You’re off!
Tag 1:
[Adventure Island] Endlich in England mit richtig guter Laune!
Tag 2.1:
[Dreamland Margate] Let the Dream come true! (Auch im HoPa)
Tag 2.2:
[Chessington World of Adventures] Mein erster Merlin-Park …
Tag 3:
[Thorpe Park] Merlin: Keep on rollin'
Tag 4.1:
[Fantasy Island]: Die Vlodrop’schen Werke: Vekoma MADNESS!
Tag 4.2:
[Botton’s Pleasure Beach]: Alles Waltzer!
Tag 5: [
Flamingoland] Vekoma (not so) MADNESS, Part II at the Zoo.
Tag 6:
[Lightwater Valley] Sir! Excuse me! You’re sick!
Tag 7 + 8.1: [Blackpool Pleasure Beach]: Thanks Coaster-God: Double-Down!
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Der 19. April 2017. Ein Tag, bei dem wohl keiner von den Lesern dieses Berichts auf Anhieb wissen wird, was sie oder er an diesem Tag getan hat. Ich weiß es selbst ebenfalls nicht. Vielleicht in der Universität gewesen? Vielleicht einen meiner ersten Arbeitstage in der Freizeitparkbranche gehabt? Keine Ahnung.
Aber für unser Hobby und für den Park, mit dem sich der Großteil dieses Berichts beschäftigen wird, ist dieser Tag ein Glückstag. Insbesondere, wenn jemand wie ich gerne auf ratternde Holzachterbahnen steht.
7. Juni 2018, ein großer Sprung in die Zukunft (jedoch vier Jahre in die Vergangenheit – ich muss dringend schneller Berichte schreiben): Mit ultimativen Glücksgefühlen aus North Stainley in Blackpool ankommend, bezogen wir zunächst unser Zimmer und machten uns im Anschluss direkt auf den Weg zum zweiten coasterlastigen Ziel, das viele in Blackpool ansteuern werden.
Vorbei am großen Wasserpark mit ein paar doch recht interessant aussehenden Rutschen. Vielleicht mal irgendwann in der Zukunft. Unser erstes Ziel:
Der South Pier, …
… der etliche Meter in die irische See hineinragt.
Dieser verfügt über diverse Fahrattraktionen.
Da werden Erinnerungen wach!
Niemals werde ich mich in so ein Ding ohne Stahlseile setzen.
Wie von den Bildern ersichtlich wird: Es war nicht mehr allzu viel los …
Tote Hose.
Auch beim Restaurant.
Daher waren wir auch nicht mehr groß überrascht, dass auch der Spinning Coaster schon geschlossen hatte, der am äußersten Westen des Piers errichtet wurde.
Und damit auch weit im Meer. Da hört man das Wasser an die Träger klatschen. Bloß nichts fallen lassen, das Zeug findet man nie wieder.
Daher haben wir unverrichteter Dinge den Rückweg angetreten.
Hin zu äußerst interessanten Unterhaltungen im Velvet Coaster Restaurant.
Am folgenden Tag versuchten es Marvin und Alex dann nochmals nach dem Parkbesuch und siehe da: Freitags hatte die Bude länger offen.
Scheint Spaß zu machen. Laut Erzählung soll die Fahrt sogar noch besser als jene in Skegness sein.
Kann ich leider nicht beurteilen, da ich sowohl auf diese Fahrt, als auch auf eine Fahrt mit dem
Spinning Coaster verzichtet habe.
Ich hatte nämlich zur gleichen Zeit versucht noch auf den Blackpool Tower zu gelangen, der in der Merlin-Jahreskarte inkludiert gewesen wäre.
Habe mich nach Parkschluss zwar beeilt, ich kam aber leider trotzdem zu spät. Dass hier in Blackpool aber auch alles so früh schließen muss …
Der hatte natürlich auch schon zu. Ich muss gestehen: Ich war noch nie in einem von diesen Dungeons.
Na klar, geschlossen.
So lief ich die paar Meter wieder zurück zum South Pier, wo ich die anderen Waltzer fahrend erblickte. Den Coaster sind sie schon gefahren und ich hatte allein keine Lust darauf.
Während die anderen dann langsam zum Hotel marschierten, machte ich noch einen kleinen Stadtrundgang. Hier der Central Pier …
… und der North Pier.
Die schönste Stadt ist Blackpool jetzt nicht unbedingt (nicht umsonst zählt sie zu den ärmsten In GB). Ein paar nette Flecken gibt es hingegen schon.
Und als Stadion-Fan habe ich mal beim Blackpool F.C. vorbeigeschaut.
Am Strand entlang macht es aber einfach am meisten Spaß.
Am Anreise-Abend unternahm ich nach unserem gemeinsamen Essen im Velvet Coaster noch eine Fotorunde bis spät in den Abend.
Schön positioniert ist die Achterbahn ja schon …
Und bei Nacht sieht auch eine weniger schöne Stadt gleich ganz anders aus.
Womit wir uns den wichtigeren Themen dieses Berichts zuneigen:
Ich will wat fahrn!
Down the Road.
To the Pleasure Beach!
In der Häuserzeile direkt an der Promenade, die den Parkbereich zu dieser abgrenzt, finden sich ein paar Shops.
Am knapp 100 Jahre alten Casino Building, früher mit einer Billiard Halle, Kino und Restaurant ausgestattet, befindet sich heute das Ticketzentrum. Wir haben uns die Tickets zuvor vergünstigt online gekauft und mussten nur noch die Wristbands abholen.
Dahinter hat man dann entweder die Möglichkeit zur Linken ins Globe zu gehen …
… oder unter der ehemaligen Noah’s Ark hindurch in den eigentlichen Park zu gelangen.
Früher wurde der Park mit verschiedenen Eingängen nach dem Tivoliprinzip betrieben, dies wurde jedoch 2009 umgestellt.
Zumindest wippt das Schiff noch mit ihrem Originalantrieb von 1922.
Da wir 1 ½ Tage vor Ort waren und ein chronologischer Ablauf wenig Sinn ergeben würde, werde ich den Park nun entgegen dem Uhrzeigersinn - vom Parkeingang startend – durchgehen. Hierbei wird direkt die erste Achterbahn des Parks angetroffen, die wir, wie die meisten Coasterfans, gekonnt aber links liegen lassen.
Die erste Attraktion ist daher Impossible.
Ein Haus voller Illusionen. Mit Baujahr 2002 eine der modernsten Anlagen hier.
Da waren ein paar interessante Effekte dabei.
Wer sich noch an 2018 erinnert und dabei das Jahr mit dem Park in Verbindung bringt, dem wird eine Sache wahrscheinlich im Gedächtnis geblieben sein und jetzt mit einem unerbittlichen Verriss des Parks von meiner Seite rechnen.
Denn 2018 war jenes Jahr, in dem die Wild Mouse gegenüber von Impossible abgerissen wurde.
Es stimmt schon, das ist ein trauriger Anblick.
Wie es bei mir aber so häufig ist, hängt bei mir vieles mit Kindheitserinnerungen zusammen. Ich habe zu diesem Bahntyp nur eine einzige: In RCT 1 habe ich diesen Bahntyp in Diamond Heights immer recht schnell abgerissen und auch in sonstigen Parks nicht gebaut, da die Bahn mehr oder weniger immer kaputt war. Das war wohl auch der Grund, warum die Bahn im realen Leben das Ende ihrer Existenz erreicht hat.
Bin ich deswegen jetzt sauer? Eigentlich nicht. Klar, ich hätte gerne mal das Erlebnis einer hölzernen Wilden Maus gehabt. Ich bin in den vergangenen Jahren aber auch diverse Dinge gefahren, die diesem Erlebnis wohl sehr nahekommen, weshalb ich diesen Verlust mehr als verschmerzen kann. Dass die Bahn aus wirtschaftlicher Sicht ein Grab gewesen ist und ein Abriss Sinn gemacht hat, ist auch verständlich. Wobei ich eher davon ausgehe, dass Chainsaw Amanda, wie sie gerne liebevoll von Fans genannt wird, diesen Klotz am Bein loswerden wollte, bevor der Denkmalschutz aktiv geworden wäre …
Was ich aber überhaupt nicht verstehen kann: Warum wurde die Bahn klammheimlich abgerissen, ohne auch nur ein Wort an die Fans zu richten? Und da sind wir an einem Punkt, der mir in den beiden Besuchstagen wie ein Stein im Magen lag. Nach dem Tod von Geoffrey Thompson, der den Park nicht gerade wirtschaftlich betrieb und diverse hochpreisige Neuheiten eröffnete, übernahm dessen Tochter Amanda 2004 das Zepter. Dass diese dann versucht ihren Park wirtschaftlich auf gesunde Beine zu stellen, mehr als verständlich. Dass darin inbegriffen auch die Schließungen mancher Attraktionen sind, auch mehr als verständlich. Dass diese Frau aber keinerlei Interesse an Fans hat (nachzulesen im
First Drop Magazin 102) und daher einen Dreck auf diese gibt, das ist mir nicht egal. Klar, es gibt „Fans“, die eher ein trauriges Licht auf unser Hobby werfen, aber der Großteil möchte nur eines: Spaß haben. Da schließt sie zunächst das Pleasureland in Southport und reist den dortigen Cyclone ab, anstatt diesen zusammen mit dem Park zu verkaufen, damit die Fans weiterhin mit dem Woodie fahren können. Bloß keine Konkurrenz …
Dann wird der Abriss der Wild Mouse durch NSA-artige Recherchen aufgedeckt, während gleichzeitig noch auf der Homepage etwas von „Wartung“ gesprochen wird. Vorab eine Meldung? Nichts. Wie man besser mit Fans und geliebten Achterbahnen umgeht, hat der EP 2017 gezeigt. Damals war frühzeitig bekannt gegeben worden, dass uns die Eurosat verlassen wird und jeder hatte die Chance sich von diesem Schätzchen zu verabschieden, auch wenn eine längere Anreise dafür nötig war. Daher kann ich heute mit reinem Gewissen dessen Nachfolger fahren, auch wenn es mir schwerfällt. Amanda T. hingegen hat sich über Jahre ihren Ruf erarbeitet und verteidigt diesen rigoros. Dies führte dazu, dass ich mich in diesem Park als „Fan“ nicht willkommen geheißen habe. Vielmehr habe ich mich als Fremdkörper gefühlt. Damit in mir zumindest ein wenig Freude aufkam, habe ich versucht, den Park so zu erleben, wie es Geoffrey und dessen Vorfahren gerne gehabt hätten (auch wenn sie wohl etwas Misswirtschaft betrieben haben), weshalb mein Augenmerk in diesem Bericht bevorzugt auf deren Attraktionen liegt.
In der Nähe der Wild Mouse befanden sich früher noch die Trauma Towers, die 2009 geschlossen wurden und zusammen mit der Wild Mouse abgerissen wurden.
Um die Geschäftsführerin mal hinter uns zu lassen und zu erfreulicheren Themen zurückzukehren, bietet sich direkt hinter der ehemaligen Wild Mouse meine bislang älteste gefahrene Attraktion an:
Die River Caves von 1905 (ja, es gibt noch was Älteres im Park, der 1896 (!) öffnete, bin ich aber nicht gefahren).
Durch den Tunnel of Love mit einem kleinen Wasserfall, der zum Glück kurz vor der Durchfahrt abgeschaltet wird, erreicht das Boot verschiedene sehr liebevoll gestaltete Szenerien. Zum Ende hin …
… gibt es dann sogar eine kleine Abfahrt. Tolle Attraktion!
Den Weg weitergehend gibt es rechts ein wenig was zu spielen. Hinten sind aber schon die nächsten deutlich interessanteren Dinge zu sehen. (© by Alexander)
Doch bevor wir zu dem weißen Ding kommen, noch schnell das blaue Ding rechts daneben namens Infusion.
Ein SLC, der früher in Southport stand, den alten Log Flume ersetzte und daher komplett über Wasser gebaut ist.
Nach den beiden Custom-Layouts die vergangenen Tage mal ein Standard-Modell.
Daher gibt es auch nicht viel zu sagen: Fährt sich, wie sich ein SLC fährt, Position ist ganz nett und die Wasserhalfpipe beim Sidewinder ein gutes Add-On.
Womit wir zu einem der bekanntesten Woodies in GB kommen.
Am ersten Tag nur mit einem Zug unterwegs. Hat aber auch gereicht.
Wie zu sehen, gibt es ganz vorne ein Gate, über das die Besucher den Zug von vorne nach hinten besetzen.
Zum Glück war die Reihenwahl aber frei, weshalb ich mir bei der ersten Fahrt direkt die letzte Reihe über der Achse schnappte, während Marvin und Alex vor mir in einer der beiden Mittelreihen Platz genommen haben.
Holzachterbahnwagen von PTC mit 4 Reihen. Selten zu sehen, aber wunderschön.
Ich hatte es fast geschafft und weder ein Onride, noch Berichte über die Bahn gelesen, weshalb ich fast ungespoilert meine erste Fahrt unternehmen konnte. So war der zweigeteilte Lift und …
… die hochgestellte Panoramakurve des Big Dippers im Anschluss des zweiten Lifts eine kleine Überraschung.
Wobei ich bei letzterer schon irgendwie geahnt habe, dass da der Zug drüberfährt. Interessant auch deshalb, weil die Kurve so eng und ein einzelner Wagon so lang ist. Wie sich der Zug da hindurch windet.
Ob die zwei schon wussten, worauf die sich eingelassen haben?
Denn es schließt sich eine sehr Airtime-reiche Fahrt an! Wenn man sich schon den Radius des ersten Hügels anschaut, da wird schnell die Horizontale erreicht! Vorne ebenso lustig, wie es bei der Abfahrt dann hinten ist.
Die ersten beiden Hügel werden mit gemäßigten Tempo überquert, weshalb es einen dann bei der Abfahrt ganz hinten so richtig in den Bügel drückt. Hinzu kommt auf dem zweiten Hügel, dass die Strecke hier noch einen kleinen Schlenker nach links macht, weshalb man im Wagen auch noch etwas auf die Seite geworfen wird. Interessant ist übrigens, dass der Dipper zwar 1923 eröffnete, jedoch 1936 von Charles Paige (der schon die Jahre zuvor sein Unwesen in Blackpool und Umgebung getrieben hat) umgebaut wurde.
Denn an jenem zweiten Hügel machte die Bahn früher eine scharfe knappe 100° Kurve, da die alte Parkgrenze dort verlief (dort, wo sich heute der Lift der großen Eine befindet).
Wenn ich das Bild richtig interpretiere, hatte die Bahn damals sogar einen Double-Down. Auf dem Bild ist auch zu erkennen, weshalb am zweiten Hügel ein „Big Dipper“-Schild angebracht wurde. Denn damals war die Bahn auch die Begrenzung zur Promenade hin.
Heute muss man schon genau hinschauen, um jenes noch zu erkennen, da die Ansicht durch einen großen und einen etwas kleineren Stahlriesen verdeckt ist.
In Ermangelung an Bildern in Kurzform: Nachdem der Park den südlichen Teil gekauft hat und der werte Charles sein Werk vollendete, macht die Bahn nun nicht nur die schon angesprochene dritte Abfahrt, sondern auch noch eine etwas weniger intensive vierte Abfahrt nach Süden. Erst die fünfte Abfahrt führt dabei in einem langgezogenen und äußerst lustig zu fahrenden Tal (da hauts einem fast die Zähne raus) nach Osten. Nach einer 180° Linkskurve folgt eine Mini-Abfahrt, die aber einen steilen Radius hat, wodurch es insbesondere hinten zu einem lustigen
Airtime-Hüpfer kommt.
Und nach ein paar weiteren kleinen (und einer großen) Abfahrten nähert sich der Zug dann auch schon der Schlussbremse.
Die Bahn ist super! Kommt für mich aber bei weitem nicht an eine andere Bahn im Park heran. Nichtsdestotrotz bin ich hier gerne auch mehrmals eingestiegen. Wer einen empfindlichen Rücken hat, sollte hier aber etwas aufpassen. Insbesondere wohl früher, denn …
… der Zug hatte früher mal 4 Wagen. Ich möchte nicht wissen, wie das Ding da in der ersten oder letzten Reihe abgegangen sein muss.
Ich frage mich nur, wie das mit dem Rangieren geklappt hat, denn auf das Verschiebegleis passt geradeso der Zug mit drei Wagen. Mussten die den einen Wagen abkuppeln und separat von der Strecke nehmen?
Zurück auf den etwas nach oben führenden Weg, denn direkt darunter führt eine Straße entlang.
Auf dieser Empore gibt es den Eingang zum Grand Prix.
Dabei handelt es sich um die erste Attraktion von Arrow hier im Park, die diese 1960 eröffneten.
Ein paar Meter weiter findet sich die nächste Attraktion, die ursprünglich von Arrow gebaut wurde, jedoch 2013 u.a. von WGH zum Wallace & Gromit’s Thrill-O-Matic umgestaltet wurde.
Ich habe mit dieser Franchise leider überhaupt nichts am Hut, weshalb ich mich zwar noch daran erinnern kann, dass ich mitgefahren bin, aber Details der Fahrt sind mir nicht im Gedächtnis geblieben.
Um nun den Rundgang entgegen dem Uhrzeigersinn fortzusetzen, muss der Weg über der Straße noch einige Meter weiter gegangen und an dessen Ende eine 180° Kehre mit zwei Treppen den gleichen Weg zurück begangen werden. Um diesen Weg einzusparen und die Engstelle etwas zu entschärfen, wurde mit dem Bau der neuesten Achterbahn auch eine neue breite Brücke gebaut, die vom Restaurant „Coasters“ direkt unterhalb des Big Dipper Lifthills genau zum Ende des oben genannten Weges führt.
Womit wir, wieder auf Bodenniveau angekommen, einen österreichisch angehauchten Bereich betreten.
Welche anderen Länder bieten sich auch groß zur Thematisierung einer Mack Bobbahn an. Österreich, Deutschland, Schweiz, das alte Gallien?
Avalanche ist nach der Schweizer Bobbahn im EP und zusammen mit jener Bahn im Kings Dominion die zweite Auslieferung.
2 Züge waren auf der Strecke unterwegs. Am zweiten Tag bin ich die Bahn direkt als erstes gefahren, bevor die Wartezeit (im Vergleich zum Rest) zu hoch wurde. Außerdem war die Bahn am Freitag zwischenzeitlich down …
Und ohne groß nachdenken zu müssen: Sie ist die beste der von mir gefahrenen Bobsleds von Mack.
In fast allen Umschwüngen von einer Links- zu einer Rechtskurve (oder auch umgekehrt) wird man insbesondere im letzten Wagen so rasant herumgerissen, dass es dabei leichte Airtime-Momente zu erleben gibt.
Da man zuvor durch die Helices in den Sitz gedrückt wird, fahren sich diese Umschwünge besonders lustig. Etwas, was ich bei der Schweizer Bobbahn nur an einer Stelle in deutlich schwächerer Form wahrnehmen kann, bei der Bobbahn im Heide Park ebenfalls nur an einer Stelle spürbar ist und beim Trace leider bei all meiner bislang getätigten Fahrten gänzlich vermisse. Da ist selbst das leichte Vibrieren schnell vergessen.
Da bin ich so lachend ausgestiegen, dass ich dem lachenden Mann gegenüber Konkurrenz gemacht habe und bin direkt nochmal gefahren, nachdem mich schon die Erstfahrt am Tag zuvor überzeugen konnte.
Über der Schlusskurve ist ein Teil der alten Monorail erhalten. Diese wurde zwar schon 2012 geschlossen, jedoch sind bis heute noch große Abschnitte der Strecke zu finden. Angeblich sind in den Streckenabschnitten von 1966 diverse Kabelverbindungen u.ä. untergebracht, weshalb diese noch stehen.
Zwischen einem kleinen Karussell und …
… dem Eddie Stobart Convoy von Zamperla befindet sich ein Weg, der dann zur damaligen Neuheit führt.
Icon. Betonung auf dem langgezogenen O.
Die Bahn ist japanisch angehaucht. Eigentlich etwas, was mir sofort gefällt, hier ist das Theming aber so stark im Hintergrund, dass es kaum wahrnehmbar ist.
Zunächst heißt es nach dem großen Eingangstor ein paar Treppen nach unten und einige Meter Richtung Stationsgebäude zu gehen. Dort wird dann das Wristband gescannt.
In der Station gibt es dann glücklicherweise freie Platzwahl.
Das Stationsgleis ist gleichzeitig auch das Verschiebegleis. Sieht entsprechend imposant aus, wenn sich auf einmal die halbe Station bewegt. Nette Idee Mike!
Am Freitag fuhren zunächst alle drei Züge, wobei einer der Züge immer leer führ, später wurde auf 2 reduziert, was an der nicht vorhandenen Wartezeit aber nichts änderte. Samstags wurde bis zu unserem Gehen durchgängig mit drei Zügen gefahren, was ebenfalls zu einer nicht vorhandenen Wartezeit führte. Vielleicht ein Grund, weshalb Mrs. Chainsaw OBE mit Enso ein Add-On auf „ihrer“ Bahn wollte? Schnell zurück zum Thema, um dieser Frau in einem Fan-Forum nicht noch mehr von ihr ungewollte Aufmerksamkeit zu geben.
Mit einem langgezogenen „Icoooooooon“ geht es ebenso langgezogen und gemächlich in den ersten langsamen Launch auf 80 km/h entlang der Wege des Ein- und Ausgangs.
Da ich fast alle Fahrten hinten absolvierte, wird meine Beschreibung insbesondere von dort sein. Für ein Element sollte aber in jener Reihe Platz genommen werden, in der Marvin sitzt.
Denn der erste Hügel nach dem Launch und einem kleinen Nebeltunnel schießt einen in der vordersten Reihe mit Gewalt in den Bügel.
Die gleiche Gewalt gibt es dann auch bei der Abfahrt in den hintersten Reihen. Sorry für die nun folgenden vereinzelt recht schlechten Fotos. Ich hatte bei meinem damaligen Besuch leider das Problem, dass der Park nur 7 Stunden geöffnet hatte und ich so oft wie möglich eine gewisse Bahn fahren musste, daher das Fotografieren deutlich hinten angestellt wurde und mehr im Vorbeigehen geschah und dabei die Belichtungszeit etwas zu lang eingestellt blieb …
Die Abfahrt führt dann unter dem Lift der großen Eine hindurch. Auf dieser südlichen Seite durchfährt Icon dabei etliche geneigte Kurven, bei denen die Bahn mit dem Big Dipper und den Pferdchen interagiert.
Über die Bremsstrecke führt die Strecke dann wieder zurück und …
… in einen nach unten führenden Korkenzieher mit etwas Hangtime. Dessen Ausfahrt führt dann zu meiner mit Abstand Lieblingspassage der Bahn.
Zunächst legt die Bahn nach links geneigt eine ganz kurze Aufwärtsbewegung hin, die aber unmittelbar mit einem Umschwung nach rechts wieder nach unten führt und dabei die Fahrgäste schon leicht nach oben hebt.
Direkt darauf folgt unmittelbar der nächste Hüpfer, der einen noch stärker aus den Sitzen hebt. Nur mit einer etwas längeren Abfahrt und dadurch längerer Airtime.
Mega lustig zu fahren. Und das Beste kommt erst noch.
Denn die Bahn hat nicht nur einen Launch-Bereich, sondern parallel einen zweiten, in den der zweite Airtime-Hüpfer mündet.
Durch den gleichen Nebeltunnel wie beim ersten Launch wird der Zug dann auf die Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h beschleunigt.
Direkt neben dem Stationsgebäude vorbei folgt mein unangefochtenes Highlight.
Ein Jr. Immelmann! Und zwar einer, der im Gegensatz zu jenen in Tripsdrill und Phantasialand so einiges zu bieten hat.
Zunächst dreht sich der Zug langsam in die Überkopfposition. Bevor diese aber erreicht wird, beginnt sich der Zug seitlich nach links zu drehen. In den hintersten Reihen beginnt dadurch eine Hangtime einzusetzen, die langsam von der Rückenposition auf die rechte Rippenseite wechselt. Das bedeutet auch gleichzeitig, dass der beste Platz ganz hinten in Fahrtrichtung links ist, damit der Körper vom Bügel mitgeführt und nicht der Sitz einen konstant am Hintern klebt.
Die Hangtime währt aber nicht lange, denn der vordere Teil des Zuges schnellt rasant die Abfahrt hinunter und zieht den hinteren Teil mit, wodurch die Drehung zurück in die Horizontale immer schneller wird und einen auf der linken Seite immer stärker in den Bügel zieht.
Hinzukommt, dass durch die Biegung der Schiene ein Airtimemoment einsetzt, wodurch sich das Kuscheln mit dem Bügel noch weiter verstärkt. Auf diesem Bild schön an den ausschließlich links fast senkrecht aufgestellten Haaren zu erkennen.
Es folgt eine schnell durchfahrene Kurvenkombination zunächst nach rechts und dann längere Zeit nach links.
Diese mündet in einen netten Airtime-Hügel, der sich eine weitere langgezogene Linkskurve anschließt, ...
... die mit einem Taron-esken Umschwung nach rechts endet, samt Pferdeschwanz nach oben katapultierender Airtime. Hier wäre die rechte Seite des Zuges vorteilhafter. Diese Kurve führt über den Eingang.
Als letzter nennenswerter Abschnitt folgt ein leicht nach außen geneigter Airtimehügel ohne große G-Kräfte, aber trotzdem durch den Weg zurück in die Horizontale nett zu fahren.
Zum Schluss noch zwei S-Kurven, damit Big Dipper gänzlich hinter der Bahn verschwindet und schwupps ist die Schlussbremse erreicht.
Nach dem langen Weg zurück zum Ausgang und durch den Merch-Shop hindurch war das Fazit zur Bahn recht schnell getroffen:
Den Jr.
Immelmann darf es gerne öfters geben. Die
Airtime ist für eine
Mack-Bahn auch nach meiner Erstfahrt mit
Helix zwei Jahre zuvor überraschend, insbesondere auf dem ersten Hügel. Der restliche Teil der Bahn, insbesondere den südlichen und den Schlussteil, finde ich dagegen etwas uninspiriert. Ich bin trotzdem einige Male mitgefahren, da der linke Platz in der letzten Reihe so oft nach mir gerufen hat. Ansonsten würde ich nur wegen dieser Bahn nicht mehr nach GB fahren. Auch nicht wegen dem Add-On und dessen horrender Aufpreis. Und dann auch noch eine VIP Version ohne Wartezeit verkaufen. Ja, ich weiß, Besuchersteuerung bei katastrophaler Kapazität. Trotzdem: Abzocke!
Mit der Beleuchtung wird die Bahn bei Nacht aber sicher super wirken.
Damit unter den großen blauen Stützen hindurch zum südlichen Teil des Parks.
Zur rechten Seite begrüßt uns ein Sky Fly namens Red Arrow Sky Force. Benannt nach dem Aerobatic Team der Royal Air Force.
Sky Fly, an der Küste. Klingt nach einer guten Kombi. Damals waren die Sky Flys auch noch nicht mit einer Magnetbremse oder den Stoppern in den Flügeln ausgestattet. In Ermangelung an Zeit und Motivation blieb es aber bei nur einer einzigen Fahrt, die ich nicht auf den zum Austesten der Grenzen nötigen Plätzen unternahm, da diese schon vergeben waren. Sehr wahrscheinlich wird auch dieser Sky Fly heute jedoch kastriert sein.
Gegenüber gibt es dann was zu Essen. Entweder in Form von Fastfood oder …
… als Pferdefleisch.
Wobei diese Pferde wohl etwas metallisch schmecken würden.
Spaß beiseite. Leider öffnet dieser letzte verbliebene Steeplechase Klassiker von Arrow wie das andere Arrow-Dingsda nebenan erst um 11 Uhr und damit eine Stunde nach dem ganzen Rest.
Während bei der Testfahrt noch alle drei Spuren laufen, sind es während des Betriebs meist nur zwei.
So waren dies an unserem ersten Besuchstag die grüne und gelbe Spur. Die Wartezeit war trotzdem recht niedrig, obwohl nur jeweils drei „Wagen“ (der Begriff fühlt sich hier einfach falsch an), auf der Strecke sind.
Wie auf dem Bild zu sehen, rufen die Mitarbeiter nach der Abfertigung eines Pferdes direkt die nächsten Gäste (bis zu 2) zu sich nach vorne. Im Anschluss liefen die Mitarbeiter den zurückkehrenden Pferden und ihren Reitern damals entgegen und lösten dabei die Gurte. Machen wohl nicht alle Mitarbeiter dort so, ging dadurch aber doch minimal schneller. Mit allen Gepäckutensilien (also Kameratasche und Rucksack) setzte ich mich in eben jene Pferdchen und freute mich schon zu Beginn auf den Kontakt mit den Sitzschalen und den darüberliegenden Metallstangen, die bis zu den Füßen führen.
Denn Steeplechase hat nicht nur zwei Lifthills, sondern auch einige nahezu ungebankte Kurven.
Bei deren Ein- und Ausfahrten bleibt dem Körper quasi nichts anderes übrig, als die seitlichen
G-Kräfte mittels Hüfte an eben diese Stangen zu übertragen. Man könnte sich auch festhalten, aber wer will das schon…
Das Gleiche gilt auch bei den Hopsern über „Hindernisse“, nur in Fahrtrichtung. Da klappt der Oberkörper gerne mal abrupt nach vorne und hinten. Fand ich mega lustig.
Und am Samstag waren sogar alle drei Spuren gleichzeitig offen! Glücklicherweise stand ich als erster in der Schlange und konnte daher ohne jegliche Wartezeit direkt die noch fehlende rote Spur nachholen.
Und da auch am Mittag noch wenig Wartezeit herrschte, bin ich dieses lustige Kuriosum noch direkt ein weiteres Mal gefahren.
Damit sind wir angelangen bei der Bahn, mit der ich eigentlich die einzigen Kindheitserinnerungen in diesem Park teile. Denn diese Bahn war mal die höchste Achterbahn der Welt, die ihren Titel an Fujiyama verlor, jedoch einige weitere Jahre die höchste Bahn Europas blieb. Bis 2002 meine SiSta kam. Und da ich damals schon fleißig am Nachlesen von irgendwelchen Rekorden war, kam mir eben auch …
… die Big One mit ihrer gnadenlos schönen Stützenarchitektur unter die Retinas.
Nachdem ich dann noch erfahren habe, dass sich das Teil in der letzten Reihe wie ein schlecht gewarteter Woodie fahren soll, war mein erster Go-To-Coaster in Blackpool fixiert.
Und was musste ich am ersten Tag in der interessant gebauten Station (wegen dem Verschiebegleis, das vertikal verstellbar ist) feststellen?
*******!
Dann halt fast hinten.
Blöderweise wird die Bahn von Morgens an extremst vorderachsig beladen. Im Laufe des Tages werden dann nach und nach die Sandsäcke entfernt. Blöderweise blieben am Freitag aber jene im letzten Wagen drin. Zum Glück gabs noch einen Samstag.
Und dann hats nach einer First Row Fahrt am Morgen auch zum Mittag hin mit der letzten Reihe funktioniert.
Leider fährt die Bahn nur noch mit zwei Zügen, was bei der beachtlichen Länge von knapp 1,7 Kilometern und einen mit Sandsäcken gefüllten Zug zu einer langen Wartezeit führen kann. Deshalb blieb es leider bei nur drei Fahrten, obwohl ich gerne noch öfters gefahren wäre.
Und damit mit einem kleinen Dip aus der Station heraus und hinauf auf den Lift.
Auf die damalige Weltrekordhöhe von 65 Metern. Damals verlief die Abfahrt aber noch etwas anders, wie an der eigentlichen Stützenkonstruktion zu sehen ist.
Wie ich in dem ein oder anderen Forum nachgelesen habe, gab es wohl nach der ersten Saison Probleme mit den Zügen und der Strecke im
First Drop, da dieser die Bestandteile zu sehr beanspruchte. Daher wurde die Strecke reprofiliert und der Rechtstwist weiter nach oben versetzt, wodurch die Drehung mit etwas weniger Geschwindigkeit geschieht.
Und was dieses Ding kann, zeigt sich insbesondere in eben jener letzten Reihe.
Noch den schönen Ausblick auf das Meer und den Park genießend, nimmt der Zug mir nichts, dir nichts an Fahrt auf und zieht einen über den restlichen Teil des Lifts, dass einem die Haare zu Berge stehen würden, wenn man(n) noch welche hätte, derart schnell kippt der ganze Körper nach vorne in die Abfahrt. Und wäre das noch nicht genug, kommt im Anschluss noch die Rechtsdrehung hinzu, die einen, noch im Kopf mit dem gerade Passierten beschäftigt, auf die linke Seite haut. Auf dem rechten Sitzplatz zieht es einem dabei nur so den Sitz unter dem Hintern weg. Unglaublich. Für eine noch genauere Beschreibung fehlen mir leider Wiederholungsfahrten. Mit der alten Abfahrt und der höheren Geschwindigkeit bei der Drehung wird dieses Erlebnis sicher noch lustiger gewesen sein.
Nach diesem Adrenalinschub folgt nun ein Fahrtverlauf, wie er zu einem japanischen Jetcoaster nicht besser passen könnte.
Eine lange, flache und gerade Auffahrt.
Auf dem Bild wirkt der Winkel sogar flacher als der Lift des SLCs. Oben ohne jegliche Airtime die Neigung umkehren und wieder lang, flach und geradeaus nach unten.
Hinein in eine S-Kurve, die in einen Turnaround mündet.
Auch an diesem wurde nach der ersten Saison herumgedoktert. Früher verlief die Strecke direkt über den Stützen.
Diese Änderung war wohl nötig, da der Zug an dieser Stelle so langsam unterwegs war, dass er bei passendem Wind steckenblieb. Deswegen gibt es auch in jedem Tal Evakuierungsmöglichkeiten, falls erneut ein Zug die Strecke nicht schafft.
Dieses langsame Tempo in Verbindung mit der Neigung nach links führt dazu, dass man zwischenzeitlich denkt, dass man links aus dem Zug fällt.
Doch der lange Zug nimmt wieder Tempo auf und erklimmt den zweiten airtimelosen Hügel.
Und weil es so schön ist, folgt direkt ein dritter. Mit einem leicht nach rechts geneigten Tal geht es unter dem Lifthill hindurch und hinauf …
… zur nächsten 1G-Kuppe. Und nach einer weiteren Abfahrt unter dem Big Dipper hindurch und …
… dem Big Blue Hotel vorbei, …
… wird die Blockbremse erklommen. Und siehe da: In den vordersten Reihen löst sich der Hintern sogar minimal von der Sitzschale und führt die Oberschenkel dem Bügel entgegen.
Zwar nur hauchzart, aber die von diversen Woodie-Fahrten geschändeten Oberschenkel vermerkten dies mit einem leichten Schmerzreiz in der Schaltzentrale. Die
Blockbremse bremst den Zug dann etwas herunter, womit das letzte grobe Viertel anbricht.
Dieses beginnt mit einer Helix und einem weiteren kleinen Hügelchen, direkt an einer Wohnhauszeile entlang. Beidem fehlt aber die Geschwindigkeit, um sich interessant fahren zu können.
Die Bahn schlängelt sich zum Abschluss unter einem noch nicht angesprochenen Woodie und einen Tunnel hindurch zur Auffahrt zur Schlussbremse.
Mit einer 180° Kurve mündet diese dann wieder in der Station.
Eine, von meinen Worten zu entnehmende, Fahrt, die bis auf die erste Abfahrt ziemlich ereignislos erscheint. Ist sie eigentlich auch, aber gerade dieser Wechsel zwischen einer tollen ersten Abfahrt und den Highspeed-Abschnitten gefällt mir sehr. Dazu fährt sich die Bahn nicht so sanft wie ein
B&M oder ein Morgan, sondern macht den Mitfahrern auf einfühlsame Weise klar, wann Kurvenübergänge oder ein Tal auf sie zukommen. Wobei dieses Augenmerk, für die meisten Mitfahrer auch „Problem“, nach und nach angegangen wird. Bei unserem Besuch war eine einzige Schiene erkennbar neu. In den folgenden Jahren wurden nach und nach diverse Abschnitte der Schiene ausgetauscht.
Daher hoffe ich, dass dieses schöne Stück Stahlgeschichte uns noch viele Jahre erhalten bleibt.
Und da es neben einer noch anzusprechenden Bahn DIE Atrraktion von Geoffrey war, …
… habe ich es mir auch nicht nehmen lassen ein altes Laufrad mit der Aufschrift „Arrow“ zu kaufen. Ich finde es bei manchen Rädern schön, wie der Kunststoff nach und nach die Farbe der Schiene annimmt.
Links ist übrigens ein altes Laufrad vom Superwirbel zu sehen, bei dem sich der Kunststoff aber nach der langen Zeit seit den letzten Fahrten anderweitig verfärbt hat.
Und an den Gallopers vorbei setzen wir die Runde durch den Park fort. Doch wir müssen gar nicht allzu weit gehen, da stehen wir schon vor dem nächsten Arrow-Schätzchen.
Und dann hieß es erstmal Treppen steigen.
Von oben gibt es eine nette Aussicht. Wäre die Wartezeit an der Revolution länger gewesen (oder hätte ich Lust aufs Abwarten gehabt), hätte man von dort ein paar schöne Fotos machen können.
Oben angekommen war ich dann erstmal erstaunt. Nicht nur, weil einer der Mitarbeiter aussah wie Peter Dinklage, sondern weil mich auch ein Frontcar anlächelte, in dem die Sitze aber verkehrtherum eingebaut sind. Das hatte ich so bei einem Arrow Zug noch nicht gesehen.
In Anbetracht der unglaublichen Wartezeit von 0 Minuten war nicht viel Zeit zum Verarbeiten dieser unnötigen Informationen, weshalb wir uns direkt in den hinteren Teil des Zuges quetschten. Der Zug wird nun mit einem leichten Tritt in den Hintern beschleunigt (leichtes Anschubsen trifft es gut). Ich hatte ja mit viel gerechnet, dass die Abfahrt aber solch geniale
Airtime liefert, war äußerst überraschend.
Dann hinein in den druckreichen Looping und …
… das gleiche Spiel nochmals von vorne. Dieses Mal aber rückwärts.
Natürlich durfte der Versuch nicht fehlen, das Ganze in der ersten Reihe wahrzunehmen und zu testen, ob nun die Rückwärtsabfahrt ähnlich krass ist. Leider kann ich dies verneinen, aber lustig war es trotzdem. Leider durfte man oben nicht warten und musste einmal den Turm runter und wieder hoch klettern, weshalb es nicht so viele Wiederholungsfahrten gab, wie es dieser Bahn zugestanden hätte. Tolle Überaschung!
Unterhalb der Bahn liegen noch die Dodgems.
Würde man dort weitergehen, würde man wieder an Avalanche vorbeikommen und links in Richtung Icon gehen können. Stattdessen kann man unter der Station bzw. unterhalb der zweiten Launchstrecke von Revolution oder am Ende des Weges über der Straße beim Wallace Darkride zum nächsten Ziel gelangen.
Das komisch bunte Nickelodeon Land mit diversen Kinderattraktionen.
Sind wir alle nicht gefahren.
Zu kurze Öffnungszeiten, zu viele Achterbahnen zu fahren. Passt beides leider nicht zusammen.
Ah, was zu fahren, auch wenn es schrecklich aussieht!
Uff, wer hat sich diese Farbgebung ausgedacht. Ist ja furchtbar.
Und ebenso schrecklich, dass in der Station der
Nickelodeon Streak früher mal diverse Züge untergebracht waren. Heute findet sich dort nur noch ein alter Zug, der früher seine Runden auf dem Dipper gedreht hat. Daher auch hier PTC-Züge mit 4 Reihen, wie sie auch die alten Züge hatten. Aber mit dem Unterschied, dass die Dipper Züge eben Bügel besitzen und die alten Züge des ehemaligen „Roller Coaster“ nicht, sondern nur über Gurte. So hat die Bahn nicht nur bei viel Betrieb eine deutlich höhere Wartezeit, vielmehr geht auch noch das bügellose Feeling verloren. Und das Schlimmste: Wer um alles in der Welt hat sich den Polsterbezug der Sitze ausgedacht? Dessen Gestaltung stammt wie der Großteil der Bahn aus 1933. Bauleiter war hier jener Charles Paige aus Amerika, der hier an seiner ersten Bahn in GB arbeiten durfte.
Der Lift stammt dagegen von einer anderen Holzachterbahn, die ab 1909 (!) hier stand und den Namen Velvet Coaster trug und nach der auch das Restaurant in der Nähe des Parkeingangs benannt wurde.
Auch hier schön anzusehen, wie die langen Wagen in den engen Kurven knarzen. Die ersten hohen Hügel bieten noch wenig Airtime.
Das ändert sich aber mit einer 180° Wende.
Denn gerade die kleinen Hügel auf dem Rückweg zur Station bieten vorzügliche Floating-Airtime, wenn auch nur sehr kurz. Mit den alten Zügen sicher ein großartiges Erlebnis und mit der alten Farbgebung auch weniger Augenkrebs verursachend.
Direkt daneben findet sich mit dem Blue Flyer eine weitere Holzachterbahn.
Ein Kinderwoodie mit einem so niedlichen PTC-Züglein, dass ich ihn am liebsten im Handgepäck mitgenommen hätte. Die Bahn selbst besteht aus wenigen Hügeln, die direkt neben der Nickelodeon Streak entlangführen und einem langen Tunnel, der durch das ehemalige Gebäude des Space Invaders führt. Sowohl von letztgenannten, als auch vom Blue Flyer habe ich keine Fotos gemacht …
Die Bahn selbst ist natürlich sehr kinderfreundlich gehalten und bietet sich super an, um die Kids auf zukünftige große Holzachterbahnen vorzubereiten. Wobei ich dafür mit Ausnahme von Nickelodeon Streak erstmal einen anderen Park aufsuchen würde …
Zwischen Revolution und dem Nickelodeon Land liegt dann noch die Station des Pleasure Beach Express, für den leider ebenso keine Zeit blieb.
Denn an der Halle der Ice-Show vorbei wartet der Ghost Train auf uns.
Zumindest einer freut sich.
Die Geisterbahn verfügt über eine antriebslose Abfahrt, weshalb manche sie sogar als Achterbahn einstufen.
Zuweilen fürchtet sich auch der ein oder andere Gast davor. Zur Fahrt selbst kann ich in Ermangelung an Informationen in meinem Gehirn genauso wenig sagen, …
… wie zur nebenan liegenden Alice’s Wonderland.
Immerhin von Arrow! Vielleicht komme ich irgendwann nochmal nach Blackpool, dann fahre ich ein weiteres Mal mit beiden und kann mehr dazu sagen.
Auch zum Derby Racer paar Meter weiter kann ich nichts sagen, da ich – zu meiner Schande -nicht mitgefahren bin. Bei dieser Attraktion bin ich mir aber sehr sicher, dass sie nicht der Kettensäge zum Opfer fallen wird.
Ebenso wenig wie die älteste Attraktion im Park, den Flying Machines von 1904. Da ich zwei Jahre vor der England Tour in Polen ein ähnliches Modell gefahren bin, habe ich auch hier – erneut zu meiner Schande – auf eine Fahrt verzichtet.
Und um den Rundweg quasi abzuschließen: Auch den Ice Blast habe ich aufgrund zu hoher Wartezeiten ausgelassen.
Womit wir nun zum feierlichen Abschluss dieses Berichts kommen. Zwei Attraktionen fehlen noch, die die Fahrgäste mit offenen Mündern aussteigen lassen. Die eine meist im positiven Sinne, wenn auch nass, die andere eher im negativen Sinne, zumindest wenn dieser jemand auf sanfte Attraktionen steht.
Beginnen wir mit der zweiten Attraktion, die ich als DIE Attraktion von Geoffrey bezeichnen würde.
Die Wikinger fallen in Blackpool ein!
Wie oft musste ich mir anhören, wie grandios umwerfend Valhalla sein soll. Nicht nur vom Theming, sondern auch vom Nässegrad. Daher haben wir uns dieses Prachtstück zum Ende des ersten Tages aufgehoben, um uns direkt im naheliegenden Hotel duschen und umziehen zu können.
Und die Fahrt hat alles gehalten, was es zu halten gibt.
Um die Länge des Berichts nicht zu sprengen, möchte ich nicht allzu ausführlich auf die Bahn eingehen.
Mit Blick in das Boot in der Station war uns allen schon klar, dass es eine gute Entscheidung war, hier möglichst spät anzukommen. Denn schon bei der ersten Rechtskurve nach dem Lift strömt das Wasser nur so in das Boot, in dem zuvor schon zentimeterhoch das Wasser stand.
An dieser Stelle findet sich eine Weiche, ab der das Intamin’sche Boot rückwärts eine Abfahrt hinunterfährt. Auch hier, ordentlich Wasser im Boot.
Was bietet sich mit nassen Klamotten zum Trocknen an? Richtig, eine Kältekammer. Das wussten auch die Wikinger, die ihre nassen Sachen hier per Sublimation bei weit unter 0°C trocknen.
Zu einem halben Prozent getrocknet fällt dem Boot ein, dass es bei der Rückwärtsfahrt ja nur die Hälfte der Höhe verbraucht hat. Daher nimmt uns Valhalla wieder zurück auf den Boden der Tatsachen mit einer überraschenden Abfahrt. Ist hier der zweite Waschgang noch nicht vollendet, so hilft im Anschluss der bekannte Wassertunnel, bei dem es ein guter Anteil der Wasserfontänen nicht auf die andere Seite des Bootes schafft. Im Vergleich zu anderen Dingen aber bei weitem nicht so nass.
Denn die Wikinger müssen wieder Höhe gewinnen und so wird das Boot zurück auf 24 Meter geschleppt. Aber nicht ohne Gegenwehr der Ureinwohner des Jungels. Diese schießen brennende Pfeile auf das Boot, lassen einen großen Baumstamm mit Stacheln über uns Rollen und wollen uns mittels zweier Hämmer wie ein Sandwich zerquetschen. Glücklicherweise hält unser Wikingerboot all diesen Belastungen stand, jedoch nur unter großem Wassereinbruch.
Wir müssen flüchten! Jemand aus Valhalla bereitet uns mit Lichteffekten und einem Satz, den ich bis heute nicht aus meinem Gedächtnis bekomme, auf die folgende Flucht vor: „Please do not lean forward on the next drop“. Dieser jemand muss zuvor sicherlich mit den
Mack-Log-Flumes und ihren Double-Downs gefahren sein. Denn das, was hier
Intamin produziert hat, ist um ein paar Klassen krasser. Bei der Abfahrt hebt man richtig mit dem Hintern ab, insbesondere, wenn man zuvor seine Füße aus dem Wasser genommen hat, weil man seine Schuhe nicht 30 Zentimeter tief im Wasser stehen haben möchte (Flip-Flops wären angebracht. Am zweiten Tag habe ich meine dem Marvin überlassen, die zum Schluss nochmal Valhalla gefahren sind).
Durch einen Feuerring hindurch strömen erneut raue Mengen an Wasser in das Boot, nur um direkt darauf zur linken einen fetten Feuerball zu widerstehen. Kurz darauf das nächste Feuerinferno, nur um den Mitfahrern kurz das Gefühl zu geben, schnell wieder trocken zu werden.
Auf dem Weg nach draußen wartet dann noch eine abschließende Fontäne auf die Rückkehrer, damit bloß keiner der Außenstehenden auf die Idee kommt, dass die Fahrt trocken ist.
Was ein Geschoss. Teuer in der Anschaffung, noch teurer in der Unterhaltung und seit 2019 geschlossen wegen Umbau. Ich hoffe inständig, dass Amanda. T. Gnade vor Recht walten lässt und dieses 6-minütige Wunderwerk nicht zu sehr massakriert. Es wäre eine Schande!
Nach der ersten Fahrt waren die beiden in der ersten Reihe zur Linken schon komplett nass. Bei mir sind noch trockene Stellen zu erahnen.
Wie ändert man das? Richtig. Nochmal! In der quasi nicht vorhandenen Warteschlange kam ich kurz mit einem englischen Familienvater ins Gespräch, dem ich erklärte, dass wir die Bahn erst zum Ende des Tages fahren, damit wir ohne Probleme mehrmals fahren können und notfalls komplett gesoaked aussteigen können. Nachdem ich in Lightwater mit „You’re sick“ versehen wurde, kam hier als Antwort: „You’re silly!“
Und siehe da, nach der zweiten und dritten Fahrt war dann auch an mir nichts mehr trocken. Und beim nächsten Mal fahre ich auch garantiert die erste Reihe, auch wenn da der Drop nicht so gut zieht. Versprochen Christian!
Und auch hier habe ich mich nicht lumpen lassen und mir ein Erinnerungsstück an Geoffreys zweiten Knaller in die Wohnung gestellt. Wie auf dem Bild mit dem Boot zu sehen, verfügen diese an der Seite über jene Schilder.
Ein solches gehört nun mir. Wie oft dieses durch den Wandel zwischen Trocken, nass, heiß und kalt gegangen ist?
Und damit fehlt noch eine Attraktion, die neben der Ultimate zum zweiten Hauptbesuchsgrund in England avancierte. Über die Bahn bin ich auch schon in meiner Jugend gestolpert, handelt es sich doch um eine der wenigen verbliebenen Möbius-Anlagen auf dieser Welt. Und nachdem mich ein gewisser Simon L. am Efteling Fanday 2015 so richtig heiß auf die Bahn gemacht hat, war die Flamme seit fast drei Jahren am Brodeln und wollte nun gesättigt werden.
Zum Lesen der folgenden Zeilen sollten Sie bei guter Gesundheit sein und am Besten nicht an Herzproblemen oder Muskel-, sowie Wirbelsäulenerkrankungen leiden. Für das Fallen vom Stuhl wird keine Gewährleistung übernommen.
Let’s do it! Am ersten Tag habe ich mir Grand National bis zum Schluss aufgehoben, damit sie schön warm gefahren ist. Sie wird auch liebevoll „Nash“ genannt.
Welch schlichte hölzerne Schönheit mit zwei parallelen Stationen. Danke an Alex fürs Fotografieren!
Mit noch schöneren PTC Zügen. Am ersten Tag sind nur zwei Züge gefahren. Die beiden anderen Züge standen hinter dem Rolltor, hinter dem es ...
... so aussieht. Am zweiten Tag (einem vollen Samstag) sind dann alle 4 Züge gefahren.
Der blaue Zug gefällt mir am besten.
Mit einer nicht vorhandenen Wartezeit reibt man sich die Hände vor Freude und drückt die Einzelbügel auf die Oberschenkel.
Unter dem Fußweg zwischen den Derby Racern und Alice tauchen beide Züge mit einer 180°-Wende aus der Station heraus ab, …
… um dahinter wieder das Tageslicht zu erblicken …
… und um auf 19 Meter Höhe gezogen zu werden.
Meine beiden (oder sind es drei?) Lieblingswoodies sind 15 bzw. 19 Meter hoch. Wer braucht Weltrekorde? Gute Designer wie den werten Paige oder die Gravity Group braucht man, sonst nichts!
Racing-Coaster sind einfach was Schönes.
Und bei dem Anblick wusste ich schon, dass das bei meiner ersten Fahrt, in der letzten Reihe auf der Achse sitzend, etwas ganz Besonderes wird.
Und oben angekommen geht’s dann rund. Oder besser gesagt: They’re off! Schon von der Streak aus habe ich mich gefragt, ob das wirklich ein Double-Down war, den ich da von der Ferne gesehen habe. Denn bei der Nash habe ich es tatsächlich geschafft und alle Spoiler vermieden.
Nun hatte ich Gewissheit, es ist ein waschechter. Und bei Baujahr 1935 garantiert kein tot berechneter.
Wenn ich noch ein paar Mal mehr gefahren wäre, wären meine Oberschenkel dagegen Tod gewesen.
Schon bei der ersten Abfahrt möchte mich der PTC Bügel amputieren. Zurück in der Horizontalen knallt der Zug samt Insassen erstmal wieder zurück auf die Schiene, um nur in Bruchteilen einer Sekunde wieder die Up-Stop-Wheels auf deren Funktionalität zu prüfen und die Mitfahrer aus den Sitzen zu katapultieren. Im etwas eingebuddelten Tal knallt es mit 64 km/h auf der Achse dann so richtig, dass einem der Liquer, der das Gehirn umgibt, aus allen Körperöffnungen herausströmen möchte.
Auf der Fahrt soll sich jemand mal das Genick gebrochen haben. Nun weiß ich, an welcher Stelle dies wohl geschehen sein muss und warum in den letzten Reihen Nackenstützen verbaut sind. Zum Vergleich haut es vorne beileibe nicht so krass die Knochen auseinander, dafür gibt es bei der Auffahrt zum nächsten Hügel einen kurzen netten Airtimemoment. Natürlich musste ich auch einmal eine Mittelreihe ausprobieren, um zu überprüfen, ob die „fahrbar“-Regel auch hier gültig ist. Und da bleibt mir nur eines zu sagen: Um Himmels Willen war die Bahn langweilig. Selbst in der vorletzten Reihe gibt es deutlich weniger
Airtime, da insbesondere beim Double-Down diese wohl durch passende Schläge in der Schiene erzeugt wird. Sollte also jemand auf diese hervorragende Grenzerfahrung verzichten möchten, so würde ich jederzeit eine Mittelreihe empfehlen. Nach einer einzigen Fahrt habe ich dann lieber die Achsenreihen bevorzugt, insbesondere jene hinten, da es vorne etwas weniger heftig war.
Natürlich habe ich mir auch ein Nash-Up-Stop-Wheel zugelegt. Wie oft dieses Rad bei dem Double-Down gegen die Schiene geknallt ist, damit da ein Teil der metallischen Ummantelung abplatzt?
Ihren Namen hat Nash übrigens von einem bekannten Pferdehindernisrennen in Liverpool. Bei Wikipedia steht übrigens: „Wegen seiner Gefährlichkeit für Pferde und Reiter wurde das Rennen oft kritisiert.“ Wie passend, das Gleiche könnte man auch über den Woodie schreiben. Passend zu den Hindernissen beim Pferderennen, fahren die Züge unter Schilder hindurch, die die Namen dieser Hindernisse tragen.
So trägt die erste Kehrtwende den Namen „Becher’s Brook“.
Einmal die Zähne wieder einsetzen und die Zunge annähen, falls man diese versehentlich zwischen den Beißern hatte und ab geht’s zum nächsten Hindernis.
In Form einer Abfahrt und einem Hügel namens „Valentines“.
Gibt es nicht viel neues dazu zu sagen: In der letzten Reihe werden zweimal die Oberschenkel massiert und in beiden Tälern würden die Augäpfel aus den Augenhöhlen ploppen, wenn sie nicht mittels Sehnerv am Gehirn befestigt wären.
Es folgt die nächste hochgelegene Kehrtwende oder auch „Canal Turn“ genannt. Nochmal alle Organe richten, denn es kommt der nächste abartige Travers.
Hat man davor gedacht, dass es bezüglich
Airtime nicht noch krasser geht, dem zeigt die Abfahrt vom Canal Turn, dass es doch geht.
Und der folgende Hügel ist sehr niedrig gehalten, weshalb hier die Airtime nicht erst bei der Abfahrt, sondern schon bei der Überfahrt einsetzt und dem Ganzen in Sachen Intensität noch das i-Tüpfelchen aufsetzt.
Und da noch die Kirsche auf der Gewinnertorte fehlt, gibt es hier noch etwas in den Boden eingebuddelt einen weiteren Double-Down. Im Vergleich zum ersten ist dieser aber bis auf den ersten schon angesprochenen „Down“ nicht ganz so krank. Nichtsdestotrotz gilt es auch hier im Anschluss die Nase wieder in die Mitte des Gesichts zu schieben.
Es folgt eine letzte Kehrtwende und bei diesem Anblick weiß der geneigte Mitfahrer schon: Wir haben verloren. Und dass es gleich das letzte Mal in den Oberschenkeln kribbeln wird.
Denn Nash holt nochmal 3 Abfahrten aus dem Repertoire. Die ersten beiden würden bei Mack und Konsorten als großartige Airtime durchgehen.
Hier sind die eher Beiwerk und eine Möglichkeit zum Genießen. Die letzte Abfahrt unterzieht dagegen ein letztes Mal ganz im Stile der Nash dem Femur eine Belastungsprobe.
Nach einer 90° Rechtskurve werden ein paar airtimelose Wellen überfahren und …
… die Züge in einer Magnetbremse etwas heruntergebremst. Der zweite Zug war derweil schon lange durchgefahren. Unter dem Fußweg hindurch …
… folgt die letzte Auffahrt hin zur Zielgeraden und der Schlussbremse. Da es ein Möbius ist, kommt man auf der jeweils anderen Stationsseite an.
Dort können die Gäste dann überprüfen, ob noch alle Knochen heile sind, ihre 7 Sachen aus dem Zug friemeln, über eine Treppe unterhalb des Wartebereichs nach draußen gelangen und sich dort überlegen, ob die Fahrt gut oder schlecht war.
Meine Meinung sollte klar sein.
Die in Fahrtrichtung aus der Station heraus links gesehene Seite finde ich etwas besser, da mehr airtimelastiger, durch besseres Schlagverhalten. Der Unterschied ist aber nicht sonderlich groß.
Und wie beim Big Dipper ist auch Nash mal mit 4 Wagen gefahren. Das müssen oberschenkelmalträtierende Zeiten gewesen sein …
Insgesamt bin ich leider nur 13x mitgefahren, da der Park so viel zu bieten hat. Davon 2x in der Front (jeweils 1x rechts und links), 1x in der vorletzten Reihe in einer Mittelreihe und sonst nur auf der Achse, bevorzugt ganz hinten, sofern diese noch nicht vergeben war. Glücklicherweise war freie Reihenwahl angesagt. Durch den sehr engen Wartebereich mussten sich die Leute dann nur etwas an einem vorbeiquetschen. Insbesondere, wenn man ein wenig Gepäck dabei hat, das auch alles mit auf die Fahrt genommen werden muss. Also Rucksack, Kameratasche und am Samstag auch eine dicke Einkaufstasche mit zwei Hoodies von Valhalla und der Nash. Das sah aus, als hätte ich mich nach einem schönen Samstageinkauf in eine enge 2er-Reihe in der Bahn gesetzt und versucht, den Platz neben mir freizuhalten. Dass mir da nichts weggeflogen ist ...
Wie auf dem Bild zu sehen ist, war die Wartezeit v.a. am Freitag auf meiner Seite. Aber mit vier Zügen war diese auch am Samstag nahe 0 gehend. Aus diesem Grund wurden am Samstag auch nach meiner letzten Fahrt 2 Züge auf die Abstellgleise geschoben. (Da war es auch nicht so schlimm, dass wir noch ein anderes Ziel an diesem Tag hatten.)
Gedrückt trifft es auch gut. Denn hier, wie auch bei den anderen Woodies, werden die Verschiebegleise noch per Muskelkraft verstellt. Da wäre ich in der Prachtzeit der Woodies gerne mal Operator gewesen. Denn die Bahn wird heute vollautomatisch gebremst und nicht wie früher per Hand. So ist es immer wieder ein nettes Spektakel, bis es der Zug von der Ausstiegsplattform zum Einstieg geschafft hat. Dabei untermalt mit einer Hintergrundmusik, die einem Horrorfilm alle Ehre macht und einer Ansage, die mit „Grand National is a wonderful ride“ beginnt, was den Irrsinn dieser Attraktion nur noch unterstreicht. Daher Simon: Du hast nicht zu wenig versprochen!
Womit ich nochmal kurz auf den Anfang zurückspringe. Denn an jenem 19. April 2017 wurden Nash, Big Dipper und der Blue Flyer als Grade II Buildings unter Denkmalschutz gestellt. Damit werden Gebäude bezeichnet, die von „speziellen Interesse“ sind. Was bedeutet das für den Coasterfan? Ich zitiere die englische Wikipedia: „There is a general principle that listed buildings are put to 'appropriate and viable use' and recognition that this may involve the re-use and modification of the building. However, listed buildings cannot be modified without first obtaining Listed Building Consent through the relevant local planning authority.“
Bedeutet also, dass Mrs. Thompson die Bahnen nicht ohne Weiteres verändern oder gar abreisen darf. Daher sollte die Verschandelung meiner Nash durch gewisse Firmen aus dem hohen Norden Amerikas für einige Jahre gebannt sein. Vermutlich hat Mrs. Thompson auch kalte Füße bekommen, dass die Wild Mouse auch irgendwann diesen Status bekommt und hat die Bahn sicherheitshalber vorher aus dem Verkehr gezogen …
Womit der Rundgang durch den Park abgeschlossen ist. Mit dem Geiste der Thompson-Ahnen im Hinterkopf, hat mir der Parkbesuch doch sehr gefallen. Einen durchthematisierten Park würde ich keinesfalls erwarten, dafür gibt es aber diverse ausgefallene und einzigartige Attraktionen, die jegliche Anreise rechtfertigen. Als Fan fühle ich mich unter der aktuellen Geschäftsführung jedoch nicht willkommen und hoffe, dass diese den Park nicht noch mehr verschandelt.
In diesem Sinne: Vielen Dank für das Interesse und bis zur nächsten ratternden Holzachterbahn!
Cheerio und mata ne!
Nicolas
Ich fahre derweil noch die ein oder andere Runde in der besten Reihe! Danke Alex fürs Fotografieren!