Irgendwann ist immer das erste Mal und für uns war es nun im November so weit und es ging das erste Mal nach Florida. Corona bedingt war im Frühjahr noch unklar, was dieses Jahr überhaupt möglich wäre und so kam spontan die Idee auf, für eine Woche nach Orlando zu fliegen und die Parks mitzunehmen.
Aber wenn man schon mal da ist, ist ja Miami auch nicht weit… und daneben sind die Everglades… und wenn man jetzt nicht die Keys macht, wann dann? Und so wurde aus einer Woche erst zwei und am Ende eine dreiwöchige Rundreise mit Start in Orlando, wo sie auch wieder endete.

Da ich im Vorfeld einiges an Hilfe aus dem Forum erhalten habe, welche die Reise positiv beeinflusst haben, möchte ich auch gerne ein paar Eindrücke schildern. Hierbei muss ich etwas vorwarnen: Es handelt sich hierbei um einen Bericht eines Erstbesuchers in den amerikanischen Themenparks. Dabei habe ich versucht mich im Vorfeld nicht spoilern zu lassen. Selbstverständlich kannte ich die Grundstruktur und auch die Attraktionen, aber bei vielen war mir nicht klar, was sich wirklich dahinter verbirgt… und das war gut so!

Zum Auftakt der Reise ging es zu Universal, wo wir uns für die Queen-Rooms im Aventura entschieden hatten. Den Aufpreis hätte man sich allerdings schenken können, da wir zwar weit oben waren, aber einen Blick Richtung Orlando hatten, welcher jetzt nicht den Aufpreis gerechtfertigt hätte.
Gefühlt war für mich schon als „Kind“ der Inbegriff der amerikanischen Achterbahnen die „grüne Bahn mit den vielen Loopings“. Und nun läuft man entlang der Parks und da steht sie plötzlich. Das war wohl das gefühlte Weihnachten/Ostern von dem alle sprechen.
Irgendwie war so unwirklich, tatsächlich vor den ganzen Park zu stehen, von denen man immer nur gelesen oder ein paar Bilder gesehen hat. Aber fangen wir an:








Aufgrund der Extra-Hours war nur dieser Park geöffnet. Eigentlich hatte ich geplant mit der Winkelgasse zu beginnen und dann standesgemäß mit dem Hogwarts Express nach Hogsmeade zu fahren. So gings halt zu Fuß nach Hogsmeade.

Hagrids Motorbike Adventure – Was für eine Bauruine!

Der Herde hinterher und direkt in die Warteschlange, da hier wohl die größten Wartezeiten zu erwarten waren. Im Prinzip standen wir eigentlich ab dem Punkt an, wo man den ersten Raum mit der (nicht funktionierenden) Pre-Show betritt. Während man nebenan die Motorräder über die Strecke heulen hörte, bewegte sich aber die Q herzlich wenig. Fast gar nicht. So standen wir uns erstmal die erste Stunde die Beine in den Bauch und konnten alle paar Minuten ein paar Schritte vorwärts tippeln, ohne zu wissen, hinter welcher Biegung endlich der Bahnhof kommt und davon gab es viele. Als wir nach 90 Minuten (!!!) endlich in der Station ankamen sahen wir auch das Problem. Es wurden immer wieder Züge gänzlich ohne Passagiere auf Reisen geschickt. Immer wieder Ausfälle. Als wir endlich an der Reihe waren, wurden wieder unzählige Züge ganz ohne Passagiere losgeschickt.
Da ich kein POV kannte, bot die Fahrt doch einiges an Überraschungen! Zwar fährt sie sehr familienfreundlich und die Umschwünge und Fahrtposition machen Spaß, aber 150 min + Wartezeit wie wir es die Tage über immer wieder gesehen haben, wäre es uns nicht wert gewesen.
Direkt am nächsten Morgen das gleiche Spiel, aber da wir früher dran waren standen wir „nur“ ab dem Eingang in das Höhlensystem, aber wieder mind. 60 min. Warum? Es gab nur noch 2 Züge auf der Strecke.
Am dritten Tag: Direkt defekt – also sind wir gar nicht mehr in die Q sondern haben die ERT auf Velocicoaster ausgenutzt. Jetzt weiß ich wirklich nicht, ob die Wartezeiten aufgrund der großen Popularität zustande kommt, oder aufgrund der grottigen Stabilität des Rides.

Harry Potter – forbidden Journey

WOW Einfach nur WOW wenn man durch das Stadttor von Hogsmeade geht, Hogwarts hinter den Häusern verschwindet und dann majestätisch erscheint, wenn man aus dem Dorf läuft. Ein mächtiger Tritt in den benachbarten Mäusepopo.
Da wir Glück mit den Wartezeiten hatten, war Durchlaufen angesagt, aber wer läuft bei so einer Q einfach durch? Die sprechenden Bilder, der sprechende Hut, Dumbledore etc… alles wird plötzlich real und ich bin jetzt kein direkter HP Fan, aber hab die Filme und das Theaterstück gesehen
Und nun kommt der Punkt wo ich wirklich froh war nicht gespoilert gewesen zu sein. Man rattert den Weg seitlich entlag bis Hermine erscheint, einem mit Zauberpulver bewirft und WOW… Das Ding fliegt! Bis ich überhaupt klar kam, was da grade passiert fiel man schon nach unten und jagte mit Harry und Ron über und um Hogwarts… WTF!!!! Da weiß man nicht was auf einem zukommt und dann DAS??? Ich war komplett geflasht. Gerade dieser Wechsel aus Animation und Animatronics fand ich extrem gut gemacht. Auch die ganzen fließenden Übergänge, Schreckeffekte, Stimmung, Fahrgefühl… einfach alles war perfekt! So geflasht bin ich noch NIE aus einer Attraktion herausgekommen. Ich war einfach nur sprachlos, wie man sich so etwas ausdenken konnte. Wobei die Fahrt schon heftig war. Mehr wie zwei Mal hintereinander war nicht möglich, da hier dann doch die Motion-Sickness zugeschlagen hätte. Wie man rund um die Schließfächer auch riechen konnte, hat hier wohl bei vielen schon eine Fahrt ausgereicht.
Fazit: Die beste Attraktion die ich bis heute in meinem Leben gefahren bin! Und ja, wir waren auch in allen Disney Parks!



















Velocicoaster

Die Bahn hab ich gar nicht so richtig ernst genommen beim Bau, da mir das Layout doch etwas langweilig erschien. Live ist die Bahn aber schon verdammt gut – und wenn nun auch einige Schnappatmung bekommen – ich find sie nur ein Tick besser als Taron, oder gleichauf? Ich weiss es nicht genau, aber da Taron schon ne super Bahn ist, gilt dies natürlich auch für Veloci.
Der „Abschuss“ ist doch noch sehr zahm und die Bahn fährt erstmal im Gehege ein paar Kurven ab, aber noch mit halber Kraft. Lediglich der Umschwung mit den Raptoren blieb mir da als besonders aufregend in Erinnerung. Der zweite Abschuss empfand ich auch nicht als sonderlich stark. (gefühlt zieht Taron da mehr?) aber man erhält doch ordentlich Geschwindigkeit, bevor man aus dem Gehege ausbricht und über die Menschenmenge jagt. Das langgezogene Überkopf-Element fährt sich gut, sieht aber besonders für Besucher gut aus, da man hier den Besucherweg kreuzt. Dann versucht die Bahn aber alles um die Leute los zu werden. Selbst in den Kurven sind kleine Hügel verbaut, welche einem ordentlich aus dem Sitz drücken. Aber das Beste kommt zum Schluss… man jagt mit ordentlicher Geschwindigkeit über einen kleinen Hügel bevor man brachial aus dem Sitz geschleudert und um 360 Grad gedreht wird… Tolles Teil, das wir dank geringer Wartezeiten die Tage über immer wieder mitgenommen haben.















Spider-Man
Keine Ahnung was das ist, aber alle in den Foren sind begeistert –also muss was dran sein. Dazu muss ich sagen, dass alles was Marvel ist oder den Superhelden Gedöns ich mal gar nix anfangen kann. Vor dem Einstieg war klar: Fahrender 3D-Ride… was soll da schon besonderes kommen?
Bisher hielt ich Ratatouille in Paris für einen High-End 3-D Ride (ha ha – ja ist klar)… aber was da geboten wurde… Und das Ding fliegt! Man fliegt wirklich über NY! Ich war schwer beeindruckt als man die Station wieder erreichte – und ein wenig taub.





Popeye-Rafting (...oder wie das Ding heißt)
Jetzt weiß ich endlich was „You will get soaked“ heißt. Wenn man die triefenden Besucher aussteigen sieht, hat man noch die kleine Hoffnung, dass man vielleicht einen trockenen Platz erwischen könnte. Den gibt’s aber nicht! Da wir so ziemlich am Anfang direkt von einer Welle erwischt wurden und von den Schuhen, Unterhose bis Shirt nass waren, konnten wir uns daher gleich auf die Fahrt richtig einlassen. Alter! Was da für Wassermassen durch das Boot gespült wurden…
Wir haben den Fehler gemacht und sind nicht (tropfnass) direkt nochmals eingestiegen. Sollte man aber machen, da wenn man erst trocken ist, nicht die Lust verspürt direkt wieder eingeweicht zu werden. Leider ist die Anlage kaum einsehbar. Das trifft aber auch auch einige andere Attraktionen zu. Gerade die letzte Abfahrt (krank!) wenn man durch die Wassermassen prescht wäre schön auch mal von außen zu sehen.








Hulk

Endlich – es ging auf DIE Bahn! Klar kennt man schon Dragon Kahn und weiß was einem erwarten sollte. Um es kurz zu machen: 1 Fahrt hat und völlig gereicht. Die Bahn drückt von Anfang bis Ende. Das hört gar nicht mehr auf. Selbst am Scheitelpunkt der Inversionen drückt es einem platt. Erst nach der Fahrt standen wir kopfschüttelnd vor der Bahn, wenn man wirklich registrierte, mit welcher Geschwindigkeit die Inversionen abgespult werden. Wir hatten das große Glück, dass wir in der Blockbremse stehen geblieben sind und den letzten Teil zum Glück gemächlicher (normal?) durchgefahren sind. Schade! Eine Fahrt hat uns gereicht.





King Kong

Erwartung: 80-jahre Darkride
Bekommen: genialer 3-D 360° Rundum Darkride. Im Prinzip hat mich die Bahn total überrascht, da ich was gänzlich anderes erwartet hatte.

Jurassic Park

Ich hab mich zu Beginn gewundert, wann denn der neue Tunnel kommt, aber den scheint es wohl nur an der Westküste zu geben.
War nett.






Essen und Trinken

Wir haben uns die Tage eher an Fast-Food gehalten, welches zwar überteuert, aber doch ganz schmackhaft war. Was ich jedoch hervorheben möchte ist das Coke-Refill Programm, was uns über die Tage gerettet hat, gerade bei den hohen Temperaturen.
Hierbei kauft man ein Refill Becher, dessen Füllgröße bei ca. 650mL liegt! Mit diesem kann man an den unzähligen Refill-Stationen zwischen hunderten (?) von Getränken wählen. Von Standard-Coke bis zur Rootbeer-Cream-Soda, welches überraschenderweise richtig gut geschmeckt hat! Am ersten Tag zahlt man 16 Dollar für den Becher + Refill und dieser kann dann täglich, dank eines RFID-Chips im Boden für 10 Dollar reaktiviert werden. Hat man ein Getränk geholt, ist man erstmal für 10 min geblockt, kann aber sonst unbegrenzt sich durch die Geschmäcker probieren.





Frühstück in den 3 Broomsticks

Da die Hotels kein Frühstück angeboten haben, sind wir in den Parks frühstücken gegangen. Es gibt dort schliesslich auch Cinnabon oder Simpson Donuts. An 2 Tagen sind wir auch bei Harry Potter gewesen und zu unserer Überraschung hat es wirklich gut geschmeckt!
Wir haben das American und English Breakfast gewählt, was sich allerdings nur aufgrund dem Schinken/Bacon und der Blutwurst unterschieden hat. Wobei unser Favourit das English Breakfast war und auch ziemlich lange sattgemacht hat. Teller 17 Dollar + Getränk.





Fazit:

Für uns der beste Park auf der Reise und somit leider das Beste zu erst. Der Park bietet viel Action, vielleicht auch manchmal zu viel. Ein paar ruhige Attraktionen hätten wir noch gerne gehabt, aber überall war eigentlich Action angesagt, aber dafür auf richtig hohem Niveau. Dabei waren die Attraktionen so immersiv wie ich es noch nicht erlebt habe. Mittendrin statt nur dabei!

Danke für dein Review. Deckt sich zu einem großen Teil mit meinem Erstbesuch.

IoA ist auch mein persönliches Highlight.
Freut mich, dass du das völlig ahnungslos genießen konntest.

Gruß Endy

Unser Besuch im IoA ist zwar schon knapp 10 Jahre her, aber auch wir schwärmen immer noch davon.
Selbst mein Mann, der jetzt nicht so ein Coaster-Typ ist, war von Forbidden Journey begeistert.
Ich muss leider wirklich zugeben, dass mich seitdem leider keine Bahn mehr so geflasht hat, wie Forbidden Journey.
Den Hulk-Coaster fand ich damals den Hammer... Okay, es war auch mein erster Katapult-Coaster...🤷‍♀️🤷‍♀️
Ich muss sagen, dass ich in Florida definitiv IoA den Universal Studios vorziehen würde.