Über schmale und kurvige Straßen führte uns der Weg von Klíny aus wieder Richtung Deutschland - wo uns abermals eine Straßensperrung mit zeitraubender Umleitung erwartete.
Unser Ziel war Altenberg, ein weiterer Kurort, dessen Wurzeln im Bergbau liegen. Später entwickelte sich die Stadt aufgrund der schneesicheren Lage zu einem internationalen Wintersportzentrum mit Skisprungschanze und Eisstadion, wobei letztere in den 1950er-Jahren verschwanden. Dafür gibt es seit 1986 eine Bobbahn - also so eine richtige, die Stahlwanne für Sommer-Touristen kam erst 1994. Und letztere war - unter anderem - unser Ziel. Der 826 Meter hohe Berg Altes Raupennest erhebt sich unmittelbar neben dem Ort. Parkplatz und Zugang zum Erlebnisberg Altenberg befinden sich direkt an der Hauptstraße.
Von dort muss man zunächst den Übungshang erklimmen und ein paar Meter gen Westen laufen, ehe man die im Sommer nutzbaren Attraktionen erreicht.
Wer sich jetzt - wie ich - über dieses komische Plexiglas-Gebilde wundert: Das ist der Zauberteppich. Im Grunde nichts weiter als ein simples Förderband, welches die Wintersportler den kleinen Hang hinauf bringt, wo sie dann rodeln oder das Skifahren üben können. Weil es bei starkem Schneefall oder Frost immer wieder rumzickte, wurde es 2019 mit dieser Röhre wetterfest gemacht.
Die eigentliche Skipiste samt Lift befindet sich gleich daneben und schlägt eine Schneise durch den Wald.
In diesem Wald zwischen Piste und Sommerrodelbahn versteckt sich auch das Kletterlabyrinth.
Etwas weiter trifft man dann endlich auf die übrigen Attraktionen des Erlebnisbergs. Darunter Trampoline und Spielplatz.
Dazu Bumper Boats und ein Nautic Jet.
Neben den Mini-Karts kann man sich auch Mountaincarts und Monsterroller mieten, um die Skipiste hinab zu preschen.
Unser Primärziel fanden wir aber auf der anderen Seite des Bremsbands der Rodelbahn. Über eine Brücke gelangt man zum hiesigen Butterfly.
Leider hatte ich im Zeitdruck kein Bild vom Typenschild gemacht, das exakte Baujahr ist nämlich selbst der rcdb bislang unbekannt. Sicher ist nur, dass er 2019 ordentlich aufgewertet und zum Bergbauhunt umgestaltet wurde. Die ehemals gelbe Gondel wurde in einem frischen Schwarz lackiert und erinnert nun an den Bergbau, welcher laut Aufdruck wohl von 1441 bis 1991 in Altenberg stattfand.
Auf der Einstiegsseite hat man sogar etwas Thematisierung dazugestellt. Tatsächlich recht schön geworden.
Daran konnten wir uns allerdings gerade eher weniger erfreuen, wir wollten nur so schnell wie möglich den Haken abholen und weiter. Also den Euro in den Schlitz, einsteigen und los... oder auch nicht. Das blöde Ding wollte einfach nicht starten. Ein Blick auf die Bedienungsanleitung verriet schließlich, dass der Geldeinwurf erst NACH dem Schließen des Tores erfolgen soll. Tja, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Nun war der Euro weg und wir mussten erstmal Geld wechseln.
Also doch zur Rodelbahn, die wir aus Zeitgründen eigentlich auslassen wollten.
Dabei soll es sich mit einer Abfahrtsstrecke von 1.000 Metern sogar um Sachsens längste Sommerrodelbahn handeln.
Die Fahrt für 3,50€ hätten wir uns aber wirklich besser geschenkt, schon nach wenigen Kurven lief ich nämlich auf eine Schleicherin auf. Ich konnte den Bremshebel meines Schlittens im Grunde loslassen, ohne aktiven Zug daran passte sich mein Schlitten ungefähr dem Tempo der Dame vor mir an.
Das wäre ja so schon ärgerlich genug gewesen, aber nun hatten wir es ja auch noch eilig. Man verzeihe mir an dieser Stelle also, dass ich zur Bahn an sich absolut gar nichts sagen kann, da ich einfach nur in Verzweiflung und Ärger verfallen war. Endlich unten ging es dann schleunigst wieder zum Bergbauhunt, der bei korrekter Anwendung nun auch gecountet werden konnte.
Zurück im Auto dann zumindest ein wenig Erleichterung: Ich wusste, dass bei einem der kleinen Parks der Einlass nur bis 17 Uhr erfolgte. Das war aber der Sonnenlandpark, bei unserem letzten Tagesziel war keine derartige Einschränkung ersichtlich. Innerhalb der Öffnungszeiten sollten wir - ohne weitere Umleitungen oder Stau - auf jeden Fall ankommen, der Count war also noch nicht abgeschrieben...
Fazit: So ganz bei der Sache waren wir hier ehrlicherweise nicht. Nach dem (zu) gemütlichen Einstieg in den Tag war die Planung durch die lange Wartezeit in Klíny nun zu einer Hetzjagd verkommen. Die Straßensperrungen, der zunächst nicht funktionierende
Butterfly und dann auch noch die Schleicherin auf der Rodelbahn trugen absolut nicht zur Beruhigung bei. Entsprechend kann ich von Altenberg eigentlich nur sagen, dass der
Butterfly im frischen Bergbau-Design optisch einer der schönsten ist, die ich kenne. Alles andere ging wie gesagt im Zeitdruck leider etwas unter, was dem Erlebnisberg sicherlich nicht gerecht wird.