Im Sommer 2018 ging es für's Team RichterTours, diesmal bestehend aus Phl fan, DangerDragon95, Caruso und mir, in Richtung Skandinavien. Start der Tour sollte Stockholm mit Gröna Lund sein. Doch bevor es überhaupt erst zum Flughafen ging, leiteten Nicolas und ich die Tour schon am Vorabend in Eschweiler auf der seit einigen Jahren zum ersten Mal wieder stattfindenden "Sommerkirmes" ein. Die Kirmes wurde bereits am ersten Abend sehr gut angenommen, der Platz war angenehm gefüllt.
Auch wenn der Kirmesplatz recht klein ist, so standen immerhin Klünders X-Racer, Hansteins Riesenrad und The Beast von Rasch auf dem Festplatz an der Inde.
Bei der Rückfahrt kam uns noch Idee, einen Abstecher zu den 'Local Sights' Indemann und dem Tagebau-Aussichtspunkt in der Nähe zu machen. Hat sich dann auch gelohnt, zumal ich selber dort seit längerer Zeit nicht mehr war, obwohl es nur wenige km entfernt liegt. Sowohl der Indemann als auch der Tagebau Inden sind aufgrund der Beleuchtung besonders bei Nacht äußerst sehenswert.
Der Indemann ist eine stählernes Konstrukt, das die Form eines Männchens hat und mit seinem rechten Arm in Richtung des Tagebaus Inden zeigt.
Am Fuße der 36 m hohen Konstruktion hat sich in den letzten Jahren ein Spielplatz, Minigolf und Fußballgolf angesiedelt, auch Konzerte und sonstige Veranstaltungen finden regelmäßig statt.
Leider war der Indemann schon geschlossen, so dass wir den Aufstieg auf den folgenden Samstag verschoben.
Am nächsten Morgen ging es dann los zum beschaulichen Airport Weeze, der sich in einer ehemaligen britischen Militäranlage befindet. Neben dem Airport findet seit einigen Jahren das Parookaville-Festival statt.
Der Flug nach Schweden sollte gegen 10 Uhr Richtung Stockholm-Skavsta starten. Der Flieger hob pünklich ab und kam (wie bei Ryanair üblich) deutlich früher als geplant in Skavsta an. Es handelt sich ebenfalls um einen sehr kleinen und übersichtlichen Regionalflughafen mit kurzen Wegen und ganzen zwei Gepäckbändern.
Bei der Abholung des Mietwagens gab es die erste positive Überraschung. Wir hatte einen Kompakt-Kombi, also Ford Focus o.ä. gebucht. Fahren durften wir jedoch für die kommende Woche einen Volvo V90. In einem Vollvo durch Schweden cruisen, passender ging es kaum. Danke bzw. tack Hertz!
Der erste Count-Stopp führte uns dann direkt in ein Industriegebiet süd-östlich Stockholms, wo sich eine kleine Twin Helix Bahn namens Larven befinden sollte. Der Eingangsbereich des Kinderlands Kaatach erinnerte doch stark an eine Kita. Schuhe ausziehen nicht vergessen!
Nach diesem kurzen Stopp fuhren wir direkt zur ersten Unterkunft (Stockholm Hostel) im Stadtteil Kungsholmen. Die Parkplatzsuche war eigentlich gar nicht so kompliziert, wenn man sich an die Angaben auf den Schildern hält. Dort sind die Bezahlzeiten ('Avgift') angegeben. 1x wöchentlich findet die Straßenreinigung statt, im angegebenen Zeitraum (meist 0 bis 6 Uhr) herrscht dann absolutes Parkverbot - je nach Straßenabschnitt an unterschiedlichen Tagen, also ist ggf. umparken erforderlich.
Am ersten Abend in Stockholm machten wir uns noch in Richtung Altstadt auf, um die Umgebung des Parks schonmal etwas kennen zu lernen. In der Nähe des Königpalastes nord-östlich der Altstadt 'Gamla Stan' steht eine Art Aussichtsturm mit Bar auf dem Dach eines angrenzenden Gebäudes.
Von diesem Fotopunkt verschafften wir uns schonmal einen ersten Eindruck, zum Glück bei bestem Wetter, auch die Djurgarden-Insel mit Gröna Lund ließen sich gut erkennen.
Abendstimmung in Stockholm
Die MS Europa lag vor Anker.
Die frisch gekauften 3-Tage-Nahverkehrstickets setzen wir gleich für eine Fahrt Richtung Djurgarden per Fähre ein. In wenigen Minuten ist der Djurgarden erreicht. Vom Wasser hat man einen tollen Blick auf die Skyline von Gröna Lund mit inzwischen 4 Türmen.
Je dunkler es wurde, umso besser kam die stimmige Beleuchtung des Promenadenbereichs und der Fahrgeschäfte zur Geltung. Es war ein bisschen ärgerlich, nicht direkt in den Park gehen zu können, schließlich war 'Grönan' erst für Tag 3 geplant.
Auf einer kleinen Insel gegenüber des Parks namens Kastellholmen fanden wir noch einen schönen Fotopunkt. Dort wären wir fast in eine schwedische Hochzeit geraten.
Vorbei am Theater ging es zurück zum Hostel.
Nach der Rückkehr aus Furuvik am zweiten Tag hatten wir noch ein paar Stunden Zeit um weitere Viertel Stockholms zu erkunden. Am Anfang gingen wir einen kleinen Rundgang durch die Altstadt 'Gamla Stan'.
Doch schnell zog es uns wieder Richtung Wasser.
Wir nahmen die Fähre zum 'Djurgården', also rüber Richtung Gröna Lund.
Vorbei am schön gestalteten Eingangsportal...
Da der Parkbesuch wie gesagt erst an Tag 3 geplant war, haben wir uns die unmittelbare Umgebung des Parks genauer angeschaut.
Der Djurgården hat wirklich sehr schöne Häuser und Gässchen zu bieten. Wie gut, dass wir genug Zeit hatten, dieses beschauliche Viertel unweit der großen Touristenattraktionen anzuschauen.
Ein kurzer Blick hinüber zu Eclipse. Der Trubel aus dem Park war hier kaum zu spüren.
Endlich hieß es nun den 1883 gegründeten Tivoli Gröna Lund oder kurz 'Grönan' zu besuchen. Wir hatten den Termin extra so gelegt, um das abendliche Offspring-Konzert mitnehmen zu können...
Wir waren direkt morgens um 10 Uhr vor Ort. Das erste, was am Ticketschalter auffiel, war das Schild mit den geschlossenen Attraktionen, heute war es 'IKAROS'. Nach einer kurzen Nachfrage von Nicolas stieg die Hoffnung jedoch wieder. Es hieß, dass der neue Freifallturm eventuell im Laufe des Tages in Betrieb gehen könnte. Nach der sehr freundlichen Begrüßung und Taschenkontrolle ging es dann zunächst in den älteren und kleineren Parkteil, in dem sich unmittelbar links neben dem auffälligen Eingangsportal der erste Count befindet. Der größere Parkteil eröffnet nämlich immer erst nach dem alten um 11 Uhr. Der kleinste Coaster des Parks 'Tuf Tuf Tåget' von Zamperla wartete noch auf Besucher, so dass wir direkt einsteigen konnten. Neben der kleinen aber feinen Oldtimerfahrt befindet sich der 2. Count namens 'Nyckelpigan', ein Zierer Tivoli Small, hier muss wir schon ein paar Fahrten abwarten.
Der alte Parkteil ist wirklich sehr übersichtlich und man gelangt doch recht schnell an das hintere Ende, an dem sich noch diverse Gastro und ein Tanzpavillon befindet, in dem regelmäßig kleinere Musikveranstaltungen stattfinden.
Kurz vor Öffnung des neueren Parkteils um 11 Uhr sammelten sich die Besucher schon vor einer überdachten Brücke.
Im Inneren befinden sich die ersten typischen Spielbuden. Bevor der wirklich schön gestaltete Übergang dann per 'Rope Drop' eröffnet wird hat ein Mitarbeiter noch eine kurze Ansprache gehalten. Dessen Inhalt blieb uns leider aufgrund ungenügender Schwedischkenntnisse unbekannt.
Um Punkt 11 Uhr strömten die meisten Leute relativ zügig in Richtung Insane, Jetline & Co. Wenn mich nicht alles täuscht, sind wir ebenfalls zu 'Insane' gegangen, gerade auch im Hinblick auf dessen dürftiger Kapazität.
Eigentlich die ideale Bahn für einen Park mit äußerst begrenztem Platzangebot. Immerhin ein seltenes Exemplar, das es so weltweit nur vier Mal in zwei Größen gibt.
Sitzt man zunächst mit Blickrichtung zum Hafen, hat man das Gefühl am Ende der Strecke ins Wasser zu fallen, sehr spaßiges Gefühl. Doch es geht mit einem relativ intensiven Ruck Etage für Etage tiefer, ist meiner Meinung nach aber nicht so schlimm/schmerzhaft wie öfters im Vorfeld gehört. Leider hat es mit einer kompletten Drehung meistens nicht geklappt, wir sind nur ein bisschen hin und her gependelt. Alles in allem aber keine ERT-taugliche Bahn, ein-zwei Fahrten genügen dann doch. Für Zwischendurch aber ganz lustig, ist halt mal was anderes.
In unmittelbarer Nähe von 'Insane' (wie auch fast alles andere im Park ) liegt das 'Lustiga Huset', das Funhouse Gröna Lunds. Schon die äußere Aufmachung gefällt, vom Parkour im Inneren ganz zu schweigen. Hier finden sich auch mal Elemente, die nicht in jedem Kirmes-Funhouse enthalten sind. Wirklich eine top Attraktion, ein Unikat und schon sehr alt.
Dasselbe gilt auch für den blauen Zug 'Blå Tåget', der Geisterbahn des Parks. Hier warten einige lustige Effekte.
Erstes "Highlight" war aber im wahrsten Sinne des Wortes der Starflyer Eclipse mit einem sensationellen Ausblick aus über 100 m Höhe - einfach beeindruckend. Von dort oben kann man problemlos ganz Stockholm überblicken.
Nicht jeder bleibt hier cool .
Hier im Zentrum des Parks fällt dann direkt auf, wie eng alles aneinander gebaut wurde. Das nenn ich ein effizientes Raumkonzept.
Jetlines Baugerüst-Stützkonstruktion im Detail.
Vilda Musen liegt zwischen Jetline und dem großen Platz vor der Bühne.
Drei unterschiedliche Schienentypen ineinander verschachtelt.
Am südlichen Ende des Parks gibt es eine Art Promenade mit Holzsteg. Hier liegt auch die Krake, die auf einer schwimmenden Plattform ihre Runden dreht.
Der fliegende Teppich nebenan hat ordentlich Power.
Gegenüber liegt die Familienbahn 'Kvasten', ein SFC. Das Layout ist an sich nicht sonderlich spektakulär - ganz anders die Umgebung. Läuft auf der großen Bühne ein Konzert, so fährt man über die Zuschauermenge hinweg und hat für einen kurzen Moment freie Sicht auf die Bühne.
Vorbereitungen für das abendliche Konzert.
Twister habe ich als lustig in Erinnerung - das enge Layout macht definitiv Spaß, aber so richtig ist der Funke bei mir nicht übergesprungen. Die Bahn der Gravity Group passt größenmäßig natürlich ideal in den Park und hat die beste Lage - direkt am Wasser.
Wir konnten Ikaros doch noch fahren. War unspeaktakulärer als erwartet, erinnert an den freien Fall eines Dive Coasters, der Ausblick aufs Wasser war aber top. Irgendwie finde ich reguläre Freifalltürme thrilliger.
Das Zurückklappen der Gondel ist sehr angenehm und gut gedämpft.
Hinter der Art Deco-Fassade von Jetlines Station könnte sich auch ein American Diner befinden, extrem stylish.
Für mich ist Jetline klar die beste Bahn im Park. Obwohl der Platz äußerst beschränkt ist, fällt die Streckenänge mit 800 m erstaunlich lang aus. Bestes Element ist mMn der zweite Drop, hier wird man nämlich schön steil und schnell nach unten gerissen. Mehrmals wird Vilda Musen gekreuzt und über Twister hinweggefahren. Nach dem ersten Tunnel fährt man aufs Wasser zu und kann das tolle Panorama kurz genießen. Eine top Bahn!
So langsam machten sich die Jungs von 'The Offspring' auf der parkeigenen Bühne für das Konzert bereit. Wir stellten uns für ein paar Songs an den Rand des Publikums.
Die Band hat es nach wie vor drauf - die Stimmung war echt top!
Richtig tolles Konzept mit der Bühne im Park. Viele bekannte Künstler treten hier im Laufe der Saison auf.
Etwas erstaunt war ich allerdings über die Länge des Konzert, denn nach ca. 75 Minuten war 'schon' Schluss. Vermutlich kann man von so einem Event, das keine Krone extra kostet, aber nicht mehr erwarten.
Nach den bekannten Hits wie 'Pretty Fly', 'Days Go By' und 'Self Esteem' haben wir den Bereich um die Bühne wieder verlassen, hören konnte man die Musik ja fast im ganzen Park .
So langsam wurde es dämmerig und wir drehten noch ein paar Runden auf Jetline und Twister.
Kurz vor dem Verlassen des Parks habe ich dann noch ein paar Impressionen des Abendrots und der schönen Beleuchtung eingefangen. Der Park ist natürlich besonderes im Dunkeln äußerst fotogen.
Der Breaker wurde in ein Gebäude gezwängt. Für die Kugel in der Mitte wurde ein Teil der Decke ausgeschnitten.
Alles in allem ein wunderschöner Park mit viel Tradition, definitiv eine Reise wert! Wie praktisch, dass der Park in einer der sehenswertesten Städte Europas liegt. Spätestens 2021 werde ich sicher wieder vorbeischauen, dann wartet ja zusätzlich der B&M Inverter. Keine Ahnung wie der hier noch eingefädelt werden soll, aber damit haben sie ja Erfahrung.
So, jetzt hatte ich auch endlich mal Zeit diesen schönen Bericht zu lesen.
Die Kirmes war ein netter Auftakt der Tour. Schade, dass ein gewisser Einwohner Eschweilers an dem Tag keine Zeit hatte ...
Und was gibt's zu Gröna Lund anderes zu sagen als: Wie quetschen die bitte diesen Inverter noch zwischen die anderen Attraktionen? Einfach fantastisch dieser Park. Und vielen Dank für die Bilder vom Sonnenuntergang! Ich denke immer wieder gerne an die Zeit zurück, als der Himmel für diesen bombastischen und bis dahin rötesten Sonnenuntergang meines Lebens aufklarte und der Lifthill von Twister direkt auf diesen zeigte. Zu blöd, dass aufgrund des Konzerts 2 1/2 Stunden sitzenbleiben angesagt war und ich kein Foto davon gemacht habe, weil der Bügel nicht mehr aufgehen wollte ...
Das war aber wirklich ärgerlich für dich, Nicolas, oder?!
Tat mir ja auch leid, dass ich nicht konnte, aber wenn die Leute auf nem Geburtstag schon mal meine Musik hören wollen ...
Ich glaube rückwirkend betrachtet habe ich Gröna Lund 2016 bei der Skandi-Tour nicht richtig gewürdigt. Die Bahnen sind soweit ja alle gut, aber - wie auch für Malte - sticht einzig Jetline qualitativ heraus. Jedoch war das ganze drum herum und die restlichen Attraktionen einfach unglaublich Stimmig. Dann noch die Tatsache, dass es eine Promenade direkt am Wasser gibt und regelmäßige gratis-Konzerte runden das ganze Angebot unwahrscheinlich gut ab. Für Offspring beneide ich euch! Auch wenn die Herren etwas in die Jahre gekommen sind
Den B&M Inverter müssen die nicht sonderlich quetschen, da (sofern ich mich richtig erinnere) der doch ziemlich aufgeständert über vieles hinweg gebaut werden soll?!
Schöner Bericht (mit einer sehr schönen Einleitung) und wirklich viele prima Bilder!
Es gibt immer einen Grund sich zu freuen. ... warum eigentlich nur einen? First Public Rider on Raik - 29/06/2016
Du erinnerst falsch, ein Teil verläuft unterirdisch, beim Rest ist Quetschen schon ein Muss, weil es - eigentlich - nicht mal Platz für einen Churros-Stand gibt.
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