Für Anhänger eines österreichischen Tanzes: Nein, im Threadnamen ist kein Schreibfehler.
Tag 1:
[Adventure Island] Endlich in England mit richtig guter Laune!
Tag 2.1:
[Dreamland Margate] Let the Dream come true! (Auch im HoPa)
Tag 2.2:
[Chessington World of Adventures] Mein erster Merlin-Park …
Tag 3:
[Thorpe Park] Merlin: Keep on rollin'
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Tag 4.2: [Botton’s Pleasure Beach]: Alles Waltzer!
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Tag 6:
[Lightwater Valley] Sir! Excuse me! You’re sick!
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Nach der Merlin’schen Frustration verabschiedeten wir uns vorerst vom Lars und machten uns gemeinsam mit der anderen Gruppe auf den Weg zu unserem Nachtdomizil. Für dieses fuhren wir zum letzten Mal an London vorbei gen Norden. Für die folgenden Hotels haben wir uns an jenen orientiert, die die Gruppe um Christian schon zuvor gebucht haben. Da unsere morgigen Besuchsgründe in der Grafschaft Lincolnshire liegen und dies vom Thorpe Park aus eine mehrstündige Fahrt nach sich gezogen hätte, verbrachten wir die Nacht etwa auf der Hälfte des Weges. So fiel die Wahl auf das Ramada etwas außerhalb von Cambridge. Direkt an der „Bundesstraße“ A14 gelegen, wodurch wir fast keinerlei Zeit für die Anfahrt verloren. Ich hätte mir ja gerne noch die schöne Stadt angesehen, nach dem besonders schönen Parkbesuch und den knapp 90 Minuten Fahrtzeit hatte ich dafür aber auch keine Lust mehr. Dann halt beim nächsten Mal.
Leider kein eigenes Foto von außen gemacht.
Bisschen eng, aber für unsere Zwecke war es ausreichend. Jetzt hieß es zu schlafen, Merlin zu vergessen und sich auf den neuen Tag zu freuen.
*Schnarch*
Und schwupps sah die Welt gleich wieder besser aus!
Direkt neben unserem Hotel liegt ein Zentrum mit diversen Essensmöglichkeiten, wo wir uns mit Frühstück eindeckten. Um kurz nach 8 Uhr hüpften wir dann in unsere Autos, denn wir hatten noch weitere zwei Stunden Autofahrt vor uns. Aufgrund des Wissens, was heute auf dem Plan steht, war mein Nebennierenmark direkt jetzt schon fleißig aktiv. Und das nicht nur aufgrund der ungewohnten Fahrposition im Auto.
Wer schon mal mit mir im Ausland unterwegs war weiß, dass ich gerne ausländische Radiosender höre, um mich noch besser auf das Land einzulassen. So lief am heutigen Morgen und die meisten restlichen Tage BBC Radio 1. Das Webradio höre ich übrigens auch immer, wenn ich Berichte schreibe, um mich wieder in die einzelnen Tage hineinzuversetzen. Und als hätten die gewusst, wer da am Steuer sitzt, lief doch tatsächlich zunächst Slipknot und im Anschluss Lower than Atlantis. Beide schon bei Rock am Ring gesehen, wodurch es noch den letzten Kick für den Tag gab.
Um kurz nach 10 erreichten wir dann den Pleasure Beach. Aber nicht jenen in Blackpool, sondern den in Skegness. Unser eigentlicher Plan sah vor, dass wir zuerst diesen besuchen, bevor wir den Hüpfer rüber nach Ingoldmells machen. Wir konnten vorher bloß nicht herausfinden, wann denn der hiesige kleine Park öffnen würde (die Homepage sagt auch heute noch nichts dazu), weshalb wir erst vor Ort erfuhren, dass erst gegen Mittag geöffnet wird. Daher entschlossen wir uns das Highlight vorzuziehen und gegen Nachmittag zurückzukommen.
Wie aber schon an der Überschrift zu erkennen ist, hebe ich mir dieses Highlight zumindest als Bericht auf (auch in Anbetracht dessen, dass der dortige Bericht etwas länger ist und ich nicht wieder erst in einem halben Jahr etwas posten will …).
Nach der Rückkehr aus Ingoldmells parkten wir gegen 14:30 am Skegness Pier, direkt gegenüber des Parks.
Der Park hat 5 Eingänge und kann ohne Eintritt betreten werden. In der Hoffnung dort die Wristband/Token-Bude zu finden, …
… sind wir über den großen Haupteingang rein. Damit willkommen im Pleasure Beach Skegness der Familie Botton.
Direkt zwischen dem Piratenschiff und …
… der Dumbofahrt ist der Wristband-Verkauf zu finden.
Wie wir feststellen durften, waren wir am heutigen Dienstag, den 5. Juni 2018, an einem Off-Peak-Tag da, weswegen wir das Wristband für sehr günstige 12 Pfund erstehen konnten. Leider aber auch mit dem Hinweis per Schild, dass der seltene Pinfari-
Inverter nicht fahrbereit ist. Da es sich dabei nur um die Kinderversion handelt, fand ich das jetzt nicht so schlimm. Vor allem in Anbetracht der zuvor gefahrenen Inverterbombe ein paar Meter weiter.
Daheim durfte ich dann aber vom Alphabet-Count erfahren und dass genau diese Bahn so wichtig für den seltenen Q-Count ist.
Verglichen mit den heutigen Problemen unser Hobby betreffend, würde ich gerne wieder drei Jahre zurückreisen und mich stattdessen nochmals vor die geschlossene Bahn stellen.
Gemeinsam fuhren wir den Runaway Train. Die einzige Achterbahn des Herstellers Meridian.
Eine Kinderachterbahn mit einem Reibradlift mit guter Traktion.
Am Ende der Helix staucht es einen sogar leicht schräg sitzend etwas zusammen.
Bei den anderen begann sich nun langsam der Magen bemerkbar zu machen. Direkt hinter dieser Achterbahn findet sich die Beachside Tavern (im letzten Bild neben der Lok auch zu lesen), in die wir uns daher nun begaben. Da mich das Essen nicht so anlachte und ich nach unserem frühzeitigen Abgang aus Ingoldmells lieber noch ein wenig was fahren und dabei eine Fotorunde machen wollte, habe ich das Restaurant wieder verlassen und mich mit meinen Fressalien in der Tasche begnügt. Nach dem, was mir die anderen später berichtet haben, habe ich wohl aber auch nicht so viel verpasst.
So machte ich mich also erstmal alleine auf den Weg durch den Park. Vorbei an so manchem Kinderfahrgeschäft.
Hier am nördlichsten Ende des Parks sind auch die Dodgems zu finden.
Apropos: Als der Park 1927 öffnete, waren die damaligen Boxautos die ersten in ganz GB.
Die Gründerfamilie Butlin hatte damals nämlich eine Exklusivlizenz und waren die einzigen, die Dodgems importieren durften. Und die ersten landeten eben hier. Der Park wurde übrigens 1965 an die Familie Botton verkauft, die ab 1970 die heute bekannten Attraktionen eröffneten.
Nun kam ich an den etwas größeren Attraktionen vorbei. Da es aber sehr leer war und ich ungerne alleine solch große Rundfahrgeschäfte fahre, …
… habe ich mich erstmal in das Riesenrad gesetzt.
Bietet einen netten Überblick auf die Gegend.
Hier ein Blick auf die Taverne, in der die anderen ihr Mittagessen genossen.
Hohoooo, Steelgasm.
Zurück auf dem Boden der Tatsachen habe ich dann zum ersten Mal eine Fahrt des Waltzers gesehen, wobei mir die Augen ob eines Gimmicks ausfielen.
Daraufhin habe ich mich ohne jegliche Umwege für die nächste Fahrt gemeldet. Die durfte ich dann auch als einziger Fahrgast absolvieren. Das ist hier aber wirklich ein sehr großer Vorteil.
Schnell die Sachen abstellen und hinein in die gut gepolsterten Sitze mit Kopfstütze. Ganz behutsam setzt sich das Gefährt in Bewegung und die Gondeln beginnen sich langsam um wenige Grad zu drehen. Auf dem Weg um das Operatorhäuschen herum legt die Gondel dabei auch kleine Auf- und Abfahrten zurück, wie es auch bei der Walzerfahrt von
Gerstlauer der Fall ist. Hier jedoch mit dem Unterschied, dass die Gondeln extrem gut gelagert sind und sich je nach Position und Beladung unglaublich schnell drehen können. Das alleine würde ja schon reichen, aber den Briten reicht das hier nicht:
Während der Fahrt hüpft einer der Operator auf den Gondelträger auf und hält die Gondeln zunächst kurz an.
Aber nur um sie an eben der genau passenden Stelle mit Schwung in Drehung zu versetzen. In diesem
Video ist dies z.B. ab Sekunde 19 zu sehen. Dieser Moment ist etwa mit dem Abschuss von Do-Dodonpa zu vergleichen. Wer da den Kopf nicht an der Kopfstütze hat, wird ihn danach sicherlich haben. Und dieses Drehen hält dann nicht nur ein/zwei Gondeldrehung an, sondern mehrere Umdrehungen! Immer tiefer bohrt sich der Körper in die Polster hinein, die Gesichtszüge verziehen sich. Und während sich der Operator im Video um diverse Gondeln mit Gästen kümmern muss, so hatte ich quasi einen Einzellehrgang in Drehkunde. Immer wieder hielt er das Drehen kurz an, um der Gondel am höchsten Punkt des Drehtellers wieder einen Tritt in den Hintern zu geben. Gerade dieser Wechsel zwischen kurzem Durchatmen und Wahnsinn hat diese Fahrt zu einem der Highlights des gesamten Jahres 2018 für mich gemacht. In Deutschland undenkbar. Einfach nur krank. Dazu passend auch der Name der nächsten Attraktion, bei dem mir immer direkt ein bekanntes Lied ins Gedächtnis kommt:
Dieses Video wird direkt von youtube.com abgespielt. onride.de übernimmt keine Haftung für die dargestellten Inhalte.
Der Freak Out, ein Afterburner von KMG und die Neuheit des Parks 2016. Ich mag die Dinger ja.
Und dieser hier bietet alles, was die Dinger können. Wie an der Unschärfe zu erkennen: Gute Drehgeschwindigkeit am Ende der Fahrt.
Und hohes Ausschaukeln zu Beginn. Flaniert mit einem guten britischen Musikmix, der der heimischen Kirmes in nichts nachsteht. Nur Reko gabs keine.
Die Fahrt hätte nur gerne etwas länger sein können. Aber wie auf dem letzten Bild zu sehen: Es war kein Mensch da und ich konnte mich einfach direkt nochmal reinsetzen. Um nun etwas aus dem Drehwahn herauszukommen habe ich mich im Anschluss wieder Richtung Riesenrad aufgemacht, …
… denn von diesem habe ich einen Eingang/Ausgang gesehen, der zum Strand führt.
Ebbe.
Der Skegness-Pier.
Zum ersten Mal stehe ich auf dieser Seite an der Nordsee. Kleiner Gruß gen Niederlande geschickt.
Vom Beach aus sind die folgenden Ziele schnell zu erkennen. Die habe ich mir aber noch für später zusammen mit den anderen aufgehoben.
Nach ein paar weiteren Fahrten auf dem Freak Out und einem Parkrundgang habe ich mich aber wieder in die Taverne begeben, um nachzuschauen, ob die anderen fertig mit dem Essen waren. Bin dann auch genau richtig eingetroffen und konnte so erstmal von meinem Erlebnis beim Waltzer berichten. Da es mittlerweile aber schon nach 15:30 Uhr war und uns noch zwei Achterbahnen fehlten, haben wir zunächst diese noch „abgearbeitet“.
So trieb es uns erneut an den Boxautos und den ersten der zahlreichen Spieleoasen vorbei.
Marvin hatte nun etwas zu feiern: Seine 200. Achterbahn. Wir mussten ihn nun davon überzeugen, dass dieses Jubiläum auf der standesgemäßeren Bahn gefeiert werden muss.
Wenn man die Chance hat, dann muss ein Big Apple dafür genutzt werden.
Mit eingeschalteter Bremse. Verdammt.
Die größte Bahn des Parks fehlt noch.
Wo wir schon begrüßt wurden.
Damals mein erster Fabbri Spinner.
Aufgrund fehlender Menschen konnten wir die Wagen spinlastig besetzen.
Auch diesen Wagen. Ich nahm neben Holger und Christian im letzten Wagen Platz.
Was für kleine Radschilde im Vergleich zum Trümm von Wagen. Stellen die Italiener eigentlich alle ihre eigenen Räder her?
Ich finde ja die recht breite Kette und diese zweigeteilten Lifthills recht lustig.
Vor allem weil schon dort der Drehmechanismus freigeschaltet ist.
Wie im Powerpark Bericht schon angesprochen, mag ich die Fabbri-Spinner.
Auch der Rockin‘ Roller steht dem in nichts nach. Auch wenn nach der Waltzer-Fahrt das Spinning kaum merkbar ist.
Im Vergleich zu den beiden anderen zweifach besetzten Wagen waren wir zu dritt aber auch vermutlich nicht so gut beladen, weswegen sich unser Wagen nicht so gut gedreht hat.
Die kleinen Abfahrten und die engen Kurven, die häufig direkt nach den kleinen Auffahrten folgen, finde ich zur Zamperla/Reverchon Abwechslung sehr witzig.
Unter der Bahn ist die nächste Arcade zu finden.
Und gegenüber noch mehr. Gefühlt besteht der Park zur Hälfte aus diesen Dingern.
Eine Materie, die ich noch nicht durchdrungen habe.
Im Anschluss ging es dann wieder zurück zum Waltzer, damit sich die anderen meine Erzählungen mit eigenen Augen ansehen und fühlen konnten. Auch diese Fahrt stand der ersten in nichts nach, auch wenn der Überraschungseffekt nicht mehr vorhanden war.
Zum Schluss fuhren wir noch eine Runde mit dem Schiff und …
… dem Ghost Train. Erwartet haben wir eine thrashige Geisterbahn. Bekommen haben wir:
Eine thrashige Geisterbahn. Düstere Musik, viele beleuchtete Figuren.
Am Flying Twist vorbei verließen wir dann die Fahrgeschäfte. Die anderen zog es in die Las Vegas Arcade.
Ganz vertieftes Fachsimpeln.
Ich denke bei diesen Geräten immer an die Mr. Bean Folge, in der er mit diesen Geldschluckern zu kämpfen hat.
Außerhalb des Parks gibt es dann noch diesen recht hübsch gestalteten Bereich, …
… zu dem auch ein Log Flume zählt. Gehört aber nicht mehr zum Pleasure Beach, weswegen wir nicht gefahren sind.
Um kurz vor 17 Uhr waren wir damit durch und unser vierter Parktag neigte sich zu Ende.
Zusammen mit dem ersten Park des Tages war dies ein sehr schönes Kontrastprogramm zu den großen Freizeitparks und genau das Richtige nach dem Fiasko des Vortags.
Wenn jemand Fan von Arcade-Games ist, wird sie/er hier sicherlich viel Freude haben. Aus Freizeitparksicht gibt es jetzt nicht ganz so viel, wofür sich ein großer Umweg lohnt. Der Park ist eben eher auf Familien ausgelegt. Aber allein für die beiden Waltzer Fahrten hätte ich den Eintritt gezahlt. Und wenn ich die Preise für die zig Afterburner-Fahrten auf Kirmespreise umrechne, war der Preis für das Wristband geschenkt. Falls ich mal wieder in der Gegend sein sollte und keine Lust mehr auf die (O-Ton Christian) „Vlodrop’schen Werke“ habe, werde ich für eine Runde Drehwahn sicher wieder vorbeischauen.
Für einen Waltzer rufe ich garantiert wieder an.
Uns zog es dann wieder zum Auto.
Als jemand, der seit über 20 Jahren Snooker verfolgt, wäre ich hier sehr gerne rein.
Ganz leise habe ich noch gefragt, ob wir nochmals rüber nach Ingoldmells fahren und unsere dortigen Wristbands weiter nutzen. Da manche ihre Bänder aber schon abgerissen hatten (und auch keine Lust mehr dafür hatten), war der Zug leider abgefahren. Daher fuhren wir im Anschluss zum neuen Hotel, worauf ich dann im zweiten Bericht des vierten Tages eingehen werde.
Vielen Dank fürs Interesse!
Cheerio und mata ne!
Nicolas