Im ersten Entwurf der Tour wäre es nun zum Erlebnisfelsen Pottenstein gegangen. Glücklicherweise hatte ich kurz vor Tourstart nochmal alle Öffnungszeiten gecheckt, denn dort hatte man von täglicher Öffnung auf reine Wochenendöffnung umgestellt. Den Weg konnten wir uns also gleich sparen. Geiselwind hatte ebenfalls nur am Wochenende geöffnet. Somit blieb uns nichts anderes übrig, als direkt in Richtung Heimat zu düsen.
Zumindest ein geöffneter roter Punkt lag aber noch auf dem Weg. Gute zwei Stunden waren wir unterwegs in die Rhön.
Kurz vor halb vier erreichten wir den Flugplatz auf der hessischen Wasserkuppe.
Das deutsche Segelflugmuseum war jedoch genauso wenig unser Ziel wie es das bei meinem Erstbesuch 2017 war.
Wir wollten natürlich zur Ski- und Rodelarena.
Kletterwald...
und Luna Loop ließen wir links liegen.
Der Weg führte uns geradewegs zum Rhönbob, welcher sich nach meinem letzten Besuch deutlich verändert hatte.
Den alten Prototypen hat man nämlich abgerissen und durch das neueste Modell des Alpine Coasters ersetzt.
Natürlich mit sämtlichem technischem Schnickschnack, den man sich bei Wiegand in den vergangenen Jahren ausgedacht hat.
Mehr Sicherheit, mehr Komfort, noch bessere Wettertauglichkeit und ein paar zusätzliche Streckenmeter sind auch noch beim Neubau rausgekommen.
Das mit dem Komfort kann ich schonmal bestätigen - auch wenn die neuen Bobs echt verdammt klobig aussehen.
Tickets gibt's direkt an der Seite des Starthäuschens, wo dann nach dem Einstieg auch die obligatorische Einweisung erfolgt.
Nach dem Monolog ohne nennenswerte Neuerungen legte ich den Hebel nach vorne und wollte mich auf den Weg machen. Dass ich aber erst nochmal Bremsen sollte, musste der Operator zwei oder dreimal lauter werdend sagen, da ich einfach nicht damit rechnete und es damit zunächst überhörte. Offenbar muss man hier nun vor der Abfahrt einen Bremstest absolvieren. Ich frage mich nur wozu, die Bremse soll doch nun magnetisch funktionieren und damit quasi ausfallsicher sein? Oder will man testen, ob die Fahrer das Prinzip des Bremshebels geschnallt haben?
Das grundsätzliche Layout ist gleich geblieben, hier und da gab es nur leichte Anpassungen, wie hier direkt am Start.
Hier nochmal der Vergleich zum alten Rhönbob.
Der Slalom-Teil erinnerte mich etwas an den Ochsenkopf, hier aber etwas ausgeprägter und somit noch spaßiger.
Am Tempo hatte ich trotz Dauerbremse eigentlich auch nicht viel auszusetzen.
Den unteren Teil der Strecke konnte ich 2017 ja leider nur langsam befahren, sodass ich den dort ergänzten Kreisel schlecht vergleichen kann.
Insgesamt war ich aber doch positiv überrascht, der neue Rhönbob hat mir sehr gut gefallen.
Zumindest wenn man ihn mit den ersten Auslieferungen der Dauerbrems-Coater vergleicht und die Erwartungen entsprechend niedrig sind.
Schade, dass die klassischen Sommerrodelbahnen wegen der schlechten Witterung geschossen waren.
Wobei das Wetter hier in Hessen deutlich besser war als noch in Thüringen oder Bayern.
Ein guter Kniff wäre es jetzt noch gewesen, wenn man den Lift so konstruiert hätte, dass er solch kleinen Hindernissen einfach etwas ausweichen könnte.
Rund um die Märchenwiesenhütte wurde übrigens auch neu gepflastert.
Gegessen haben wir dort diesmal nicht, lediglich die sanitären Anlagen wurden kurz genutzt.
mko1994 musste als Erstbesucher auch noch den zweiten Count abhaken.
Da es preislich keinen Unterschied machte, schloss ich mich an.
In Zweierbesetzung fand ich den Hexenbesen tatsächlich ganz witzig.
Man hängt im Lift nicht so unmotiviert herum und schwingt in den Kurven weiter aus als alleine.
mko1994 überlegte kurz, ob er auch den Wie-Li noch ausprobieren sollte.
Er entschied sich dann aber doch lieber für eine Wiederholungsfahrt mit dem Rhönbob.
Ein - leider recht schlechter - Blick unter den Bob.
Danach machten wir uns wieder auf den Weg zum Auto. Ich hatte noch den Erlebnispark Steinau als Option in der Planung, falls wir den Tag "zu schnell" abgearbeitet hätten. Das passte zeitlich aber nicht mehr, sodass wir nun am Ende der Tour angekommen waren.
Mit etwas stockendem Verkehr hinter Frankfurt ging es daher wieder nach Montabaur, wo ich mko1994 absetzte.
Anschließend ging es nach Hause, wobei ich noch ein letztes Mal baustellenbedingt am Autobahndreieck in die falsche Richtung geleitet wurde.
Fazit: Die Wasserkuppe war an diesem Tag das erste und einzige Ziel, bei dem wir auch auf andere Besucher trafen. Zwar nicht so viele, wie bei meinem Erstbesuch, aber das Wetter war ja auch etwas schlechter. Der alte Rhönbob hatte mir zwar Spaß gemacht, das Potential im unteren Teil konnte ich dank Bremsern damals leider nur erahnen. Entsprechend fehlt mir der direkte Vergleich zum neuen Rhönbob, aber die Dauerbremsen störten mich in jeden Fall weniger als die menschlichen Bremser. Sicherlich wäre die Bahn ganz ohne diesen technischen Sicherheits-Schnickschnack nochmals deutlich besser, aber auch so fanden wir den Rhönbob 2.0 gar nicht mal so schlecht wie befürchtet. Im Vergleich zu den ersten Anlagen mit den durchgehenden Magnetschwertern auf jeden Fall eine gute Weiterentwicklung.
Gesamtfazit: Ich weiß nicht, wie mko1994 das sieht, aber ich empfand die Ostlando-Tour als gelungen. Der erste und der dritte Tag waren zwar abends etwas knapp kalkuliert, aber am Ende hat es ja doch noch alles geklappt. Sachsen und Thüringen konnten sogar komplett abgehakt werden und mit nur einem einzigen Lost Count konnten wir tatsächlich nahezu das Optimum herausholen. Hier hatte ich aufgrund der Wetterabhängigkeit vieler Ziele im Vorfeld echt Angst, dass einiges ins Wasser fallen könnte. Aber die ersten drei Tagen war das Wetter ja wirklich spitzenmäßig. Leider waren die beiden anderen Tage dann eben total verregnet, was den Abschluss der Tour stimmungsmäßig etwas trübte. Trotzdem bestätigte sich der Freizeitpark Plohn als unangefochtenes Highlight der Tour. Aber auch der Sonnenlandpark Lichtenau konnte überzeugen und selbst Belantis fanden wir nicht so schlecht wie er häufig gemacht wird. Die Alpine Coaster waren allesamt solide, wobei ich jetzt keine der Anlagen als absolute Spitzenbahn einordnen würde.
Vielen Dank an dieser Stelle an mko1994 für die Begleitung. Ich hätte nicht gedacht, dass sich jemand bei dieser doch etwas bekloppten Tour anschließen würde. Und ob ich das alleine wirklich durchgezogen hätte...?