Texas Round-Up
Palo Duro Canyon State Park
Wonderland Amusement Park
Six Flags Over Texas
Six Flags Fiesta Texas
SeaWorld San Antonio
Aquatica San Antonio
Space Center Houston
Downtown Aquarium Houston
Houston Museum of Natural Science
Kemah Boardwalk
Silver Dollar City
Kings Island
Nach einer sehr kurzen Nacht in
Wichita Falls machte ich mich auf dem Weg nach Arlington, wo ich dann einige Zeit in einem Stau kurz vor der Ausfahrt zu
Six Flags Over Texas verbrachte.
Mit besten Aussichten auf die Achterbahn Shock Wave und den Aussichtsturm Oil Derrick verwandelte sich die Vorfreude auf den Besuch allmählich in Richtung Verzweiflung.
Es half auch nicht, dass alle anderen Straßen in Richtung Park auch verstopft waren. Mit einem fantastischen Blick auf Judge Roy Scream kam ich schließlich auf dem Parkplatz an.
Aufgrund meiner Six Flags-Mitgliedschaft musste ich nichts für das Parken bezahlen, was bei den meisten amerikanischen Freizeitparks prinzipiell eine sehr gute Sache ist. Nach einer Weile fand ich einen Stellplatz im hinteren Teil des Parkplatzes.
Als ich zum Eingang ging, bewunderte ich die Aussicht auf Titan
und natürlich auch auf die Bobbahn La Vibora.
Nachdem ich eine Weile in der Schlange für die Sicherheitskontrolle gestanden hatte, fiel mir auf, dass ich mein Portemonnaie im Auto gelassen habe. Nach einem zehnminütigen Spaziergang hin und her war ich endlich bereit für meinen Besuch bei Six Flags Over Texas.
Nachdem ich meinen Gutschein am Eingang einscannte und ein Foto gemacht worden war, hatte ich schnell meinen Mitgliedsausweis in der Hand. Die inkludierte Member-Bottle für unbegrenzte Softdrinks konnte im Mitgliederbüro abgeholt werden, aber die Schlange war viel zu lang, um es am Besuchstag überhaupt in Betracht zu ziehen.
Wenn man den Park betritt, befindet man sich zunächst auf einem kleinen Platz. Von hier aus kann man seine Reise im und gegen den Uhrzeigersinn beginnen. Auch bietet sich eine Fahrt mit dem
Silver Star Carousel an, das sich etwas oberhalb der Plaza befindet.
Wir beginnen unsere Reise im Uhrzeigersinn, wo wir sofort auf den spanischen Themenbereich stoßen.
Die Achterbahn dieses Bereichs zeigte leider eine ziemlich lange Schlange und die schöne Schiffschaukel Conquisador war aufgrund des Baus des Larson Giant Loop El Diablo Looping Coaster nicht in Betrieb.
Im Wald hinter der Baustelle konnte man einen Blick auf die Wildwasserbahn El Aserradero erhaschen.
El Asseradero war die erste Wildwasserbahn, die je gebaut wurde. Bereits 1963 hat Arrow Development eine neue Art von Fahrgeschäft entwickelt, welches sich schnell zur begehrtesten Attraktion in jedem Freizeitpark rund um den Globus entwickelte. In Deutschland lizenzierte der Hersteller
Mack das Patent von Arrow, um Wildwasserbahnen für den europäischen Markt zu bauen. Es dauerte nicht lange, da konnte man überall Wildwasserbahnen vorfinden. Einige Jahre nach der ersten Installation wurde die Kapazität der Bahn erhöht, indem direkt neben der ersten eine weitere gebaut wurde. Heutzutage ist der zweite Kanal derjenige, der in Betrieb ist. Bis 2019 wurde die erste der beiden Bahnen noch an vollen Tagen genutzt. Die verbleibende Wildwasserbahn bietet viele Kurven und nur eine Schussfahrt gegen Ende der Fahrt. Leider war die Wasserbahn – wie viele andere auf der Tour – während meines Besuchs nicht in Betrieb.
Den Wegen durch den älteren Parkteil folgend treffen wir schnell auf den allmächtigen
Oil Derrick. Dieser Aussichtsturm ist eines der ersten Projekte von
Intamin und bietet einen tollen Blick auf Six Flags Over Texas, den Wasserpark Hurricane Harbour in der Ferne und natürlich auch auf die nähere Umgebung.
Leider wurde der Turm aufgrund starker Winde den größten Teil des meines Besuchstages nicht betrieben. Erst zum späten Abend öffnete dieser ich musste mich leider beeilen, um noch eine Fahrt mit der Bobbahn La Vibora zu machen, ehe der Park schließen würde.
Direkt hinter dem glänzenden Turm, der erst im letzten Jahr einen neuen Anstrich erhielt, befindet sich der Eingang zur legendären Achterbahn Shock Wave. Dieser Schwarzkopf-Klassiker war die erste Achterbahn, die mit Bezug auf die Herzlinie gebaut wurde. Dieses völlig neue Konzept ermöglichte eine sanftere Fahrt für die Fahrgäste, da ihr Herz weder abrupte Bewegungen noch hohe seitliche
G-Kräfte erfahren würde. Durch diese Änderung waren steilere Kurven und andere Manöver möglich.
Shock Wave war damals die härteste Achterbahn weit und breit.
Die signifikanten Loopings wurden damals direkt neben der Autobahn platziert und dienten als astreine Werbung für den Park.
Heutzutage haut sowas jedoch niemanden mehr richtig vom Hocker.
Um ehrlich zu sein, gilt dies für die meisten der Achterbahnen, die in den 70er Jahren gebaut werden;
doch Shock Wave ist in der Tat der perfekte Coaster.
Nach dem Aufstieg des Lifthügels nimmt der Zug vor dem großen Sturz schnell an Fahrt auf. Ohne Rücksicht auf Verluste rasen wir nun über den Hügel und die Schussfahrt hinunter, um etwas Geschwindigkeit für die beiden Inversionen zu sammeln. Mit ordentlich Druck geht es nun durch die beiden Loopings, ehe wir dann den nächsten Hügel erklimmen. Hier oben geht es dann gemächlich durch eine Kurve, bevor wir und wieder nach unten stürzen. Mit einer erheblichen Menge an negativen
G-Kräften werden wir sofort aus unseren Sitzen gezogen. Zurück im Tal erleben wir sehr hohe positive Fliehkräfte. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht fahren wir schnell durch eine weitere Kurve über dem Bahnhof, bevor sich das atemberaubende Wechselspiel der
G-Kräfte mehrmals wiederholt. Nach einem kurzen Linksknick, einer absteigenden Geraden und einer sehr langen Rechtskurve nähern wir uns schnell der Bremsstrecke der Fahrt. Kurz darauf ist die Fahrt beendet.
Shock Wave ist eine großartige Achterbahn voller Geschwindigkeit, starker Inversionen, großartiger Ejector-
Airtime und hoher positiver
G-Kräfte. Die Fahrt ist einfach perfekt.
Nach der brillanten Fahrt auf der Shock Wave und wegen des tollen Wetters wollte ich mich ein wenig abkühlen.
Leider hatte der große
Intamin Rapid Ride
Roaring Rapids gerade eine Störung. Die Fahrt selbst bietet jedoch scheinbar nichts Besonderes, außer dem Verladesystem, dass zwei parallele Stationen nutzt und daher zwei Lifthügel direkt nebeneinander benötigt.
Vorbei am wunderschön aussehenden Zamperla Rockin' Tug Caddo Lake Barge,
ging es sogleich auf eine eine Runde auf den Freifallturm Superman Tower of Power, der einen tollen Blick auf den Park und einen Hauch von Airtime bot.
Abgesehen vom massiven Turm passt der
S&S Combo Tower nicht so wirklich in den Park. Die Thematisierung des Turms ist vernachlässigbar gering und sieht ein wenig billig aus, zumal sich das restliche DC Universum des Parks an einer anderen Ecke des Parks befindet.
Deutlich stimmiger geht es derweil beim Runaway Mine Train zu, wenn gleich auch diese vorerst einen Defekt hatte.
Die zweitälteste Achterbahn auf Basis von Stahlrohrschienen leistete eine hervorragende Arbeit. Denn sie prägte die Mine-Train Achterbahn so, wie es später nur noch Walt Disney und ggbfs. das Phantasialand konnte. Als erste ihrer Art definierte sie im Grunde jedes typische Element und Fahrmanöver dieser Achterbahngattung.
Nach dem Einstieg wünscht uns der Ride-OP viel Spaß auf einer der vielen Mine Train-Achterbahnen der anderen Six Flags Parks, bevor der Zug auf die Reise geschickt wird. Bei meiner Fahrt war es der River King Mine Train aus Six Flags St. Louis
.
Die Fahrt beginnt dann mit einer kleinen Linkskurve aus der Station heraus. Nach dem Passieren des Transfergleises wird der erste Lifthügel erreicht. Oben angekommen, baut die Fahrt beim Abstieg in wechselnden Links- und Rechtskurven etwas an Geschwindigkeit auf. Beim Vorbeifahren an der Achterbahn Mr. Freeze Reverse Blast überquert der Zug einen Hügel und taucht in eine
Helix ein. Es folgt eine wilde Fahrt über Berg und Tal, die auch durch einen Tunnel führt. Nach einer weiteren Kurve wird der zweite Lifthügel erreicht.
Nach einer kurzen Steigung geht es dann mit einer sehr flachen Abfahrt weiter. Hier dauert es dann eine Weile bis wir die folgenden Rechts- und Linkskurven und zahlreichen Geraden passieren. Als wir dann endlich wieder etwas schneller unterwegs sind erreichen wir nach einer Rechtskurve auch schon den dritten Lift der Anlage, den wir fast ohne Arbeit des Liftmotors erklimmen können. Nach einer kurzen Fahrt durch einen Saloon stürzen wir in einen Tunnel. Hier durchfahren wir dann eine Linkskurve, bevor wir auch schon die Bremsstrecke der Anlage erreichen.
Der Runaway Mine Train ist eine fantastische Familienachterbahn. Die Fahrt ist weder schnell noch hoch, aber sie bietet viele tolle Momente purer Fahrfreude. Die verrückten und viel zu engen Kurven, die kleinen Hügel und die zahlreichen Tunnel bilden ein rundum komplettes Achterbahnpaket. Für mich war die Fahrt eine absolute Überraschung und eine der besten Achterbahnen des Parks.
Daher überrascht es mich nicht, dass der Runaway Mine Train bei den Parkbesuchern ein voller Erfolg war. In den nachfolgenden Jahren wurden in ganz Amerika ähnliche Anlagen gebaut.
Aufgrund seiner Popularität baute Six Flags Over Texas sogar eine kleinere Version des Runaway Mine Trains direkt nebenan: Den Mini Mine Train.
Während der Name der Achterbahn nicht wirklich kreativ ist, so ist es immerhin die Fahrt selbst; auch wenn sie von außen etwas unscheinbar aussieht. Nach dem Aufstieg auf den Lifthügel beginnt die Fahrt mit einem kleinen, flachen Abstieg in einer Linkskurve. Nach einer kurzen Geraden fährt der Zug dann in einen Tunnel, gefolgt von einer kleinen Rechtskurve. Beim Verlassen des Tunnels überrascht die Fahrt mit einer der besten Aussichten auf die Achterbahn Mr. Freeze Reverse Blast, die man sich vorstellen kann. Dieser Moment ist dabei kaum in Worte zu fassen, besonders nachts. Nach einem kleinen Sturz und einem weiteren Tunnel durchfährt man eine weitere Kurve ehe der Zug schnell über einen Hügel rast und dabei in die letzte Kurve der Fahrt eintaucht bevor er die Bremsstrecke erreicht. Auch wenn die Fahrt eher kurz ist, so macht sie definitiv Spaß und sollte keinesfalls verpasst werden.
Vorbei am Chance Rides Wellenflieger
The Gunslinger geht es nun in den Themenbereich Gotham City. Hier finden wir viele Fahrten, die dem Dark Knight und seinen Schurken vorbehalten sind. Dieser Bereich wurde in den letzten Jahren durchaus ordentlich erweitert.
Interessanterweise zog Batman erst mit der Einführung des LIM Shuttle Loop Coaster Mr. Freeze von Premier Rides im Jahr 1998 in den Park ein.
Zunächst wurden die Züge vorwärts abgeschossen. Interessanterweise hatte die Fahrt in den ersten Jahren noch Schulterbügel, ehe diese im Jahr 2002 bei allen Premier Rides-Installationen in den Six Flags-Parks entfernt wurden. Die zweite große Veränderung erfolgte dann im Jahr 2012, als die Züge gedreht wurden, um der ersten Hälfte der Fahrt rückwärts zu begegnen. Eine Veränderung, die auch weiterhin Bestand haben sollte, da sie das Fahrerlebnis wie keine andere verbessert.
Obwohl beide Verladeseiten in Betrieb waren zog sich die Wartezeit wegen mehreren Downtimes extrem in die Länge. Auch wenn die Warteschlange gottseidank sehr kühl ist, so hat man sich dann doch irgendwann am Theming satt gesehen.
Endlich in der Station angekommen, dauerte es zum Glück nicht mehr allzu lange.
Der Rückwärtsstart ist ein erstaunliches Gefühl, da der Druck nur auf dem Schoßbügel lastet, statt der gesamten Rückenlehne des Sitzes. Nach Erreichen der Höchstgeschwindigkeit steigt der Zug schnell den Inside
Top Hat empor, wo die Fahrer einen intensiven Überkopf-Moment erleben, ehe sie dann zu rückwärts Boden fallen. Mit voller Geschwindigkeit wird nun eine große Steilkurve absolviert, bevor der Zug den vertikalen Spike am Ende der Fahrt emporschießt. Nun wird dieser von den, vertikal an die Schiene platzierten, linearen Asynchronmotoren nach oben geschoben, um genügend Energie für den Rückweg zu haben. Gleichzeitig erleben die Fahrer einen großartigen Moment reiner Schwerelosigkeit; selbstverständlich mit Blick zum Boden. Kurz darauf geht es ein weiteres Mal durch die Kurve und den Inside Top-Hat, der jetzt jedoch deutlich langsamer passiert wird. Bald darauf verlangsamt sich der Zug auf der Abschussstrecke. Nach Eintritt in den Bahnhof wird der Zug dann zurück in die Ladeposition gebracht.
Mr. Freeze Reverse Blast ist eine wirklich tolle Achterbahn.
Die Fahrt ist extrem intensiv und bietet viele atemberaubende Momente. Der Inside Top-Hat ist einfach hammer und der vertikale Spike am Ende der Fahrt ist einfach fantastisch, wenn man so auf den Boden hinabschaut. Leider ist die Fahrt auch etwas ruckelig. Ich bin zumindest froh, dass ich diese Fahrt nicht mit Schultergurten erlebt habe. Die Achterbahn selbst ist wie gesagt großartig, könnte aber gleichzeitig noch besser sein. So oder so bleibt Mr. Freeze Reverse Blast eine der intensivsten Achterbahnen, die ich je gefahren bin.
Sieben Jahre nach dem der erste Batman: The Ride im Six Flags Great America gebaut wurde und eine weitere Kopie sich bereits in Texas etabliert hat,
fand der Dark Knight 1999 schließlich seinen Platz in Six Flags Over Texas.
Nach dem Aufstieg des Lifthügels wartet ein Pre-Drop auf die Fahrgäste, bevor der Zug schließlich in einer Steilkurve den ersten Drop hinunterstürzt. Mit Druck geht es dann durch das Tal, ehe auch schon der erste
Looping auf einen wartet. Im Handumdrehen wird die zweite
Inversion, eine Zero-
G Roll, durchfahren. Es folgt ein weiterer
Looping. In der nun folgenden Aufwärtsspirale wird unser Blut ordentlich in die Beine gepumpt, was gerade auf der anschließenden Geraden überaus spürbar ist. Ohne Gnade geht es dann ein weiteres Mal hinunter, woraufhin der erste
Korkenzieher mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit mitgenommen wird. Durch die plötzliche Beschleunigungsänderung wird man zudem ordentlich hin- und hergerissen. Nach einer kurzen Rechtskurve folgt dann der zweite, etwas gemächlichere
Korkenzieher. Kurz darauf erreichen wir nach einer Linkskurve die Bremsstrecke der Achterbahn.
Batman: The Ride ist immer noch eine der besten
Inverted Coaster überhaupt. Die Fahrt bietet ein intensives Fahrlayout mit vielen hohen
G-Kräften auf relativ kleiner Grundfläche. Abgesehen von der Thematisierung variiert das Fahrerlebnis zwischen den verschiedenen Installationen nicht, was ein gutes Zeichen ist. Aufgrund der immersiveren Erfahrung bevorzuge ich jedoch
Batman – La Fuga (nun Batman Arkham Asylum) im Parque Warner Madrid über Batman: The Ride.
Vorbei am Telecombat
Batflyer geht es nun schnell in den neuen Teil von Gotham City, wo die meisten der anderen Schurken ihr Zuhause fanden und einige tolle Fahrgeschäfte spendiert bekamen. Ich selbst mag diesen Bereich nicht, da alle Fahrgeschäfte nur auf einem großen, betonierten Platz ohne irgendeine Thematisierung platziert wurden. Die Fahrgeschäfte selbst sind solide.
Catwoman Whip ist ein Zamperla Endeavor und damit eine ausgefallenere Enterprise, die HUSS sicherlich auch mal eines Tages an jemanden verkaufen wird.
Riddler Revenge ist eine große Frisbee von Zamperla und bietet somit automatisch eine gute Fahrt.
Harley Quinn Spinsanity war einmal eine HUSS-Troika und ist heute ein ABC Rides Tourbillion (der Name ist großartig, warum sollte man ihn also nicht behalten?), das ich gerne getestet hätte. Dieser neuartige multiaxiale Top Spin war am Tag meines Besuchs leider geschlossen.
Die letzte Fahrt, die in diesem Bereich übrig bleibt, ist die S&S Free Spin Achterbahn The Joker.
Nachdem ich die ähnliche Achterbahn Arashi im japanischen Freizeitpark
Nagashima Spa Land gefahren war, freute ich mich jetzt nicht sonderlich auf eine Fahrt mit dem Joker, da die Fahrt leider sehr unbequem und ziemlich langweilig war.
Ehrlich gesagt wollte ich mich nicht einmal für die Achterbahn anstellen.
Da ich jedoch ein neugieriger Mensch bin, wollte ich zumindest sicherstellen, dass ich diesen Achterbahntypus richtig eingeordnet habe, weswegen ich zwangsweise eine weitere Fahrt machen musste.
Als Einzelfahrer traf ich eine nette Frau und unterhielt mich vor dem Einsteigen ein wenig mit ihr. Während der Fahrt hat sich unser Fahrzeug dann über ein dutzend Mal um die eigene Achse gedreht, wodurch uns wohl die Fahrt unseres Lebens geboten wurde. Am Ende dieser wurden wir von all dem Adrenalin, das in unseren Körper gepumpt wurde, überstürzt und verließen die Fahrt mit einem breiten Grinsen auf unseren Gesichtern. Es wäre schwer zu sagen, dass die Murmel-Achterbahn The Joker mich nicht überzeugen konnte. Die Fahrt war immerhin verdammt super!
Erinnerst du dich eigentlich noch an die Achterbahn, die wir beim Betreten des Parkplatzes gesehen haben? Nun, ich hätte sie fast verpasst, da ich den Eingang nicht finden konnte. Auch ein Blick auf die Karte half irgendwie nicht wirklich weiter, da es nur ein kleines Schild über einem kleinen Tunnel gibt, das einen Hinweis darauf gibt, wo sich die Achterbahn befindet. Wenn man z.B. gerade aus dem Themenbereich Gotham City kommt und an dem mittlerweile abgerissenen Shoot the Chutes Aquaman Splash Down vorbei geht, dann ist man schon längst wieder am Eingang vorbeigelaufen. Am besten man orientiert sich am riesigen Funtime Star Flyer
Texas Sky Screamer, da der Eingang zu
Judge Roy Scream direkt daneben liegt.
Die Achterbahn mit dem ungewöhnlichen Namen ist nach Phantly Roy Bean, Jr. benannt, besser bekannt als der Friedensrichter Roy Bean. Damals benutzte Richter Roy Bean seinen Salon als Gerichtssaal und verurteilte insgesamt zwei Männer offiziell zum Tode durch Erhängen, einer von ihnen entkam. In der Popkultur wird er daher meist als der Hängende Richter bezeichnet und gehört somit zu den legendärsten Persönlichkeiten seiner Zeit.
Judge Roy Scream ist also ein überaus kreativer Name für einen Familienachterbahn.
Das Layout der Fahrt hingegen ist für ein Out & Back Woody ganz normal.
Nach dem Aufstieg und dem ersten Gefälle fährt der Zug über eine Reihe von Airtime-Hügeln, bevor er am anderen Ende der Fahrt in einer großen Kurve wendet. Die Rückfahrt selbst bietet auch eine Reihe kleinerer Hügel, was sie in der Tat zu einer grundsoliden Familien-Achterbahn macht.
Judge Roy Scream ist keine
Airtime-Maschine, aber immerhin eine klassische Holzachterbahn mit wirklich guten Fahreigenschaften. Während meinen letzten Fahrten auf dem Judge saß ich neben einem kleinen Jungen, der sonst nicht hätte allein fahren dürfen. Mit einem äußerst ausgeprägten Südstaatendialekt berichtete er mir dann alles über seinen Besuch und seine Familie in etwa 3 Minuten. Ein toller Moment, bei dem es auch mir ein wenig schwerfiel ihm irgendwann noch zu folgen
.
Eine weitere interessante Begegnung fand beim Gerstlauer Spinning Coaster Pandemonium statt,
wo ein Mitarbeiter sofort mein Dragon Khan Shirt identifizierte und mir einige Fragen zu Port Aventura stellte, da er im Sommer eine Achterbahntour durch Europa plante und auch dort stoppen würde. Am Ende empfahl ich ihm den Kauf des Express Passes, denn ohne diesen macht Port Aventura nun wirklich keinen Spaß.
Nach dem Aufstieg in luftige Höhen beginnt die Fahrt sofort mit einer abschüssigen Kurve, bei der die Fahrzeuge ordentlich in Rotation versetzt werden. Zwei kleine Haarnadelkurven verbessern dann den Spin, bevor zwei Helices mitgenommen werden. Hierbei dreht man der Bahn einer Acht folgend erst eine Runde nach rechts und dann nach links. Nach einem kleinen Gefälle folgt eine große Bayernkurve. Mit ordentlich Spin folgt nun ein etwas größerer Drop, an dem sich ein lustiger
Camelback anschließt. Danach durchfährt man noch eine letzte Aufwärtsspirale, bevor die Bremsen erreicht werden und damit die überaus amüsante Fahrt zu Ende geht.
Vorbei an der interaktiven Themenfahrt der
Justice League: Battle for Metropolis und dem eher hässlichen Kinderbereich Looney Tunes Boom Town mit seiner Achterbahn
Wile E. Coyote's Grand Canyon Blaster – die ich blöderweise nicht getestet habe – machen wir uns schnell auf den Weg auf die andere Seite des Parks, wo noch La Vibora auf uns wartet.
Als großer Fan der inzwischen abgerissenen Bobbaan im niederländischen Freizeitpark Efteling freute ich mich sehr auf meine Fahrt auf
La Vibora. Selbst bei Roller Coaster Tycoon 2 war die Fahrt immer einer meiner Favoriten, welche in jedem Szenario, wo immer möglich, platziert werden musste. Die totschicke Farbgebung, die ganz zufälligerweise der deutschen Flagge ähnelt, war sicherlich auch nicht ganz unschuldig dabei.
Nach Erreichen der Ausgangshöhe stürzt der Zug schnell in einer Rechtskurve die Rinne herunter. Überaus kraftvoll geht es dann durch das erste Tal, wo dann auch der erste Richtungswechsel stattfindet. Über eine Aufwärtsspirale erreichen wir die erste
Blockbremse. Mit Schwung geht es sogleich eine weitere Kurve hinunter. Durch eine schwungvolle S-Kurvenkombination gewinnen wir schnell an Höhe, woraufhin auch bereits die zweite
Blockbremse wartet. Dieses Spiel wiederholt sich nun auf die gleiche brillante Weise. Nach der dritten und letzten
Blockbremse fährt der Zug eine Linkskurve hinunter und sogleich in die letzte Aufwärtsspirale. Kurz darauf wird der Bremsstrecke der Anlage erreicht.
La Vibora ist eine außergewöhnliche Achterbahn. Aufgrund des Zugdesigns (sie nutzt die Züge, die beim Bob in Efteling vor dem Wechsel zu den Doppelsitzerreihen verwendet wurden) ist die Fahrt noch wilder, als ich es mir je vorstellen konnte. Die verwendeten Wagen tragen viel zum Nervenkitzel bei, da man immer Angst hat, in der Rinne einfach mal umzufallen. Der Rest ist wie gewohnt einfach nur brachial, bekloppt und schlicht super. Danke, Six Flags, dass du diese Anlage auch weiterhin am Leben erhältst.
Auf der Suche nach der Achterbahn Runaway Mountain kommen wir an fast jeder Ecke des alten Parkteils vorbei. Auf unserem Weg treffen wir auf den HUSS Breakdance
Rodeo und den Chance Trabant
El Sombrero, steigen jedoch nicht ein.
Schließlich stehen wir vor einer riesigen und beeindruckend dekorierten Felswand, die die Halle der einzigen Indoor-Achterbahn des Parks bedeckt.
Runaway Mountain ist im Grunde genommen eine Nachahmung des italienischen Achterbahnmodells Hurricane von S.D.C., die 1996 von Premier Rides gebaut wurde. Sie zeichnet sich daher durch ein sehr kompaktes Layout mit einem sehr interessanten Element in der Mitte der Fahrt aus. Da die Halle nicht vollkommen dunkel ist und keine Thematisierungselemente in der Höhle zu finden sind, konzentrieren wir uns auf den Fahrtablauf der Achterbahn.
Gleich nach dem Aufstieg nimmt der Zug in einer abschüssigen Linkskurve schnell an Fahrt auf. Nach einem kleinen Hügel gewinnt der Zug in einer Rechtskurve etwas an Höhe, bevor er den großen Drop hinunterstürzt. Nach einer ansteigenden Kurve folgt überraschend eine sehr steile Schussfahrt, die einem Non-Inverted Inclined
Loop gleicht. Nach dem viel zu steilen Gefälle folgt sogleich eine viel zu steile Auffahrt, die die Fahrer ordentlich durchdreht. Nach einer kurzen Geraden geht es sogleich eine Abwärtsspirale hinunter, woraufhin eine weitere Schussfahrt wartet. Eine weitere
Helix auf der anderen Seite der Achterbahn leitet dann das große Finale der Fahrt ein, ehe die Bremsstrecke erreicht wird und die spaßige Fahrt zu Ende geht.
Da in Texas bekanntlich alles größer ist, überrascht es nicht, dass der Park einst die größte Holzachterbahn der Welt sein Eigen nannte. Der Texas Giant war schlichtweg massiv und obwohl sie in den ersten Betriebsjahren zu den besten Holzachterbahnen zählte, wurde der Komfort im Laufe der Jahre immer schlechter. Irgendwann nahmen dann auch noch die Wartungskosten überhand.
Rocky Mountain Construction bot derweil eine neue Lösung für die typischen Holzachterbahnprobleme an. Statt einer wartungsintensiven Holzachterbahnschiene setzten sie auf eine I-Profilschiene aus Stahl. Six Flags Over Texas wurde zum ersten Kunden und für
RMC begann eine Erfolgsgeschichte sondergleichen.
Der New Texas Giant war geboren und der Rest ist Achterbahngeschichte.
Aufgrund technischer Schwierigkeiten war der New Texas Giant die einzige größere Achterbahn im Park, die nur mit einem Zug fuhr, was zu einer Wartezeit von rund zwei Stunden führte. Es half nicht, dass das Team, das an der Achterbahn arbeitete, nicht in bester Stimmung war und eher langsam arbeitete. Insgesamt war der New Texas Giant die einzige Achterbahn im Park mit Abfertigungszeiten von bis zu sechs Minuten, während alle anderen Fahrten ruckzuck abgefrühstückt wurden.
Nachdem der Zug dann endlich mal abgefertigt wurde, konnte die Fahrt auch schon beginnen. Nach einer kleinen Wende am Ende des Transfergleises erreichen wir den Lifthügel der Achterbahn.
In einer Höhe von etwa 47m (153 ft) fallen wir plötzlich in einer fantastischen 79° steilen Schussfahrt zu Boden.
Mit voller Geschwindigkeit rasen wir über einen Hügel und setzen unseren Weg in einer langen und stark geneigten Kurve nach oben fort. Auf der Spitze des Hügels stürzen wir sogleich ein weiteres Mal nach unten.
Auch der nächste Hügel wird mit einer ordentlichen Querneigung mitgenommen, woraufhin wir bis zum Boden hinunter brettern.
Mit voller Geschwindigkeit klettern wir nun eine leicht überhöht geneigte Kurve,
ehe wir über einen kleinen Hügel fliegen und kurz darauf die erste Bremsstrecke der Anlage erreichen.
Ohne an Geschwindigkeit zu verlieren, geht es sogleich wieder ins Getümmel.
Über eine Reihe von Airtime-Hügeln fliegen wir auf die andere Seite der Anlage.
Neben der finalen Bremsstrecke und der Station tauchen wir nun ins dichte Dickicht des Stützwaldes. Nach einer Rechtskurve wird unser Weg durch eine weitere Reihe von Airtime-Hügeln fortgesetzt. Dabei treffen wir plötzlich auf drei hintereinander folgende Tunnel, die jeweils ihre eigenen Dips und Turns aufweisen.
Zurück im Sonnenlicht fahren wir über zwei weitere Airtime-Hügel, bevor wir die finale Bremsstrecke der Fahrt erreichen.
Die Achterbahn New Texas Giant ist eine überraschend zahme
RMC-Achterbahn, die jedoch eine angenehme Wiederfahrbarkeitquote bietet. Alle Hügel bieten eine ausgezeichnete Floating
Airtime, mit der man über jede der unzähligen Camelbacks und Buckel fliegt. Das erste Gefälle ist brillant, und die großen Kurven sorgen für ein ausgeprägtes Geschwindigkeitsgefühl. Man kann einfach nichts falsch machen, wenn man beim New Texas Giant die eine oder andere Runde dreht.
Vorbei am Scrambler
Sidewinder begegnen wir schnell der letzten Achterbahn im Six Flags Over Texas, über die wir sprechen müssen: dem allmächtigen
Titan. Ein Jahr nachdem Goliath im Six Flags Magic Mountain gebaut wurde, musste eine größere Achterbahn nach Texas kommen. Es ist der zweite Hypercoaster, der jemals von Giovanola gebaut wurde, und die letzte der drei von dem Unternehmen gebauten Achterbahnen, bevor die Firma in Konkurs ging.
Nachdem ich den New Texas Giant gefahren war, war ich irgendwie ein wenig über die Abfertigung bei der größten Achterbahn im Six Flags Over Texas besorgt. Abgesehen von einer kleinen Störung bewegte sich die Schlange überraschend schnell. Ab und zu verließ ein Zug den Bahnhof und es dauerte nicht lange, bis ich in der letzten Reihe platznehmen konnte.
Vom Bahnhof aus nimmt der Zug eine Rechtskurve, woraufhin wir den Lifthügel der Fahrt erreichen.
Bei einer Höhe von etwa 75m (245ft) beginnt der Zug seinen langen und atemberaubenden Abstieg in einen Tunnel, der zu einer Gesamthöhendifferenz von etwa 78m (255ft) führt.
Mit einer Geschwindigkeit von 85 mph (~137km/h) schießt der Zug durch das Tal und erklimmt sogleich eine beeindruckend aussehende Wendekurve.
Mit voller Geschwindigkeit geht es nun durch ein weiteres Tal, an dem sich ein astreiner Airtimehügel anschließt.
Daraufhin nähert man sich in einer langen ansteigenden Geraden einer Aufwärtsspirale,
die einem ordentlich in den Sitz presst. Am Ende der Spirale trifft der Zug dann auf die erste Bremsstrecke und wird bis zum Stillstand abgebremst.
Kurz darauf setzt der Zug seine Reise fort.
In einer Linkskurve gewinnen wir nun schnell wieder an Fahrt. Nach einem Richtungswechsel nehmen wir etwas an Höhe zu, ehe wir ein weiteres Mal gen Boden fallen. Es folgt eine gnadenlos intensive 585°
Helix, die an heißen Tagen ihren Fahrgästen schnell und gerne einen Black Out verpasst. Nach einem kurzen Anstieg biegt der Zug nach Links ab und stürzt anschließend ein letztes Mal zu Boden. Wieder einmal erweist sich das Tal als echte Belastungsprobe. Nach einer ansteigenden Rechtskurve erreichen wir die finale Bremsstrecke der Achterbahn.
Titan ist einfach nur geil! Die Bahn bietet einfach alles was ein
Hyper Coaster haben sollte, aber nur die wenigsten tatsächlich haben. Sie ist hoch, verdammt schnell und absolut intensiv. Selbst die
Airtime während der Fahrt ist einfach nur grandios. Aus diesem Grund ist es auch kaum verwunderlich, dass sie sofort in meinen Top 10 der Stahlachterbahnen platziert hat und dort wahrscheinlich so schnell auch nicht mehr rauskommt. Leider konnte ich die Anlage nur zwei Mal hintereinanderfahren. Beim nächsten Besuch in Six Flags Over Texas werden es bestimmt sehr viele Fahrten mehr.
Obwohl mein erster Eindruck von Six Flags Over Texas durch die vielen Ausfälle in der ersten Hälfte meines Besuchs beeinträchtigt war, schaffte ich es, alle Achterbahnen, die ich fahren wollte, auch zu fahren. Gerade zum späten Abend konnte ich den Großteil meiner Fahrten erledigen ohne je großartig lange angestanden zu haben. Six Flags Over Texas selbst bietet viele tolle Ecken und Fahrgeschäfte. Obgleich Six Flags Over Texas sicherlich kein makelloser Park ist, versucht er sein Bestes, um einer zu sein. Allein deshalb freue ich mich bereits jetzt auf meinen nächsten Besuch. Die Neuheit für das Jahr 2021 könnte ein Grund dafür sein, denn Pulsar in Walibi Belgium ist eine wirklich tolle Achterbahn.
Nachdem ich Six Flags Over Texas am Abend verließ fuhr ich zu erst in ein nahe gelegenes Einkaufszentrum um dort in der Cheesecake Factory zu Abend zu essen. Der Service war gut, das frisch gebackene Brot super lecker und auch das Entree war in Ordnung. Da macht man echt nicht so viel falsch; wobei ich auf den namensgebenden Cheesecake jedoch verzichtet habe. Der Tag war nämlich ziemlich lang und ich hatte noch einige Meilen zu fahren. Auf der Interstate 35 ging es dann in Richtung der texanischen Hauptstadt Austin, wo ich in der nahen Stadt Temple ein
LaQuinta Inn gebucht habe
Es war schon ganz schön spät und die Straße war leer. Der Tempomat meines Mietwagens tat sein bestes – richtete sich jedoch an die inoffiziele Leitgeschwindigkeit in Ohio. Eine kurze Pause an einem 7-Eleven und schon konnte es weiter gehen. Es dauerte nicht lange dann startete eine rot-blau-weiße Lichtershow in schneller Taktung. Also schnell auf den Seitenstreifen und auf Anweisungen warten. Es ist zum Glück nicht mein erstes Mal, dass ich von der Polizei herausgewunken wurde – meist geschah dieses am Grenzübergang zwischen der holländischen Stadt Emden und der deutschen Stadt Meppen –, doch angenehm ist die Warterei auf den Beamten nie. Zugegebenermaßen war ich dann auch ein wenig überrascht, dass ich wohl deutlich zu schnell unterwegs gewesen sein soll. Nach einer kurzen Belehrung, dass die Interstate keine deutsche Autobahn sei, wurde aus dem Knöllchen zum Glück nur noch eine Verwarnung. Auch gab er mir einen wichtigen Tipp für die weitere Reise:
Wenn niemand da ist, der auch zu schnell unterwegs ist, halte dich gefälligst an die Höchstgeschwindigkeit.
Nach einem kurzen Plausch erreichte ich dann das Motel um kurz nach ein Uhr.
Ausreichend Zeit um am nächsten Tag gut gestärkt in Richtung San Antonio aufzubrechen um pünktlich zur Öffnung am Freizeitpark Six Flags Fiesta Texas zu sein.