Von Memleben ging es weiter in nordöstlicher Richtung quer durch Sachsen-Anhalt und mitten durch Halle. Für die 75km brauchten wir (mit erwähnter Pause) rund anderthalb Stunden.
Etwas später als geplant liefen wir gegen 16 Uhr in Petersberg ein. Für den Trödelmarkt auf dem (abermals parkscheinpflichtigen) Park- und Festplatz waren wir leider einen Tag zu früh.
Aber uns interessierte eh mehr die Rodelbahn, die sich seit 2002 auf der anderen Straßenseite im Wald versteckt.
Auch hier lagen Formulare zur Kontaktdatenerfassung aus, die wir natürlich brav ausfüllten und zusammen mit dem Fahrpreis von jeweils 3€ beim einzigen (aber sehr freundlichen) Mitarbeiter abgaben. Obwohl der verbliebene Parkplatz recht gut gefüllt schien, kamen an der Rodelbahn zwar immer wieder Leute, es konnte aber quasi jederzeit direkt eingestiegen werden. Die Insassen der übrigen Autos werden wohl im kleinen Tierpark oder beim SkyTrail am anderen Ende des Parkplatzes gewesen sein. Mit Zettelabgabe, Bezahlen und gemächlichem Anschnallen sorgten wir für ausreichend Puffer auf der mit 470m nicht allzu langen Bergabstrecke.
Ob man vom Wanderweg, der den 35 Höhenmeter überwindenden Lift kreuzt, wohl mehr davon sieht?
Während der Auffahrt erspäht man nämlich so gut wie nüscht von den sieben Kurven und je einem Kreisel und Jump.
Letzterer macht auch durchaus Spaß, ansonsten bietet die Strecke aber wenig Nennenswertes. Es dauert etwas, bis der Bob endlich Fahrt aufnimmt, das Tempo wird dann aber immerhin bis zum Schluss aufrechterhalten und wirkt dank der relativ dichten Vegetation vermutlich etwas schneller, als es tatsächlich ist. Ein höheres Tempo wäre würde natürlich dazu führen, dass die Fahrt dann noch schneller rum wäre als eh schon, und das könnte man hier sogar Schwarz auf Weiß sehen.
Highlight der Bahn ist nämlich eine Zeitmessung, dank der man sich mit den anderen Rodlern vergleichen und sogar Wettbewerbe durchführen kann.
Da hatte offensichtlich auch der Mitarbeiter seine Freude dran, er kam nämlich immer mal wieder zur Schlussbremse und "kontrollierte", wer sich ohne Bremsen runtergetraut hatte. Meine gut 4 Zehntel Vorsprung in Bob 23 vor mko1994 in Bob 1 rechnete er einer etwas höheren Masse meinerseits zu
. Dem kleinen Mädchen direkt hinter uns in Bob 10, das wohl schon mehrere Fahrten hinter sich hatte, attestierte er derweil eine ordentliche Steigerung. Wir fuhren ja eh schon ungebremst, in der Hinsicht hätten wir also keine nennenswerte Zeit gutmachen können. Bei mir reichte es laut Anzeige immerhin noch zur neuntbesten Zeit des Tages bis dahin. Für den fast 9 Sekunden(!) schnelleren Bahnrekord muss man aber doch mindestens mal die Fliehkraftbremse außer Betrieb nehmen, oder? Dass das eine reguläre Fahrt im normalen Publikumsverkehr war, würde ich jetzt einfach mal ausschließen.
Auch wenn ich tatsächlich gerne ausprobiert hätte, was unterschiedliche Bobs und eventuell windschnittigere Sitzpositionen ausgemacht hätten, mussten wir nach der Fahrt direkt wieder zurück zum Auto, denn ein letztes Ziel für diesen Tag stand noch aus.
Fazit: Die Fahrt an sich ist zwar nichts Besonderes, aber alleine dank der Zeitenmessung lohnt sich ein Besuch der Rodelbahn Petersberg schon. Warum haben nicht mehr Anlagen sowas? Ich kann mir jedenfalls keinen größeren Anreiz für Wiederholungsfahrten vorstellen, als die eigene Zeit unterbieten zu wollen. Das Mädel hinter uns wird da sicherlich zustimmen. Außerdem wird damit auch die Einstufung als Sportanlage deutlicher herausgestellt. Also eigentlich nur Vorteile, an dem bisschen zusätzliche Technik kann es doch nicht scheitern.