Von Gelenau ging es zunächst in nach Geyer, um die Check-In-Zeiten im Berggasthaus Kapellenstein am Knochen einhalten zu können.
Eigentlich nahezu perfekt innerhalb unseres Tourverlaufs gelegen, wäre da nicht das erst später in die Planung genommene Abendprogramm gewesen.
Denn nach einer längeren Pause ging es weiter nach Zwickau, wo das Herbstvolksfest an diesem Abend neben dem Kindercount auch mit einem Musikfeuerwerk lockte.
Es entbehrt ja nicht einer gewissen Ironie, dass man ausgerechnet einen Parkplatz mitten in der Stadt "Platz der Völkerfreundschaft" genannt hat - erst recht, wenn auch noch der Großteil der Stellflächen durch eine Kirmes belegt wird.
Erwartungsgemäß verlief der Streifzug durch die verbliebenen Reihen wenig erfolgreich, sodass wir nach gespanntem Beobachten eines zirkusreifen Wendemanövers mit gleich drei Fahrzeugen dann doch nach Alternativen suchten. mko1994 leitete mich einen Block weiter zu einem Edeka, dessen Parkplatz zu diesem Zeitpunkt komplett leer war. Unserem Beispiel folgten dann aber doch noch einige, wie wir später bei der Rückkehr sehen konnten.
Die Veranstaltungsfläche war komplett eingezäunt und es gab nur einen einzelnen Zugang auf der Nordseite (sprich vom restlichen Parkplatz aus), der auch von Security-Personal überwacht wurde. Nachweise waren allerdings ebenso wenig notwendig wie das Hinterlassen von Kontaktdaten. Dafür sollte es laut Zeitungsartikeln (von vor dem Beginn des Volksfestes) eine Besucherbegrenzung von 999 Personen auf dem Platz geben, was angesichts der wild durcheinander raus- und reinströmenden Menschenmassen eher nicht kontrolliert wurde. Entsprechend schwierig war es natürlich, die Abstandsregeln einzuhalten, die zum Verzicht auf die Masken eigentlich erforderlich gewesen wären. Störte aber niemanden, weder auf den Wegen, noch in den Fahrgeschäften.
Gleich gegenüber des Zugangs hatte die Familie Walz - federführend im Zwickauer Schausteller Verband als Ausrichter des Rummels - ihre Walzerfahrt platziert.
Daneben fand sich noch Aqua Velis, ansonsten war die Parkplatzseite des Platzes geprägt von Los-, Spiel- und Essensbuden.
Bis hin zum Best XXL von Zinnecker, der die nordwestliche Ecke markierte.
Und schräg gegenüber stand auch schon der Hauptgrund für unseren Besuch. Die wohl 1984 gebaute Kinderachterbahn heißt allerdings nicht Schlemmermühle...
sondern Drachen - auch wenn die Webseite des Volksfestes trotz korrektem Bild Mexico City, also die andere Bahn von Steve Walkhöfer und Diana Fischer, listete.
Letztere konnte ich 2015 in Gernsheim abhaken und hätte uns auf der ausgelassenen Kirmes in Leipzig erwartet. Hier folgte nun also der etwas kleinere Powered Coaster.
Gegen ein Entgelt von 3€ konnten wir auf dem Rücken des Drachen 7 oder 8 Runden drehen. Mit überraschend lateralkräftiger Helix.
Vorbei an weiteren Losbuden ging es nach hinten.
Dort drehte ein Twister seine Runden.
Ebenso wie ein Kinderkarussell.
Dem gegenüber fanden sich V-Maxx und das obligatorische Riesenrad.
Genauer gesagt das Europa-Rad von Schieck.
Es folgten ein Dumbo-Karussell.
Und ein 6D-Kino.
Die nächste Ecke füllte der ebenfalls unverzichtbare Breakdance aus.
Beim Kettenflieger klappte sogar die Sache mit dem Abstand halten - wenn auch nur zum Fahrgeschäft an sich.
Ein Autoscooter durfte natürlich auch nicht fehlen.
Zirkus Zirkus richtete sich hier eher an die jüngeren Besucher.
Tja, und das war es dann im Grunde auch schon. Bis zum Feuerwerk hatten wir allerdings noch etwa eine Stunde zu überbrücken.
Ich besorgte mir daher erstmal eine (wie ich finde überraschend fair bepreiste) Cola einer mir bis dato unbekannten (Regional?-)Marke, deren Name mir leider entfallen ist.
Danach machten wir uns auf die Suche nach einem Platz, wo man das Feuerwerk vermutlich am besten sehen könnte. Dazu hätte man allerdings wissen müssen, wo dieses abgefeuert wird. Mitten auf dem Platz ja wohl kaum. Also verließen wir den Rummel und drehten eine Runde außenrum in der Hoffnung, einen möglichen Abschussplatz zu erspähen. Natürlich vergeblich. Wieso mir erst jetzt auffällt, dass sich östlich direkt auf der anderen Straßenseite ein kleiner Park mit großer Wiese befindet, ist mir allerdings ein Rätsel.
Zurück auf dem Platz besorgte sich mko noch schnell einen Crêpes, dann gingen wir nach hinten zum Riesenrad, wo wir die freieste Sicht erwarteten.
Kurz nach 21:30 Uhr ging es dann auch endlich los. Leider dauerte es etwas, bis alle Schausteller es mitbekommen und die Lichter ausgeschaltet hatten.
Das Feuerwerk an sich war zwar schön, aber als Musikfeuerwerk konnte man das nun wirklich nicht bezeichnen.
Mag sein, dass irgendwo die im Programm genannte Italo Disco spielte, aber zumindest an unserem Standort war davon nichts zu hören.
Danach ging es mit etwas Sightseeing dann auch sogleich wieder zurück zum Auto.
Fazit: Fahrtechnisch hätte der Abstecher nach Zwickau natürlich besser im Anschluss an den Besuch in Plohn gepasst. Aber da hätte es erstens kein Feuerwerk gegeben und zweitens war für dann deutlich schlechteres Wetter angekündigt. So hatten wir immerhin einen milden und trockenen Spätsommerabend für unsere Kirmesrunde. Noch dazu war von Corona so gut wie nichts zu spüren, das war ein Volksfest beinahe wie früher. Preislich konnte ich auch nicht meckern - wobei ich jetzt nur für Achterbahn und Cola sprechen kann. Das sogenannte Musikfeuerwerk fand ich allerdings etwas enttäuschend, da hatte ich mehr erwartet - Musik beispielsweise. Und da wäre es mir jetzt sogar noch egal gewesen, ob Feuerwerk und Musik zueinander gepasst hätten, aber es war ja wirklich gar nichts zu hören (ok, mit viel gutem Willen könnte da irgendwo im Hintergrund ganz leise was gedudelt haben, aber das hätte auch ein Radio eines Schaustellers sein können und war wirklich undefinierbar). Es war trotzdem schön, mal wieder auf einem Rummelplatz gewesen zu sein.