Von Lichtenau führte uns der etwa 50-minütige Weg durch Chemnitz (inklusive kurzem Tankstopp, da ich seit Beginn der Tour keine günstigeren Preise gesehen hatte) bis ins Örtchen Gelenau.
Der 4.000-Seelen-Ort steht kurz vor seinem 750. Geburtstag (die Feierlichkeiten finden im Sommer 2023 statt) und zählte Anfang des 20. Jahrhunderts zu den größten Dörfern Deutschlands. Dies verdankte man vor allem der Textilindustrie, worauf das Ende 1992 gegründete Erste Deutsche Strumpfmuseum hinweist. Außerdem gibt es im Ort noch ein DDR-Museum, das Depot Pohl-Ströher mit verschiedenen Sammlungen von Spielzeugen und erzgebirgischer Volkskunst, sowie eine Schnitz-, und eine Modellbahnausstellung. Aber deswegen waren wir nicht hier. Uns interessierte eine der zahlreichen Freizeiteinrichtungen, die in den letzten Jahrzehnten im Ort etabliert wurden. Darunter ein Freibad, welches laut Referenzliste eines Herstellers von Schwimmbecken in den Jahren 1995/ 1996 erbaut oder erneuert worden sein müsste. Gleich daneben finden sich Tennisplatz und Minigolf, sowie Blockhütten und Wohnmobilstellplätze. Ein 2002 eröffneter Aussichtsturm und ein Wildgehege samt Lehrpfad runden das Angebot ab.
Das alles fast die Gemeinde zusammen zum Erlebnisland Kegelsberg - genauso wie die von uns angesteuerte Alpine-Coaster-Bahn, welche im Jahr 2000 eröffnet wurde.
Das Freibad war trotz des guten Wetters schon im Winterschlaf, dafür hofften wir, dass man am Alpine Coaster gegenüber die Öffnungszeiten einigermaßen einhalten würde.
20 Minuten vor offiziellem Betriebsschluss wurde zwar schon aufgeräumt, wir konnten aber nach Abgabe unserer Kontaktdaten und des Fahpreises von 3€ noch eine Runde drehen.
Auch hier versteckt sich das recht kurze Layout gut im Wald. Auf 580 Metern durchfährt man vorwiegend kleine Schlenker und nur wenige richtige Kurven.
Das Tempo ist dank fehlender Bremse ok. Zwischen Waldrand und Wildgehege legt die Bahn mit einem kurzem Steilstück richtig los, endet dann aber leider auch schon mit dieser flotten Links-Rechts-Kombination.
Gut, dass Belantis so wenig zu bieten hat, sonst wäre es hier echt eng geworden und wir hätten am Folgetag ein Ziel streichen müssen. So konnten wir nun hochzufrieden die Fahrt zum nächsten Hotel antreten, welches jedoch zunächst nur ein Zwischenziel auf dem Weg zum Tagesabschluss sein sollte...
Fazit: Die Alpine-Coaster-Bahn in Gelenau konnte meine Erwartungen voll und ganz erfüllen. Ziemlich kurz und ohne wirkliche Highlights, sofern man den Verzicht auf die dauerhafte Magnetbremse inzwischen nicht schon als solches bezeichnen kann. Die kleinen Schlenker im Wald haben mir eigentlich ganz gut gefallen und das Ende wäre ein erstklasiger Auftakt für die zweite Fahrthälfte gewesen - wenn es denn eine gegeben hätte.