Am Morgen des zweiten Tages ging es erstmal zum fußläufig zu erreichenden Bäcker, denn wir hatten einiges an Fahrzeit vor uns und entsprechend wenig Zeit für ein ausgiebiges Mittagessen. Ich durfte den Weg dann gleich nochmal zurücklegen, ich hatte nämlich die Maske vergessen. Wie läuft das eigentlich bei Bankräubern, wenn da jemand seine Maske vergessen hat? Warten die anderen dann auch so ganz unauffällig vor dem Gebäude wie Markus?
Aber zurück zu unserem Tag. Unser erstes Ziel war der Schwaben Park, welcher sich seit meinem Besuch vor drei Jahren immerhin zwei neue Counts geleistet hat. Von Neckarwestheim aus brauchten wir etwas mehr als eine Stunde, bis wir auf den Parkplatz des kleinen Familienparks einbogen. Die Anzahl der Fahrzeuge, die wir dort eine halbe Stunde nach Öffnung vorfanden, war überschaubar. Warum die alle so weit vom Eingang weg parkten, war mir allerdings ein Rätsel.
Ganz vorne war noch reichlich Platz, näher zum Parkeingang habe ich mein Auto bisher selten abgestellt.
Von einer solchen repräsentativen Skyline direkt am Eingang träumt sicherlich auch manch größerer Park.
Den Eingang selbst könnte man da schon fast übersehen.
Während man bei den meisten Parks aufgrund der Corona-Auflagen nur noch tagesdatierte Tickets verkauft, hat man sich hier im Schwaben Park eine entsprechende Umstellung des Online-Shops gespart. Die Online-Tickets selbst sind nach wie vor in der gesamten Saison gültig. Um dennoch die maximale Gästezahl kontrollieren zu können, muss man sich aber zusätzlich eine kostenlose Reservierung für den entsprechenden Tag buchen. Würde mich echt mal interessieren, wie viele Gäste man schon abweisen musste, weil sie keine Reservierung hatten (obwohl es fairerweise auf der Webseite eigentlich nicht zu übersehen ist). Die Dame an der Kasse scannte beides nacheinander ein, dann konnte der Tag beginnen.
Leider fällt der Park nach dem Eingang ziemlich ab. Sowohl in Sachen Terrain, als auch in Bezug auf für uns interessante Attraktionen.
Das soll jetzt auf keinen Fall heißen, dass der Park schlecht wäre. Wir hatten lediglich andere Interessen als die für zusätzlichen Abstand doppelt eingezäunten Affen.
Den vergangenes Jahr eröffneten Wasserspielplatz kannte ich zwar noch nicht, wir ließen ihn aber dennoch links liegen.
Ebenso wie die kleinste und älteste Achterbahn des Parks, die hatten wir schon.
Und auch sonst hatten wir kein großes Interesse, die Mitarbeiter zu stören. Andere Besucher liefen uns nämlich nur sehr vereinzelt über den Weg.
Angesichts der noch wasserlosen Wildwasserbahn waren wir uns nicht einmal sicher, ob die Attraktionen überhaupt schon geöffnet waren.
Im Jahr 2018 war die Schlusskurve erweitert und der Wartebereich mit einer Sägewerks-Thematisierung ausgestattet worden.
Im gleichen Jahr wurden auch die Go-Karts durch die Oldtimerbahn "Anno 1950" ersetzt.
Ehrlicherweise hatte ich da aber wenigstens ein klein wenig mehr erwartet, als einfach nur eine auf die alte Kartbahn gedübelte Schiene.
Bei der Bobkart-Bahn reicht die Natur, aber bei 7 km/h hätte das ein oder andere kleine Theming-Element bestimmt nicht geschadet.
Etwas weiter wurde 2019 eine ehemalige Show-Halle zur Kinder-Erlebnishalle umfunktioniert.
Inklusive Werbung für einen der Jahreskarten-Partner.
Im Inneren finden sich Kinder-Kletterpark, Flugzeugkarussell und Mini-Autoscooter.
So ganz ohne Kinder wirkte das hier aber doch ziemlich trostlos.
Dabei war die alte Halle sogar von der Grundfläche her größer. Die brauchte man aber für eine andere 2019er-Neuheit.
Hier wurde eine wirklich sehr hübsche Fassade vorgebaut.
Ins Innere führt ein schmaler Gang, der als Wartebereich dient. In der Station war es recht dunkel (auf den wenigen Bildern, die man im Netz findet, scheint es heller zu sein) und eine beschlagene Brille machte es nicht unbedingt einfacher, das den Weg geradeaus versperrende Brett als Tür zu erkennen. Zumal ich offenbar zuerst auf der Seite mit den Scharnieren gedrückt hatte, was natürlich nicht funktionierte. Die leicht genervten Hinweise des Mitarbeiters zu verstehen war ebenfalls nicht so leicht, denn es war zu allem Überfluss auch noch recht laut dort. Stellt euch einfach das rauschende Wasserrad der ehemaligen Tabaluga-Kanalfahrt im Holiday Park (vormals Anno Tobak) in einer recht leeren und damit wenig Schall schluckenden Halle vor. Denn genau das ist es. Jawohl, der Schwaben Park hat die Technik und die Boote der Ende 2017 geschlossenen Attraktion übernommen. Angeblich wurden auch zumindest Teile des Kanals nach Baden-Württemberg gebracht, der ursprünglich angedachte Platz für die Bootsfahrt stellte sich aber als zu klein heraus. Also plante man kurzerhand um und verlegte die Neuheit in besagte Halle. Für Azura und das Geheimnis des magischen Mühlbachs - so der Name der Indoor-Wasserfahrt - baute man aber letztendlich doch einen eigenen Betonkanal. Was uns dann in der Halle erwartete, hatte ich in dieser Form tatsächlich nicht erwartet - obwohl ich bestimmt schon entsprechende Bilder gesehen hatte. Wer glaubt, hier eine klassische Themenfahrt vorzufinden, der könnte enttäuscht werden. Selbst wenn er schon eine eher preiswerte Gestaltung erwartet. Denn im Grunde fährt man lediglich in einem Oval mit eher mäßigem Tempo durch eine weitestgehend nackte Halle. Und dennoch war ich nach dem ersten "Schock" am Ende doch positiv überrascht. Auf eine solche Idee muss man erstmal kommen und für einen so kleinen Park kann sich die Umsetzung durchaus sehen lassen. Aber ich will hier ausnahmsweise nicht zu viel verraten, denn diesen Übergang von "Ernsthaft, das ist alles?" zu "Wow, das hatte ich so nicht erwartet", fand ich durchaus erlebenswert. Wer sich trotzdem nicht zurückhalten kann oder die Attraktion bereits kennt, darf aber gerne den folgenden Absatz markieren und lesen (auch Spoiler genannt ):
Der ein oder andere Park hat sich in den letzten Jahren eine Wassershow mit Licht- und Feuereffekten geleistet. Eines der bekanntesten Beispiele in Europa dürfte Aquanura in Efteling sein. Problem an der Sache: Eine solche Show macht eigentlich nur Sinn, wenn es schon Dunkel ist. Demzufolge muss der Park entsprechend lange geöffnet sein, damit die Show ihr volles Potential entfaltet. Im Schwaben Park hat man dieses Problem umgangen und die Show eben einfach in eine dunkle Halle verlegt. Schränkt die "Spritzhöhe" ein wenig ein, aber dafür kann die Show den ganzen Tag über ihre Effekte entfalten. Weil die Halle aber zu klein ist, um da zu bestimmten Zeiten noch eine größere Menge an Besuchern reinzuquetschen, lässt man diese einfach per Kanalfahrt einmal außenrum fahren, während die Show in Dauerschleife durchläuft. Wie gesagt, ich finde diese einzigartige Mischung aus Kanalfahrt und Show wirklich genial. Wenn man es jetzt noch schaffen würde, die Halle selbst ein wenig zu gestalten und so nebenbei noch eine kleine Geschichte zu erzählen, wäre das große Klasse. Aber man darf eben auch nicht vergessen, dass wir hier vom Schwaben Park reden. Immerhin wurde die Show selbst zwischenzeitlich nochmal komplett neu programmiert, da man ein paar zusätzliche Effekte installiert hat. Wunderschöne Wasserspiele, bunt beleuchtet, dazu einige gezielt platzierte Flammen und das alles untermalt durch einen wie gewohnt gelungenen IMAscore-Soundtrack. Azura mag nicht ganz so bombastisch sein wie ähnliche Shows, aber ich fand die Komposition der einzelnen Elemente äußerst gelungen. Hier ist weniger tatsächlich mehr. Chapeau!
Das Restaurant hat man nach meinem letzten Besuch auch etwas aufgehübscht, damals waren die Balken noch Blau.
Vorbei an der sehr hübschen Schiffschaukel kamen wir schließlich wieder zum Eingangsbereich.
Bevor wir uns den beiden neuen Counts widmeten, schauten wir erstmal bei der schon bekannten Force One vorbei.
Wir platzierten uns als einzige Fahrgäste in der Front Row, der arme Mitarbeiter machte alle anderen Bügel zu und los ging es.
Nach wie vor eine tolle Bahn. Ich muss allerdings zugeben, dass sie in den drei Jahren tatsächlich ziemlich rappelig geworden ist.
Aber nicht so viel, dass wir die Frage nach einer zweiten Runde (ohne Bügelöffnung) ausgeschlagen hätten.
Anschließend wollten wir mit der Wilden Hilde weitermachen, welche den Besuchern eigentlich im Sommer 2018 übergeben werden sollte.
Nach kleineren Verzögerungen gab es Ende 2018 noch ein Soft-Opening, die offizielle Eröffnung des Prototyps von RES fand aber erst 2019 statt.
Leider begrüßte uns am Eingang lediglich ein Schild mit dem Hinweis, dass die Bahn aufgrund von Instandhaltungsarbeiten vorübergehend geschlossen sei. Von besagten Arbeiten war allerdings weit und breit nichts zu sehen. Gab es womöglich einen Defekt, für dessen Behebung man auf ein Ersatzteil warten muss? Oder andere Probleme, für die ein Mitarbeiter des Herstellers vorbeikommen muss? Oder hatte man grade einfach nur kein anderes Schild zur Hand, welches über abweichende Öffnungszeiten dieser Bahn informiert hätte? Sicher ist nur, dass die Bahn Montags noch einwandfrei gelaufen war, wie mir Volker auf Nachfrage bestätigte. Am folgenden Samstag muss sie ebenfalls gelaufen sein, zumindest hat sie da jemand gecountet. Am Tag der deutschen Einheit fand ein anderer FKFler dann wieder besagtes Schild vor. Es sieht also so aus, als ob die Wilde Hilde nach wie vor mit Kinderkrankheiten zu kämpfen hat.
Die Hoffnung aufgeben wollten wir um kurz nach 10 Uhr aber noch nicht. Wir hatten ja immerhin noch die diesjährige Neuheit zu testen.
Dort kann man seine losen Gegenstände in einem von 21 kostenlosen Schließfächern verstauen, ehe man sich anstellt. Oder wie in unserem Fall durch den Wartebereich läuft und einsteigt. Ein Stationsgebäude war bisher noch nicht im Preis drin, das wird aber mit Sicherheit noch nachgeliefert. Und obwohl Hummel Brummel bereits die vierte Auslieferung eines Wie-Flyers ist, saß noch ein Mitarbeiter von Wiegand mit dem Laptop in der Station. Später rauschten dann auch mal eine Zeit lang unbesetzte Fahrzeuge in hoher Taktung über die Strecke. Offenbar nutzte man die dürftigen Besucherzahlen für ein paar Tests, unter anderem mit voller Kapazität. Leider lief der Soundtrack nicht, überhaupt war es gespenstig ruhig im ganzen Park.
Ansonsten hängt man in angetriebenen Zweiergondeln unter der Schiene und kann über einen Joystick die Geschwindigkeit regulieren.
Die 500 Meter lange Strecke schraubt sich zunächst einmal rund um die Station sanft nach oben.
Dann geht es quer über den Eingangsbereich hinweg und wie eingangs zu sehen über dem Weg in den Park hinein.
Etwa unterhalb der Schlusskurve von Force One erfolgt eine Wende und es geht zurück Richtung Parkeingang.
Vorbei an der Raketenrutsche dreht man nochmals in Richtung Force One ab.
Und nach einer finalen Kehre über dem Zugang zur Wilden Hilde setzt man auch schon wieder zur Landung an.
Schön luftiges Fahrgefühl und tolle Aussicht über den Park, ich hatte allerdings ein etwas kräftigeres Ausschwingen der Gondel erwartet.
Zumindest die unsere hatte schon unbesetzt eine leichte Schräglage und pendelte - zumindest gefühlt - nur sehr minimal.
Mein Favorit im Schwaben Park bleibt allerdings Force One. Die Hilde kann ich ja leider nicht beurteilen, unser Warten war vergebens.
Zwischenzeitlich gönnte ich mir noch eine Runde in der letzten Reihe von Force One. Rappelt genauso wie vorne.
Da es nicht den Anschein machte, als würde die Wilde Hilde zeitnah noch an den Start gehen, gaben wir schlussendlich auf. Mein Plan sah zwar einen Aufenthalt bis 12:30 Uhr vor, das war aber auch schon das absolute Maximum für den Worst Case eines vollen Parks. Allerdings waren eben nur eine Handvoll Familien im Park unterwegs, sodass wir nun bereits eine halbe Stunde vergeblich vor dem Eingang der Wilden Hilde auf ein Zeichen gewartet hatten. Gegen 11:15 Uhr checkten wir mit den QR-Codes unserer Reservierungen wieder aus und begaben uns zum Auto. Mit dem Puffer von über einer Stunde sollte der restliche Tagesverlauf nun zumindest recht entspannt werden...
Fazit: Ich hätte nicht erwartet, dass sich im Schwaben Park innerhalb von nur drei Jahren so viel verändern würde. Zwar ist der Park trotz inzwischen vier - beziehungsweise fünf mit der Bobkart-Bahn - Counts eher weniger auf uns Achterbahnfans ausgerichtet, aber Familien mit kleineren Kindern kommen dort nach wie vor voll auf ihre Kosten. Force One ist trotz der Vibrationen noch immer eine tolle Familienbahn. Hummel Brummel erzeugt den Nervenkitzel eher durch die luftigen Sitze und die tolle Aussicht über den unter einem abfallenden Park als durch die Fahrt an sich. Die größte Überraschung war aber Azura. Nicht die Themenfahrt, die ich erwartet hatte, aber für einen solchen Park grandios umgesetzt. Schade, dass der Park an diesem Morgen wie ausgestorben wirkte und uns die Wilde Hilde entging. Die muss dann wohl nachgeholt werden, wenn Tripsdrill den nächsten großen Kracher eröffnet.
Hab' Sonne im Herzen und Pizza im Bauch, dann bist du glücklich und satt bist du auch.
Wobei man auch bei Vollgas gebremst wird, wenn der Abstand zu gering ist. Darum bin ich die letzten Fahrten immer mit 'Standgas' losgefahren und habe erst 'oben' Vollgass gegeben.
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