro Person 53 ? bezahlt - in der ersten Klasse. Besser lässt es sich kaum reisen. Mit dem Auto braucht man für die Strecke ungefähr die doppelte Zeit.
Vorab ein paar Infos zur Veranstaltung: Die Feria de Abril ist Spaniens größtes Volksfest und findet wohl immer in Abhängigkeit zu Ostern statt. Da Ostern dieses Jahr recht spät war, lag der Termin der Feria dieses Jahr im Mai.
Wer eine Reise zur Feria plant, wird als erstes über da Problem der abweichenden Datenangaben stolpern: So wird auf manchen Webseiten der 04.05 - 11.05 (Sa - Sa) genannt, während andere Quellen 05.05 - 12.05 (So - So) nennen. Der Grund dafür ist recht simpel: Die eigentliche Feria wird in der Nacht von Samstag auf Sonntag um Punkt 24:00 Uhr - mit der Beleuchtung des Portals und der Festzelte - eröffnet und ebenso in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 24:00 Uhr mit einem Feuerwerk beendet.
Die Fahrgeschäfte auf dem räumlich getrennten Kirmesteil der Feria fuhren am Samstagabend aber bereits weit vor Mitternacht - sehr erfreulich für uns. Zumal der Andrang - im krassen Gegenteil zum Sonntag - sich in Grenzen hielt.
Erwartet - wie früher - bitte keine Hochqualitativen Aufnahmen. Und bei dieser Kirmes auch keine Dokumentation aller Geschäfte...
Bevor es zur Feria ging, waren wir übrigens ein paar Stündchen in Isla Magica. Landschaftlich Top, aber exakt 0 nennenswerte Attraktionen. Da muss man wirklich kein zweites mal hin. Naja: Außer vielleicht um die günstige Jahreskarte mit den vielen Partnerparks zu besorgen...
Ganz im Gegensatz zu Sevilla selbst: Die Stadt ist zum einen sehr schön und hat zum anderen auch einiges zu bieten. Wir haben mal wieder eine gute FreeTour (bei Sandemanns - die haben das ganze damals erfunden) mitgemacht, die uns einmal quer durch die Stadt geführt hat.
Unter anderem zur Giralda - dem Turm der Kathedrale. Wie nahezu alle bedeutenden Gebäude war auch das hier einmal eine Moschee, welche nach der Reconquista durch einen oben aufgesetzten Glockenturm zu einer Kirche "umgewandelt" wurde. Im Turm sind übrigens keine Stufen, sondern Rampen: Damit der Murrezin sich bequem per Esel nach oben bringen lassen konnte.
Auch hier: Teils islamisch teils christlich
Die Plaza de Espana wurde zur ersten Weltausstellung in Sevilla errichtet und ist vor Ort wesentlich beeindruckender als es hier wirkt. Zur zweiten Weltausstellung kommen wir nachher noch kurz. Aber jetzt ab ins Uber - in Sevilla in 99% der Fälle also in einen Fiat Tipo - und ab zur Feria.
Riesenrad mit Überdrehzahl. Video folgt am Ende
Viel los war am Samstagabend noch nicht - dies sollte am Sonntag komplett anders aussehen. Wir konnten aber erstmal entspannt abcounten. Unter anderem...
... drei Drehmäuse. Zwei davon sogar interaktiv mit Wasser- oder Specialeffekt. Letztere hat wohl das Ziel, möglichst viele Trommelfelle zum platzen zu bringen...
Die Mäuse fuhren überraschend sanft und wurden unterwegs merklich abgebremst. Eine der Anlagen gleitete Butterweich - wie die neusten Mack-Mäuse (z.B. im Nigloland) über die Strecke. Ich weiß nur nicht mehr - welche der drei es war...
Oh toll, eine Drehmaus !
Außerdem gab's noch zwei Dragons. Zum einen diese sehr schöne und ordentlich betriebene Variante. Nach 15 Runden habe ich aufgehört zu zählen und mein Gleichgewichtssinn sich langsam verabschiedet. Das Ding war wirklich verdammt schnell. Der andere Dragon war weniger spannend. Aber auch da wurden während der Fahrt die Mitfahrer mit Luftballons abgeklatscht.
Schiffschaukeln mit Stehkäfig sollten inzwischen aus Frankreich und Italien bekannt sein - wobei dieses Exemplar hier recht groß war und auch ordentlich Ausschwang.
Rainbow mit Stehkäfig (und zwar ausschließlich diesen) sieht man hingegen eher selten. Fährt sich zwar lustig, aber nicht so abgefahren und spannend wie erhofft.
Eines von zahlreichen Presslufthüpfkarussels. Hier in der Kindervariante mit drehenden Gondeln. Gab es ebenso in vielfacher Ausführung wie die Kindervariante ohne Drehgondeln und die Erwachsenenvarianten mit und ohne Drehung. Insgesamt dürften ca. 10 Geschäfte aus der Kategorie auf dem Platz sein.
Gegen den Strom der Massen arbeitend war unser letztes Ziel das diesjährige Portal zur Feria, dabei haben wir den gigantischen Festplatz einmal komplett durchquert.
Dieses Tor wurde um Punkt 24 Uhr festlich erleuchtet, so wie die Festzelte dahinter. Da alle Menschen hier waren, war es auf der Kirmes auch so leer.
Zeitsprung: Nächster Tag, andere Seite des Portals.
Heute war Kutschentag, dafür waren 1.200 Kutschen auf dem Gelände unterwegs. Da war das Kreuzen der Wege gar nicht so einfach: Von Rechts, Links, Geradeaus und hinten kamen Kutschen Kutschen und nochmal Kutschen.
Pferde ohne Kutschen gab es dazwischen auch.
Links im Bild übrigens das traditionelle Outfit der Damen für die Feria: Flamencokleid. Die Männer hingegen tragen allesamt Anzug. Auch nebenan auf der Kirmes. Da kommt man sich schonmal ein bisschen Underdressed vor. Normalerweise ist das auf der Kirmes eher andersrum....
Noch mehr Pferde - noch mehr Zelte.
Die Atmosphäre auf dem Platz lässt sich in Bildern leider nicht einfangen: In allen Zelten wird getanzt, gefeiert und Musik gemacht. Es fühlt sich wirklich original spanisch und sehr sehr ausgelassen an.
Aber zurück zur Calle Infierno: Dort war es heute - wie gesagt- merklich voller. Die meisten Kassenschlangen hatten 20 Meter locker erreicht, für den Einstieg gab es eine weitere Schlange, die nicht weniger kurz war.
Für uns gab es daher heute nur eine Fahrt auf dem Turbo-Riesenrad. Die Menschenmassen wurden hier zügig abgefahren - und das trotz ordentlicher Fahrzeit ! Die anderen beiden Riesenräder waren nicht so Turbomäßig unterwegs.
Besonders toll war die Perspektive auf den Top Spin gleich daneben. Im Hintergrund sieht man eine der Drehmäuse, Log Flume, Spinning Rapid Ride und Ala Delta.
Der kurioseste Count auf dem Platz: Selva Encantada. Dabei handelt es sich um eine mobile Wasserachterbahn. Die 2 x 3 Reihigen Chaisen fuhren sich sehr ulkig, was auch an den kreativen Kurvenbiegungen liegen dürfte. Auch hier konnten per Knopfdruck Wassereffekte hinzugeschaltet werden.
Leider kein Zähler: Der SBF Visa Spinner. Durfte trotz ausgiebiger Diskussion an der Kasse nur von Frauen und Kindern gefahren werden. Ahja.
Ansonsten gab es noch diese "kleine" Geisterbahn mit ordentlich Scareactors auf den Balkonen...
...eine. Nein, Moment: Zwei Whips...
und gleich zwei dieser Kindereisenbahnovale. Ziel war es wohl - wie bei den Dragons - möglichst viele Luftballons vom Personal gegen den Schädel gehauen zu bekommen...
Der Käfig nochmal im Hellen.
Überall auf dem Platz hingen Stromleitungen rum. Kann man gut verstehen, wenn man die Anzahl der Attraktionen und Zelte vor Augen hat.
Überall Menschen in Anzügen...
... und Kleidern. Man war nebenan also nicht nur mit dem Ausweichen vor Pferden beschäftgt, sondern musste auch aufpassen, auf kein Kleid zu treten...
Die Kassenschlange von einer der Drehmäuse.
Einer von drei Mini-Counts. Nach Blick in den CC und dem Misserfolg am SBF Spinner hatten wir gar keine Lust, es zu probieren.
Zum Abschluss noch ein Blick auf das Gelände der Expo 92: Während ein Teil der Gebäude abgerissen wurde, haben viele Pavillons eine Nachnutzung durch Behörden und Firmen bekommen.
Das wir war dabei allerdings der gepflegtere Teil. Je weiter man Richtung Isla Magica kam, desto ungepflegter und verfallener wurde es.
Unter anderem passiert man mehrere ehemalige Seilbahnstationen. Aber es gab auch noch ein weitere Transportsystem, dessen Züge viele hier schon genutzt haben dürften: Zur Expozeit war hier eine Monorail unterwegs, welche nach dem Ende der Expo abgebaut wurde. Drei der Züge haben - nachdem diese wohl zuvor schon bei der Expo in Australien unterwegs waren - eine drittes Zuhause gefunden und fahren bis heute zwischen Deutschland - Spanien und Griechenland in Rust herum.
Wir beenden den Bericht dort, wo wir angefangen haben: In der Nähe von Isla Magica. Auch auf diesem Bild ist eine Ruine zu sehen: Bei dem Turm handelt es sich um einen Aussichtsturm, welcher zur Expo-Zeit den Besuchern einen Blick auf Sevilla, die Expo und das Umland ermöglichte.
Die Feria ist von der Stimmung her wohl die beste Kirmes, welche ich bisher besucht habe. Die ausgelassene spanische Partystimmung mit Flamenco und ohne Massenbesäufniss steckt wirklich an und lädt zum Mitfeiern ein. Schade, dass nur sehr sehr sehr wenige (ich habe etwas von 7 gehört, wahrgenommen habe ich nur eins) der Zelte für Jedermann betretbar sind.
Um zumindest ein bisschen etwas von der Stimmung und Atmosphäre rüberzubringen, habe ich ein paar Videos rausgesucht:
Netter Zusammenschnitt:
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Allumbrado: Die Eröffnung um 24 Uhr. Da erkennt man die Ausmaße des eigentlichen Feria-Geländes:
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Ach, und zu guter letzt noch Eindrücke vom Turbo-Riesenrad: Mit Druck im Tal und einem leichten Hauch
Airtime am Scheitelpunkt:
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Danke fürs lesen.