Was lange währt, wird endlich gut. Nachdem ich mir nun zwei Jahre in Folge ein kurzfristiges Ersatzprogramm basteln durfte, sollte es schließlich im dritten Anlauf doch noch mit der Orlando-Tour 2020 (+2) klappen. Aufgrund der Meldungen von endlosen Schlangen vor den Sicherheitskontrollen an Flughäfen in diesem Sommer wollte ich jedoch kein Risiko eingehen und hatte mir trotz normalerweise passender Zugverbindungen ein Hotel am Flughafen gebucht, um bereits am Vortag anreisen zu können. Die Gelegenheit nutzte ich dann auch, um mich mal wieder mit meinen alten Kollegen von der Riedbahn zu treffen. Und wie es der Zufall wollte, war in Worms auch zugleich noch Backfischfest - inklusive neuem Count für mich.
So machte ich mich am Morgen des 02. Septembers 2022 auf den Weg nach Wittlich, wo ich zunächst panisch meinen Brustbeutel mit Reisepass und Pipapo suchte. Beinahe wäre ich wieder nach Hause gerannt, dann hob ich aber doch mal den Koffer hoch und wurde fündig.
Gerade noch rechtzeitig, um den Zug zu bekommen. Gegen Mittag kam ich in Frankfurt - Gateway Gardens an, brachte meinen Koffer schnell ins Hotel und setzte mich sogleich wieder in die nächste S-Bahn. Das lief alles so reibungslos, dass ich bereits um 14:36 Uhr - und damit eine halbe Stunde früher als geplant - in Worms Hbf eintraf. Eigentlich wollte man mich dort abholen, aber da man noch vor der Rheinbrücke im Stau stand, empfahl man mir doch besser zu Fuß zu gehen.
Am Festplatz ging ich zunächst vorbei, ich wollte meine Kollegen in der Strandbar dahinter ja nicht warten lassen.
Wobei die Kollegen tatsächlich erst einige Minuten nach mir auftauchten, eine flotte Fahrt vorher wäre wohl nicht groß aufgefallen. Aber auf dem Rückweg sollte ich ja nochmal eine Gelegenheit haben. Dachte ich jedenfalls. Als dann klar wurde, dass es nach dem Treffen in der Strandbar noch mit einem gemeinsamen Abendessen in Biblis weitergehen würde, musste ich mich dann doch kurz absetzen, um schnell den Count einzusacken. Dummerweise hatte man den Festplatz komplett eingezäunt, sodass ich erstmal einen Eingang - samt Taschenkontrolle natürlich - finden musste.
Bis ganz nach vorne musste ich zum Glück nicht, hinter dem Objekt der Begierde befand sich noch ein Zugang.
Ohne große Umschweife besorgte ich mir also einen Fahrchip für 5€ für die noch nahezu fabrikneue Achterbahn der Familie Buwalda.
Es handelt sich um die neue Version des Reverchon-Spinning-Coasters, ausgeliefert im Jahr 2021.
Im Gegensatz zu Heidi verzichtete man hier allerdings auf den schnelleren Lift. Fiel mir jedoch nicht auf, da ich besagte Erstauslieferung noch nicht kenne. Demnach war die einzige Neuheit für mich der Stall-Turn anstelle der beiden gewöhnlichen Mauskurven oberhalb der Lift-Zufahrt. Definitiv eine Aufwertung des Layouts, auch wenn dafür leider der anschließende kleine Double-Up entfällt. Ansonsten halt der übliche Standard mit nettem Spin in Einzelbesetzung.
Und als Time Machine die perfekte Vorbereitung auf die Orlando-Tour 2020. Back to the Future Normal.
Die übrigen Spezialitäten des Backfischfests überflog ich nur schnell, da ich ja zurück zu den Kollegen musste.
Für eine komplette Runde über den Platz blieb demnach keine Zeit, ich ging lediglich kurz am Coaster vorbei nach vorne.
Dort stand mit dem Gold Rusher noch eine zweite Achterbahn, den Count hatte ich aber schon.
Auf dem Wasserbecken unter der Brücke konnte man wieder in aufblasbaren Bällen herumtollen.
Für mich wurde es nun aber Zeit, wieder zurück zur Strandbar zu gehen.
Gemeinsam ging es dann rüber nach Biblis, unterwegs wurde das Essen beim Chinesen abgeholt.
Möglich war das übrigens nur, weil einer der Kollegen auf dem Heimweg an Frankfurt vorbei musste, denn per Zug wäre ich am Abend nicht mehr so leicht dorthin gekommen - Personalmangel auf der Riedbahn. Seit meinem Weggang ging es dort stetig bergab.
Nachteil an der Sache: Ich hatte keinen Grund zu sagen, dass ich jetzt los müsste. Und so dauerte das lockere Beisammensein am Ende fast bis 1 Uhr in der Nacht, im Meininger Hotel Frankfurt Airport checkte ich schließlich um halb zwei ein - hätte ich mir also auch fast sparen können das Zimmer. Aber auf einen Tag mehr oder weniger mit zu wenig Schlaf, sollte es in den nächsten zwei Wochen wohl eh nicht ankommen.
Zumal es beim Einchecken eine kurze Schrecksekunde gab, als der Herr an der Rezeption meine Buchung nicht finden konnte. Nach Heraussuchen der Buchungsnummer stellte sich heraus, dass der Computer wohl Vor- und Nachname vertauscht hatte - ich bin mir ziemlich sicher, die Felder wie vorgegeben ausgefüllt zu haben. Geschlafen habe ich dann auch nur bedingt, die Matratze war die reinste Katastrophe. Beim Draufsetzen knallte ich schon unsanft auf die Spanplatte des Unterbaus (nach Lattenrost fühlte sich das nicht an
). Auch bei jedem punktuellen Abstützen zwecks Drehung gab die Matratze komplett nach. Nur vollflächig liegend ging es geradeso. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich empfehle ein anderes Hotel. Wobei die Lufthansa(-Piloten) mit ihrem Streik am Freitag nicht wirklich zu einer erholsamen Nacht beitrugen...
Fazit: Zum Backfischfest kann ich kaum etwas sagen, da der Besuch doch recht kurz ausfiel. Der neue
Spinning Coaster machte sich dort aber ganz gut. Recht edle Optik, nette Layoutanpassung, am Ende allerdings doch größtenteils altbekannt. Das Treffen mit den alten Kollegen war dafür umso schöner und dauerte entsprechend deutlich länger als eigentlich geplant.