Am fünften und letzten Tag der Tour ging es wieder zurück nach Hause. Dabei hatte ich verschiedene Optionen bei den späteren Zwischenstopps ausgearbeitet.
Die erste Station lag jedoch immer im rund 40 Minuten entfernten Saalburg, womit wir wieder nach Thüringen wechselten.
Da es beim Frühstück aber recht ordentlich auf das Dach des Wintergartens prasselte, ließen wir uns etwas mehr Zeit. Besserung war allerdings nicht wirklich in Sicht, sodass wir schließlich mit etwa einer halben Stunde Verspätung ins Auto sprinteten. Dem Navi folgend standen wir alsbald vor unserem Ziel, nur parken konnte man dort nicht - beziehungsweise war dies nicht vorgesehen. Wir mussten nochmals ein gutes Stück zurückfahren, der offizielle Parkplatz liegt irgendwo im Nirgendwo an der Landstraße (hatte ich auf dem Hinweg tatsächlich schon gesehen, wollte es aber trotzdem mal vor der Haustür versuchen ).
Vom parkscheinpflichtigen Schotterplatz fährt auch eine im Eintrittspreis enthaltene Bimmelbahn zum Eingang - allerdings nur "an ausgewählten Tagen".
Dazu gehörte dieser verregnete Dienstag leider nicht, weshalb wir den Fußweg nehmen mussten.
Der führt als Schotterweg durch den Wald ins Tal hinab.
Dass dort unten im Dornbachgrund ein Märchenwald entstand, ist Viola Pechmann und ihrer Mutter zu verdanken. Deren Haus lag nämlich direkt an einem Wanderweg, weshalb man um 1989 wohl einen Wohnwagen aufstellte, um dort Kaffee und Kuchen für die Wanderer zu verkaufen. Als Märchenliebhaberin begann die Mutter bald, einige Märchenszenen mit Puppen darzustellen. Nach und nach kamen weitere Märchen hinzu und mit steigenden Besucherzahlen musste auch das gastronomische Angebot ausgeweitet werden. Viola, die kurz vor der Wende in den Westen ausgereiste Tochter, übernahm den Märchenwald nach ihrer Rückkehr 1994 und setzte das Werk ihrer Mutter fort. 2019 kaufte schließlich der Unternehmer (und Präsident des Fußballvereins Carl Zeiss Jena) Klaus Berka das Kinderparadies und investierte rund 200.000 Euro in die Renovierung und Erweiterung des Parks.
Wir erreichten den Eingang des Märchenwald Saalburg gegen 9:40 Uhr, hatten aber kurz Zweifel, ob hier wirklich geöffnet wäre.
Ein großes Tor - rechts außerhalb des Bildes - stand sperrangelweit offen, die Kasse war unbesetzt und auch sonst war nirgendwo ein Mitarbeiter zu sehen. Es sah nicht wirklich so aus, als würde man an diesem Tag Besucher erwarten - und abgesehen von uns war ja auch niemand dort, weshalb es im Gegensatz zum Elbe-Freizeitland wohl aufgefallen wäre, wenn wir einfach so in den Park gegangen wären. Als dann nach einigen Minuten tatsächlich jemand kam (ich kann mich leider nicht mehr so gut erinnern, aber könnte sogar der Chef persönlich gewesen sein), fragte ich erstmal nach, ob denn überhaupt geöffnet sei. Die Antwort war recht eindeutig: "Natürlich! Bei dem Wetter kommt nur niemand." Also entrichteten wir unsere 8€ Eintritt pro Nase und erkundeten das Gelände auf der Suche nach unserem eigentlichen Besuchsgrund.
Der kleine Asphaltplatz hinter dem Eingang teilt sich recht bald in zwei Wege.
Dazwischen werden die Besucher vom sprechenden Baum und einer ersten Märchenszene begrüßt.
Die dahinterliegende Fläche für Elektro-Fahrzeuge war leer und die überdachte Hüpfburg am rechten Weg war luftleer. Nicht die besten Aussichten für den Count...
Wir gingen zunächst linksherum, wo sich eine Reihe von "Garagen" mit diversen klassischen Märchen finden.
Dahinter sind einige größere Szenen an einem Hang verteilt, darunter auch "Die zertanzten Schuhe".
Laut Zeitungsartikeln hat Viola Pechmann die Kleider sogar mehrmals im Jahr komplett neu gefertigt. Wer jetzt dafür zuständig ist, weiß ich leider nicht.
Darüber thront das ehemalige Wohnhaus, welches ich eingangs erwähnte.
Dort wurde wohl eine Art Märchen-Museum eingerichtet, wir waren aber nicht drin.
Den überdachten Sitzbereich des zentralen Gastro-Komplexes nutzten wir zum Wechsel auf die andere Seite mit dem Luna-Loop.
Dem Weg folgend trifft man auf einige Hütten, in denen die Streiche von Max und Moritz dargestellt werden. Aufgrund der Pfeife tippe ich hier auf Lehrer Lämpel.
In die Tüte von Papiere, sperren sie die Krabbeltiere. Fort damit und in die Ecke, unter Onkel Fritzens Decke!
Ich hätte auch die Schilder an den Hütten knipsen sollen. Das hier könnte die Schneekönigin sein.
Vom Hochwasser des den Park durchfließenden Dornbachs im Juli 2021 war bei unserem Besuch schon nichts mehr zu sehen.
Praktischerweise nutzt man das gestaute Bächlein auch gleich für die Bumper Boats.
Quer obendrüber verläuft eine doppelte Heege-Seilbahn.
Auf der anderen Seite des kleinen Sees steht ein Mini-Aussichtsturm. Hatte ich in der Form tatsächlich bisher noch nie gesehen.
Helft mir mal auf die Sprünge: Welches Märchen könnte das denn sein?
Am Wegesrand findet sich noch eine Rutsche.
Der Wald passt als Umgebung für Märchen aus 1001 Nacht jetzt eher semi-gut.
Mit Holzhütte drumherum sieht es schon etwas besser aus.
*sing* Eiiineee Insel mit zwei Bergen...
Bei Peterchens Mondfahrt trafen wir dann auch endlich auf das Objekt unserer Begierde.
Ein Butterfly, welcher laut rcdb im Jahre 1995 eröffnet wurde.
Und tatsächlich, gegen Einwurf von 50 Cent lief die Anlage sogar.
Damit war nach Sachsen auch Thüringen komplett abgehakt.
Der Weg führt als Sackgasse noch am Rumpelstilzchen vorbei zu einem Wildgehege, bis dorthin waren wir aber nicht mehr.
Stattdessen traten wir nun langsam wieder den Rückweg an.
Hier würde ich nach kurzer Recherche mal auf das Märchen "Der süße Brei" tippen.
Brüderchen und Schwesterchen? Oder hat jemand eine bessere Idee?
Schwer zu sagen, wer da auf der Brücke steht.
Oberhalb der Bumper Boats wechselten wir ebenso wie auf dem Hinweg nochmals die Seite.
Der zentrale Gebäudekomplex mit der Gastronomie beherbergt auch ein kleines Kaninchen-Gehege.
Und weitere Märchen, wie Pinocchio.
Oder der gestiefelte Kater. Mit dem Gitter statt Glas allerdings doof zu fotografieren.
Hänsel und Gretel dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Und mit dem offenbar aus Italien importierten Wunschbrunnen...
verabschiedeten wir uns nach einer halben Stunde wieder vom Park und der inzwischen an der Kasse platzierten Mitarbeiterin.
Fazit: Bei über 40 ausgestellten Märchen kann man kaum alle kennen. Schön gemacht und gepflegt sind sind sie aber alle und die bekannteren sind auch ohne Schilder schnell erkannt. Überrascht hat mich, wie weit sich der Park in den Wald hinein zieht, dafür ist er aber eben sehr schmal. Positiv hervorzuheben ist auch, dass man trotz des schlechten Wetters geöffnet hatte, wir waren schließlich die einzigen Besucher weit und breit. Andererseits halten sich die Betriebskosten wohl in Grenzen, die paar Fahrgeschäfte im Stand-by fallen sicherlich kaum ins Gewicht. Zwar waren (noch) nicht alle Attraktionen einsatzbereit, aber zumindest der Butterfly lief. Und das war ja die Hauptsache.
Hab' Sonne im Herzen und Pizza im Bauch, dann bist du glücklich und satt bist du auch.
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