Und da die Cranger Kirmes ja bekanntlich ausgefallen ist, muss der halt der Winterzaubet her halten. Ist das schlecht? Nicht unbedingt- denn es gibt das klassische Crange-Feeling: Verkehrschaos bei der Anfahrt samt kritischer Berichte in Zeitungen, derbst angefressene Anwohner in der näheren Umgebung weil alles - ja wirklich alles - zugeparkt wird wo noch drei Zentimeter Platz sind und auch der Füllegrad an einem Sonntagabend entspricht eher der einer Sommerveranstaltung.
Aufgrund der sich stetig sich stetig
veränderndenverschlechternden Lage ist aus der als 3G geplanten mittlerweile eine 2G Veranstaltung geworden und zumindest am Sonntag Abend hatte man gemütliche 20 min Zeit am Einlass um über den Sinn des Lebens zu philosophieren. Oder die hinter mir stehenden Eltern einerseits für ihre Konsequenz zu feiern („Nee Jonathan-Jakob-Elias-Jonah, heute ist es zu voll, es lohnt sich nicht, weil wir so lange warten müssen) um es dann für die „Notlüge“ kritisch zu beäugen („Wir kommen morgen wieder, heute ist auch der Zug der Eisenbahn in Reparatur, haben sie vorhin im Radio gesagt“ -Spoiler: Der Zug fuhr!) und innerlich es eine richtige Scheissnummer zu finden mit dem Kind zum Weihnachtszauber zu gehen, die bunten Lichter, Bratwurst und gebrannte Mandeln wahrzunehmen und dann wieder gehen zu müssen. Kurz: Der Cranger Weihnachtszauber ist das Berghain des ganz kleinen Mannes. Also zumindest das von dem Kleinen, der alle Christlichen Namen in seinem Kinderausweis stehen hat.
Positiv hingegen für mich: Ein Blag weniger in der Warteschlange zu Kinzlers Pirateninsel, einem Big Arrrrrhpfel, der gegenüber von Bonners Ghetto-Tanztee aufgebaut war. Ansonsten lockte in der Reihe noch das Apollo 13, Action Center, eine kleine Rutsche, die Eisbahn, der große Weihnachtsbaum, Flying Dumbo im Weihnachtsdress, Love Express, Around the World sowie noch eine Teppichrutsche.
In der Querreihe sind quasi der Hauptein- sowie Ausgang gegenüber das große Pferdekarussell von Schäfer, ehemals aus dem Fort Fun.
Dort beginnt auch die, ohne es abwertend zu meinen, die Weihnachtsmarktecke. Etwas stiller als der Rest, aber für viele auch nur ein reines (Durch-)Laufgeschäft. Ich für meinen Teile habe mich auf ein Cranger Leckerchen gefreut und es nicht gefunden, lediglich O‘Donnell Moonshine konnte meine alkoholischen Gelüste wenigstens etwas befriedigen.
In Höhe des Weihnachtsbaums samt großem Ausschank ging der Kirmes-Part weiter mit Autoscooter, Konga samt (zumindest für mich!) neuer Kassengestaltung, Geister Villa sowie vor Kopf die Crazy Mouse. Und wer sich das alles nochmal von oben ansehen möchte, kann eine Runde im Riesenrad drehen.
Auch vorhanden ist der Weihnachtsmannschlitten der Familie Traber, der von vielen Besuchern jedoch nicht bemerkt wurde, sondern es wurde mir bemerkt, dass regelmäßig die Lichter an den Fahrgeschäften ausgeschaltet wurden. Einige dachten, es würde sich um einen Stromausfall handeln, was natürlich logisch ist, denn bekanntlich erfolgt der Antrieb ja mechanisch durch Snoop, Tejay, TheKnowledge und Twin, welche im Winter dort ihrem Radsport nachgehen, während das Licht durch das Windrad am Bobbejaanland gespeist wird.
Leider kommt auch dieser Thread nicht ohne Corinna Coronsky aus: Der Zugang schlägt mit einem Euro pro Person zu buche, hat man sich mittlerweile dran gewöhnt. Auf dem Gelände gilt in den Wartebereichen und Warteschlangen die Maskenpflicht. Gehalten haben sich daran nur wenige, ebenso grundsätzlich beim Thema Abstand, aber man kann sich ja selber mehr Schutz verschaffen.
Ich fand die diesjährige Auflage jedenfalls stimmungsvoller als die letzten Besuche, damals war der Platz nahezu leer, im Folgejahr auch.
Ich würde mich für die Betreiber freuen, wenn zumindest noch der ein oder andere Euro in die Kasse kommt, bevor der Laden dicht gemacht wird. Zeitgleich sollten die Countologen noch mal hin, wer weiß wann die Pirateninsel mal wieder in der Umgebung vorbei schaut.
Hier noch ein paar miese Bilder: