Der Weg zum östlichsten Ziel der Tour war zur Abwechslung mal frei, auf dem kurzen Autobahnstück hieß es daher Pedal to the Metal.
An dieser Stelle muss ich mal kurz gestehen, dass ich den Osten unserer Republik bisher so gut wie gar nicht bereist habe. In Berlin war ich mal - aber das zählt ja nur halb.
Ansonsten gab es nur noch eine Klassenfahrt nach Dresden im Jahre 2009. Damals hatten wir auch einen Abstecher in die Sächsische Schweiz unternommen, wobei übrigens auch mein erster und bis zur Ostlando-Tour einziger Grenzübertritt nach Tschechien erfolgt war - wenn auch nur für ein paar Meter zum Wenden des Buses. Neben einer Wanderung über die Bastei gehörte auch ein Besuch der Festung Königstein zum Programm der Klassenfahrt. Die beeindruckende Burganlage war auch an diesem Abend bei der Anfahrt am Horizont zu erkennen und kündigte an, dass wir unserem letzten Ziel näher kamen.
Nur noch eben durch den zugehörigen Ort gleichen Namens, auf die andere Seite der Bahnstrecke und schon erreichten wir das alte Sägewerk.
Holz wird dort bereits seit dem Jahr 2000 nicht mehr verarbeitet.
Der Unternehmer Frank Nuhn - von den lokalen Medien gerne als Königsteiner Tourismuskönig betitelt - hatte aber schon bald eine Idee, was man mit der Industriebrache am Elbufer anfangen könnte. 2005 eröffnete auf dem Gelände die Pension & Panoramagaststätte Bomätscher. Zimmer und Ferienwohnungen verteilen sich inzwischen auf mehrere Gebäude, dazu gesellten sich über die Jahre ein Campingplatz, ein Röhrencamp, Wanderboxen und sogar Schlafstrandkörbe.
Auch in drei Safari-Lodges kann man die Nacht verbringen.
Uns führte der Weg aber daran und an der Gaststätte vorbei zum 2007 eröffneten Elbe-Freizeitland.
In Königstein fürchteten damals andere Anbieter von Freizeitaktivitäten um ihre Kunden, aber man hat sich wohl arrangiert und auch ein paar Partnerschaften geschlossen.
Die Kasse samt Eingang befindet sich ungewöhnlicherweise quasi in der Mitte des Parkareals.
Ab 16 Uhr wollte man hier eigentlich 9,60€ verlangen, ansonsten kostet die Tageskarte für Erwachsene 12€. Die Fenster des Kassenhäuschens waren jedoch alle geschlossen, ganz im Gegensatz zum schmalen Durchgang daneben. Dort gingen andere Besucher fröhlich rein und raus, also taten wir es ihnen einfach gleich. Können wir ja nix dafür, wenn niemand den Eintrittspreis kassieren will...
Gegenüber des Aufgangs zu den beiden Hochbahnen trifft man zunächst auf einige Bahnen des Tisch-Minigolfs.
Kaum zu übersehen ist auch der Kletterberg.
Daneben gibt es einen Gastank, Trampoline und ein Karussell, welches von den Mitfahrern selbst über Hebel in Bewegung versetzt werden muss.
Am hinteren Ende des Parks erhebt sich seit 2013 eine Wellenrutsche.
Der etwas seltsam anmutende zugehörige Turm war damals der erste Schritt zur Erschließung einer neuen Zielgruppe.
Es handelt sich nämlich um den sogenannten Himmelsstürmer, wo man an Gummiseilen festgeschnallt und dann rund 30 Meter in die Luft katapultiert wird. Die vier vorhandenen Schleudern sind dabei auf unterschiedliche Gewichte abgestimmt, damit alle Besucher auf ihre Kosten kommen. Zusätzlich gibt es noch ein Piratennetz, an dem man 25 Meter nach oben klettern kann. Nicht in einem vorzeigbaren Bild festgehalten ist ein kleiner Teich gegenüber, den man mit Kurbelbooten erkunden kann. Dieser reicht bis an die oben zu erkennende rote Halle heran, der nicht ganz so schöne Platz zwischen Halle und Park ist derweil frei einsehbar, da nur von einem simplen Gitterzaun abgetrennt.
Nach kurzer Suche fanden wir schließlich auch das ehemalige Miniatur-Elbland, welches nach wir vor vom Elbe-Express umrundet wird.
Zugunsten von Komet-Schaukel und Hüpfburgen wurden 2017 aber wohl einige Modelle entfernt.
Lediglich die größeren und besser erhaltenen blieben. Wie oben der Hamburger Michel oder hier das Schloss Pillnitz in Dresden.
Auch die weiteren Dresdner Sehenswürdigkeiten dürfen natürlich nicht fehlen. Die Frauenkirche.
Links der Zwinger und rechts diese Brauerei aus der Werbung.
Und hier hätten wir dann noch Schloss Mělník in Tschechien und im Hintergrund ein Gebäude, welches ich bislang leider nicht ausfindig machen konnte.
Die Tubingbahn ist auf der Homepage gar nicht aufgeführt.
Ach ja, und dann wäre da noch der Grund für unseren Besuch. Ein 2020 eröffneter Butterfly.
Im Eintrittspreis enthalten und somit der für uns günstigste Count der Tour - von den Kosten für die Anfahrt mal abgesehen.
Mit gutem Blick auf den markanten Lilienstein auf der anderen Seite der Elbe.
Viel mehr hat das Elbe-Freizeitland diesseits des Zugangsweges auch nicht zu bieten. Direkt neben dem Kassenhäuschen führen aber breite Treppen auf eine große Plattform, von der die beiden Hochbahnen starten. Außerdem gelangt man von dort über eine Brücke auf die andere Seite des Weges, wo sich der zweite Teil des Parks befindet.
Den größten Teil des dortigen Geländes nimmt das Erlebnislabyrinth ein.
Dazu gesellt sich ein Klettergarten.
Hat man den überwunden, geht es per Brücke hinauf in den Turm des alten Sägewerks.
Und von dort als Highlight per Steilrutsche wieder hinab.
Interessanterweise ist man damit offenbar auch aus dem Park raus. Für den Wiedereintritt bekommt man üblicherweise wohl einen Stempel.
Außerdem wäre da noch dieses komische Gebilde.
Die sogenannte Action-Zone, welche 2014 das Thrill-Angebot des Elbe-Freizeitlands erweiterte.
Mit Kletterwand, Houserunning, freiem Fall aus 25 Meter Höhe (am Seil, das nach 6 Metern abgebremst wird) und Zipline quer über das Parkgelände.
All das ist allerdings - ebenso wie der Himmelsstürmer - über Punktekarten nochmal separat zu zahlen. Dank Corona war die Action-Zone aber eh geschlossen.
Nach einer knappen halben Stunde machten wir uns dann auch schon wieder auf den Weg zurück zum Auto. Hochzufrieden ob des doch noch erfolgreichen Tagesabschlusses. Während der knapp zweistündigen Fahrt zurück zum Berggasthaus in Geyer konnten wir uns übrigens auch von der Sichtbarkeit der Werbetafel samt Riesenrad des Sonnenlandparks überzeugen.
Konnte ich leider ebenso wenig fotografieren wie den mit knapp über 300 Metern höchsten in Betrieb befindlichen Schornstein Deutschlands - zugleich höchstes Bauwerk in Sachsen - mit seiner aufsehenerregenden bunten Beleuchtung, der zum Heizkraftwerk Chemnitz-Nord gehört. Ich musste ja schließlich fahren.
suchte mko1994 nach einem geeigneten Abendessen und lotste mich schließlich nach Chemnitz zum Ristorante Nuova Italia. Kann man empfehlen.
Zum Abendessen lotste mich mko1994 schließlich zum Ristorante Nuova Italia in Chemnitz. Kann man empfehlen.
Für den nächsten Tag standen tatsächlich nur zwei Ziele auf dem Programm, da sollte es dann also wirklich mal entspannt zugehen. Leider sollte das Wetter nicht so gut bleiben wie an den bisherigen Tagen...
Fazit: Was für ein seltsamer Park. Die Lage auf einer alten Industriebrache ist ja noch nicht allzu ungewöhnlich und hat durchaus einen gewissen Charme - insbesondere die Rutsche aus dem Turm macht etwas her. Aber die Wegeführung mit dem Eingang quasi mitten im Park wirkt doch etwas verwirrend. Das Labyrinth scheint tatsächlich nur über die Brücke von der Hochbahnstation erreichbar zu sein, beim Klettergarten bin ich mir nicht ganz sicher. Die Action-Zone scheint man dann wieder von außerhalb betreten zu müssen - oder können. Der Attraktionsmix ist auch eher fragwürdig. Man ist vorwiegend auf sehr junge Besucher eingestellt, die Action-Zone für Thrillseeker fällt da voll aus dem Rahmen und kostet obendrein auch noch extra - sofern überhaupt geöffnet. Für die Klientel dazwischen gibt es eigentlich so gut wie nichts - also außer dem
Butterfly natürlich. Also kurzum: Ich bin froh, dass wir bei unserem Besuch so günstig weggekommen sind.