Am vorletzten Tag erwartete uns das vermeintliche Highlight der Ostlando-Tour, weshalb es nur zwei kleinere Nebenziele gab.
So ging es nach dem Frühstück und dem Auschecken zunächst von Geyer ins rund 50 Minuten entfernte Eibenstock.
Denn am dortigen Ortsrand erhebt sich der 778 Meter hohe Adlerfels mit der SkiArena Eibenstock - die seit dem Jahr 2000 zu WurzelRudis Erlebniswelt ausgebaut wurde. Beim Wurzelrudi handelt es sich um eine in den 90ern entwickelte Marketingfigur für die Region rund um Eibenstock. Er begleitet Touristen auf Lehr- und Wanderwegen, in Museen und bei anderen Freizeitangeboten wie den örtlichen Badegärten.
Und natürlich in der nach ihm benannten Erlebniswelt. Ende 2020 wurde zudem ein benachbartes Gasthaus übernommen und zu WurzelRudis Hostel umgestaltet.
Die Adlerfelsenbahn wurde 2015 von Doppelmayr direkt neben den vorhandenen Schlepplift gebaut und überwindet gut 110 Höhenmeter.
Dank automatisch verriegelnder Bügel und Hubtisch im Einstiegsförderband soll es sich um eine der familienfreundlichsten Bahnen ihrer Art handeln.
Wie oben zu sehen, führt der 2er-Sessellift quer über den Alpine Coaster hinweg, wo im Wald am Gipfel des Adlerfelsens eine komplett neue Bergstation für die Erlebniswelt entstand. Neben der Adleralm finden sich dort eine übergroße Murmelbahn mit 11cm großen Holzmurmeln und seit 2019 ein Wasserspielplatz samt Spielschiff. Statt über die Skipiste, welche mit dem neuen Sessellift zudem auf 650 Meter verlängert wurde, kann man im Sommer mit Mountaincarts über eine gesonderte 1.000 Meter lange Schotterstrecke ins Tal preschen.
Dort unten finden sich wiederum ein 1.500 Quadratmeter großer Irrgarten samt Kletterwelt,
ein Erlebnisspielplatz inmitten des Alpine Coasters und ein Haustierzoo.
Die 2011 eröffnete Tubing-Bahn mit zwei Kurven endet quasi mitten auf dem (immerhin kostenfreien) Parkplatz.
Und das Toilettenhäuschen wurde auch erst 2017 oder 2018 neu errichtet.
Aber wir waren ja wegen des 2000 eröffneten Alpine Coasters hier, den man schlicht Allwetterbobbahn getauft hat.
Pünktlich zur angegebenen Öffnung um 9:30 Uhr waren wir als einzige Besucher auf dem Parkplatz vorgefahren. Angesichts der mäßigen Wetterprognose an diesem Montag, welche sich schon mit Schauern in der Nacht bewahrheitet hatte, rechnete man in Eibenstock berechtigterweise nicht mit einem baldigen Besucheransturm und ging die Vorbereitungen etwas gemütlicher an. Abgesehen vom Computer des Kassensystems, der sich noch ein wenig bitten ließ, war man aber dennoch schon weit genug, uns eine Runde für 3€ drehen zu lassen.
Mit 860 Metern Abfahrtsstrecke, handelt es sich um Sachsens längsten Alpine Coaster, welcher vorwiegend über 11 Serpentinenkurven zurück ins Tal führt.
Aufgewertet wird das Ganze durch zwei schwungvolle S-Kurven, drei Jumps (der letzte leider erst vor der finalen Kurve) und einige Gitternetztunnel zum Schutz vor aufdringlicher Vegetation.
Bei uns kamen noch ein paar grasende Kühe im Mittelteil der Bahn hinzu.
Im unteren Bereich kreuzt zudem die Strecke der Mountaincarts.
Für uns ging es nach Erreichen des Ausstiegs aber alsbald wieder zum Auto, denn auf uns wartete nun wie gesagt der Hauptgrund für diese Tour...
Fazit: Auf den ersten Blick wirkte dem Wurzelrudi seine Erlebniswelt auf mich etwas eingezwängt am Ortsrand, da die Talstation des modernen Sessellifts noch irgendwie zwischen die bestehenden Anlagen gequetscht werden musste, aber insgesamt macht die Anlage dann doch eine ganz gute Figur. Trotz des bescheidenen Wetters war man pünktlich betriebsbereit - ist ja auch nicht überall selbstverständlich - und begrüßte uns sehr freundlich. Die Allwetterbobbahn gehört sicherlich nicht zu den Top-Anlagen, hat mir dank S-Kurven, Jumps und Vegetation (auch wenn letztere ein wenig die Aussicht auf den Ort raubt) aber dennoch ziemlich gut gefallen. Und dank der frühen Öffnung ließ sich der Zwischenstopp hervorragend mit unserem eigentlichen Tagesziel kombinieren.